Das Weltnaturerbe Wattenmeer ist vollständig unter Schutz gestellt worden. Am 23. Juni 2014 beschloss das UNESCO Welterbekomitee auf seiner Sitzung in Doha, Katar, das Weltnaturerbe Wattenmeer mit dem dänischen Teil des Wattenmeeres und zusätzlichen deutschen Offshore-Gebieten zu erweitern. Das gesamte Welterbegebiet umfasst nun 11.500 km² und ist das weltweit größte zusammenhängende Watt-Inselgebiet der Welt.
Am 22. März 2016 stellte der WWF einen Report zur räumlichen und zeitlichen Verteilung der Krabbenfischerei im Wattenmeer vor. Bisher war nur den Fischern bekannt, wo genau im Wattenmeer gefischt wurde, obwohl ein großer Teil des Fanggebietes unter strengem Naturschutz steht. Der WWF-Report erfasst erstmals die Krabbenfischerei in den Schutzgebieten des Wattenmeeres und der Nordsee mittels Satellitendaten im Detail und macht sie sichtbar. Laut WWF-Report findet mehr als zwei Drittel (69 %) der Fischerei auf Nordseegarnelen innerhalb des Nationalparks statt. Davon entfällt der weitaus größte Anteil auf das offene Meer, seewärts der Inseln. In den empfindlichsten Gebieten des Nationalparks, dem eigentlichen Wattenmeer zwischen Inseln und Festland, findet ein gutes Viertel (26 %) der Fischerei statt. Hier ist die Befischung am stärksten in den Mündungsgebieten von Elbe und Eider, in den Tidebecken vor Büsum und der Meldorfer Bucht sowie in der Osterems und der Accumer Ee. Die Karten des Reports zeigen, dass sich die Fischerei innerhalb des Wattenmeeres auf jene Bereiche konzentriert, die auch bei Niedrigwasser nicht trockenfallen. Dort werden dann aber auch die Meerestiere gefangen, die sich bei Hochwasser über die Wattflächen verteilen. Es müsse daher, so die WWF-Forderung, in Zukunft in den Schutzgebieten Bereiche geben, in denen nicht mehr gefischt werde. Ziel sei es, dass sich dort wieder eine natürliche Unterwasserwelt entwickeln könne. Zu dieser gehören im Wattenmeer auch Riffe aus Sandkorallen, kleine Arten von Haien und Rochen oder auch Seepferdchen. Sie alle sind nach jahrzehntelangem Fischereidruck extrem selten oder kommen gar nicht mehr vor. Der WWF-Report wurde vom Bundesamt für Naturschutz gefördert.
Im Projekt 'PiKKoWatt' bringt der WWF gemeinsam mit Partnern aus der Wattenmeer-Region Pilotmaßnahmen zum 'Wachsen mit dem Meer' auf den Weg. Das Projekt wird durch das Bundesumweltministerium (BMUB) im Rahmen des Förderprogramms für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel unterstützt. Was bedeutet 'Wachsen mit dem Meer'? Wattflächen und Salzwiesen sind in der Lage, sich an einen gemäßigten Meeresspiegelanstieg auf natürliche Weise anzupassen. Dort lagert sich mit jeder Überflutung feiner Meeresschlick ab. Dieses Wachstum lässt sich in den Salzwiesen oder auf den Halligen gut beobachten. Bei einem beschleunigten Meeresspiegelanstieg stößt dieses Wachstum jedoch an Grenzen: Das als Nationalpark und Weltnaturerbe geschützte Wattenmeer kann nicht schnell genug mitwachsen und droht dann zu 'ertrinken'. 'Wachsen mit dem Meer' steht also symbolisch für die Klimaanpassung des Wattenmeeres. Pilotgebiete in PiKKoWatt. Im Projekt PiKKoWatt engagiert sich der WWF für eine naturverträgliche Klimaanpassung des Wattenmeeres. Pilotgebiete sind die nordfriesischen Halligen und Inseln sowie der Husumer Dockkoog an der schleswig-holsteinischen Festlandküste. Dort geht es darum, - dem Wattenmeer dabei zu helfen, mit dem beschleunigten Meeresspiegel mit zu wachsen, und - einen naturverträglichen Küstenschutz voran zu bringen, der das Wattenmeer bei seiner natürlichen Anpassung an den Meeresspiegelanstieg bestmöglich unterstützt. Auf den nordfriesischen Halligen untersucht der WWF deshalb gemeinsam mit Partnern, wie diese einmalige und schützenswerte Landschaft trotz des Meeresspiegelanstiegs auch in der Zukunft für Mensch und Natur erhalten bleiben kann. Hierzu müssen die Halligen häufig genug überflutet werden, damit genug Meeresschlick auf die Hallig-Salzwiesen gelangt und sie so in die Höhe wachsen. Die Marschlandschaft im Husumer Dockkoog ist das zweite Pilotgebiet in PiKKoWatt. Der Dockkoog liegt zwischen der Stadt Husum und dem Wattenmeer. Hier wollen die Stadt und Vertreter aus Küstenschutz, Tourismus, Naherholung und Naturschutz gemeinsam planen, wie sich dieser Teil der Stadt am Wattenmeer naturverträglich entwickeln und auf den Meeresspiegelanstieg vorbereiteten kann. Am Ende soll ein gemeinsam getragenes Konzept für die anschließende Umsetzung stehen.
