Vogelmonitoring in Sachsen-Anhalt 2022 Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt | Heft 1/2025 1 Impressum Diese Schrift wird vom Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt kostenlos herausgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Der Nachdruck bedarf der Genehmigung. Sie darf weder von Parteien und von Wahlwerbern oder Wahl- helfern während eines Wahlkampfes zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenen Wahl darf sie nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme zu Gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt – Heft 1/2025 Vogelmonitoring in Sachsen-Anhalt 2022 Herausgeber und Bezug Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Staatliche Vogelschutzwarte Postfach 200 841 06009 Halle (Saale) Sitz: Reideburger Straße 47, 06116 Halle (Saale) E-Mail: poststelle@lau.mwu.sachsen-anhalt.de Web: lau.sachsen-anhalt.de In Zusammenarbeit mit dem Ornithologenverband Sachsen-Anhalt (OSA) e. V. Schriftleitung/Redaktion Abteilung Naturschutz Stefan Fischer: E-Mail: stefan.fischer@lau.mwu.sachsen-anhalt.de Layout/Gestaltung Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Titelbild: Wiedehopf (Upupa epops ) mit Futter für seine Jungen in der Wolters- dorfer Heide/WB, 29.05.2020. Foto: Martin Jordan Geobasisdaten © GeoBasis-DE/LVermGeo LSA [2023/010312]. Es gelten die Nutzungsbedingungen des LVermGeo LSA 1. Auflage Juli 2025 ISSN 0941-7281 2 Inhaltsverzeichnis Monitoring seltener Brutvogelarten 5 Bestandssituation ausgewählter Brutvogelarten in Sachsen-Anhalt – Jahresbericht 2022����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 5 Wasservogel- und Gänsemonitoring 111 Die Wasservogelzählung in Sachsen-Anhalt in den Zählperioden 2022/23 und 2023/24 ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 111 Bestände und Indikatoren 143 Fortschreibung des Indikators Artenvielfalt und Landschaftsqualität für Sachsen-Anhalt bis zum Jahr 2022������������������������������������������������������������������������������������ 143 3
Artensofortförderung Das Artensofortförderungsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt ( https://mule.sachsen-anhalt.de/umwelt/artensofortfoerderung/ ) fördert Projekte, die die Artenvielfalt erhalten und befördern sollen. Hierzu zählen beispielsweise Projekte zur Herstellung und Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit von Gewässern, Entschlammungen, naturnahe Ufergestaltung, Uferbepflanzungen. Des Weiteren werden Projekte gefördert, die dem Erhalt und der Entwicklung von Lebensräumen und Lebensgemeinschaften (u. a. Entbuschung, Kopfweidenpflege, Pflege von Streuobstwiesen), dem spezifischer Schutz bestimmter Arten, wie z. B. Fledermäuse) dienen. Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt erhält für die Umsetzung der nachfolgenden Projekte im Jahr 2020 Fördermittel. Bekämpfung Riesenbärenklau an der Bode in Teilbereichen - Ortslage Neugattersleben Die Maßnahme beinhaltet die Beseitigung des Aufwuchses von Riesenbärenklau an der Bode bei Neugattersleben zur Weiterführung der im Rahmen des Umweltsofortprogramms 2017 durchgeführten Maßnahme. Eine Pflanze kann 20.000 Samen bilden und bis zu 4 m groß werden. Die Samen verbreiten sich durch Wind oder Wasser, wodurch sich die Pflanze zunehmend entlang von Fließgewässern ausbreitet. Der Saft des Riesen-Bärenklaus macht die Haut empfindlich gegen Sonnenlicht und kann zu schweren Verbrennungen führen. Durch seine Größe verdrängt der Riesen-Bärenklau außerdem die einheimischen Pflanzenarten der Gewässerufer. Kosten: 90.000 € Umsetzungszeitraum: Juli bis November 2020 Bekämpfung des Riesenbärenklau an Thyra und Helme Im Rahmen der Maßnahme werden an den Gewässern Thyra und Helme sich ausbreitende Bestände der invasiven Art beseitigt. Seit 2015 bzw. 2017 wird erfolgreich der Riesenbärenklau an den Ufern und im Gewässerrandstreifen bekämpft. Das Projektgebiet, entlang der Flüsse Helme und Thyra, befindet sich in einem naturschutzfachlich sehr hochwertigen Raum und wird größtenteils von mehreren Schutzgebieten überlagert. Es umfasst z.B. zum großen Teil die FFH-Gebiete "Thyra im Südharz" und das "Gewässersystem der Helmeniederung", zudem tangiert der Arbeitsbereich das FFH-Gebiet "Buchenwälder um Stollberg" und liegt teilweise im Biosphärenreservat "Karstlandschaft Südharz". Durch die starke Konkurrenzfähigkeit dieser invasiven Pflanzenart und deren rasanter Ausbreitung können einheimische Uferlebensräume, die für einen standortgerechten Uferbewuchs und eine natürliche Ufersicherung essenziell sind, erheblich beeinträchtigt und sogar gänzlich verdrängt werden. Neben den typischen Gewässer- und Uferlebensraumtypen sind auch gesetzlich geschützte Biotope wie Streuobstbestände vom invasiven Riesenbärenklau im Projektgebiet beeinträchtigt bzw. gefährdet. Die Maßnahme dient somit dem Erhalt der Biodiversität. Kosten: 20.000 € Umsetzungszeitraum: Mai bis November 2020 Errichtung von Nisthilfen für Falken an Elbe-, Mulde und Elsterdeichen (Spezialnistkästen auf Mast einschließlich Aufbau) An den Mulde- und Elbdeichen werden von der Landesgrenze bis zur Mündung auf dem Deichschutzstreifen bis zu zehn Meter lange Holz- oder Betonmast errichtet. An diesen werden auf einer Höhe von acht Metern Turmfalkenkästen angebracht. Ziel ist die ökologische Wühlmausbekämpfung. Kosten: 16.500,00 € Umsetzungszeitraum: Herbst 2020 Erwerb von Nisthilfen (Fledermauskoloniekästen, Eisvogelnisthilfen, Steinkauzkästen, Wiedehopfkästen) Die Nisthilfen für Fledermäuse, Wiedehopf und Eule werden entlang der Muldedeiche punktuell an Bäumen oder Masten sowie Steinhaufen angebracht. Wichtig ist ein artspezifisch angrenzender Lebensraum. Ziel ist vor allem die Bekämpfung des Eichenprozessionspinners durch den Wiedehopf, den