EU-Nr.: DE 4734 303 Landes-Nr.: FFH0256LSA Jahr der Fertigstellung: 2014 Managementplan (10,5 MB) Maßnahmen (195 KB) Sonstige Maßnahmen (16 KB) Karten: © GeoBasis-DE / LVermGeo LSA , [010312] Es gelten die Nutzungsbedingungen des LVermGeo LSA Karte 1 Potentiell natürliche Vegetation (705 KB) Biotop- und Lebensraumtypen: Karte 3 Darstellung der erfassten Lebensraumtypen und der weiteren Biotope (nur Abgrenzung) mit ihren Bezugsflächennummern sowie der potentiellen Entwicklungsflächen zu einem Lebensraumtyp (257 KB) Karte 3 alternativ Darstellung aller Biotop- und Lebensraumtypen mit Bezugsflächennummern (823 KB) Lebensraumtypen und LRT-Entwicklungsflächen: Karte 4 Darstellung aller Lebensraumtypen mit ihrem Erhaltungszustand und LRT-Entwicklungsflächen (753 KB) Karte 5a Bestand und Bewertung von Habitaten der FFH-Anhang II-Arten (761 KB) Karte 5b Bestand und Bewertung von Habitaten der FFH-Anhang IV-Arten und wertgebende Arten der Avifauna und der xylobionten Käfer (827 KB) Maßnahmen: Karte 6 Darstellung der Maßnahmenart für Lebensraumtypen, FFH-Anhang II und IV Arten sowie LRT-Zielarten (788 KB) zurück zur Übersicht "Abgeschlossene Managementpläne" Letzte Aktualisierung: 20.06.2019
EU-Nr.: DE 4734 301 Landes-Nr.: FFH0138LSA Jahr der Fertigstellung: 2014 Managementplan (12,6 MB) Maßnahmen (371 KB) Karten: © GeoBasis-DE / LVermGeo LSA , [010312] Es gelten die Nutzungsbedingungen des LVermGeo LSA Karte 1 Potentiell natürliche Vegetation (1,1 MB) Biotop- und Lebensraumtypen: Karte 3 (1,4 MB) Karte 3 alternativ (1,6 MB) Karte 4 Lebensraumtypen und LRT-Entwicklungsflächen (1,1 MB) Karte 5a Bestand und Bewertung von Habitaten der FFH Anhang II-Arten (1,1 MB) Karte 5b Bestand und Bewertung von Habitaten der FFH Anhang IV-Arten und wertgebende Arten der Avifauna und der xylobionten Käfer (1,2 MB) Karte 6 Maßnahmen (1,2 MB) zurück zur Übersicht "Abgeschlossene Managementpläne" Letzte Aktualisierung: 20.06.2019
Ziel des Projektes ist die Verbindung der Untersuchung kurz- bis mittelfristiger Reaktionen von Waldökosystemen auf Veränderungen des Nutzungsregimes hinsichtlich Waldstruktur, Verjüngungsdynamik, Baumvitalität, Kohlenstoffumsatz und -speicherung mit der Entwicklung eines geeigneten Monitoringsystems welches das langfristige effiziente Monitoring dieser Faktoren ermöglicht und damit übertragbar auf andere Standorte ist. Zum einen werden wir zeigen, ob und welche Anpassungen mittelfristig (dekadische Skala) nach Managementänderung eintreten. Zum anderen wird das Monitoringsystem auch an anderen Standorten die effektive Erfassung und Bewertung von waldbaulichen Maßnahmen zur Klimaanpassung hinsichtlich Kohlenstoffsequestrierung, Walddynamik sowie Natürlichkeit und Diversität holzbewohnender Fauna ermöglichen. Um die gesteckten Ziele zu erreichen, bedarf es der inter-disziplinären Zusammenarbeit der beteiligten Projektpartner (siehe ausführliche Vorhabensbeschreibung). Ein experimenteller Teil stellt sicher, dass auch hinsichtlich der Walddynamik Effekte beobachtet werden können. TP 2 wird die Kohlenstoffdynamik an und im Boden erfassen und analysieren, um die gewonnenen Ergebnisse in die Ableitung von möglichst einfach zu erhebenden Indikatoren für das geplante Monitoringsystem einzubringen. Der C-Speicher im Boden wird mittels kombiniertem Ansatz aus Leitprofilen (Umfassende Bodenansprache, Beprobung je Horizont und in Dezimeterabschnitten zur Erfassung von Dichte und C bzw. N-Konzentration) und wiederholter Bohrstockbeprobung (Beprobung in Dezimeterabschnitten unter Berücksichtigung der Horizontierung) erfasst. Wiederholte Erfassungen der Speicherung und die Ermittlung der stehenden Biomasse sowie der Baumzuwächse (TP3) decken die längerfristigen Teile der C-Bilanz ab. Die kurzfristigen Umsetzungen, die ebenfalls in die Bilanz einzurechnen sind, werden über die Bestimmung des C-Austausches der Feldschicht mit 2-wöchigen Kammermessungen berücksichtigt.
