Die angepasste Bewirtschaftung auf Grünland in der AUKM-Förderkulisse „Naturschutzorientierte Grünlandbewirtschaftung mit Verzicht auf jegliche Düngung (Beweidung erlaubt) oder Nutzungspause“ (NatGDue) zielt auf den Schutz folgender Gebiete: FFH-und Naturschutzgebiete, wertvolle Grünlandbiotope wie Moorbiotope, Feuchtwiesen, Feuchtweiden, wechselfeuchtes Auengrünland, Binnensalzstellen, artenreiche Frischwiesen, Trockenrasen, feuchte Grünlandbrachen, artenreiche frische Grünlandbrachen, trockene Grünlandbrachen mit FFH-relevanten Trockenrasenarten, wiedervernässte Grünlandbrachen sowie FFH-Lebensraumtypen (LRT) 1340, 5130, 6120, 6210 (6212, 6214), 6230, 6240, 6410, 6440, 6510, 7140, 7150, 7210 und 7230 und deren Entwicklungsflächen, Flächen zum Wiesenbrüter, Insekten- und Amphibienschutz
Die angepasste Bewirtschaftung auf Grünland in der AUKM-Förderkulisse „Naturschutzorientierte Grünlandbewirtschaftung durch spezielle Mahdverfahren oder Beweidung mit Schafen/ Ziegen“ (NatGlMad) zielt auf den Schutz folgender Gebiete: FFH-, SPA- und Naturschutzgebiete, wertvolle Grünlandbiotope wie Moorbiotope, Feuchtwiesen, Feuchtweiden, wechselfeuchtes Auengrünland, Binnensalzstellen, artenreiche Frischwiesen, Trockenrasen, feuchte Grünlandbrachen, artenreiche frische Grünlandbrachen, trockene Grünlandbrachen mit FFH-relevanten Trockenrasenarten, wiedervernässte Grünlandbrachen sowie FFH-Lebensraumtypen (LRT) 1340, 5130, 6120, 6210 (6212, 6214), 6230, 6240, 6410, 6440, 6510, 7140, 7150, 7210 und 7230 und deren Entwicklungsflächen, Flächen zum Wiesenbrüter, Insekten- und Amphibienschutz
Der Geodatensatz enthält Verbreitungsübersichten zu ausgewählten Vogelarten im Land Brandenburg. Dazu gehören beispielsweise: Großtrappe, Greifvogel-, Eulen- Storch-, Raufußhuhn-, Wiesenbrüter- oder Koloniebrüterarten.
Das Projekt "Automatische Detektion, Lokalisation und Tracking von Wiesenbrütern mittels intelligenter akustischer Sensorik für den praktischen Naturschutz" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Es wird/wurde ausgeführt durch: Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie.
LK Ammerland, Aurich, Friesland, Leer, Oldenburg, Wesermarsch - Joac him Schwane arbeitet mit seiner Kollegin Silke Haack seit 2022 an der Niedersächsischen Vogelschutzwarte für das EU-Projekt LIFE IP GrassBirdHabitats als Gebietsbetreuer für die Region Nordwest Niedersachsen. Die bedrohten Arten wie Uferschnepfe, Rotschenkel und Kiebitz, auf die sich das Projekt bezieht, leben auch bei uns in Ostfriesland. Am 11. Mai ist Weltzugvogeltag, zu dem diese sogenannten „Langstreckenzieher“ passenderweise ihre Brutzeit bei uns im Norden verbringen. Erst im Spätsommer und Herbst geht es wieder in ihre Rast- und Überwinterungsgebiete entlang des Atlantiks von Portugal bis Guinea-Bissau. Gemeinsam mit knapp 50 Mitarbeitenden im Projekt werden verschiedene Schutzmaßnahmen umgesetzt, um für bedrohte Zugvogelarten ideale Brutbedingungen in ihrem nordischen Zuhause zu schaffen. Das internationale Projekt schützt Wiesenvögel sowohl in Niedersachsen und Friesland in den Niederlanden, als auch entlang ihrer gesamten Zugroute. Joachim