Ausreichend Kita- und Hortplätze erfüllen Familien den Traum von Kind und Karriere. Grün- und Spielflächen zieren die Stadt und bieten den Sprösslingen Platz zum Toben. Straßen und Kreuzungen sind verkehrsberuhigt, der Weg zur Schule ist sicher. Museen und Bibliotheken sind kindgerecht, ihr Eintritt für den Nachwuchs ist frei: Unsere Wünsche sind vielfältig, wenn wir an die kinderfreundliche Kommune von morgen denken. Eine Stadt, die nun den Weg dahin beschreiten will, ist die Hansestadt Stendal. Kinderfreundlichkeit - Stendals Antwort auf den demographischen Wandel Wie so viele Städte in Ostdeutschland hat auch Stendal mit Bevölkerungsrückgang zu kämpfen. Zählte die Gemeinde in der südöstlichen Altmark 1990 noch über 51.000 Einwohnerinnen und Einwohner, leben heute nur noch rund 40.000 Menschen in der Hansestadt. Stendal will dieser Entwicklung entgegentreten und seine Attraktivität als Wohn- und Lebensort für Familien steigern. Ende 2014 beschloss deshalb der Stadtrat, sich auf den Weg zur kinderfreundlichen Kommune zu begeben. Im Wettbewerb 'Zukunftsstadt' will Stendal diese Reise gemeinsam mit seinen Bürgerinnen und Bürgern antreten. Unter dem Titel 'Lust auf Stendal - junge Perspektiven' soll eine ganzheitliche Vision für die kinderfreundliche Gemeinde entstehen. Dabei werden alle Bereiche des kommunalen Lebens aus der Perspektive der Kinderfreundlichkeit beleuchtet. Kinderfreundlichkeit als kommunale Querschnittsaufgabe - von der Gesundheit bis zur Bildung - lautet die Maxime. Von der SWOT-Analyse zur ganzheitlichen Vision In Phase 1 des Wettbewerbs will die Stadt zunächst eine Stärken-Schwächen-Analyse durchführen. Auf Basis dieser nehmen dann fünf Arbeitskreise ihre Arbeit auf und werden erste Ideen für die kinderfreundliche Kommune von morgen entwickeln. Zum Abschluss der ersten Wettbewerbs-Phase werden die Ideen schließlich zu einer zusammengeführt - eine ganzheitliche Vision der kinderfreundlichen Hansestadt Stendal soll reifen. Als wissenschaftlicher Partner steht Stendal das An-Institut KinderStärken e. V. zur Seite. Stendal wird zeigen, ob und wie sich die vielfältigen Wünsche von Familien erfüllen lassen. Der Wille, die Stadt durch mehr Kinderfreundlichkeit auch mit mehr Leben zu füllen, ist jedenfalls schon jetzt deutlich spürbar.
Die Stadt Finsterwalde befindet sich in einem anhaltenden Strukturwandel, geprägt durch eine schrumpfende Bevölkerungszahl. Der Gefahr einer Abwärtsspirale dürfen weder Resignation noch unrealistische Wunschvorstellungen entgegen gestellt werden. Finsterwalde braucht und sucht neue ldeen und Perspektiven, um die Zukunft als lebendige Kleinstadt über 2030 hinaus zu sichern. Ziel ist eine Re-Stabilisierung, die sich an vorhandenen Ressourcen und identifizierten Stärken und Potenzialen orientiert. Die Vision für Finstenvalde '2030+' ist die einer lebenswerten Stadt, die realistische Zukunftsperspektiven für alle Generationen entwickelt. Bürgerschaft, Politik/Venvaltung, Unternehmen wie Zivilgesellschaft sollen gemeinsam in einen offenen Diskussions- und Austauschprozess über mögliche Initiativen und ldeen für eine tragfähige Zukunft der Stadt Finsterwalde treten. Dies bedeutet auch, die Mitwirkungskultur dauerhaft zu sichern. Verantwortung für die Zukunft der Stadt in breiteren Partnerschaften zu übernehmen, gelingt durch die Stärkung der Identifikation mit der eigenen Stadt. Dies wollen wir mit der gemeinsamen Aufstellung unserer Stadtvision Finsterwalde 2030+ erreichen. 2015 - Projektphase A: Vorbereitung/Strukturierung: Eröffnungsveranstaltung (Projektinformation, Festlegung Ziel-/Themengruppen, Vorbereitung Beteiligungsformate, Bildung Zukunftsteam); Medienarbeit Projektphase B: Beteiligung: stadtweite/ thematische Veranstaltungen (zielgruppenspezifische Ideen-, Zukunftswerkstätten); Stadtgespräch 'Stadt der Zukunft'; Beteiligungsformate im öffentlichen Raum; Projektwebsite; Medienarbeit 2016 - Projektphase C: Auswertung: Zusammenführung der Ergebnisse aus Projektphase B. Beteiligung; Abschlussworkshop (Visualisierung der Ergebnisse, Diskussion der Fiwa Stadtvision 2030+) Projektphase D: Zusammenführung/Abschluss: Auswertung Medienarbeit; Auswertung Projektmonitoring Wissenschaftspartner; Zusammenfassung Ergebnisse zur Fiwa Stadtvision 2030+.
