Das Projekt "Das Einzugsgebiet der Wolfegger Ach im Wandel der Landbewirtschaftung - Potentialanalyse und praxisorientierte Entwicklungsprognose fuer den Naturschutz -" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät III Agrarwissenschaften I, Institut für Landschafts- und Pflanzenökologie, Fachgebiet Landschaftsökologie und Vegetationskunde durchgeführt. Im Projekt 'Gewaessersystem Wolfegger Ach' soll, exemplarisch fuer die oberschwaebische Landschaft mit ihren vielen Feuchtgebieten, ein oekologisches Gesamtkonzept erarbeitet werden. Kernstueck des Projektes ist eine Potentialanalyse fuer das gesamte Einzugsgebiet dieses Gewaessersystems. Aus ihr wird ein Konzept abgeleitet, das die Entwicklung dieses Landschaftsraumes zu einem oekologisch sinnvollen Gesamtgefuege vorsieht. Zudem kann damit eine Verbindung zwischen den Naturraeumen Wurzacher Ried und Bodenseeufer geschaffen werden. Massnahmen und Pflegeprogramm sollen sowohl dem Artenschutz dienen, als auch das historisch Gewachsene beruecksichtigen. Sie zielen ab auf Zusammenfuehrung von oekologisch wertvollen Gebieten, auf naturnahe Fliess- und Stehgewaesser, auf eine oekologisch ausgerichtete Waldwirtschaft. In der Landbewirtschaftung auf Gebiete mit umweltvertraeglicher intensiver Nutzung, auf Vorranggebiete mit extensiver Nutzung, auf Vorranggebiete fuer die Entwicklung naturnaher Lebensraeume (Landwirt als Landschaftspfleger), auf eine Entflechtung von Naturschutz- und Freizeitnutzung. Ziel des Projektes war die Erarbeitung eines oekologischen Gesamtkonzeptes fuer die Wolfegger Ach und ihr Einzugsgebiet. Inhaltlich ergaenzt wurde dieses Projekt durch einen Auftrag des Regierungspraesidiums Tuebingen, einen 'Integrierten Gewaesserentwicklungsplan' fuer die Kisslegger Ach zu erstellen. Grundlage der Untersuchungen war eine ausfuehrliche Bestandsaufnahme, deren Schwerpunkt in der Ermittlung der entwickelbaren Lebensraumpotentiale in der Kulturlandschaft liegt. Die raeumliche Verteilung der einzelnen Lebensraumtypen im Einzugsgebiet wurde bzw wird zu einem ueberwiegenden Teil durch die landwirtschaftliche Nutzung gepraegt. Um der Dynamik der Kulturlandschaft gerecht zu werden, wurde parallel zur Bestandsaufnahme eine historische Analyse durchgefuehrt. Hieraus sollte zunaechst ein Bewertungsfilter fuer die Leitprinzipien aus Sicht des Naturschutzes fuer den Landschaftsraum erarbeitet werden. Hierbei wurden die bisher gaengigen Ziele des Arten- und Biotopschutzes zugunsten eines landschaftlich und ganzheitlich ausgerichteten Ansatzes erweitert. Darauf aufbauend sollten verschiedene Entwicklungsperspektiven erarbeitet und fuer einzelne Landschaftsausschnitte konkretisiert werden (Leitbilder). Die Potentialanalyse zeigte ua, dass die abiotischen Potentiale auf den Naehrstoff- und Wasserhaushalt reduziert werden koennen, da sich hier die wichtigsten Unterschiede manifestieren. Die Extreme lagen zum einen in Richtung 'nass' und in Richtung 'trocken', zum anderen in Richtung 'naehrstoffarm' und 'Naehrstoffueberangebot'. Die aus der Potentialanalyse abgeleitete Formulierung der Defizite zeigte, dass solche va bezueglich der Landschaftsfunktionen bestehen. Die wesentlichen Defizite sind: Entwaesserung der Moore, nicht standortsgemaesse Nutzung, ausgebaute und verrohrte Fliessgewaesser ohne Gehoelzsaeume ...