Schwane zeigt einen Einblick in die Arbeit der Vogelschutzwarte des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und ein außergewöhnliches Arbeitsfeld. Joac him Schwane arbeitet mit seiner Kollegin Silke Haack seit 2022 an der Niedersächsischen Vogelschutzwarte für das EU-Projekt LIFE IP GrassBirdHabitats als Gebietsbetreuer für die Region Nordwest Niedersachsen. Die bedrohten Arten wie Uferschnepfe, Rotschenkel und Kiebitz, auf die sich das Projekt bezieht, leben auch bei uns in Ostfriesland. Am 11. Mai ist Weltzugvogeltag, zu dem diese sogenannten „Langstreckenzieher“ passenderweise ihre Brutzeit bei uns im Norden verbringen. Erst im Spätsommer und Herbst geht es wieder in ihre Rast- und Überwinterungsgebiete entlang des Atlantiks von Portugal bis Guinea-Bissau. Gemeinsam mit knapp 50 Mitarbeitenden im Projekt werden verschiedene Schutzmaßnahmen umgesetzt, um für bedrohte Zugvogelarten ideale Brutbedingungen in ihrem nordischen Zuhause zu schaffen. Das internationale Projekt schützt Wiesenvögel sowohl in Niedersachsen und Friesland in den Niederlanden, als auch entlang ihrer gesamten Zugroute. Joachim Schwane zeigt einen Einblick in die Arbeit der Vogelschutzwarte des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und ein außergewöhnliches Arbeitsfeld. Welche Wiesenvogelarten gibt es bei Ihnen in Ostfriesland und wie geht es Ihnen während der aktuellen Brutsaison? Welche Wiesenvogelarten gibt es bei Ihnen in Ostfriesland und wie geht es Ihnen während der aktuellen Brutsaison? In Ostfriesland findet man die gesamte Bandbreite an Wiesenbrütern. Zuerst denkt man da an verschiedene Watvogelarten, die auf dem Boden brüten – bevorzugt im feuchten bis nassen Grünland. Das sind Uferschnepfe, Kiebitz, Rotschenkel, Bekassine, Austernfischer, Kampfläufer oder der Große Brachvogel. Man muss jedoch noch etliche weitere Vogelarten zu den Wiesenbrütern zählen, die sich den Lebensraum mit den Watvögeln teilen – insbesondere Entenvögel, wie Löffel- und Knäkente sowie Singvogelarten, wie Feldlerche und Wiesenpieper. In diesem Frühjahr profitieren die Wiesenbrüter von den nassen Verhältnissen, die das Winterhalbjahr mit sich gebracht hat. Wo sich sonst die Wiesenbrüter konzentriert in den Schutzgebieten ansiedeln, findet man sie dieses Jahr auch außerhalb in größerer Zahl brütend, wenn landwirtschaftlich genutzte Flächen noch zum Teil unter Wasser stehen. Das reicht jedoch nicht für eine erste positive Bilanz: Außerhalb der Schutzgebiete können die Bruten nicht ausreichend vor landwirtschaftlichen Arbeitsgängen geschützt werden. In vielen Regionen fallen die Gelege und Küken zudem Beutegreifern zum Opfer. Viele Brutpaare haben nach dem Verlust ihres ersten Geleges mittlerweile bereits ihr zweites Gelege verloren und diese Brutpaare werden dieses Jahr keinen Nachwuchs großziehen. Zuletzt bleibt abzuwarten, wie sich die Witterung bis Mitte Juni entwickelt. Nasse Bodenverhältnisse bedeuten ein hohes Aufkommen von Insekten und sind daher essentiell, damit die Wiesenbrüter geeignete Lebensraumbedingungen für die Aufzucht der Küken vorfinden. Welche Schutzmaßnahmen konnte das Projekt für die