Wie viele Städte in der Lausitz blickt auch Weißwasser auf eine imposante Industriegeschichte zurück: 1867 an die Eisenbahn angebunden, avancierte die Stadt schon bald zu Europas größtem Standort der Glasindustrie. Elf Glashütten zählte Weißwasser um 1910. Von 600 auf 12.000 Gemeindebürgerinnen und -bürger wuchs die Bevölkerung in dieser Zeit an. Es folgte eine noch rasantere Industrialisierungswelle ab 1970, die Weißwassers Einwohnerzahl bis zur Wende auf 38.000 ansteigen ließ. Doch der Aufstieg der Industriestadt fand mit dem Niedergang der DDR sein vorzeitiges Ende. Fabriken schlossen die Werkstore, zwei Unternehmen der Glasindustrie zählt die Stadt heute noch. Junge Menschen verließen die Region - nur noch rund 17.200 Einwohnerinnen und Einwohner leben heute in der Gemeinde. Galt Weißwasser 1970 noch als jüngste Stadt der DDR, liegt der Altersdurchschnitt der Stadt mittlerweile über dem des Bundeslandes. Eine Stadt lernt ihre Wandlungsfähigkeit in der Krise kennen: Wenngleich der Wandel für die Region dramatisch war, warf er nicht nur Schatten auf die Gemeinde. Denn die Stadt, die nach ihrer rasanten industriellen Revolution eine radikale Deindustrialisierung erleben musste, hat eines dabei gelernt: die Fähigkeit und Bereitschaft, immer wieder neue und innovative Wege zu gehen. Bereits 1999 hat Weißwasser das eindrucksvoll bewiesen, als sich Bevölkerung und Stadtverwaltung angesichts rückläufiger Einwohnerzahlen auf den Rückbau ganzer Wohngebiete verständigten. Im Wettbewerb 'Zukunftsstadt' will die Gemeinde nun ihre Wandlungs- und Innovationsfähigkeit für sich nutzen. Anknüpfend an bereits erfolgreiche Initiativen will die Stadt eine ganzheitliche Vision 2030+ entwickeln. Bürgerinnen und Bürger dazu bewegen, ihre Zukunft in Weißwasser zu sehen: In Phase 1 des Wettbewerbs wird Weißwasser zunächst mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Kirchen, Vereinen und Bürgerinitiativen Interviews durchführen. Der Status quo in der Gemeinde soll ermittelt werden, um den Handlungsbedarf aufzuzeigen. In Planungswerkstätten sind anschließend alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, eine Vision 2030+ zu entwickeln. Die TU Kaiserslautern steht der Gemeinde dabei mit ihrer wissenschaftlichen Expertise zur Seite. Weißwasser ist sich seiner heutigen Lage in einer ländlich geprägten, strukturschwachen und von Abwanderung und Alterung betroffenen Region bewusst. Doch die Stadt in der Oberlausitz will ihre Menschen dazu animieren, die Zukunft der Gemeinde in die eigene Hand zu nehmen und die eigene Zukunft in der Gemeinde zu planen. Identifikation stiften, Teilhabe ermöglichen und Handlungsspielräume ausloten, lautet deshalb die Maxime. 'WSW - Wir gestalten Zukunft' stimmt optimistisch, dass der Stadt ihre besten Zeiten noch bevorstehen.