Fledermäusen, aber auch andere räuberische Vogelarten. Die Eulennisthilfen dienen der Wühlmausbekämpfung. Das Ziel des Anbringens einer Eisvogelröhre ist die Förderung der biologischen Vielfalt des Ökosystems Fließgewässer. Kosten: 5.500,00 € Umsetzungszeitraum: Herbst 2020 Pflanzung von Quartieren (Schwarzpappel, Ulme, Eiche) Im Bereich der Mulde, nahe Ortslage Raguhn, werden Gehölzquartiere mit Heister der Baumarten Ulme, Schwarzpappel und Eiche als Initialpflanzungen angelegt. Ziel ist die Schaffung von auetypischen Gehölzstrukturen. Kosten: 2.850,00 € Umsetzungszeitraum: Herbst 2020 Kopfweidenpflege in Berßel, Bäckergarten Die Maßnahme beinhaltet die Pflege von ca. 15 Kopfweiden. Die Kopfweiden prägen den Ufersaum der Ilse im Ortsbereich von Berßel und auch das Landschaftsbild. Die Stockausschläge der Weidenstämme werden zum Erhalt der Ufergehölze zurückgeschnitten. Kosten: 5.000 € Umsetzungszeitraum: Oktober / November 2020 Bekämpfung Riesenbärenklau, Gatersleben Die Maßnahme beinhaltet die Beseitigung des Aufwuchses von Riesenbärenklau am Hauptseegraben. Hier hat sich seit dem vergangenen Jahr eine Pflanzengruppe auf ca. 10 x 10 m Grabenböschung ausgebreitet. Eine Pflanze kann 20.000 Samen bilden und bis zu 4 m groß werden. Die Samen verbreiten sich durch Wind oder Wasser, wodurch sich die Pflanze zunehmend entlang von Fließgewässern ausbreitet. Der Saft des Riesen-Bärenklaus macht die Haut empfindlich gegen Sonnenlicht und kann zu schweren Verbrennungen führen. Durch seine Größe verdrängt der Riesen-Bärenklau außerdem die einheimischen Pflanzenarten der Gewässerufer. Kosten: 3.000 € Umsetzungszeitraum: Juli 2020 Rückbau und Entsiegelung alter Sielabzugsgraben einschließlich Auslaufbauwerk im Bereich Schweinitz und anschließend Entwicklung von Auengrünland Rückbau und Entsiegelung eines Sielabzugsgraben an der Schwarzen Elster bei Schweinitz mit Entwicklung von Auengrünland In der Gemarkung Schweinitz befindet sich im Überschwemmungsgebiet ein ehemaliger Auslauf eines Schöpfwerkes. Dieses Bauwerk besteht aus einem Betongerinne bzw. in Beton gesetzte Wasserbausteine. Ziel der Maßnahme ist die Entsiegelung der Fläche, das heißt der Abbruch und die fachgerechte Entsorgung des Betons und der Wasserbausteine. Anschließend soll der Bereich als flache Geländemulde ausgeformt und mit standortgerechten Saatmischungen Auengrünland etabliert werden. Kosten: 14.000 € Umsetzungszeitraum: IV. Quartal 2020 Kopfbaumpflege an Rohne und Thüringische Kleine Helme Im Flussgebiet der Helme einschl. der Nebenarme und besonders an der Rohne gibt es eine große Anzahl an Kopfbäumen. Diese Art der "Baumerziehung" ist historisch begründet und reicht schon weit über 250 Jahre zurück. Die vorrangig aus wirtschaftlicher Notwendigkeit (Flecht- und Baumaterial) betriebene Erziehungsform hat heute für die Holzgewinnung keine Bedeutung mehr. Jedoch sind der ökologische Nutzen und die landschaftsbildprägende Wirkung unbestritten. Kopfbäume sind vielseitiger Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten und anderen Tierarten. Zum Erhalt dieses wertvollen Habitats sind in regelmäßigen Abständen wiederkehrende Schnittmaßnahmen notwendig. Im Rahmen des Sofortprogramms "Artensofortförderung" bietet sich die Möglichkeit diese Maßnahmen im größeren Umfang durchführen zu können. Geplant ist in Abstimmung mit der zuständigen UNB des Landkreises MSH ca. 80 Stk Kopfbäume an den Gewässern Rohne und Thüringischen Kleinen Helme fachgerecht zu verschneiden und so den Bestand zu revitalisieren und für das nächste Jahrzehnt als ökologisch wertvollem und vielfältigen Lebensraum zu sichern. Kosten: 65.000 € Umsetzungszeitraum: Oktober bis Dezember 2020
Projektförderung auf Grundlage der Naturpark-Handlungsprogramme
Die Projekte der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) bieten im Sommer verschiedene Aktionen und Exkursionen zum Mitmachen, Mitstaunen und Miterleben an. Der Sommer ist die Jahreszeit in der die meisten Tiere unterwegs und die meisten Pflanzen zu finden sind. Blumen blühen, Vögel nisten, Spinnen bauen Netze, Bäume spenden Schatten, Bienen sammeln Pollen, alles wächst und gedeiht. Es gibt in dieser Jahreszeit viel zu entdecken. So auch in den Projekten der SNU. Die Wiesenknopf-Ameisenbläulinge aus dem Artenschutzprojekt im Norden von Rheinland-Pfalz sind sogar nur zwei Monate im Jahr zu sehen. In diesen Monaten können Freiwillige bei der Kartierung helfen. Auch auf Exkursionen können die spannenden Schmetterlinge bestaunt werden (näheres s.u.). Der ArtenFinder Rheinland-Pfalz - seit 2020 ein Projekt der SNU - bietet weitere Veranstaltungen zu verschiedenen Tier-gruppen an. Die Projekte arbeiten dabei eng mit NABU-Gruppen, Förstern, den Naturschutzmanager:innen oder weiteren Expert:innen zusammen, die mit ihrem Wissen und Können tolle Erlebnisse für Groß und Klein ermöglichen. Die SNU freut sich über zahlreiche Teilnehmende. Aktionen aufgeteilt nach Regionen Westerwald/Norden von Rheinland-Pfalz Samstag 22. Juli: AMEISEN - Die spannende Lebensweise der staatenbildenden Insekten Wollten Sie immer schon mehr über Ameisen erfahren? Wie sie leben, wie die Aufgaben verteilt sind und ob es wirklich nur eine Königin gibt? Dann sind Sie bei dieser Exkursion genau richtig! Gemeinsam mit der Ameisenexpertin Martina Klein geht es nach einem Theorieteil (Ameisen allgemein, der Ameisenstaat, Arbeitsteilung etc.) ins Gelände. Sie suchen Ameisen und ihre Nester, beobachten ihr Verhalten und machen zum Schluss noch einen Ausflug zu den Ameisenbläulingen. Start 10.00 Uhr, Dauer ca. 4 Stunden, Strecke leicht, Treffpunkt Haus Felsenkeller in Altenkirchen. Um Anmeldung wird gebeten: Telefonisch: 0228 886 889 66, Mail: linda.muel-ler@snu.rlp.de Samstag 29. Juli: NATUR IM WANDEL DER