bedrohten Wiesenvögel hier vor Ort bereits umsetzen? Welche Schutzmaßnahmen konnte das Projekt für die bedrohten Wiesenvögel hier vor Ort bereits umsetzen? Der Wiesenvogelschutz in Ostfriesland spielt sich bisher zu einem erheblichen Anteil auf privaten landwirtschaftlichen Flächen ab. Im sogenannten Gelege- und Kükenschutz werden gemeinsam mit landwirtschaftlichen Betrieben freiwillige Maßnahmen zum Schutz der Bruten vereinbart. Trotz teilweisem Erfolg konnte das Programm jedoch keine Trendumkehr beim Rückgang der Wiesenbrüter herbeiführen. Es zeigt sich, dass die Lebensraumqualität sich nicht in ausreichendem Maße verbessert hat. Wie Wiesenvogelschutz erfolgreich funktionieren kann ist weitgehend bekannt: Benötigt werden weitgehend offene Landschaften mit einem hohen Anteil feuchter bis nasser, krautreicher Grünlandflächen, die nur „extensiv“ bewirtschaftet werden. Ebenso wichtig ist eine an den Brutverlauf angepasste landwirtschaftliche Nutzung und eine geringe Zahl an Beutegreifern in der Umgebung. Da alle diese Faktoren gleichermaßen von Bedeutung sind, lässt sich das vorwiegend nur auf Naturschutzflächen in öffentlicher Hand umsetzen. Dafür laufen derzeit im Rahmen des Projektes Vorbereitungen zur Wiedervernässung von Grünlandflächen, zur Offenhaltung der Landschaft, zum Einbezug von öffentlichen Naturschutzflächen und zur Instandsetzung von ungenutzten Feuchtgrünländern. Wie können wir uns einen Arbeitsalltag mit den gefiederten Schützlingen vorstellen? Wie können wir uns einen Arbeitsalltag mit den gefiederten Schützlingen vorstellen? Die Arbeit mit den Vögeln umfasst zum Beispiel das Einstellen von Wasserständen auf bereits wiedervernässten Wiesenvogelschutzflächen durch das Regeln von Staueinrichtungen: Zur Brutzeit im Frühjahr benötigen die Wiesenbrüter nasse Bodenverhältnisse, im Sommer muss der Wasserstand heruntergeregelt werden, damit eine landwirtschaftliche Nutzung der Grünlandflächen gewährleistet werden kann. Die Arbeit zur Vorbereitung und Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen ist nur gemeinsam in Abstimmung mit betroffenen Akteuren, wie landwirtschaftlichen Betrieben, der Jägerschaft, der Wasserwirtschaft, den Naturschutzbehörden der Landkreise, Naturschutzstationen und weiteren Eigentümern öffentlicher Naturschutzflächen möglich. Welche Herausforderungen und Ziele gibt es in Ostfriesland zu bewältigen? Welche Herausforderungen und Ziele gibt es in Ostfriesland zu bewältigen? Der Rückgang der Wiesenbrüter hat viele strukturelle Ursachen: Zunehmend intensivere Formen der Landwirtschaft, einhergehend mit einem veränderten Landschaftswasserhaushalt haben zu einem Rückgang extensiv genutzter Feucht- und Nassgrünländer geführt und durch eine veränderte Nutzung von Gehölzen und Schilfbeständen – sowohl flächiger Bestände als auch entlang von Entwässerungsgräben – hat die Landschaft ihren weithin offenen Charakter verloren und zu höheren Dichten an Beutegreifern beigetragen. Die Herausforderung für den Wiesenvogelschutz besteht darin, dass sich diese Entwicklungen über die letzten Jahrzehnte in der gesamten ostfriesischen Landschaft vollzogen haben. Das