Vogelfreunde schätzen das Gebiet um den Faulen See seit langem. 142 Vogelarten wurden hier beobachtet, 80 sogar regelmäßig. Nicht verwunderlich also, dass der Faule See zu den ältesten NSG Berlins gehört. Wie viele andere Berliner Gewässer verdankt auch dieses seine Existenz einem Toteisblock. Heute wird der See vorwiegend über Niederschlagswasser gespeist. Um das Austrocknen zu verhindern, wurde am Abfluss des Sees ein Stau errichtet. In seiner Entstehung durch parkgestalterische Pflanzungen beeinflusst, findet man im NSG vielfältige Waldbilder. Am Westufer beeindrucken einige über hundert Jahre alte Pappeln mit ihren Stammumfängen. Unzählige Holzbewohner und Baumpilze sind auf solche Altbäume angewiesen. Im See laichen Erdkröten, Moor- und Grasfrösche. Dieses im Stadtzentrum gelegene, von verkehrsreichen Straßen umgebene NSG ist eine Insel der Ruhe. Das NSG ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Schon von der Haltestelle “Stadion Buschallee” aus ist sein waldartiger Baumbestand nicht zu übersehen. Folgt man den Wegen, gelangt man zu einem der Eingänge, wo Informationstafeln einen kurzen Überblick über das Wegenetz liefern. Für einen Besuch eignen sich vornehmlich die Monate April bis Juni, dann ist das Vogelkonzert in den Morgen- und Abendstunden besonders eindrucksvoll. Im Sommer weisen die Rufe der Frösche den Weg zum im Zentrum liegenden See. Um diesen verläuft ein zur Seeseite eingezäunter Rundweg, der den Besucher vor herabfallendem Totholz und den See vor unnötigen Beeinträchtigungen schützen soll. Im Südosten des Sees wurde eine Beobachtungsplattform zur Wasservogelbeobachtung errichtet.
Rote Listen Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Halle, Heft 1/2020: 727–736 59 Bockkäfer (Coleoptera: Cerambycidae) Bearbeitet von Volker Neumann, Werner Malchau, Andreas Rössler und Olaf Blochwitz (3. Fassung, Stand: Januar 2019)publizierten Arbeiten von Dammer (2017), Lange (2017) und Malchau (2018a, 2018b) mit herangezogen. Die Nomenklatur der Arten sowie ihre deutsche Bezeichnung folgt Klausnitzer et al. (2016). EinführungBemerkungen zu ausgewählten Arten Für Deutschland führen Köhler & Klausnitzer (1998) 192 Bockkäferarten auf, wovon 20 der Bestätigung bedürfen. Zur indigenen Fauna Sachsen-Anhalts gehören 137 Arten – einschließlich von 22 als alloch- thon eingestuften erhöht sich die Artenzahl auf 159 (Neumann & Malchau 2016). Die Zahl der indigenen ist jedoch vermutlich höher einzuschätzen. In dem Versuch, den tatsächlichen Artenbestand von den faunenfremden Elementen zu trennen, ist die Subjek- tivität in der Wertigkeit der angegebenen Nachweise als Fehlerquelle mit enthalten. Dies betrifft die Ein- schätzung und Wertung z. B. von Chlorophorus varius, Corymbia (Leptura) fulva oder Saphanus piceus, wo andere Autoren durchaus unterschiedliche Ansichten vertreten (s. z. B. Jung 2017). Agapanthia intermedia wurde bisher als Varietät von A. violacea geführt. Durch die Abtrennung von A. intermedia als eigene Art bestehen Unklarheiten über die Verbreitung von A. violacea und A. intermedia in Sachsen-Anhalt, weil Sama (2002) ein sympatrisches Vorkommen beider Arten annimmt. Die wenigen eigenen Funde aus Sachsen-Anhalt gehören der Art A. intermedia an. Gegenüber der Roten Liste 2004 wird nunmehr A. intermedia für A. violacea aufgeführt. Es bleibt weite- ren Untersuchungen vorbehalten, ob beide Arten in Sachsen-Anhalt vertreten sind. Als faunenfremde Art hat sich seit über einem Jahrzehnt in Magdeburg und Umgebung der Asiatische Laubholzbockkäfer Anoplo- phora glabripennis Motschulsky, 1853 angesiedelt. Trotz intensiver Bekämpfungsmaßnahmen (Baumfäl- lungen) gelang es bisher nicht, die Art wieder aus- zurotten. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Art sich dauerhaft in Sachsen-Anhalt etabliert oder sie wieder ausgelöscht wird. A. glabripennis wurde und ist im Artenspektrum bisher nicht berücksichtigt.Der überwiegende Teil der Cerambyciden hat eine xylobionte Lebensweise. Nur verhältnismäßig wenige Arten leben phytophag, meist oligophag an krautigen Pflanzen. Eine Übersicht über die Entwicklung der Bockkäfer geben u. a. von Demelt (1966), Bense (1995) und Klausnitzer et al. (2016). Über die Gründe zur Aufnahme von Rosalia alpina und Trichoferus pallidus in die Rote Liste Sachsen-An- halts berichteten Neumann (2004) und Neumann & Malchau (2016). Gegenüber der Roten Liste 2004 wird aktuell Pedostrangalia pubescens nicht mehr aufgeführt, da die von Borchert (1951) erwähnten Harz-Fundor- te sich nach nochmaliger Prüfung der Datenlage in Niedersachsen befinden (Neumann & Malchau 2016). Wiederfunde und Artbestätigungen ergaben sich seit Neumann (2004) für Anastrangalia dubia (Malchau & Neumann 2012), Chlorophorus herbstii (Bäse 2008), Chlorophorus sartor (Bäse & Malchau 2011), Pachyta quadrimaculata (Neumann 2016) und Ropalopus varini (syn. spinicornis) (mündl. Mitt., O. Blochwitz 2014). Wallin, Nylander & Kvamme (2009) trennten Leio- pus linnei von L. nebulosus ab. Diese veränderte Si- tuation führte zu Aufarbeitungsdefiziten und somit kann das Vorkommen und die Verbreitung beider Arten in Sachsen-Anhalt zurzeit nicht exakt einge- schätzt werden. Sie werden in der Roten Liste mit defizitärer Datenlage aufgenommen. Auch bei Ste- nostola dubia und S. ferrea fehlen exakte Angaben zu Vorkommen und Verbreitung, deshalb wird die genaue Datenlage auch hier wie bereits in der Roten Liste 2004 als „defizitär“ eingeschätzt. Nüssler (1976) handelt die boreomontanen Spe- zies der neuen Bundesländer für unser Faunengebiet ab, Neumann & Händel (2010) geben eine ausführliche Übersicht für Sachsen-Anhalt. Saxesen (1834) be- schreibt für Oxymirus cursor ein vereinzeltes Vorkom- men im Oberharz an. Inzwischen ist dieser Bockkäfer durch das Fichtenabsterben und den damit großen Totholzanteil im Harz häufiger geworden. Zu den phytophag bzw. von Wurzeln lebenden Arten zählt der Erdbock Iberodorcadion fuliginator. Er ist eine Charakterart von Trockenstandorten, der im Mittelelbegebiet seine östliche Verbreitungsgren- ze erreicht. Lokal ist eine rückläufige Bestandsent- wicklung zu verzeichnen (z. B. Halle/S. und Umfeld). Nach Horion (1974) ist jeder Fundort dieses Käfers publikationswürdig. Datengrundlagen Zur Einschätzung des gegenwärtigen Artenbestandes und der Gefährdungssituation der Bockkäfer wurden Daten einer Datenbank herangezogen, die sich haupt- sächlich aus Angaben von EVSA-Mitgliedern, aus Sammlungsauswertungen von Museen und der Zen- tralen Naturkundlichen Sammlung der Universität Halle-Wittenberg sowie Literaturauswertungen von lokalen faunistischen