JAHRESZEITEN - Exkursion 1/4 SOMMER Bei dieser Exkursionsreihe geht es darum, die Natur im Wandel der Jahreszeiten kennen zu lernen. Was verändert sich im Laufe eines Jahres? Welche Pflanzen und Tiere sind wann zu sehen und was ist das besondere an jeder Jahreszeit? Diese und weitere Fragen beantworten Experte Peter Weisenfeld und Expertin Linda Bödger auf vier aufeinanderfolgenden Exkursionen ins Naturschutzgebiet Rosenheimer Lay. Die vier Exkursionen können unabhängig voneinander besucht werden. Start 10.00 Uhr, Dauer ca. 2 Stunden, Rosenheimer Lay bei Elkenroth, Genauer Treffpunkt bei Anmeldung. Anmeldung und weitere Infos: Telefonisch: 0228 886 889 66, Mail: linda.mueller@snu.rlp.de Aktionssaison – Auf der Suche nach den Wiesenknopf-Ameisenbläulingen Im Landkreis Altenkirchen kommen noch zwei gefährdete Schmetterlingsarten vor, die andernorts bereits verschwunden sind, die Wiesenknopf-Ameisenbläulinge. Im Artenschutz-projekt der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz werden die verbliebenen Bestände gestützt. Doch dazu muss das Projektteam wissen, wo sich weitere Schmetterlingsvorkommen befinden und dazu werden Sie gebraucht! Haben Sie Lust aktiv den Naturschutz vor Ihrer Haustür zu unterstützen? Dann freut sich das Projektteam über Ihre Hilfe bei der Kartierung. Gerne werden Ihnen geeignete Gebiete in Ihrer Nähe genannt, oder Sie schauen auf eigene Faust. Sie haben keine Vorkenntnisse? Kein Problem! Die Arten sind leicht zu kartieren und Sie werden mit Informationsmaterial und Karten versorgt. Bei Fragen können Bilder per Signal, WhatsApp oder Mail bewertet werden. Das Projektteam freut sich auf Sie! Wann? Flexibel den ganzen Juli und August Anmeldung: Telefonisch: 0228 886 889 66, Mail: linda.muel-ler@snu.rlp.de Region Mainz/Ober-Olmer Wald Samstag 26. August: Fledermausnacht/Batnight Gemeinsam mit dem Wald-Naturschutzzentrum im Ober-Olmer Wald und Expert:innen vom NABU Mainz geht es mit Ultraschall-Detektoren auf die Suche nach den geflügelten Säugetieren. Zur Einstimmung gibt es in einem Vortrag spannende Fakten rund um diese einzigartige Tiergruppe. Start 19.30 Uhr, Dauer ca. 2,5 Stunden, Treffpunkt Wald-Naturschutzzentrum Ober-Olmer Wald. Samstag 16. September: Bioblitz - Auf Artensuche im Ober-Olmer Wald Der Ober-Olmer Wald ist eine Oase der Artenvielfalt für diverse Artengruppen. Der ArtenFinder verzeichnet vor Ort 200 verschiedene Arten. Gemeinsam mit dem Wald-Naturschutz-zentrum lädt die SNU zu einem Bioblitz im Ober-Olmer Wald ein. Dabei sollen an einem Tag möglichst viele unterschiedliche Arten in einem Gebiet erfasst werden. Wie viele Arten können Sie beim Bioblitz gemeinsam finden? Ist die Gottesanbeterin, der Wiedehopf oder die Zauneidechse dabei? Neben dem Spaß am Entdecken kommen alle gesammelten Daten dem Naturschutz zu Gute. Start 14:00 Uhr, Dauer ca. 3 Stunden, Treffpunkt Wald-Natur-schutzzentrum Ober-Olmer Wald. Boppard Samstag 12. August: Heuschrecken-Exkursion zur Laubholz-Säbelschrecke Die Laubholz-Säbelschrecke lebt versteckt in Baumkronen und trägt ihren Gesang - für uns unhörbar - im Ultraschallbereich vor. Daher wurde sie lange Zeit nicht systematisch erforscht. Lisa Reiss von der Universität Trier beschäftigt sich mit der interessanten Art und gibt auf der Exkursion spannende Einblicke in die aktuelle Forschung. Bewaffnet mit Ultraschall-Detektoren gehen Sie auf die Suche nach den Säbelschrecken. Start 15:00 Uhr, Treffpunkt Waldparkplatz L207 zwischen Pfaffenheck und Boppard, Anzahl Teilnehmende ist begrenzt, um Anmeldung wird gebeten: artenfinder@snu.rlp.de Ersatztermin bei schlechtem Wetter: 19. August. Überregional Dienstag 15. August: Online-Seminar Schmetterlinge (er)kennen lernen für Einsteiger:innen Ein Admiral hat sechs Beine? Der Schornsteinfeger ist nur 3-4 Zentimeter groß? Ein Brauner Bär kann fliegen und ein Kleiner Fuchs trinkt Nektar? Ja! Denn das sind alles Namen von heimischen Schmetterlingen! Haben Sie Lust mehr über sie zu erfahren, um beim nächsten Spaziergang zu erkennen welcher Schmetterling an Ihnen vorbeiflattert? Dann nehmen Sie am Online-Seminar Schmetterlinge (er)kennen lernen teil. Nach einer allgemeinen Einführung zu Schmetterlingen und ihrer Lebensweise gibt es Hinweise und Tipps, wie Sie Schmetterlinge bestimmen und woran sie sie erkennen können. Das Seminar ist für Menschen mit wenig oder ohne Vorkenntnisse konzipiert. Start 18.00 Uhr, Dauer ca. 1,5 Stunden, Teilnahme über CISCO Webex (über Browser möglich). Teilnahmedaten bei Anmeldung: linda.mueller@snu.rlp.de Weitere Veranstaltungen Auch im Herbst und Winter bieten die Projekte weitere Veranstaltungen und Mitmach-Aktionen wie Leuchtnächte, Samen sammeln, Stauden pflanzen etc. an. Schauen Sie dazu regelmäßig auf unseren Websites vorbei: artenfinder.rlp.de/mitmachen/veranstaltungen snu.rlp.de/de/projekte/wiesenknopf-ameisenblaeu-linge/veranstaltungen/
Der INSPIRE Dienst Verteilung der Vogel-Arten (W) in Deutschland - Verbreitung stellt bundesweite Verbreitungsdatensätze gemäß den Vorgaben der INSPIRE Richtline Annex III Thema bereit. Die Verbreitungsdaten wurden vom Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) zusammengestellt und mit den Vogelschutzwarten und Fachverbänden der Bundesländer abgestimmt. Die Verbreitungsdaten wurden im nationalen Vogelschutzbericht 2019 nach Art. 12 der Vogelschutzrichtlinie der EU übermittelt. Für die Verbreitungsdaten wurden Daten des Atlas deutscher Brutvogelarten (Gedeon et al. 2014), Angaben aus dem Internetportal www.ornitho.de sowie einzelne ergänzende Daten aus einzelnen Bundesländern zusammengeführt. Die Angaben sind methodisch unterschiedlich erhoben worden. Die Erhebungsdaten stammen aus dem Zeitraum 2005 – 2016. Der Dienst enthält keine Informationen zu sensiblen Arten.
