Zu begutachten war das Eluat der zur Verfuellung der Hohlraeume im Kalkbergwerk Gerstheim vorgesehenen Wirbelschichtasche des Steinkohlekraftwerkes Roemerbruecke. Dabei wurde von der unguenstigen Bedingung ausgegangen, dass Wasser in die bisher ueberwiegend trockenen Kalkbergwerkstollen eindringt und das angereicherte Eluat das Grundwasser kontaminiert.
Bei der Verbrennung von Steinkohle in Wirbelschichtfeuerungen zur Energieerzeugung fallen grosse Mengen an Wirbelschichtaschen (WSA) an, deren weitergehende Verwertung anzustreben ist, um eine Belastung des ohnehin immer knapper werdenden Deponieraums zu vermeiden. Z.Zt. wird ein Teil der anfallenden WSA u.a. als Versatz im untertaegigen Bergbau sowie als Komponente im Bergbaumoertel verwendet. Um aber den derzeitig zu deponierenden Anteil zu verwerten, wird angestrebt, die WSA u.a. als Mineralstoff in Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln im Strassenbau einzusetzen. Aufgrund verschiedener Verfahrenstechniken weist der WSA - wie in Laboruntersuchungen bereits nachgewiesen - recht unterschiedliche Eigenschaften auf, die Einfluss auf den Einsatz im Strassenbau nehmen kann. Die wichtigsten Eigenschaften sind die Raumbestaendigkeit/Frostempfindlichkeit, die anhand einer Versuchsstrecke mit drei Versuchsfeldern mit WSA und einem Referenzfeld mit Steinkohlenflugasche ueberprueft werden sollen.
Zielsetzung: Verwertung von Wirbelschichtaschen (WSA) in der Baustoffindustrie durch Anpassung der Eigenschaften an die Qualitaetsanforderungen und Aufbereitung der WSA zur Gewinnung mineralischer Komponenten fuer den Einsatz als Fuellstoffe. Arbeitsprogramm: - Chemisch-mineralogische Untersuchung der WSA, - Entwicklung und Erprobung verschiedener Aufbereitungsmethoden und Anpassung an die gewuenschten Produktqualitaeten, - Herstellung, Eignungspruefung und Erprobung der gewonnenen Produkte. Letzter Stand der Arbeiten zum 31.12.1993: Im Rahmen des Vorhabens wurden folgende Arbeiten durchgefuehrt: chemische und mineralogische Untersuchung mehrerer Wirbelschichtaschen (WSA) unterschiedlicher Provenienz; - Untersuchung der hydraulischen Eigenschaften der Aschen; - Herstellung eines kuenstlichen Zuschlags in Granulatform und Eignungspruefung nach DIN 4226; - Verwendung des Zuschlags als Leichtzuschlag fuer Beton (Bimsersatz) bei der Herstellung von Leichtbausteinen (Vollblock/Hohlblock); - bautechnische und bauphysikalische Untersuchungen der Steine nach DIN 1045 und DIN 18151; - Ueberpruefung verschiedener Haertungsmethoden; - Eluatuntersuchungen zur Feststellung der Mobilitaet der Schwermetall-Ionen der Probekoerper; - Untersuchung der Leichtzuschlaege hinsichtlich Druck- und Biegezugfestigkeit: es wurden Druckfestigkeiten bis zu 16 N/mm2 und Biegezugfestigkeiten bis zu 2,5 N/mm2 erreicht. - Die Anforderungen nach DIN 4226 konnten weitgehend erfuellt werden. - Herstellung von Hohlblocksteinen aus einem luftgehaerteten Leichtzuschlag in einer industriellen Anlage: Pruefung nach DIN 18151 ergab eine Zuordnung zur Rohdichteklasse 1 und zur Festigkeitsklasse 4. - Ergebnis: ein Zuschlag aus WSA ist grundsaetzlich zur Herstellung zementgebundener Baustoffe geeignet.