Ziel des Projektes ist es zumindest in den Kernverbreitungsgebieten der Wiesenvögel auf den öffentlichen Naturschutzflächen optimale Lebensraumbedingungen für die Wiesenbrüter wiederherzustellen und eine nachhaltige und kontinuierliche Pflege und Unterhaltung der Naturschutzflächen sicherzustellen. Was macht die Arbeit mit Zugvögeln so faszinierend? Was macht die Arbeit mit Zugvögeln so faszinierend? Als Brutvögel der Feuchtwiesen stehen die Wiesenbrüter für ein ganzes artenreiches Ökosystem, welches umfangreiche flächenhafte und qualitative Einbußen hinnehmen musste. Wiesenvogelschutz bedeutet nicht nur der Schutz selten gewordener Brutvögel, sondern auch die Förderung einer artenreichen Flora und Fauna der Feuchtwiesenlandschaften – und damit auch einer Kulturlandschaft, die zunehmend in Vergessenheit gerät. Gibt es einen idealen Zeitpunkt um Zugvögel bei uns in Niedersachsen zu beobachten? Gibt es einen idealen Zeitpunkt um Zugvögel bei uns in Niedersachsen zu beobachten? Besonders eindrucksvoll finde ich die Zeit der Ankunft und des Durchzugs der Wiesenbrüter in den niedersächsischen Brut- und Rastgebieten. Von Februar bis April rasten die Wiesenvogelarten zum Teil in großer Zahl an ihren Rastplätzen. Gute Beobachtungsbedingungen findet man zum Beispiel am Hochwasserrückhaltebecken in Mittegroßefehn am Rande der Flumm-Niederung, am Polder Holter Hammrich in der Leda-Jümme-Niederung oder in den Naturschutzgebieten Bornhoster Huntewiesen und Moorhauser Polder östlich von Oldenburg. Hier werden Vögel auf dem Durchzug genauso angelockt, wie Brutvögel, die sich dann in der Umgebung geeignete Brutplätze suchen. In der ersten Maihälfte sind in der Regel die meisten Küken unterwegs. Als Nestflüchter kann man sie zu dieser Jahreszeit mit den Elterntieren auf der Nahrungssuche beobachten. Die ersten Uferschnepfen treten bereits ab Mitte Juni, kurz nach der Brutzeit, den Rückzug in die Überwinterungsgebiete in Westafrika an. Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel sowie deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa zu entwickeln, um Aktivitäten zu vernetzen und gezielte Schutzmaßnahmen abzustimmen. In Niedersachsen werden hierfür in 27 Projektgebieten wie beispielweise am Dümmer, der Unterelbe oder der Hunteniederung, wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Hier gilt es beispielsweise, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin zwölf Millionen Anteil des Landes Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt . Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Im Rahmen des Projektes werden über 40 Arbeitsplätze der einzelnen Projektpartner finanziert.
Die Wiesenbrüterkulisse umfasst Flächen, die von Wiesenbrütern für die Brut genutzt werden, wurden oder in naher Zukunft, nach erfolgter Habitataufwertung, wieder als Wiesenbrüterlebensraum zur Verfügung stehen sollen. Innerhalb der Wiesenbrüterkulisse wird eine Bewirtschaftung im Rahmen des bayerischen Vertragsnaturschutzprogramms bevorzugt angestrebt. Zusätzlich bildet die Wiesenbrüterkulisse eine fachliche Beurteilungsgrundlage für Planungs- und Eingriffsvorhaben in diesen Gebieten.