Der INSPIRE Dienst Verteilung der Vogel-Arten (W) in Deutschland - Vorkommen stellt bundesweite Vorkommensdatensätze gemäß den Vorgaben der INSPIRE Richtline Annex III Thema bereit. Die Vorkommensdaten wurden vom Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) zusammengestellt und mit den Vogelschutzwarten und Fachverbänden der Bundesländer abgestimmt. Die Vorkommensdaten wurden im nationalen Vogelschutzbericht 2019 nach Art. 12 der Vogelschutzrichtlinie der EU übermittelt. Für die Vorkommensdaten wurden Daten des Atlas deutscher Brutvogelarten (Gedeon et al. 2014), Angaben aus dem Internetportal www.ornitho.de sowie einzelne ergänzende Daten aus einzelnen Bundesländern zusammengeführt. Die Angaben sind methodisch unterschiedlich erhoben worden. Die Erhebungsdaten stammen aus dem Zeitraum 2005 – 2016. Der Dienst enthält keine Informationen zu sensiblen Arten.
764000 765000 766000 767000 768000 769000 770000 771000 T eilk artenübersicht des FFH- Gebietes 0071LSA- UntereSchw arzeElster und des FFH- Gebietes 0073LSA- Elbauezw ischen Griebo undPrettin des SPA- Gebietes 0016LSA- Mündungsgebiet der Schw arzen Elster Frp 1048-Nt- A Nt 1049-Nt- A 1 Nt 1107-Nt- A 1050-Nt- A 5748000 5748000 Frp Nt 3 2 Frp Nt Ga Frp Bk Frp Swm Frp Bk Ga Bk Drs 5747000 1110-Nt- A Swk Bk Drs Bk Drs Drs Nt Swk Drs Ev Ga Nt 1117-Nt- A 1111-Nt- A Ga Nt Swk Drs Sgm Ga Drs Ga Drs Sgm Wh Ga Nt Nt Ga Sr 1207-Sgm- B Swk 1120-Nt- A 1199-Blk- B Drs Blk Nt 1116-Nt- A Ga Drs 1115-Nt- A Drs Wa Nt Nt Drs Swk Nt 1108-Nt- A Nt Sgm Wi Nt Nt Drs 5747000 Ga St 1195-Ev- B St 1113-Nt- A Ga 1112-Nt- A Ga Bk 1119-Nt- A 1182-Kch- B 1121-Nt- A Ga Drs Nt Nt Ga Nt Drs 1109-Nt- A Nt Ga Swk Drs Ga 1122-Nt- A Nt Bk Ga 1124-Nt- A Ga Blk Ga Swk Drs Ga Nt Swk Nt Drs Ga Drs 1129-Nt- A 1132-Nt- A Hei 5746000 Bem 1134-Nt- A Ga Nt 1136-Nt- A Bem Drs Nt Ga Swk 1135-Nt- A Swk Nt Nt 1131-Nt- A Drs Nt Swk 1169-Hei- B Nt 1130-Nt- A Drs 1133-Nt- A 1125-Nt- A Sr Nt 1123-Nt- A Nt 1127-Nt- A Nt Ga Drs Nt Ga 1126-Nt- A Drs Bk 1200-Blk- B Drs Ga Ga Nt 1118-Nt- A Nt Kch Wh Nt 1128-Nt- A Swk Drs Gra Nt Ga 1138-Nt- A Nt 1137-Nt- A Nt Swk Ga Gra GraGra GraGra Gra St Swk Ga Drs Sr Row Sr Ga Swk St 1001-Rm- B Drs 1002-Row- C 1003-Swm- B Drs Drs 1004-Ws- C Nt Drs Nt Drs 1139-Nt- A Blk Ga Ga Ga 1183-Kch- B Sr 1143-Nt- A Nt 1141-Nt- A Drs Nt Swk Nt 1170-Hei- B 1201-Blk- B Wi 1140-Nt- A 1209-Sad- B 1142-Nt- A Swk Wh Swm 5746000 Ga Drs Drs 1114-Nt- A 1206-Sgm- B Bk Nt Drs Sr Drs Swk Hei Ki Ev 1191-Ki- C Drs Nt Kch Blk Drs Swk Nt Swk Drs Drs 1144-Nt- A 1145-Nt- ASwk NtDrs Ga 1196-Ev- B Drs Swk Drs Nt 1184-Kch- B Sr 1149-Nt- A Swk Drs 1151-Nt- A Nt Kch Drs Drs Drs Nt Hei Blk 1173-Hei- B 1146-Nt- A Ki 1152-Nt- A Nt 1172-Hei- B Drs 1171-Hei- B Drs Nt Hei 1190-Ki- C Hei Drs 1150-Nt- A Nt 1148-Nt- A Nt Wh Drs Nt Drs Bk Blk Nt 1202-Blk- B Nt 1153-Nt- A Swk 1147-Nt- A Drs 5745000 Ga Drs Blk Hei 1175-Hei- B 5745000 Wa Frp 1185-Kch- B Gra Swk Blk Re Drs Ga Drs 1154-Nt- A Ev Nt Drs Kch Wi Wh Drs Swk Drs Ga Nt Drs Nt Wh 1208-Re- C 1155-Nt- A Swk Nt Nt Ga Nt Drs Drs 1160-Nt- A Nt Nt Legende Drs Nachw eiseundHabitatf lächen von Brut-undGastvogelarten -BestandundBew ertung Swk Drs Ga 1157-Nt- A Swk Drs 1197-Ev- B 1159-Nt- A Drs 1158-Nt- A Ga 1156-Nt- A Ga Nachw eiseundHabitatf lächen SPA0016 Blaukehlchen Eisvogel Heidelerche Kiebitz Kranich Neuntöter Rebhuhn Schwarzspecht Sperbergrasmücke 1086-Nt- A Rotmilan; Rohrweihe; Schwarzmilan; Weißstorch; Seeadler Nt 5743000 Nt Swk Sr Sr 764000 Managementplan f ür dieFFH- Gebiete „ UntereSchw arzeElster“,FFH0071LSA,DE4143- 301, „ Elbauezw ischen Griebo undPrettin“,FFH0073LSA, DE4142- 301,einschließ lichdem EUSPA„Mündungsgebiet der Schw arzen Elster“, SPA0016,SCIDE4142- 401 Artkürzel Erhaltungszustand Habitatfläche Arten nachAnhangIVSR Blk Blaukehlchen Luscinia svecica Ev Eisvogel Alcedo atthis Hei Heidelerche Lullula arborea Kch Kranich Grus grus Nt Neuntöter Lanius collurio Row Rohrweihe Circus aeruginosus Sgm Sperbergrasmücke Sylvia nisoria Swm Schwarzmilan Milvus migrans Karte4c_3: Nachw eiseundHabitatf lächen von Brut-undGastvogelarten - BestandundBew ertung Maß stab:1:10. 000 0 Arten nachRoteListe1und2 Ki Kiebitz Vanellus vanellus Re Rebhuhn Perdix perdix 200 400 Meter ´ Auf traggeber: Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Abteilung 4 SonstigeArten Bem Beutelmeise Remiz pendulinus Bk Braunkehlchen Saxicola rubetra Drs Drosselrohrsänger Acrocephalus arundinaceus Frp Flussregenpfeifer Charadrius dubius Ga Grauammer Emberiza calandra Gra Graugans Anser anser Sr Schilfrohrsänger Acrocephalus schoenobaenus St Schafstelze Motacilla flava Swk Schwarzkehlchen Saxicola rubicola Wa Wachtel Coturnix coturnix Wh Wendehals Jynx torquilla Wi Wiedehopf Upupa epops 765000 100 Auf traggnehmer: Planungsbüro für Ökologie, Naturschutz, Landschaftspflege und Umweltbildung Zur großen Halle 15, 06844 Dessau-Roßlau Tel./Fax: (0340) 230490-0 / 230490-29 eMail: info@lpr-landschaftsplanung.com Bearbeiter: Dipl.- Forsting. Uwe Patzak Genehmigungsnummer: DTK10 © GeoBasis-DE / LVermGeo LSA, [2019 / 010312] Es gelten die Nutzungsbedingungen des LVermGeo LSA Datum der Ausfertigung: 09/2022 Natura2000- Managementplanungim LandSachsen- Anhalt 766000 767000 768000 769000 770000 771000 5743000 5744000 Habitat-ID 5744000 1001 Rm C