Erhebungen (Literaturauswer- tung bis 2016: Neumann & Malchau 2016) zusammen- setzt. Zur Auswertung wurden zudem die nach 2016 727 Bockkäfer Gefährdungsursachen und erforderliche Schutzmaßnahmen Die xylobionten Bockkäferarten entwickeln sich in Holz verschiedener Zerfallsstadien (Klausnitzer 1994). Viele Arten zeigen einen ausgesprochen hohen Spe- zialisierungsgrad hinsichtlich der Habitatansprüche. ”Neben einer oft sehr ausgeprägten Abhängigkeit von verschiedenen abiotischen Faktoren im Brutsubstrat kommt bei zahlreichen xylobionten Käfern eine ganz spezifische Anpassung an die Entwicklungspflanze (Baum- oder Strauchart) ...” hinzu (Bense 1992). Diese differenzierte Lebensweise bewirkt eine oft sehr empfindliche Reaktion auf Veränderungen im Lebens- raum, die sich in der Gefährdungssituation wider- spiegelt. Mitunter entwickeln sich die Käfer in Holz, besuchen dann aber zur Ernährung (pollenophag) und zum Treffen der Geschlechter Blüten. Phytophage Arten entwickeln sich in krautigen Pflanzen. Deshalb haben Waldwiesen, Randhabitate oder Ödlandflä- chen mit blühenden Pflanzen, Sträuchern und Rand- bäumen Bedeutung zum Erhalt solcher Arten. Für viele Bockkäferarten sind gut strukturierte Altholzbestände mit hohem Totholzanteil und Be- reiche mit entsprechender Sonnenexposition für die Entwicklung lebensnotwendig. So stellen ehemalige Hutewälder, Parkanlagen, Alleen, Baumgruppen und auch Einzelbäume essentielle Refugien dar. Einige Arten sind Anzeiger von noch vorhandenen reliktären Restbiotopen der ehemaligen Urwald-Xylobionten- fauna (Geiser 1992). Sie finden in den jungen Wirt- schaftswäldern kaum Entwicklungsmöglichkeiten. Ein Vorkommen von „Reliktarten” ist ein wichtiger Beweis für eine lückenlose, weit zurückgehende Biotoptra- dition...” (Bense 1992). Als ein Refugium solcher Arten hat sich das Biosphärenreservat „Flusslandschaft Mittelelbe“ und die „Colbitz-Letzlinger Heide“ mit ihren Alteichenbeständen und Solitäreichen erwie- sen (Kühnel & Neumann 1977, Jung 2015, Neumann et al. 2015). So entwickeln sich in der Wurzel-, Stamm- und Wipfelregion von Eichen hier u.a. noch Cerambyx cerdo, Akimerus schäfferi, Axinopalpis gracilis und Phymatodes pusillus. In den Gebieten ist ein Großteil der in Sachsen-Anhalt bekannten Bockkäferarten in bisher stabilen Populationen zu finden. Der Schutz und eine Gestaltung entsprechender Biotope ist un- bedingt notwendig. Winter & Nowak (2001) erklären die hohe Bedeutung von Totalreservaten für an Alt- und Totholz gebundene Lebensgemeinschaften. Dies erfordert auch ein Umdenken in der Durchführung forstwirtschaftlicher und baumchirurgischer Sanie- rungsmaßnahmen im Siedlungs- und Erholungs- bereich des Menschen. Besonders bei alten Bäumen „erwächst dem Gesetzgeber durch Änderung der Haftungspraxis für herabfallende Holzteile eine sehr dringende Aufgabe“…(Geiser 1981). Verkehrswegebau, Bebauung, Zersiedlungsmaß- nahmen, Agrartechnik, Biozideinsatz, Fallenwirkung nächtlicher Beleuchtungsquellen, Straßentod, die Entfernung von Alleen, Feldgehölzen, Deichbäumen, Hecken und Streuobstwiesen, Ödlandflächen und großräumige Landschaftszerstörung sind wesentliche Gefährdungsursachen. Ausführlich gehen auf diese Problematik u.a. Geiser (1980, 1981) sowie Möller & Schneider (1992) ein. Mit Ausnahme von Hylotrupes