Die Planung sieht die Anlage von vier Flachmulden mit einer Tiefe von bis zu knapp 0,5 m auf einer Fläche von insgesamt ca. 2.000 m² vor. Dabei wird zunächst der organische Oberboden abgeschoben, dann der darunterliegende Lehm- bzw. Sandboden entnommen, anschließend der organische Oberboden wieder aufgebracht. Die geplanten Mulden sollen bei feuchter Witterung das Wasser länger halten als bislang, in Trockenperioden jedoch trockenfallen. Nach Anlage werden die Flachmulden mit autochthonem, artenreichem Feucht- und Grünlandsaatgut eingesät und die übrige Fläche mit einer Blühmischung angereichert. Das Grundstück ist für den Arten- und Biotopschutz vorgesehen. Durch die Anlage der Flachmulden soll die Biotopqualität verbessert werden, in erster Linie für wiesenbrütende Vogelarten. Im betroffenen Gebiet treten mehrere streng geschützte Vogelarten, wie z.B. Großer Bachvogel und Kiebitz auf, welche von der Maßnahme profitieren sollen. Die zeitweise wasserführenden Flachmulden bieten zudem Amphibien wie in der Nähe nachgewiesenen Vorkommen von Knoblauchkröte, Erdkröte, Kreuzkröte sowie Gras- und Laubfrosch eine optimale Fortpflanzungsmöglichkeit, da diese in längeren Trockenphasen austrocknen und hierdurch das Vorkommen von Prädatoren beschränkt wird.
Der DMZV plant auf den Flurstücken 323 und 323/1 der Gemarkung Rohrenfels die Anlage einer temporär wasserführenden Uferabflachung mit einer Tiefe von maximal 50 cm auf einer Fläche von insgesamt rund 800 m² vor. Die geplante Uferabflachung soll bei feuchter Witterung das Wasser in der Fläche halten, in Trockenperioden jedoch trockenfallen. Durch die Anlage eines seicht ansteigenden Ufers soll die Biotopqualität verbessert werden, in erster Linie für wiesenbrütende Vogelarten.
Wesermarsch/Friesland – Silke Haack hat ein Herz für „Langstreckenzieher“: Als Gebietsbetreuerin kümmert sie sich im Auftrag des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in den Marschen und Salzwiesen der Landkreise Wesermarsch und Friesland um Uferschnepfen und andere bedrohte Wiesenvogelarten. Diese brüten von Februar bis Juli und prägen dort die Landschaft mit markanten Flugmanövern und ihren typischen Rufen. Doch das Leben der Wiesenvögel ist gefährlich, auch abseits des Flugs in die Winterquartiere. Anlässlich der aktuell laufenden 15. Zugvogeltage gibt die Diplom-Biologin einen Einblick in ein außergewöhnliches Arbeitsfeld in der Region. Über rückläufige Brutvogelzahlen – und das Engagement von knapp 50 Mitarbeitenden im internationalen Projekt LIFE IP GrassBirdHabitats , hieran etwas zu ändern. Silke Haack hat ein Herz für „Langstreckenzieher“: Als Gebietsbetreuerin kümmert sie sich im Auftrag des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in den Marschen und Salzwiesen der Landkreise Wesermarsch und Friesland um Uferschnepfen und andere bedrohte Wiesenvogelarten. Diese brüten von Februar bis Juli und prägen dort die Landschaft mit markanten Flugmanövern und ihren typischen Rufen. Doch das Leben der Wiesenvögel ist gefährlich, auch abseits des Flugs in die Winterquartiere. Anlässlich der aktuell laufenden 15. Zugvogeltage gibt die Diplom-Biologin einen Einblick in ein außergewöhnliches Arbeitsfeld in der Region. Über rückläufige Brutvogelzahlen – und das Engagement von knapp 50 Mitarbeitenden im internationalen Projekt LIFE IP GrassBirdHabitats , hieran etwas zu ändern. Frau Haack, welche Wiesenvogelarten gibt es bei Ihnen in den Landkreisen