Der Naturpark Barnim ist ein gemeinsames Großschutzgebiet von Berlin und Brandenburg. 5,4 Prozent der Fläche befinden sich in den nördlichen Berliner Stadtbezirken Pankow und Reinickendorf. Zwischen Bernau, Bad Freienwalde, Eberswalde, Liebenwalde und Oranienburg liegt der Brandenburger Teil des rund 750 km² großen Naturparks. S-Bahn-Anschlüsse und zwei durch den Naturpark verlaufende Bahnverbindungen von und nach Berlin sorgen für eine umweltfreundliche Anreise. Umfangreiche Wälder nehmen mehr als die Hälfte der Naturparkfläche ein. An einigen Stellen trifft man noch auf naturnahen Waldbestand: Buchenwald am Liepnitzsee und in der Barnimer Heide, Eichenmischwald im Kreuzbruch, Erlenbrüche im Finow- und im Briesetal. Die zu den Berliner Forsten gehörenden Flächen im Naturpark werden seit langem nach den Richtlinien des naturnahen Waldbaus bewirtschaftet, da hier die Hauptaufgabe in der Erholungsnutzung des Waldes liegt. Der Naturpark ist reich an Seen und Kleingewässern , wo seltene Pflanzen und Tiere leben. Z.B. die bundesweit vom Aussterben bedrohte Rotbauchunke. Das kleine Tier mit dem orange-schwarz gemusterten Bauch und der melancholischen Stimme ist das Wappentier des Naturparks. In ihrem Lebensraum, den durch abschmelzende “Toteisblöcke” am Ende der letzten Eiszeit entstandenen Söllen, kommen insgesamt 13 bedrohte Amphibienarten vor; unter anderem Kammmolch und Knoblauchkröte. An naturnahen Fließgewässerabschnitten leben Fischotter, Biber und Wasserspitzmaus. Wasseramsel, Gebirgsstelze und Eisvogel brüten unter Brücken bzw. in geeigneten Abbruchkanten an sauberen Bächen. Im Süden und Norden des Naturparks gibt es ausgedehnte Binnendünengebiete , z.B. in der Schönower Heide bei Schönow und der Barnimer Heide bei Melchow (“Melchower Schweiz”). Durch die Berliner Forsten wurde in der Schönower Heide ein Rundweg mit Aussichtsturm angelegt. Die heutige “klassische” Heidelandschaft entstand durch einen Truppenübungsplatz. Wo früher Panzer rollten, befindet sich jetzt ein über 500 Hektar großes Naturschutzgebiet. Ein Teil der Flächen wird von Bäumen und Sträuchern freigehalten, um Besuchern den lila Anblick und bedrohten Arten – wie Ziegenmelker und Wiedehopf – den selten gewordenen Lebensraum zu erhalten. Ehemalige Bunker, Bierkeller und Wasserbehälter sind als Überwinterungsplätze für Fledermäuse hergerichtet worden. Im Naturpark Barnim sind 18 Arten nachgewiesen, bundesweit gibt es mit 21 Arten ein nur geringfügig größeres Fledermausspektrum. Das zeigt die Bedeutung des Naturparks für den Schutz der fliegenden Säugetiere. Der Barnim ist altes Kulturland . Die Sage erzählt, dass der aus dem Hause der Askanier (= Aschersleben) stammende Graf Albrecht I. von Ballenstedt, genannt “der Bär” hier auf Bärenjagd war. Er verirrte sich im dichten Wald und kam an eine Schänke. Das gute Bier und die schöne Gegend bewogen ihn zur Gründung Bernaus. Tatsache ist, dass der von Slawen besiedelte und von mehreren “Interessenten” begehrte Barnim erst Mitte des 13. Jahrhunderts endgültig in askanischen Besitz kam. Da ruhte der “Stammvater der Mark” und erste Brandenburger Markgraf bereits über 70 Jahre in seiner Gruft in Ballenstedt. Die vielerorts erhalten gebliebenen Feldsteinkirchen aus dieser Zeit, und die Mitte des 19. Jahrhunderts erbauten Feldsteinhäuser und -scheunen zählen ebenso zum kulturellen Erbe wie der fast 400 Jahre alte Finowkanal. Nachdem er im 30jährigen Krieg verfallen war, ließ ihn Friedrich II. Mitte des 18. Jahrhunderts wieder aufbauen. Der heute naturnahe Kanal gehörte damals zu den wichtigsten Wasserstraßen in Preußen. So bietet der Naturpark ein Mosaik aus Natur- und Kulturerlebnis, das viele Besucher anzieht. Diese Broschüre widmet sich der Entstehung, der wechselvollen Nutzungsgeschichte und den aktuellen Entwicklungen der Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde. Den Schwerpunkt bildet dabei die Umgestaltung dieser Region zu einer halboffenen Waldlandschaft, die gleichermaßen Naturschutz und Waldentwicklung mit Artenvielfalt und Naherholung vor den Toren Berlins verbindet. Ermöglicht wurde dieser besondere Erholungswald durch das engagierte Zusammenarbeiten von Förstern, Naturschützern und Landwirten aus Berlin und Brandenburg. Den Rahmen bildeten dabei das länderübergreifende Erprobungs- und Entwicklungs- vorhaben Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde und seine begleitenden Projekte. Ein gefördertes Vorhaben vom Bundesamt für Naturschutz, den Berliner Forsten, der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg, dem Förderverein Naturpark Barnim e. V. sowie dem Landkreis Barnim. Herausgeber und Bezugsquelle: Förderverein Naturpark Barnim e. V. E-Mail: foerderverein@naturimbarnim.de Naturpark Barnim Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde: größtes Waldweideprojekt in Deutschland Schönower Heide: Wildtierbeweidungsprojekt Auf Försters Wegen im Naturpark Barnim Barnim Panorama
