An indicator comparing water use versus renewable freshwater resources as percentage in a given area and time resolution e.g. annual water scarcity at country level.
Wasserressourcen und ihre Nutzung Im Jahr 2019 wurden mit rund 20 Mrd. m³ 11,4 % des langjährigen potentiellen Wasserdargebots entnommen. Die verbleibende Wassermenge steht der Natur zur Verfügung, befindet sich in den Seen und Flüssen oder ist im Grundwasser gespeichert. Allerdings wird darüber hinaus indirekt Wasser bei der Herstellung von Gütern – oft im Ausland genutzt: Dies bezeichnet man mit Deutschlands „Wasserfußabdruck". Wassernachfrage Die Wasserentnahmen der Energieversorgung, des Bergbaus und verarbeitenden Gewerbes, der öffentlichen Wasserversorgung und der Landwirtschaft gehören zu den wichtigsten Wassernutzungen in Deutschland. Nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes haben diese Nutzergruppen im Jahr 2019 zusammen rund 20 Milliarden Kubikmeter (Mrd. m³) Wasser aus den Grund- und Oberflächengewässern entnommen (siehe Abb. "Wassergewinnung der öffentlichen Wasserversorgung, Bergbau, verarbeitendes Gewerbe, der Energieversorgung und der Landwirtschaft 2019“). Die Wassernutzer Die Energieversorger entnahmen 8,8 Mrd. m³ Wasser für die Eigenversorgung und nutzen dieses vor allem als Kühlwasser. Das sind 5,0 % des gesamten Wasserdargebotes von 176 Mrd. m³ bzw. 44,2 % der Gesamtentnahmen von 20 Mrd. m³. Bergbau und verarbeitendes Gewerbe entnahmen zirka 5,4 Mrd. m³ für industrielle Zwecke. Das entspricht 3, 1 % des gesamten Wasserdargebotes von 176 Mrd. m³ bzw. 26,8 % der Gesamtentnahmen von 20 Mrd. m³. Auf die öffentliche Wasserversorgung entfielen 2019 etwa 5,4 Mrd. m³. Das sind ebenfalls 3,1 % des gesamten Wasserdargebotes von 176 Mrd. m³ bzw. 26,8 % der Gesamtentnahmen von 20 Mrd. m³. Die Wasserentnahmen für die landwirtschaftliche Beregnung in Deutschland beliefen sich auf etwa 0,4 Mrd. m³. Das entspricht 0,2 % des gesamten Wasserdargebotes von 176 Mrd. m³ bzw. 2,2 % der Gesamtentnahmen von 20 Mrd. m³. Die Entnahmen der Energieversorgung sanken im Jahr 2013 deutlich. Dieser Trend hat sich in den Jahren 2016 und 2019 fortgesetzt. Die Wasserentnahmen des Bergbaus und verarbeitenden Gewerbes sind seit 1991 rückläufig. Auch die Wasserentnahmen der öffentlichen Wasserversorgung sind seit dem Jahr 1991 bis 2019 rückläufig, stagnierten aber in den Jahren 2007, 2010 und 2013 oder erhöhten sich in den Jahren 2016 und 2019. Die Wasserentnahmen durch die Landwirtschaft befinden sich auf einem niedrigen, aber steigendem Niveau (siehe Abb. „Wassergewinnung der öffentlichen Wasserversorgung, Bergbau, verarbeitendes Gewerbe, der Energieversorgung und der Landwirtschaft“). Die Wasserressourcen Deutschlands Der Entnahmemenge von rund 20 Mrd. m³ steht in Deutschland ein langjähriges potentielles Dargebot von 176 Mrd. m³ Wasser (Zeitperiode 1991-2020) gegenüber. Das Wasserdargebot gibt an, welche Mengen an Grund- und Oberflächenwasser potentiell genutzt werden können. Berechnet wird das Wasserdargebot als langjähriges statistisches Mittel für eine in der Regel dreißigjährige Zeitperiode sowie als so genannte erneuerbare Wasserressource für Einzeljahre. Grundlage ist zum einen die gebietsbürtige (interne) Wasserressource, die sich aus der Wasserbilanz, das heißt aus der Differenz von Niederschlag und Evapotranspiration , also der Verdunstung von Boden und Pflanzendecke, ergibt (siehe Tab. „Wasserbilanz für Deutschland“). Zum anderen addieren sich die Zuflüsse aus den Nachbarländern, die aus den Abflüssen grenznaher Pegel bestimmt werden, zu der internen Wasserressource. Die erneuerbaren Wasserressourcen