Wesermarsch und Friesland? Und wie ging es ihnen während der Brutsaison 2024? Frau Haack, welche Wiesenvogelarten gibt es bei Ihnen in den Landkreisen Wesermarsch und Friesland? Und wie ging es ihnen während der Brutsaison 2024? Aktuell pendeln Schwärme verschiedener Zugvogelarten – Kiebitze und Goldregenpfeifer, aber auch Möwenarten, zum Beispiel Sturm- und Lachmöwe – zwischen den Wattflächen an Küste und Jadebusen und den Grünländern binnendeichs hin und her. Aber auch Bekassinen, Brachvögel sowie Grün- und Rotschenkel sind zu beobachten. Enten und Gänsearten fressen sich tagsüber im Grünland ausreichend Speck für ihre Zugstrecken an und übernachten dann im Watt. Im Frühjahr 2024 profitierten Wiesenbrüter wie Kiebitz, Rotschenkel, Austernfischer und Uferschnepfe von der nassen Witterung, die vom Winter bis in den Sommer anhielt. Auf nassen Böden konnten die Vögel viel Nahrung finden. Zusätzlich sorgten nasse Flächen mit spärlichem Pflanzenbewuchs für gute Brutbedingungen. Das reichte in den wenigen geeigneten Brutgebieten jedoch trotzdem nicht für eine positive Bilanz. Einige Gelege und Küken fielen den kühlen Temperaturen zum Opfer. Aber noch viel mehr Gelege und Küken waren ein willkommenes Fressen für Beutegreifer, die in diesem nassen Jahr wenig Mäuse fanden. Die genauen Zahlen, wie viele Küken flügge werden konnten, ermitteln die Spezialisten aktuell noch. Grundsätzlich gibt es in den beiden Vogelschutzgebieten aber viel zu wenig geeignete Brutgebiete, so dass der Bruterfolg der Wiesenvögel seit Jahren deutlich unter den Zahlen liegt, die notwendig wären, um die Bestände langfristig zu erhalten. In dem seit fast vier Jahren laufenden Projekt LIFE IP GrassBirdHabitats setzen Sie gemeinsam mit vielen Partnern Maßnahmen zum Schutz der bedrohten Wiesenvogelarten um. Welche Schutzmaßnahmen konnten für die bedrohten Wiesenvögel hier vor Ort bereits realisiert werden? In dem seit fast vier Jahren laufenden Projekt LIFE IP GrassBirdHabitats setzen Sie gemeinsam mit vielen Partnern Maßnahmen zum Schutz der bedrohten Wiesenvogelarten um. Welche Schutzmaßnahmen konnten für die bedrohten Wiesenvögel hier vor Ort bereits realisiert werden? – Sind erste Erfolge in der Region bereits sichtbar? Sind erste Erfolge in der Region bereits sichtbar? Eine neu entstandene großflächige Blänke – das ist eine flache Senke, die während der Brutzeit Wasser führt – wurde innerhalb kurzer Zeit von Kiebitzen und Uferschnepfen sehr gut angenommen. Dieser Erfolg zeigt, wie wichtig flach überstaute Flächen im Frühjahr zur Brutzeit sind. Auf anderen NLWKN-Flächen wird ein geeignetes Zusammenspiel von Vernässung und Bewirtschaftung noch erprobt und eng von mir als Gebietsbetreuerin begleitet. Außerdem fehlt aktuell noch ein effektives Management der Beutegreifer, etwa durch Bejagung, Fallen oder Zäunung. Sie sind seit 2018 beim NLWKN tätig und hier in der Region aktiv, seit 2021 im Rahmen des LIFE IP GrassBirdHabitats. Wie kann man sich Ihren Arbeitsalltag mit den gefiederten Schützlingen vorstellen? Sie sind seit 2018 beim NLWKN tätig und hier in der Region aktiv, seit 2021 im Rahmen des LIFE IP GrassBirdHabitats. Wie kann man sich Ihren Arbeitsalltag mit den gefiederten Schützlingen vorstellen? Nur ein kleiner Teil meiner Arbeit findet draußen in den Brutgebieten statt –leider! Vor allem vor und während der Brutzeit stehen regelmäßige Gebietskontrollen auf dem Programm. Den größten Teil meiner Arbeitszeit