Heute, am 4. Oktober 2017 beginnt landesweit die öffentliche Auslegung der Unterlagen zum größten naturschutzrechtlichen Verfahren, welches in Sachsen-Anhalt bislang durchgeführt wurde. In insgesamt 114 Einheits- und Verbandsgemeinden können ab sofort alle betroffenen Bürgerinnen und Bürger, Bewirtschafter, Verbände usw. die Unterlagen zur Festsetzung der NATURA 2000-Gebiete einsehen und bis zum 4. Dezember ihre Vorschläge, Anregungen und Einwände einreichen. Im Landkreis Börde sind 13 Kommunen mit 31 zu sichernden NATURA 2000-Gebieten zu beteiligen. Das europäische NATURA 2000-Schutzgebietsnetz besteht aus über 25.000 Schutzgebieten, 298 davon befinden sich in Sachsen-Anhalt. Durch einen Beschluss der Landesregierung vom 29.07.2014 wurde das Landesverwaltungsamt beauftragt, bis Ende 2018 ein öffentliches Ausweisungsverfahren für die bisher noch nicht rechtlich gesicherten NATURA 2000-Gebiete durchzuführen. Noch vor dem öffentlichen Beteiligungsverfahren erfolgte eine breit angelegte Einbeziehung von Bewirtschaftern, Verbänden der Nutzergruppen, anerkannten Naturschutzvereinen sowie Landkreisen und Kommunen. Bereits in dieser Phase konnten viele Hinweise in die Erarbeitung des Verordnungsentwurfes einfließen. ?Diese dem öffentlichen Verfahren vorgelagerte Beteiligung war dabei von entscheidender Bedeutung, denn nur durch gute Informationen und Transparenz kann dieser Prozess gelingen. Uns ist es wichtig, mit den Betroffenen in den Dialog zu gehen, denn nur durch eine gemeinsame Umsetzung mit den Nutzergruppen können wir die Ziele von NATURA 2000 erreichen?, erklärte der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye, heute bei der Präsentation des Verfahrens. ?Das war sehr aufwendig, aber aus unserer Sicht auch fruchtbringend und zielführend. Ich möchte darauf hinweisen, dass dieses vorgelagerte Beteiligungsverfahren und die frühzeitige Einbeziehung der Öffentlichkeit rechtlich nicht vorgeschrieben sind. Wir sind aber der Auffassung, dass dies der richtige Weg ist, um eine Akzeptanz zu erreichen?, so der Präsident weiter.Zusätzlich zu den rund 180 Terminen und Erörterungsrunden vor Ort hatte das Landesverwaltungsamt frühzeitig eine Webseite und einen Facebook-Account mit Informationen zum NATURA 2000-Verfahren erstellt. Die NATURA 2000-Webseite dient der Bereitstellung von relevanten Informationen zum Verfahren und informiert transparent über die einzelnen Phasen, um eine breite Beteiligung zu gewährleisten. Adresse: https://www.natura2000-lsa.deIn Vorbereitung des am 4. Oktober beginnenden öffentlichen Beteiligungsverfahrens wurden mehr als 2.500 Karten gedruckt. Die betroffenen Gemeinden erhielten je nach der NATURA 2000-Kulisse in ihrem Zuständigkeitsbereich einen bis mehrere Aktenordner und zugehöriges Kartenmaterial zur Auslegung. Natürlich stehen alle Informationen ab 4. Oktober auch online zur Verfügung. Zudem ist es ab dann auch möglich, Stellungnahmen online einzureichen. Das Landesverwaltungsamt rät den Einwendern zur Nutzung der bereitgestellten Online-Plattform. Adresse: https://www.online-beteiligung.de/natura-lsa/Nach dem 4. Dezember beginnt die Auswertung der Stellungnahmen und die Überarbeitung des Entwurfs der entsprechenden Landesverordnung. ?Wir wünschen uns eine rege Beteiligung am öffentlichen Verfahren, um so auf die Belange aller Interessengruppen eingehen zu können und damit eine möglichst große Akzeptanz für dieses wichtige europäische Projekt zu erzielen. Die große Herausforderung besteht darin, die verschiedenen Interessen, die im Beteiligungsverfahren geäußert wurden, in eine ausgewogene Entscheidung und damit in die entsprechende Verordnung fließen zu lassen?, so Thomas Pleye abschließend.Landkreis Börde:Anzahl der Gebiete: 31Anzahl der betroffenen Gemeinden: 13Beispiel Vogelschutzgebiet Colbitz-Letzlinger HeideDas Gebiet ist das größte Vogelschutzgebiet Sachsen-Anhalts (ca. 20.383 ha) und umfasst eines der größten aktiven Militärgelände Deutschlands (Truppenübungsplatz Altmark).Im Zentrum dominieren weiträumige Offenlandbereiche (größtes zusammenhängendes und unzerschnittenes Heidegebiet Mitteleuropas), außerdem gibt es lindenreiche Traubeneichen-Hainbuchenwälder und wertvolle Eichenbestände sowie im Norden ein durch fünf Quellen gespeistes Durchströmungsmoor (Jävenitzer Moor).Große Bedeutung kommt dem Vogelschutzgebiet Colbitz-Letzlinger Heide als Brutgebiet zu.Dabei hat es besondere Bedeutung für den Ziegenmelker (Anhang I Vogelschutz-Richtlinie) ? 40% am Landesbestand (500 Brutpaare) leben hier und bewohnen die mit Birken bestandenen Vorwaldstadien der Heide und Grasfluren.Außerdem ist es ein Top-5-Gebiet Sachsen-Anhalts für Mittelspecht (besiedelt überwiegend Eichenalthölzer), Heidelerche, Sperbergrasmücke und Brachpieper (ca. 56% am Landesbestand LSA). Der Wiedehopf (ca. 30 Brutpaare) bewohnt hier die Heideflächen in der Nähe von Gehölzinseln und Waldrändern.Beispiel FFH-Gebiet ?Sülzetal bei Sülldorf?In den Tälern von Sülze und Seerennengraben zwischen Sülldorf und Sohlen erstreckt sich eines der interessantesten Fauna-Flora-Habitat Gebiete des Landes, das ?Sülzetal bei Sülldorf?. Auf den ersten Blick mag das von Binnensalzstellen geprägte Gebiet trist und eintönig wirken, aber dahinter verbirgt sich ein artenreicher und abwechslungsreicher Lebensraum mit höchst spezialisierten Arten. Binnensalzstellen entstehen nur dort, wo Salz- und Solquellen natürlich zu Tage treten. Und im Idealfall entwickelt sich