bajulus, Monocha- mus spp. und Tetropium spp. gehören die Bockkäfer nach der „Verordnung zum Erlass von Vorschriften auf dem Gebiet des Artenschutzes…“ vom 21.10.1999 zu den „besonders geschützten Arten“ und davon Cerambyx cerdo, Necydalis major, Necydalis ulmi und Rosalia alpina zu den „streng geschützten Arten“ der Bundesrepublik Deutschland. Durch besseren Kenntnisstand zum Vorkommen der Arten (u. a. durch neue und verbesserte Fang- techniken), klimatischen und systematischen Verän- derungen ergaben sich auch Veränderungen in der Einschätzung des Gefährdungsgrades der in Sachsen- Anhalt nachgewiesenen Bockkäferarten gegenüber der Roten Liste 2004. So werden gegenwärtig die Arten Anastrangalia sanguinolenta, Aromia moscha- ta, Pedostrangalia pubescens, Pogonocherus hispidus, Prionus coriarius und Pyrrhidium sanguineum als nicht gefährdet beurteilt, dagegen wurden Arhopalus ferus, Saperda populnea und Saperda scalaris in die Rote Liste neu aufgenommen. In der aktuellen Roten Liste erscheinen nunmehr von den 137 indigenen Arten Sachsen-Anhalts 108 (78,8 %)! Tab. 1: Übersicht zum Gefährdungsgrad der Bockkäfer Sachsen-Anhalts. Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) 728 0 16 11,7 Gefährdungskategorie R 1 2 - 30 28 - 21,9 20,4 3 29 21,2 Rote ListeGesamt 103 75,2137 Bockkäfer 2 1 34 56 Abb. 1: In lebenden Eichen entwickelt sich mehrjährig der Heldbock (Cerambyx cerdo) in Mitteleuropa. Neben dem Mulmbock (Ergates faber) ist er mit über 50 mm Länge der größte heimische Bockkäfer. Die Abbildung zeigt einen männlichen Heldbock-Käfer neben einem Schlupfloch (Foto: V. Neumann). Abb. 2: Nach einem Fraß in abgestorbenen Eichenwurzeln oder verrottenden Ästen nahe der Erdoberflä- che überwintert das letzte Larvenstadium des Eichen-Tiefaugenbockes (Cortodera humeralis) im Boden. Die Käfer besuchen im Mai bis Juni Blüten (oft Weißdorn). Die einjährige Entwicklung erfolgt auch in Prunus (Fam. Rosengewächse Rosaceae) (Foto: D. Rolke). Abb. 3: Die Imagines des Gemeinen Zimmerbockes (Acanthocinus aedilis) überwintern nach einer ein- bis zweijährigen Entwicklung unter der Rinde ihrer Brutbäume (abgestorbene Nadelholzstämme, meist Kiefer). Durch Aneinanderreiben von Halsschild und Thorax können sie zirpende Laute erzeugen (Foto: K. Neumann). Abb. 4: Der Messerbock (Axinopalpis gracilis) ist eine akrodendrische Art. Sie entwickelt sich vorrangig in abgestorbenen Eichenzweigen, aber auch in anderen Laubhölzern. Der deutsche Name des verhältnismäßig kleinen Bockkäfers (5 – 12 mm) rührt von dem großen messerförmig ausgebildeten Kiefertastenendglied her. (Foto: K. Neumann). Abb. 5: Der Schwarzrandige Halsbock (Ana- strangalia dubia) entwickelt sich in totem Nadelholz. Die Generationsdauer beträgt mindestens zwei Jahre. In Sachsen-Anhalt erstreckt sich die Verbreitung des Schwarzrandigen Halsbockes auf einen kleinen Bereich im Harz (Foto: V. Neumann). Abb. 6: Der Metallische Scheibenbock (Callidium aeneum) entwickelt sich hauptsächlich unter der Rinde toter dünner Nadelholzäste und -stämme (Foto: K. Neumann). 729