Jülich soll gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu einer zukunftsfesten, nachhaltigen und lebenswerten Stadt entwickelt werden, die familienfreundlich ist, wo junge Menschen gerne leben, wo der Energie- und Ressourcenverbrauch minimiert ist und wo Inklusion und Integration die ganze Stadtgesellschaft bereichern. Es geht um die kooperative Entwicklung einer nachhaltigen und ganzheitlichen Vision Jülich 2030+. Das Vorhaben zielt auf eine stärkere Nutzung der Erfahrungen und des Sachverstandes von BürgerInnen, auf die kooperative Erarbeitung von Leitlinien für die zukünftige Stadtentwicklung und auf eine Schärfung des Bewusstseins für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen unter der Bevölkerung. Die Beteiligung der BürgerInnen wird vertiefend in vier Phasen realisiert Phase 1: Die Informationen zum Thema 'Zukunftsstadt' werden sorgfältig ausgewählt und aufbereitet. Umsetzung zielgruppenspezifischer Ansprachen und einer zugehenden Informationskampagne Phase 2: Durchführung einer Fragebogenerhebung zum Thema 'Zukunftsstadt'. Ziel ist es, relevante Daten zu den Themen der Zukunftsstadt Jülich zu identifizieren und bestehende Lücken zu schließen. Die Ergebnisse der Erhebung sind Startschuss der Visionsentwicklung. Phase 3: Durchführung von drei Workshops Workshop I: öffentliche Veranstaltung, Großgruppenarbeit, Dokumentation der Ergebnisse Workshop II: öffentlich, Reflexion des ersten Workshops, Entwicklung von Zielvorstellungen in Kleingruppenarbeit und Diskussion konkreter Maßnahmen Workshop III: repräsentative Veranstaltung orientiert an passgerechten Methoden. Der Workshop setzt sich zusammen aus dem Zukunftsstadt-Team, Ratsvertretern und Verantwortlichen der Verwaltung; Ziel ist die Reflexion und finale Diskussion der Ergebnisse aus den Workshops I und II Phase 4: das visualisierte Konzept liegt vor und nach eventueller Anpassungen durch die Akteure des Zukunftsstadtteams dem Bürgermeister übergeben.
Industriebetriebe schlossen die Werkstore. Die Zahl der Arbeitslosen stieg an. Kinder und Enkel packten die Koffer. Die Zukunft der Gemeinde wanderte ab: Es ist die Geschichte vieler Kleinstädte in Brandenburg, die Perleberg und Wittenberge über ihre Zeit nach der Wende erzählen. Lebten im Jahr 1990 noch rund 28.000 Menschen in Wittenberge, zählt die Stadt heute noch 18.000 Einwohner. Nicht anders zeigt sich das Bild im benachbarten Perleberg, das mit rund 12.200 Einwohnern etwa 2000 Gemeindebürger verlor. Doch so wenig ermutigend diese Entwicklungen sind - der Zukunftsglaube beider Gemeinden ist ungebrochen. Das zeigt sich auch an ihrer Entschlossenheit, ihre Attraktivität für junge Menschen zu steigern. Der Wettbewerb 'Zukunftsstadt' kommt da wie gerufen. Zusammenarbeit: gemeinsam Potentiale erkennen und ausbauen: Selbstbewusst geht Perleberg ins Rennen. Nimmt man den Titel der Bewerbung wörtlich, will sich die Gemeinde gleich zur schönsten Stadt der Welt entwickeln. Junge Menschen, so die Vision, sollen nicht aus Perleberg abwandern, sondern in die Stadt ziehen. Deswegen beginnt die Ideensuche gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen der Region und bezieht Hochschulen aus den Metropolen ein. Die Gemeinde im nordwestlichen Brandenburg will junge Fachkräfte für sich begeistern. An Potenzial dafür mangelt es dem Standort ganz sicher nicht. Noch heute ist Perleberg von