daraus ein prioritärer Lebensraumtyp (Salzwiesen des Binnenlandes) in hervorragender Ausprägung, wie das im FFH-Gebiet der Fall ist. Seine besondere Bedeutung erlangt das Gebiet durch das Vorkommen sehr seltener, höchst spezialisierter und optimal an diesen Lebensraum angepasster Pflanzen und Tiere. Zu diesen zählen die Strandsode (Suaeda maritima), das Milchkraut (Glaux maritima), der Salzstellen-Buntschnelläufer (Acupalpus elegans) und der Salz-Handläufer (Dyschirius salinus). HintergrundWarum Naturschutz, warum NATURA 2000?Vor mehr als 20 Jahren wurde das europaweite Schutzgebietsnetz ?NATURA 2000? ins Leben gerufen. Seitdem entstand ein Netzwerk aus Gebieten, um besonders wertvolle, seltene oder gefährdete Tiere und Pflanzen in ihren natürlichen Lebensräumen zu schützen. Über 25.000 Schutzgebiete ziehen sich durch ganz Europa. Im Bundesland Sachsen-Anhalt bestehen 266 Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) und 32 Vogelschutzgebiete (SPA).NATURA 2000 schützt Arten und LebensräumeAlle Mitgliedsstaaten der europäischen Union haben sich zusammengetan und ein Netz an Schutzgebieten geschaffen, das sich durch ganz Europa zieht und die Schönheit und Vielfalt unserer Natur sichern hilft. Das Projekt trägt den Namen ?NATURA 2000? und ist bisher weltweit einmalig. Dabei haben sich die Länder darauf verständigt, eine bestimmte Anzahl von Gebieten, die besondere Biotope umfassen oder besonders schützenswerten Arten eine Heimat bieten, als NATURA 2000-Gebiete zu melden und zu sichern. In diesen Gebieten besteht das so genannte ?Verschlechterungsverbot?. Das heißt, in diesen Gebieten ist ein günstiger Erhaltungszustand von schützenswerten Lebensräumen sowie Tier- und Pflanzenarten zu bewahren. Die Unterschutzstellung bedeutet nicht die Aufgabe der Nutzung der Gebiete, sondern zielt auf den Erhalt naturnah bewirtschafteter und dadurch artenreicher und vielfältiger Kulturlandschaften ab. Grundlage für die Entscheidung, welche Gebiete als NATURA 2000-Gebiete ausgewiesen werden, sind die EU-Vogelschutzrichtlinie und die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (kurz: FFH-Richtlinie) der EU. Beide Richtlinien bezeichnen schützenswerte Lebensraumtypen sowie Tiere und Pflanzen. Auch Deutschland und somit Sachsen-Anhalt ist in dieses Netzwerk eingebunden. Impressum LandesverwaltungsamtPressestelleErnst-Kamieth-Straße 206112 Halle (Saale)Tel: +49 345 514 1244Fax: +49 345 514 1477Mail: pressestelle@lvwa.sachsen-anhalt.de
Heute, am 4. Oktober 2017 beginnt landesweit die öffentliche Auslegung der Unterlagen zum größten naturschutzrechtlichen Verfahren, welches in Sachsen-Anhalt bislang durchgeführt wurde. In insgesamt 114 Einheits- und Verbandsgemeinden können ab sofort alle betroffenen Bürgerinnen und Bürger, Bewirtschafter, Verbände usw. die Unterlagen zur Festsetzung der NATURA 2000-Gebiete einsehen und bis zum 4. Dezember ihre Vorschläge, Anregungen und Einwände einreichen. Im Altmarkkreis Salzwedel sind sechs Kommunen mit 26 zu sichernden NATURA 2000-Gebieten zu beteiligen. Das europäische NATURA 2000-Schutzgebietsnetz besteht aus über 25.000 Schutzgebieten, 298 davon befinden sich in Sachsen-Anhalt. Durch einen Beschluss der Landesregierung vom 29.07.2014 wurde das Landesverwaltungsamt beauftragt, bis Ende 2018 ein öffentliches Ausweisungsverfahren für die bisher noch nicht rechtlich gesicherten NATURA 2000-Gebiete durchzuführen. Noch vor dem öffentlichen Beteiligungsverfahren erfolgte eine breit angelegte Einbeziehung von Bewirtschaftern, Verbänden der Nutzergruppen, anerkannten Naturschutzvereinen sowie Landkreisen und Kommunen. Bereits in dieser Phase konnten viele Hinweise in die Erarbeitung des Verordnungsentwurfes einfließen. ?Diese dem öffentlichen Verfahren vorgelagerte Beteiligung war dabei von entscheidender Bedeutung, denn nur durch gute Informationen und Transparenz kann dieser Prozess gelingen. Uns ist es wichtig, mit den Betroffenen in den Dialog zu gehen, denn nur durch eine gemeinsame Umsetzung mit den Nutzergruppen können wir die Ziele von NATURA 2000 erreichen?, erklärte der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye, heute bei der Präsentation des Verfahrens. ?Das war sehr aufwendig, aber aus unserer Sicht auch fruchtbringend und zielführend. Ich möchte darauf hinweisen, dass dieses vorgelagerte Beteiligungsverfahren und die frühzeitige Einbeziehung der Öffentlichkeit rechtlich nicht vorgeschrieben sind. Wir sind aber der Auffassung, dass dies der richtige Weg ist, um eine Akzeptanz zu erreichen?, so der Präsident weiter.Zusätzlich zu den rund 180 Terminen und Erörterungsrunden vor Ort hatte das Landesverwaltungsamt frühzeitig eine Webseite und einen Facebook-Account mit Informationen zum NATURA 2000-Verfahren erstellt. Die NATURA 2000-Webseite dient der Bereitstellung von relevanten Informationen zum Verfahren und informiert transparent über die einzelnen Phasen, um eine breite Beteiligung zu gewährleisten. Adresse: https://www.natura2000-lsa.deIn Vorbereitung des am 4. Oktober beginnenden öffentlichen Beteiligungsverfahrens wurden mehr als 2.500 Karten gedruckt. Die betroffenen Gemeinden erhielten je nach der NATURA 2000-Kulisse in ihrem Zuständigkeitsbereich einen bis mehrere