verbringe ich mit Büroarbeit, etwa dem Schreiben von Fördermittelanträgen, Umsetzungsplänen und Genehmigungsanträgen oder der Vergabe und Begleitung von Bau- und Wartungsarbeiten an Stauanlagen. Wichtig ist natürlich auch die Kommunikation mit den betroffenen Akteuren vor Ort: Pächter, Flächennachbarn, die Wasserwirtschaft und Naturschutzvertreter. Ein regelmäßiger Austausch mit meinen Fachkollegen im Projekt LIFE IP GrassBirdHabitats und in anderen Projekten in Wiesenvogelschutzgebieten in Niedersachsen oder in den Niederlanden hilft bei der Entwicklung von Ideen und Konzepten. Ich lerne dabei immer wieder Neues über die Landschaft, deren Nutzung und den Wiesenvogelschutz. Welche besonderen Herausforderungen und Ziele gibt es in den beiden Vogelschutzgebieten zu bewältigen – auch im Vergleich zu anderen Regionen? Welche besonderen Herausforderungen und Ziele gibt es in den beiden Vogelschutzgebieten zu bewältigen – auch im Vergleich zu anderen Regionen? Wie Wiesenvogelschutz erfolgreich funktionieren kann, zeigen Erfahrungen aus niedersächsischen Vogelschutzgebieten wie dem Dümmer, der Unterelbe oder den Huntewiesen: Hier gibt es weiträumige, offene Landschaften mit einem hohen Anteil feuchter bis nasser, krautreicher Grünländer, die extensiv und an den Brutverlauf angepasst bewirtschaftet werden. Auch ein geringer Druck durch Beutegreifer ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Alle diese Faktoren sind gleichermaßen von Bedeutung. Diese Bedingungen werden vorwiegend auf großflächigen, zusammenhängenden Naturschutzflächen in öffentlicher Hand erreicht. In den beiden Vogelschutzgebieten, in denen ich tätig bin, befindet sich der überwiegende Teil der Flächen in privatem Eigentum. Somit besteht für alle Akteure des Wiesenvogelschutzes vor Ort die Herausforderung Maßnahmen für einen effektiven Wiesenvogelschutz so umzusetzen, dass die noch bestehenden Wiesenvogelflächen zu gut vernetzten, ausreichend großen, nassen Hotspots werden. Ein Instrument dafür sind die sogenannten Natura2000-Managementpläne, die aktuell für beide Gebiete erarbeitet werden. Im Rahmen des laufenden Projekts LIFE IP GrassBirdHabitats kann ich diesen Prozess begleiten und die Umsetzung unterstützen, indem ich zum Beispiel Fördermittel zur Umsetzung von Maßnahmen beschaffe. Ein entsprechender Projektantrag ist aktuell auf dem Weg. Was macht die Arbeit mit Zugvögeln so faszinierend? Was macht die Arbeit mit Zugvögeln so faszinierend? Zugvögel sind wahre Orientierungs- und Überlebenskünstler, die nicht nur auf ihrem Zug und in den Rastgebieten vielen Gefahren ausgesetzt sind. Die meist ortstreuen Wiesenvogelarten sind in ihren Brutgebieten an einen Lebensraum gebunden, der durch die Vereinheitlichung und Intensivierung der Arbeitsgänge in der Agrarlandschaft stark bedroht ist. Für das Überleben der Wiesenvogelarten hier in Nordwesteuropa steht es Fünf vor Zwölf! Nur durch die gemeinsame Anstrengung aller betroffenen Akteure kann dieser Trend umgekehrt werden. Dabei geht es nicht nur um die Umsetzung bewährter Pflegemaßnahmen, sondern auch um eine neue Herangehensweise. Die nachhaltige „Produktion“ von Wiesenvögeln zum Beispiel. Soll heißen: Artenschutz muss sich wirtschaftlich lohnen und die herkömmlichen, seit Jahrzehnten positiv besetzten Bewirtschaftungsziele – etwa die Entwässerung oder Intensivierung der Bewirtschaftung – müssen in den Wiesenvogelgebieten durch neue Ziele ersetzt werden. Das