mittelständischen Industrie- und Handwerksunternehmen geprägt. Wertvolles handwerkliches Know-how findet sich in der Gemeinde. Im Wettbewerb 'Zukunftsstadt' will Perleberg diese Potenziale sichtbar machen und ausbauen. Gemeinsam mit dem Zentrum für Peripherie und engagierten Bürgerinnen und Bürgern will die Stadt eine Zukunftsvision entwickeln und dabei alle einbeziehen. Wittenberger Perspektive(n): Mit dem bereits im Jahr 2007 aufgestellten Integrierten Stadtentwicklungskonzept hat in der größeren Nachbargemeinde Wittenberge der Transformationsprozess bereits begonnen. Erste Initiativen zur Ansiedlung neuer Industrien wurden gestartet, genauso wie Projekte zur Förderung des Tourismus und erneuerbarer Energien. Stolz kann die Region Prignitz etwa schon heute von sich behaupten, mehr Energie aus Solar- und Wasserkraft zu produzieren als zu verbrauchen. Doch die Stadtbevölkerung ist noch immer skeptisch, blickt man auf die wirtschaftliche Zukunft der Region. Im Wettbewerb 'Zukunftsstadt' will die Gemeinde deshalb eine Zukunftsvision entwickeln, die Wittenberge als Lebensort zu einer 'zweifelsfreien Option' für seine Bevölkerung werden lässt. Über eine Ausstellung zum Thema 'Ortsansichten der Bürger', Bürger-Interviews bis hin zu Workshops sollen dabei die individuellen Perspektiven der Einwohnerinnen und Einwohner in die Entwicklung der Vision einfließen.
In Soltau gibt es drei unabhängig voneinander agierende Quartiere mit ganz eigenen Funktionen: 1.) die Innenstadt mit Fußgängerzone, Handelsgeschäften, Gastronomie und Wochenmarkt, 2.) der discountorientierte Fachmarktstandort Almhöhe auf der 'Grünen Wiese' und 3.) das neue Designer Outlet Center an der A 7. Jeder einzelner Einzelhandelsstandort hat seine spezifischen Herausforderungen für die Zukunft der gesamten Stadt, denen wir uns mit den Einwohnern gemeinsam stellen und Lösungen erarbeiten wollen. Darüber hinaus sollen die Teilnehmer auch methodische Kompetenzen erwerben und neue Sichtweisen erproben. Es werden Handlungsempfehlungen für die ganze Stadt abgeleitet. Eine große Mischung von Generationen, Kulturen, Professionen usw. kommt zu einer eintägigen Werkstattveranstaltung (Stufe 1) zusammen. Das Zukunftsstadt-Team (Stadt Soltau, IHG Soltau e.V., HCU und Hr. Pohl) wird verschiedene Exkursionen zum gemeinsamen Entdecken der Stadt durchführen. Im Anschluss finden Verbindungen der Themen, persönliches Kennenlernen, Storytelling sowie Ausarbeitung von Prioritäten mit Hilfe eines Trainingsspiels statt. Im Anschluss an die Werkstattveranstaltung wird ein Bürgerdialog in Form einer Feldforschung (Stufe 2) gestartet. Jeder Teilnehmer erhält ein persönliches Kommunikationsinstrument: die 'StoryBox', die spielerisch dazu einlädt, sich in der Stadt oder in bisher unbekannten Situation zurechtzufinden, Anker- und Bezugspunkte zu bilden und eigene 'Feldforschungen' durchzuführen. Die Mitspieler bekommen Fragen und Aufgaben, mit denen sie sechs Wochen lang durch die Stadt und den eigenen Alltag (Familie, Beruf, Freizeit etc.) gehen können. Dabei sammeln sie Eindrücke und Anregungen, überprüfen Standpunkte und knüpfen neue Kontakte. Das Projektteam führt mit der Wissenschaft (HCU Hamburg) eine 2. Werkstattveranstaltung durch (Stufe 3), bereitet die Ergebnisse auf und veranschaulicht durch eine 'Bilddokumentation' die sich herausbildenden Visionen und Projekte (Stufe 4).