unterliegen beträchtlichen jährlichen Veränderungen, die um das potentielle Dargebot schwanken. Da die Bewirtschaftung der Gewässer sowohl durch kurzfristige Maßnahmen als auch durch langfristige Planungen gesteuert wird, sind beide Größen von Bedeutung (siehe Abb. „Änderung der erneuerbaren Wasserressourcen in Deutschland“). Die ausgewiesenen jährlichen gebietsbürtigen Abflussanteile, die oberirdisch das Bundesgebiet verlassen, geben in Verbindung mit dem Zufluss von Oberliegern zusätzlich einen Hinweis auf die tatsächlich in den Gewässern abgeflossenen Wassermengen. Diese können auf Grund der jahresübergreifenden Speichereffekte in Form von Schnee, Boden- und Grundwasser höher oder niedriger ausfallen als die erneuerbaren Wasserressourcen. Für das langfristige potentielle Wasserdargebot steht mit 176 Mrd. m³ nun der aktuelle Wert der Zeitreihe 1991–2020 zur Verfügung. Im Vergleich zur Zeitreihe 1961–1990 hat sich das langjährige potenzielle Wasserdargebot von 188 Mrd. m³ um 12 Mrd. m³ oder um 6,4 % verringert. Tab: Wasserbilanz für Deutschland Quelle: Bundesanstalt für Gewässerkunde Tabelle als PDF zur vergrößerten Darstellung Tabelle als Excel Änderung der erneuerbaren Wasserressourcen in Deutschland Quelle: Bundesanstalt für Gewässerkunde Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Der Wassernutzungs-Index Um die Auswirkungen der Wasserentnahmen auf die Gewässer beurteilen zu können, wird die Wassernachfrage dem Wasserdargebot gegenübergestellt. Übersteigen die Entnahmen 20 % des verfügbaren Wasserdargebotes, ist dies ein Zeichen von Wasserstress. Der Wassernutzungs-Index von Deutschland liegt seit dem Jahr 2007 unter dieser kritischen Marke (siehe Abb. „Wassernutzungs-Index“). Aufgrund des Rückgangs der Wasserentnahmen durch die Energieversorger 2013 ist der Wassernutzungs-Index gegenüber 2010 noch einmal deutlich auf 14,3 % gesunken. 2016 ist der Wassernutzungsindex nur leicht auf 13,6 %sowie 2019 auf 11,4 % gesunken, dies resultiert aus den leicht fallenden Wasserentnahmen durch Bergbau und verarbeitendes Gewerbe, sowie die Energieversorgung denen eine Erhöhungen der Wasserentnahme durch die öffentliche Wasserversorgung sowie die Landwirtschaft gegenüberstehen. Das Gesamtvolumen der Wasserentnahme 2019 von 20 Mrd. m³ entspricht damit etwa 11,4 % des langjährigen potentiellen Wasserdargebots. Mehr als 88,6 % des Wasserdargebots standen den Ökosystemen in Flüssen und Seen zur Verfügung oder waren im Grundwasser gespeichert. Wie sich im Jahr 2019 die Anteile der Hauptwassernutzungen bezogen auf das potenzielle Dargebot verteilen, zeigt die Abbildung „Wasserdargebot und Wassernutzung 2019“. Wassernutzungs-Index Quelle: Statistisches Bundesamt Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Wasserdargebot und Wassernutzung 2019 Quelle: Statistisches Bundesamt Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Deutschlands „Wasserfußabdruck“ Wer trinkt, kocht, sich oder seine Kleidung wäscht, benötigt Wasser – das ist die direkte Wassernutzung. Auch bei der Herstellung von Lebensmitteln, PKW oder Mobiltelefonen wird Wasser genutzt – das ist der indirekte Wasserverbrauch. Die in Produkten sozusagen versteckte Wassermenge wird häufig als virtuelles Wasser bezeichnet. Es verbindet jede Nutzerin und jeden Nutzer eines Lebensmittels oder Produktes mit der Region oder den Regionen, wo es erzeugt wird. Wie viel an Wasser eine Person nun tatsächlich – also direkt und virtuell – benötigt, erfassen Fachleute mit dem Indikator „Wasserfußabdruck“. Es gibt ihn auch für Produkte, Unternehmen oder Länder wie Deutschland (siehe Themenseite „Wasserfußabdruck“ ).