ist ein spannender Prozess, der viel Kommunikation und Kreativität von allen Seiten erfordert. Zum Abschluss bitte noch ein persönlicher Tipp: Gibt es einen idealen Zeitpunkt und Ort, um Zugvögel bei uns in Niedersachsen zu beobachten? Zum Abschluss bitte noch ein persönlicher Tipp: Gibt es einen idealen Zeitpunkt und Ort, um Zugvögel bei uns in Niedersachsen zu beobachten? Anziehungspunkt für Wiesenvögel: Extensives Grasland mit hohem Wasserstand im Frühjahr am Abbehauser Wischweg (Bild: S. Haack/ NLWKN). Das Vorbeiziehen von Zugvögeln wie hier über der Stollhammerwisch im Frühjahr 2024 ist immer wieder ein spektakulärer Anblick. Nicht nur auf dem Flug in die Winterquartiere lauern auf sie viele Gefahren (Bild: S. Haack/ NLWKN). Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel und deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa zu entwickeln, um Aktivitäten zu vernetzen und gezielte Schutzmaßnahmen abzustimmen. In Niedersachsen werden hierfür in 27 Projektgebieten, wie beispielweise am Dümmer, der Unterelbe oder der Hunteniederung, wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Hier gilt es beispielsweise, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin 12 Millionen Anteil des Landes Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt . Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Im Rahmen des Projektes werden über 40 Arbeitsplätze der einzelnen Projektpartner finanziert.
Der Rückgang wiesenbrütender Vogelarten wird oft auf von Bodenprädatoren verursachte Gelege- und Kükenverluste zurückgeführt. Zum Schutz von Wiesenbrütern werden daher zunehmend stromführende Zäune eingesetzt. Um deren Effektivität zu prüfen, wurde im Jahr 2021 in fünf Gebieten in Schleswig-Holstein die Überlebenswahrscheinlichkeit so geschützter Gelege von Kiebitz (Vanellus vanellus) und Uferschnepfe (Limosa limosa) mit der von Gelegen außerhalb von Zäunen verglichen. Bei beiden Arten lag die tägliche Überlebenswahrscheinlichkeit von Gelegen innerhalb der Zäune (Kiebitz: 0,991 ± 0,004, 82,8 % der gefundenen Gelege geschlüpft; Uferschnepfe: 0,987 ± 0,006, 82,6 % der gefundenen Gelege geschlüpft) deutlich über der von Gelegen außerhalb der Zäune (Kiebitz: 0,946 ± 0,009, 34,7 % der gefundenen Gelege geschlüpft; Uferschnepfe: 0,885 ± 0,021, 12,5 % der gefundenen Gelege geschlüpft). Dies beruhte nicht darauf, dass Zäune dort installiert wurden, wo der Schlupferfolg ohnehin schon höher lag. Gezeigt werden konnte dies durch einen Vergleich über acht Jahre der Überlebenswahrscheinlichkeiten von Uferschnepfengelegen in zwei Bereichen eines Gebiets, von denen der eine ab dem vierten Jahr eingezäunt wurde. Die Studie stützt also die Hypothese, dass sich stromführende Zäune positiv auf den Schlupferfolg von Uferschnepfen und Kiebitzen auswirken. Zäune sind somit ein geeignetes Mittel, um die Schlupfwahrscheinlichkeit und den Fortpflanzungserfolg von Bodenbrütern zu erhöhen.
Origin | Count |
---|---|
Bund | 6 |
Land | 95 |
Type | Count |
---|---|
Förderprogramm | 4 |
Text | 26 |
Umweltprüfung | 4 |
unbekannt | 67 |
License | Count |
---|---|
geschlossen | 33 |
offen | 67 |
unbekannt | 1 |
Language | Count |
---|---|
Deutsch | 101 |
Resource type | Count |
---|---|
Archiv | 3 |
Bild | 12 |
Dokument | 66 |
Keine | 13 |
Webdienst | 1 |
Webseite | 16 |
Topic | Count |
---|---|
Boden | 30 |
Lebewesen & Lebensräume | 101 |
Luft | 14 |
Mensch & Umwelt | 87 |
Wasser | 26 |
Weitere | 41 |