Rottal-Inn: Der niederbayrische Landkreis an der österreichischen Grenze verzeichnete seit den späten achtziger Jahren ein stetiges Bevölkerungswachstum und zählt aktuell rund 117.500 Einwohnerinnen und Einwohner. In den vergangenen Jahren stagnierte die Entwicklung der Bürgerschaft jedoch: Die Sterberate überwiegt die Zahl der Geburten und läutet einen natürlichen Negativ-Saldo ein. Lautet die Prognose für das Jahr 2022 noch 118.400 Einwohnerinnen und Einwohner, beläuft sich die Vorhersage für das Jahr 2032 auf nur noch 116.900 Bürgerinnen und Bürger. Mit einer deutlichen Zunahme der Altersgruppen über 65 Jahren und einer starken Abnahme der jüngeren Altersgruppen, insbesondere der unter 18-Jährigen, verändert sich die Altersverteilung im Landkreis gravierend. Im Wettbewerb 'Zukunftsstadt' will der Landkreis Rottal-Inn dieser Entwicklung begegnen: In gemeinsamen Aktionen mit der Bürgerschaft sollen neue Lösungen gefunden werden, um die Strukturen der Kommunen für die Zukunft lebenswert und nachhaltig zu gestalten. Vielfalt als Chance - die Potentiale nutzen: Im Jahr 2012 unternahm Rottal-Inn bereits einen ersten Schritt in diese Richtung: In einem Kreisentwicklungsprozess wurden mit Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Institutionen in zehn Aktionsgruppen und fast 1000 Einzelteilnehmerschaften Projektideen gesammelt, um eine Entwicklungsstrategie sowie eine Vision für den Kreis festzuhalten. 'Vielfalt als Chance - die Potentiale nutzen' lautet das Motto der daraus entstandenen Strategie, deren Umsetzung bis 2020 ausgelegt ist. In den Aktionsgruppen werden Projekte zu den Themen Wirtschaft und Fachkräfte, Jugend und Familie, Landwirtschaft/Direktvermarktung, Bildung, Kultur und Tourismus, Senioren und Soziales sowie Natur-Umwelt-Energie entwickelt. Neben dem Kreisentwicklungsprozess bestehen weitere regionale Entwicklungsinitiativen wie das Seniorenpolitische Gesamtkonzept oder das Konzept zur Bildungsregion. Im Wettbewerb will Rottal-Inn an diese Projekte anschließen und sie gemeinsam mit der Bürgerschaft weiterdenken. In drei Phasen zur Zukunftsstadt: Das Vorgehen des Kreises gliedert sich in drei Phasen. In Phase 1 dreht sich alles um die Entwicklung der Vision 2030+. Dabei gilt es, bestehende Konzepte gemeinsam mit der Bürgerschaft zu vertiefen. Ein 'Zukunftsregions-Team' stellt sicher, dass alle Themen im Umsetzungsplan 'Unsere Zukunft Rottal-Inn 2030+' gebündelt werden und die Anregungen, Ideen und Wünsche aus der Bürgerschaft berücksichtigt werden. In Phase 2 prüft der wissenschaftliche Partner, die Hochschule für angewandtes Management Erding, diese Ideen und erarbeitet ein Konzept für die Vision. In Phase 3 folgt schließlich die Umsetzung in Reallaboren: Die Konzeptionen aus Phase 2 werden dabei auf die Probe gestellt. Aus den Ergebnissen sollen Handlungsempfehlungen für Politik und Verwaltung in der Region abgeleitet werden.