In bewirtschafteten Wäldern ist der natürliche Zyklus der Waldentwicklung verkürzt, insbesondere späte Sukzessionsstadien und Zerfallsphasen und die damit assoziierten Strukturelemente sind unterrepräsentiert. Die Ausweisung von Prozesschutzflächen ist daher ein zentrales Instrument der Biodiversitätsförderung im Wald. Neben kleineren Alt- und Totholzinseln wird verstärkt die Ausweisung von Großschutzgebieten gefordert. Diese ist jedoch nicht unumstritten, da - insbesondere in homogenen Ausgangsbeständen - zunächst eine 'Verdunklung' befürchtet wird, bevor natürliche Störungs- oder Zerfallsprozesse greifen. Diese könnte für lichtliebende Arten kurz- und mittelfristig negative Entwicklungen der Habitatqualität mit sich bringen, während für andere Arten, z.B. Totholzbewohner, eine kontinuierliche Habitatverbesserung erwartet wird. Diese Studie untersucht die kurz- und mittelfristige Entwicklung biodiversitätsrelevanter Strukturparameter in Bannwäldern der montanen bis subalpinen Zone seit Aufgabe der Bewirtschaftung (max. 100 Jahre) und bewertet diese für Indikatorarten mit unterschiedlichen, komplementären, waldstrukturellen Habitatansprüchen. Grundlage liefern terrestrische sowie LiDAR-basierte Strukturerhebungen in 42 unbewirtschafteten Flächen (22 Bannwälder in Baden-Württemberg, 20 Naturwaldreservate in der Schweiz) sowie in 300 (bereits beprobten) bewirtschafteten Vergleichsflächen, die über einen breiten waldstrukturellen und standörtlichen Gradienten verteilt sind. Unterschiede in Abundanz, Diversität und räumlicher Verteilung einzelner Strukturparameter (z.B. Totholz, Randlinien, Lücken, horizontale und vertikale Diversität) werden quantifiziert unter Berücksichtigung von Standortsbedingungen und Zeitraum seit Nutzungsaufgabe. Die Verknüpfung mit den Habitatansprüchen ausgewählter Indikatorarten erlaubt Aussagen darüber, welche funktionellen Artengruppen direkt oder erst langfristig von Prozessschutz profitieren und welche nur marginal oder sogar negativ beeinflusst werden. Dies liefert eine wichtige Grundlage für die künftige Schutzgebietsplanung und -management.
Ziel des Projektes ist die Verbindung der Untersuchung kurz- bis mittelfristiger Reaktionen von Waldökosystemen auf Veränderungen des Nutzungsregimes hinsichtlich Waldstruktur, Verjüngungsdynamik, Baumvitalität, Kohlenstoffumsatz und -speicherung mit der Entwicklung eines geeigneten Monitoringsystems welches das langfristig effiziente Monitoring dieser Faktoren ermöglicht und damit übertragbar auf andere Standorte ist. Zum einen werden wir zeigen, ob und welche Anpassungen mittelfristig (dekadische Skala) nach Managementänderungen eintreten. Zum anderen wird das Monitoringsystem auch an anderen Standorten die effektive Erfassung und Bewertung von waldbaulichen Maßnahmen zur Klimaanpassung hinsichtlich Kohlenstoffsequestrierung, Walddynamik sowie Natürlichkeit und Diversität holzbewohnender Fauna ermöglichen. Das das Monitoringsystem des TP6 sich auf den gesamten Forstbetrieb (Stadtforstamt Rostock) bezieht, wird, bei der Auswahl der Untersuchungsflächen die Abdeckung von Stichprobenpunkten der bestehenden Inventur berücksichtigt. Der Stichprobenpunkt mit konzentrischen Probekreisen ist damit die grundlegende Inventur- und Untersuchungseinheit. Für die Stichprobeninventur wird entweder ein Raster von 1m x 2m oder 2m x 2m gewählt. Das wird im Rahmen der Untersuchungen konkret festgelegt. Das Teilprojekt besteht aus insgesamt sechs Arbeitspaketen, welche in beiliegenden Vorhabensbeschreibung konkretisiert sind.