Uebergeordnetes Ziel dieses Projektes ist es, wissenschaftliche Grundlagen fuer die Bewertung und Planung von Programmen zur langfristigen Erhaltung des Wattenmeeres in seiner heutigen Form und Ausdehnung, vorwiegend bei geaenderten Klimabedingungen, zu liefern. Im Rahmen dieses Zieles sind folgende wissenschaftliche und technische Arbeitsschritte definiert: - Charakterisierung einzelner Subsysteme des Wattenmeeres hinsichtlich ihrer morphologischen Entwicklung und Dynamik sowie Erarbeitung von Ursache-Wirkungs-Beziehungen der Subsysteme (Verknuepfung der bisherigen morpho- und hydrologischen Entwicklung); - Prognosen von Trends der kuenftigen morphologischen Entwicklung der einzelnen Subsysteme unter Zugrundelegung von vorgegebenen hydrographischen Szenarien; - Definition und Beschreibung von bestehenden und alternativen Steuerungsmassnahmen zur Verringerung oder Vermeidung von Entwicklungen, die den Erhalt des Geosystems Wattenmeer in seiner heutigen Form und Ausdehnung gefaehrden koennen; - Anwendung auf ausgewaehlte repraesentative Teilabschnitte des Wattenmeeres und/oder auf modellhaft vereinfachte Gebiete sowie Beurteilung derer Folgen mittels Prozess-Reaktionsanalysen. Dabei kommt es weniger auf die genaue Bilanzierung der moeglichen Aenderungen mit Hilfe von mathematischen Modellen als vielmehr auf eine wissenschaftlich begruendete qualitative Darlegung der morphologischen Wirkung dieser Massnahmen an; - Bewertung denkbarer Massnahmen auf der Basis des o.g. Leitzieles im Hinblick auf Kosten, Nutzen, Umweltvertraeglichkeit, Nachhaltigkeit und Akzeptanz bei der Bevoelkerung.
Der menschengemachte Klimawandel und der aus ihm resultierende wachsende Anstieg des Meeresspiegels sind langfristig die größte Bedrohung für das als Nationalpark und Weltnaturerbe geschützte Wattenmeer. Laut der schleswig-holsteinischen 'Strategie für das Wattenmeer 2100' ist damit zu rechnen, dass der Meeresspiegelanstieg erhebliche morphologische Veränderungen (gemäßigtes Szenario), vielleicht sogar eine grundlegende morphologische Systemänderung im Wattenmeer nach sich ziehen wird (gesteigertes Szenario). Viele der heute noch bei Ebbe trockenfallenden Wattflächen könnten zukünftig dauerhaft überflutet bleiben. Salzwiesen, Inseln und Halligen wären zunehmend durch Abbruch gefährdet. Durch den Verlust vor allem von Wattflächen, niedrigen Salzwiesen und Pionierzonen würden sich die Flächen wichtiger Lebensräume deutlich verkleinern, andere Habitate könnten ganz verschwinden. Das alles hätte erhebliche negative Auswirkungen, z. B. für die Vögel des Wattenmeeres. Das Wattenmeer würde seine Funktion als schützender Puffer vor dem Sturmseegang aus der Nordsee teilweise einbüßen. Auf lange Sicht wäre mit einer steigenden Gefährdung der Küstenbewohner durch Sturmfluten zu rechnen. Die vorliegende Studie will Antworten auf die Fragen finden, wie eine naturverträgliche Klimaanpassung für das schleswig-holsteinische Wattenmeer aussehen könnte. Dazu werden 13 vergleichbare Maßnahmen an anderen 'weichen Küsten' in Europa - auch aus dem restlichem Wattenmeer - und den USA ausgewertet. Zwar sind diese Fallbeispiele nicht direkt übertragbar, doch regen sie dazu an, neue, auch ungewöhnliche Ideen für eine naturfreundliche Klimaanpassung zu diskutieren. Die Fallstudien beschreiben eine große Bandbreite unterschiedlicher Maßnahmen zur Bekämpfung von Küstenerosion und der Renaturierung von Küstenlebensräumen. Sie reichen von Sandersatz über das Zulassen des Sandtransports in die Dünenlandschaft bis hin zur Renaturierung von Salzwiesen und der Verlegung von Deichen. Obwohl 'Klimaanpassung' nicht der eigentliche Anlass zu diesen Projekten war, wirken sie dennoch in diese Richtung. Die Studie leitet am Ende Schlussfolgerungen für sechs Maßnahmentypen ab: Sandersatz, Dünenrenaturierung, Sommerdeich-Öffnungen, Anpassung der Deichlinie, Widerstandsfähigkeit der Küste stärken, langfristige Zukunftsplanung.
Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer hat am 7. Mai 2011 in Cuxhaven mit einem Festakt sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Der Nationalpark wurde 1986 eingerichtet und gehört seit dem Jahr 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe.
Ziel dieses Projektes ist ein besserer Schutz der Unterwasserwelt des Wattenmeeres und anderer Schutzgebiete in der deutschen Nordsee durch eine höhere Naturverträglichkeit der Krabbenfischerei. Die Projektaufgaben beinhalten u.a. die Aufarbeitung und Verbesserung der fachlichen Grundlagen zur Ökosystemverträglichkeit der Krabbenfischerei. Im Rahmen einer räumlichen Konfliktanalyse wird überprüft, in welchem Ausmaß die Krabbenfischerei in Schutzgebieten im Wattenmeer und in der angrenzenden Nordsee stattfindet und welche Auswirkungen sie auf die Natur hat. In juristischen Gutachten soll u.a. untersucht werden, inwieweit es im Rahmen des europäischen Fischereirechts z.B. möglich ist, als Ausgleich für mögliche Fanggebietsverluste innerhalb der Nationalparks der regionalen Krabbenfischerei im Bereich der 0-12 Seemeilenzone einen Vorrang gegenüber ausländischen Krabbenfischern zu ermöglichen. Die in der Vergangenheit in Studien ausgewerteten Themen 'Beifang' sowie 'Auswirkungen der Krabbenfischerei auf den Meeresboden' werden aktualisiert. Weiterhin werden Maßnahmenvorschläge erarbeitet bzw. bewertet, die eine Erreichung der Schutzziele unterstützen können. Dazu zählen räumliche oder zeitliche Zonierungskonzepte, ebenso wie alternative selektive Fanggeräte, wie die in den letzten Jahren zunehmend diskutierte Elektrobaumkurre. Darüber hinaus sollen auch Impulse für weitere Forschungsarbeiten gegeben und diese unterstützt und begleitet werden. Der Dialog zwischen 'Krabbenfischerei' und 'Naturschutz' soll verstärkt und das MSC-Zertifizierungsverfahren im Sinne einer anspruchsvollen Umsetzung begleitet werden. Ziel ist es außerdem, ein Gesamtkonzept für die aus ökologischer Sicht erforderlichen Veränderungen bei der Krabbenfischerei zu erstellen und zu unterstützen.
Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser, hat am 2. Oktober 2010 für die Bundesregierung die Urkunde in Empfang genommen, mit der die UNESCO das Deutsch-Niederländische Wattenmeer als Weltnaturerbe auszeichnet. Die Zeremonie fand auf einem Schiff im schleswig-holsteinischen Wattenmeer statt.
Das Trilaterale Monitoring- und Bewertungs-Programm (TMAP) spielt eine zentrale Rolle innerhalb der trilateralen Zusammenarbeit, da es die Möglichkeit gibt, anhand der regelmäßig erscheinenden Qualitätszustandsberichte (QSR) den Stand der Entwicklung im Hinblick auf die im Wattenmeerplan festgelegten gemeinsamen Ziele und die Umsetzung der Politik zu beurteilen. Die nächste Ministerkonferenz findet unter deutschem Vorsitz im Frühjahr 2010 statt. Auf der 24. Sitzung der Senior Officials (18.6.2006) wurde beschlossen, den nächsten QSR in 2009 zu erstellen. Für die Erstellung des QSR 2009 ist eine Beteiligung von deutschen Experten auf Landes- und Bundesbehörden, sowie von externen Experten (Forschungsinstitute, Universitäten, Büros) notwendig. Da der QSR Anfang 2009 fertig gestellt werden soll, müssen die erforderlichen Arbeiten bis Ende 2008 abgeschlossen sein. Ein Teil der Arbeiten wird in Deutschland bereits im Rahmen von bestehenden Arbeitsplanungen abgedeckt, z.B. durch die drei Nationalparkämter, sowie durch laufende nationale Monitoringprojekte. Darüber hinaus erfolgt eine Mitarbeit von Experten aus Forschungseinrichtungen (z.B. AWI, GKSS, Max-Planck), Universitäten, und externen Büros, die nicht aus den laufenden Projekten finanziert werden kann. Die Drittmittelfinanzierung erfolgt durch die Drittelung der gemeinsamen Wattenmeerzusammenarbeit zwischen DK, NL und D.