Die Stadt Freiburg im sonnigen Südwesten Baden-Württembergs ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Rund 220.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählt die Stadt heute. Und die Prognosen sagen ein weiteres Wachstum voraus. Das zeugt von der Attraktivität Freiburgs, bringt aber auch Herausforderungen mit sich, wie etwa bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen. Bei der Bewältigung dieser und weiterer Aufgaben orientiert sich die Stadt an den 'Freiburger Nachhaltigkeitszielen', die 2009 vom Gemeinderat als Grundlage jeglichen politischen Handelns verabschiedet wurden. Denn die Stadt will eine ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Kommune werden - mit Erfolg. 2012 wurde Freiburg als Deutschlands nachhaltigste Großstadt ausgezeichnet. Wie können die bestehenden Ansätze weiterentwickelt und umgesetzt werden? Wie sehen die Bürgerinnen und Bürger 'ihr' Freiburg im Jahr 2030? Mit diesen Fragen tritt die Stadt im Wettbewerb 'Zukunftsstadt' an. Bewährtes fortführen, Neues schaffen. Nachhaltige Entwicklung und Bürgerbeteiligung: In Freiburg geht das eine nicht ohne das andere. In den Nachhaltigkeitszielen hat die Stadt verankert, dass Bürgerinnen und Bürger in politische Entscheidungen einzubeziehen sind. Aktuell laufen mehrere Beteiligungsprozesse, zum Beispiel der 'Perspektivplan Freiburg' zur räumlichen Entwicklung der Stadt, das Projekt 'Energie-Quartier Haslach', in dem sich Bürgerinnen und Bürger für die energieeffiziente Sanierung ihres Stadtteils engagieren oder die Transformation eines bestehenden Industriegebietes in einen 'Green Industry Park'. Im Wettbewerb 'Zukunftsstadt' will Freiburg einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltige Kommune gehen. Dabei sollen bestehende Prozesse eingebunden sowie Bedürfnisse und Ideen der Bürgerinnen und Bürger neu ermittelt werden. Geplante Beteiligungsformate sind ein gesamtstädtischer Ideenwettbewerb, eine Zukunftskonferenz mit Kindern und Jugendlichen, ein Unternehmerinnen-Workshop und ein Zukunftsdialog mit Wissenschaft und Bürgerschaft. Auf diese Weise soll ein umfassender Austausch zwischen Stadtverwaltung, Bürgerschaft und Wissenschaft angestoßen werden. Ein eigens für den Wettbewerb zusammengestelltes Zukunftsstadt-Team strukturiert und steuert den Prozess. Fruchtbarer Dialog von Bürgerschaft und Wissenschaft. Mit der Albert-Ludwigs-Universität und fünf Fraunhofer Instituten - vereint unter dem Dach des neu gegründeten 'Leistungszentrums Nachhaltigkeit Freiburg' - hat die Stadt renommierte wissenschaftliche Partner an ihrer Seite. Sie begleiten die Entwicklung der Vision 2030N von Anfang an, unterstützen bei der Identifikation von Bürgerbedürfnissen und leiten aus den Ergebnissen der Beteiligungsformate relevante Forschungsfragen ab. Aus den vielen einzelnen Bausteinen des Prozesses soll schließlich eine ganzheitliche Vision für Freiburg 2030N entstehen - und in Form eines Gesamtbildes, das sich aus mehreren Würfeln zusammensetzt, anschaulich aufbereitet werden.
Malchin: Eine alternde Stadt, deren Baustrukturen und Wohnräume vergangenen Standards entsprechen. Eine verarmende Stadt, deren finanzielle Möglichkeiten durch fehlenden Tourismus und wirtschaftliche Infrastruktur immer geringer werden. Und eine schrumpfende Stadt, deren Kinder aus Mangel an gut bezahlten Arbeitsplätzen in umliegende Großstädte verziehen. Wie viele kleine Städte an der Mecklenburgischen Seenplatte ist auch Malchin von den demographischen Umschwüngen und strukturellen Veränderungen der vergangenen zwanzig Jahre betroffen. Defizite als Vorteil nutzen Wer nun 'Stillstand statt Fortschritt' vermutet, irrt - die Stadt lernt aus ihren Defiziten und nutzt die strukturschwache Lage zu ihrem Vorteil: In den umliegenden Ökosystemen werden klimafreundliche Alternativen der regenerativen Energieversorgung und ökologischen Landnutzung geschaffen. Malchin setzt so schon jetzt eigene Standards für die Energiewende. Im Wettbewerb 'Zukunftsstadt' möchte die Stadt diese ersten Umbrüche ausbauen und weitere Visionen für ein 'Gutes Leben 2030+ in Malchin' entwickeln. Keine Zukunftsbilder ohne Bürgerbeteiligung Bevor jedoch zukunftsweisende Veränderungen im Stadtraum von Malchin angestoßen werden, will die Stadt ihre Bürgerinnen und Bürger einbeziehen: Die Bevölkerung soll aktiv an der Transformation teilhaben können. In sozialgemischten und generationenübergreifenden Beteiligungsaktionen und -projekten werden die Einwohnerinnen und Einwohner zu ihren Vorstellungen für Malchin befragt und in Entscheidungsprozesse integriert. Durch Projekte mit den Malchiner Schulen sollen vor allem die Vorstellungen und Lebensentwürfe Jugendlicher in der Visionsarbeit berücksichtigt werden. Neben Ideen zum städtischen Stoff- und Energiewechsel sowie Gedanken zur sozioökologischen Raumstruktur werden dabei Themen wie das Integrieren verschiedener Bevölkerungsgruppen, die Abwanderung der jüngeren Generation sowie Tendenzen der Alterung und Vereinsamung angesprochen. Zusätzlich will Malchin die digitale Stadtwelt stärker voranbringen und Blogs, soziale Netzwerke und E-Plattformen in die Kommunikation rund um den Wettbewerb mit einbinden. Nach dem Motto 'Keine inspirierenden Zukunftsbilder, ohne Bürgerbeteiligung' soll die Frage 'Wie sieht gutes Leben 2030+ in Malchin aus?' am Ende mit konkreten Visionen aus der gemeinsamen Arbeit von Wissenschaft und Bürgerschaft beantwortet werden.