Aktenordner und zugehöriges Kartenmaterial zur Auslegung. Natürlich stehen alle Informationen ab 4. Oktober auch online zur Verfügung. Zudem ist es ab dann auch möglich, Stellungnahmen online einzureichen. Das Landesverwaltungsamt rät den Einwendern zur Nutzung der bereitgestellten Online-Plattform. Adresse: https://www.online-beteiligung.de/natura-lsa/Nach dem 4. Dezember beginnt die Auswertung der Stellungnahmen und die Überarbeitung des Entwurfs der entsprechenden Landesverordnung. ?Wir wünschen uns eine rege Beteiligung am öffentlichen Verfahren, um so auf die Belange aller Interessengruppen eingehen zu können und damit eine möglichst große Akzeptanz für dieses wichtige europäische Projekt zu erzielen. Die große Herausforderung besteht darin, die verschiedenen Interessen, die im Beteiligungsverfahren geäußert wurden, in eine ausgewogene Entscheidung und damit in die entsprechende Verordnung fließen zu lassen?, so Thomas Pleye abschließend.Altmarkkreis Salzwedel Anzahl der Gebiete: 26Anzahl der betroffenen Gemeinden: 6Beispiel: FFH-Gebiet ?Kellerberge nordöstlich Gardelegen?- Durch ehemalige militärische Nutzung geprägtes Gebiet aus Trockenheiden, Sandmagerrasen und Eichenwäldern mit typischen Arten trockener Standorte- mit offenen Sandstellen und Sandtrockenrasen durchsetzte Zwergstrauchheiden (Calluna vulgaris) bieten idealen Lebensraum und Nahrungsgrundlage für zahlreiche wärmeliebende Insekten --> Heidekraut-Sandbiene (Andrena fuscipes)- Zauneidechse (Lacerta agilis) profitiert von deckungsreichen und gut strukturierten Lebensräumen des FFH-Gebietes - Kreuzkröte (Bufo calamita) erfreut sich an dem reich gedeckten Tisch in der Heidelandschaft- Die besonderen halboffenen Lebensräume des Schutzgebietes bieten seltenen, spezialisierten Vogelarten eine gute Nahrungs- und Fortpflanzungsstätte wie Heidelerche (Lullula aborea)- neben zahlreichen Raubvögeln wie Wiesenweihe (Circus pygargus), Raufußkauz (Aegolius funereus) und Wespenbussard (Pernis apivorus) finden Leitarten der Heiden hier einen Rückzugsort: Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus), Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) und Wiedehopf (Upupa epops).- Verzahnung der verschiedenen Offenlandlebensräume mit den Vorwäldern bis hin zu den dichteren Mischwäldern wie dem bodensauren Eichenwald, ist besonders wertvoll und bildet den Charakter des Gebietes- Großer Abendsegler (Nyctalus noctula), Braunes Langohr (Plecotus auritus) und die kleinste europäische Fledermausart, die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) kommen vor- ehemalige militärische Nutzung trug durch Offenhaltung des Gebietes maßgeblich zur Entwicklung der Heidelandschaft bei und schuf hervorragende Bedingungen für die Calluna-Heide- kontrolliertes Brennen stellt eine bewährte Maßnahme zur Verjüngung und Beseitigung konkurrierender Arten in den Kellerbergen dar und wurde bereits mehrmals, u.a. durch das Büro für Ökologie und Naturschutz RANA und die Feuerwehr der Stadt Gardelegen, durchgeführt- Nr. 1 der Heidepfleger sind allerdings die Heideschnucken eines ortsansässigen Schäfers, der schon seit 1992 die Flächen des FFH-Gebietes bewirtschaftetHintergrundWarum Naturschutz, warum NATURA 2000?Vor mehr als 20 Jahren wurde das europaweite Schutzgebietsnetz ?NATURA 2000? ins Leben gerufen. Seitdem entstand ein Netzwerk aus Gebieten, um besonders wertvolle, seltene oder gefährdete Tiere und Pflanzen in ihren natürlichen Lebensräumen zu schützen. Über 25.000 Schutzgebiete ziehen sich durch ganz Europa. Im Bundesland Sachsen-Anhalt bestehen 266 Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) und 32 Vogelschutzgebiete (SPA).NATURA 2000 schützt Arten und LebensräumeAlle Mitgliedsstaaten der europäischen Union haben sich zusammengetan und ein Netz an Schutzgebieten geschaffen, das sich durch ganz Europa zieht und die Schönheit und Vielfalt unserer Natur sichern hilft. Das Projekt trägt den Namen ?NATURA 2000? und ist bisher weltweit einmalig. Dabei haben sich die Länder darauf verständigt, eine bestimmte Anzahl von Gebieten, die besondere Biotope umfassen oder besonders schützenswerten Arten eine Heimat bieten, als NATURA 2000-Gebiete zu melden und zu sichern. In diesen Gebieten besteht das so genannte ?Verschlechterungsverbot?. Das heißt, in diesen Gebieten ist ein günstiger Erhaltungszustand von schützenswerten Lebensräumen sowie Tier- und Pflanzenarten zu bewahren. Die Unterschutzstellung bedeutet nicht die Aufgabe der Nutzung der Gebiete, sondern zielt auf den Erhalt naturnah bewirtschafteter und dadurch artenreicher und vielfältiger Kulturlandschaften ab. Grundlage für die Entscheidung, welche Gebiete als NATURA 2000-Gebiete ausgewiesen werden, sind die EU-Vogelschutzrichtlinie und die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (kurz: FFH-Richtlinie) der EU. Beide Richtlinien bezeichnen schützenswerte Lebensraumtypen sowie Tiere und Pflanzen. Auch Deutschland und somit Sachsen-Anhalt ist in dieses Netzwerk eingebunden. Impressum LandesverwaltungsamtPressestelleErnst-Kamieth-Straße 206112 Halle (Saale)Tel: +49 345 514 1244Fax: +49 345 514 1477Mail: pressestelle@lvwa.sachsen-anhalt.de
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