Indikator: Nutzung der Wasserressourcen Die wichtigsten Fakten Bei einem Wassernutzungs-Index von mehr als 20 % ist die Schwelle zum Wasserstress erreicht. Wasserstress bedeutet ein steigendes Risiko für Umweltprobleme und wirtschaftliche Schwierigkeiten. Seit 2007 liegt der Wassernutzungs-Index unter der kritischen Marke von 20 %. Durch den Import von Gütern verursacht Deutschland eine Wassernutzung in anderen Teilen der Welt. Dies kann in manchen Regionen zum Wasserstress beitragen. Welche Bedeutung hat der Indikator? Der Wassernutzungs-Index gibt an, wie hoch die Wasserentnahmen in Deutschland sind, gemessen an den erneuerbaren Wasserressourcen. Die erneuerbaren Wasserressourcen oder das erneuerbare Wasserdargebot werden als langjähriges potentielle Wasserdargebot dargestellt. Die erneuerbaren Wasserressourcen umfassen in Deutschland 176 Mrd. m³ bestimmt für die Periode 1991 -2020. Wenn 20 % oder mehr des erneuerbaren Wasserdargebots genutzt werden, wird in internationalen Vergleichen von Wasserstress gesprochen. Eine zu starke Wassernutzung kann zu Umweltproblemen führen und die ökonomische Entwicklung behindern (Raskin et al. 1997) . So können Grundwasservorkommen in Küstennähe durch eindringendes Meerwasser versalzen. Durch sinkende Grundwasserstände können Moore und Feuchtgebiete austrocknen oder auch Wälder geschädigt werden. Zwar herrscht in Deutschland im Mittel kein Wasserstress, jedoch gibt es regionale und saisonale Unterschiede. So ist der Niederschlag in Deutschland sehr ungleich verteilt. Regionen wie Brandenburg und Sachsen-Anhalt sind besonders niederschlagsarm. Andere Regionen, zum Beispiel im Alpenvorland, sind niederschlagsreich. Zukünftig sollte der Indikator um den regionalen Bezug ergänzt werden. So könnte der Wassernutzungs-Index regional spezifisch ausgewiesen und Regionen mit eventuellem Wasserstress dargestellt werden. Derartige Indikatoren sind derzeit in der Entwicklung. Wie ist die Entwicklung zu bewerten? Die Europäische Kommission hat sich in ihrem „Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa“ zum Ziel gesetzt, dass der Schwellenwert von 20 % für den Wassernutzungs-Index nicht überschritten werden soll (EK 2011). Für Deutschland sank der Index zwischen 1991 und 2019 von 26,3 % auf 11,4 % . Der Grund für diese Entwicklung: Die Wasserentnahmen in Deutschland gingen kontinuierlich zurück. 1991 lagen sie noch bei 46,3 Mrd. m³. Im Jahr 2019 lag der Wert um etwa 57 % darunter bei 20,0 Mrd. m³. Große Teile der verwendeten Wassermenge werden zur Kühlung eingesetzt und nach der Nutzung wieder in die Flüsse oder Seen eingeleitet. Würde dies bei der Berechnung berücksichtigt, läge der Wassernutzungs-Index deutlich unter 10 %. Der starke Rückgang der Wasserentnahmen zwischen 2010 und 2013 lag vor allem an der geringeren Kühlwassernutzung durch konventionelle Kraftwerke. In Deutschland selbst herrscht im Mittel kein Wasserstress. Jedoch trägt die deutsche Volkswirtschaft durch den Import von wasserintensiven Gütern zur Wassernutzung in anderen Ländern bei. Abhängig von den Rahmenbedingungen kann dies dort mancherorts zu Wasserstress führen. Wie wird der Indikator berechnet? Der Indikator vergleicht die Wasserentnahmen mit den verfügbaren erneuerbaren Wasserressourcen (langjähriges potentielles Wasserdargebot ). In die Berechnung des Wasserdargebotes fließen der Zufluss aus dem Ausland sowie die Differenz von Niederschlag und Verdunstung von Boden und Pflanzen ein. Zur Berechnung des Index wird das mittlere Wasserdargebot- der Periode 1991 -2020 verwendet. Um einen Vergleich zur bisherigen Klimaperiode 1961-1990 zu ermöglichen, wird der Wassernutzungs-Index zusätzlich mit dem erneuerbaren Wasserdargebot der Periode 1961 bis 1990 berechnet und dargestellt. Die Wasserentnahmen werden durch das Statistische Bundesamt erfasst und alle drei Jahre in der Fachserie 19 Reihe 2.1.1 und 2.2 veröffentlicht. Die Fachserien umfassen auch Hinweise zur Erhebung der Daten. Das Wasserdargebot wird über die Wasserbilanz durch die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) bestimmt. Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel "Wasserressourcen und ihre Nutzung" .
The WEI+ provides a measure of total water consumption as a percentage of the renewable freshwater resources available for a given territory and period. The WEI+ is an advanced geo-referenced version of the WEI. It quantifies how much water is abstracted monthly or seasonally and how much water is returned before or after use to the environment via river basins (e.g. leakages, discharges by economic sectors). The difference between water abstractions and water returns is regarded as ‘water consumption’.