Im Norden Brandenburgs, umgeben von viel Wald und Wasser, liegt die Kleinstadt Gransee. Mit 3.900 Einwohnerinnen und Einwohnern ist sie das Zentrum von 33 Ortsteilen in fünf Gemeinden eines Amtes. Hinter der imposanten, mittelalterlichen Stadtmauer verbirgt sich eine nicht minder geschichtsträchtige Altstadt. Auf den ersten Blick mag man meinen, dort sei die Zeit stehen geblieben. Doch Gransee denkt und handelt mit Blick in Richtung Zukunft. Im Wettbewerb 'Zukunftsstadt' begibt sich die Stadt gemeinsam mit den rund 9.000 Bürgerinnen und Bürgern in der Stadt und den Dörfern auf die Suche nach einer Vision für Gransee 2030+. Die Ausgangsposition ist gut: Die Anbindung an die Metropole Berlin durch Bahn und Bundesstraße bewahrt die Stadt vor provinzieller Abgeschiedenheit. Gemeinsam mit der Nachbarstadt Zehdenick bietet Gransee als Mittelzentrum wichtige Infrastrukturen für die ländlich geprägte Region. Diese Rolle als 'Anker im Raum' möchte die Stadt auch in Zukunft ausbauen - und setzt dabei auf die engagierte Mitwirkung der Bevölkerung und lokaler Akteure. Diskussion auf Augenhöhe. Mit der Einbindung der Bevölkerung in die Stadtplanung hat Gransee bereits gute Erfahrungen gemacht. Seit 2013 läuft beispielsweise die Aktion 'Wo(hl)fühlen in Gransee', bei der sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in die Gestaltung des Stadtraumes einbringen. An diesen Prozess knüpft nun auch das Projekt 'Zukunftsstadt' an, das auf die Entwicklung einer ganzheitlichen Vision für Gransee zielt. In drei 'BürgerWerkstätten' erhalten interessierte Bürgerinnen und Bürger die Chance, Zukunftsfragen und Lösungsvorschläge offen zu diskutieren: Wie kann die zukünftige Energieversorgung der Stadt aussehen? Ist eine regionale Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln und Energie möglich und erstrebenswert? Welche Infrastrukturen braucht die Stadt in Zukunft? Inhaltliche Impulse bei der Diskussion dieser und weiterer Fragen bietet die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg. Sie ist auch im 'Zukunftsstadt-Team' vertreten, einem Ausschuss, der die 'BürgerWerkstätten' vorbereitet und die Ergebnisse auswertet. Starker Zusammenhalt schafft Zukunftsperspektiven. Damit sich alle Interessierten über den fortlaufenden Stand des Projekts informieren können, plant die Stadt, an prominenter Stelle ein 'Schaufenster Zukunftsstadt' einzurichten. Außerdem steht der Bevölkerung ein fester Ansprechpartner in der Verwaltung zur Verfügung. Der interaktive Prozess von Bürgerschaft, Wissenschaft, Stadtverwaltung und lokalen Initiativen soll schließlich in ein Leitbild für die weitere Entwicklung Gransees münden - und in einem Bürgerfest gefeiert werden. Mit dem Projekt 'Zukunftsstadt' möchte Gransee das Bewusstsein der Stadtbevölkerung dafür stärken, dass Eigeninitiative Wirkung zeigt und die Stadt auch in Zukunft ein nachbarschaftliches Miteinander braucht. (Text gekürzt)
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