Ziel des Projektes ist die Verbindung der Untersuchung kurz- bis mittelfristiger Reaktionen von Waldökosystemen auf Veränderungen des Nutzungsregimes hinsichtlich Waldstruktur, Verjüngungsdynamik, Baumvitalität, Kohlenstoffumsatz und -speicherung mit der Entwicklung eines geeigneten Monitoringsystems, welches das langfristige effiziente Monitoring dieser Faktoren ermöglicht und damit übertragbar auf andere Standorte ist. Zum einen werden wir zeigen, ob und welche Anpassungen mittelfristig (dekadische Skala) nach Managementänderung eintreten. Zum anderen wird das Monitoringsystem auch an anderen Standorten die effektive Erfassung und Bewertung von waldbaulichen Maßnahmen zur Klimaanpassung hinsichtlich Kohlenstoffsequestrierung, Walddynamik sowie Natürlichkeit und Diversität holzbewohnender Fauna ermöglichen. Um die gesteckten Ziele zu erreichen, bedarf es der interdisziplinären Zusammenarbeit der beteiligten Projektpartner (siehe Anlage). Ein experimenteller Teil stellt sicher, dass auch hinsichtlich der Walddynamik Effekte beobachtet werden können. TP4 - Es wird der Walddynamik hinsichtlich von Störungen und ihrer Bedeutung für Zuwachs und Baumartenzusammensetzung nachgegangen. Der Arbeitsplan sieht vor, eine repräsentative Inventur vorhandener Lücken durchzuführen. Das im Projekt umgesetzte Verfahren der Lückeninventur stellt eine Erweiterung des Standard-Stichprobenverfahrens der Waldinventur dar. Die Verjüngungsdynamik wird über Intensivuntersuchungen auf Lücken definierter Größe erfasst und analysiert. Dazu wird die Waldentwicklung auf natürlichen wie künstlich geschaffenen Bestandeslücken untersucht. Die Biodiversität in der Krautschicht des Ökosystems wird dabei mit betrachtet. TP5 - Die Naturnäheindikation an Totholz und durch Totholzinsekten erfolgt durch eine gestaffelte Analyse von vorhandenen und geschaffenen Totholzstrukturen sowie dem gezielten Fang entsprechender Insekten an Totholz und in Spezialfallen auf Wirtschafts- und Referenzflächen.
Das BioHolz-Projekt hat zum Ziel, Ökosystemdienstleistungen von Wäldern in Abhängigkeit von unterschiedlichen Verwendungsoptionen für Holz zu analysieren und bundesweit anwendbare Konzepte zu entwickeln, die eine ausgewogene Bereitstellung der unterschiedlichen Leistungen ermöglichen. Ein Kernbestandteil dieser Konzepte ist die Verbesserung der Lebensbedingungen von bedrohten Organismen, die ihren Verbreitungsschwerpunkt in Wäldern haben, insbesondere von Totholzbewohnern. Ziel der Verbundpartner an der Universität Würzburg ist die Abdeckung der gesellschaftlichen Grundlagen des Gesamtprojektes. Diese beinhalten die Durchführung der Delphi-Studie, die Wahrnehmung und Bewertung von waldbasierten Habitat-, ästhetischen und spirituellen Ökosystemleistungen durch Erholungssuchende und Öffentlichkeit sowie die Wahrnehmung der ersteren durch Entscheidungsträger. Das BioHolz-Projekt entwickelt und testet praxisgerechte Konzepte für die Optimierung verschiedener Ökosystemdienstleistungen von Wäldern unter besonderer Berücksichtigung der Holznutzung. Dabei werden Interaktionen von Holznutzung, regulierenden und kulturellen Ökosystemdienstleistungen mit biologischer Vielfalt auf unterschiedlichen räumlichen Skalen quantifiziert und einer übergreifenden Synthese zugänglich gemacht. AP 4.2 behandelt die Wahrnehmung und die Bestimmung der Ökosystemleistungen ohne Erholungsbezug. AP 4.3 untersucht Verständnisse von Natur und Wald bei Waldbesitzern, Förstern/Jägern sowie Politik/Verwaltung.
Das BioHolz-Projekt hat zum Ziel, Ökosystemdienstleistungen von Wäldern in Abhängigkeit von unterschiedlichen Verwendungsoptionen für Holz zu analysieren und bundesweit anwendbare Konzepte zu entwickeln, die eine ausgewogene Bereitstellung der unterschiedlichen Leistungen ermöglichen. Ein Kernbestandteil dieser Konzepte ist die Verbesserung der Lebensbedingungen von bedrohten Organismen, die ihren Verbreitungsschwerpunkt in Wäldern haben, insbesondere von Totholzbewohnern. Das spezifische Ziel der Verbundpartner an der Universität Marburg ist die erfolgreiche Koordination des Projektes inklusive der Entwicklung von Szenarien und der Kommunikation der Projektergebnisse in Kooperation mit den Teilprojekten 3, 4, 5 und 6. Das Hauptziel im ökologischen Bereich ist die Aufklärung biologischer Grundlagen von totholzbezogenen Ökosystemfunktionen und Ökosystemdienstleistungen im Teilprojekt 2. Das BioHolz-Projekt entwickelt und testet praxisgerechte Konzepte für die Optimierung verschiedener Ökosystemdienstleistungen von Wäldern unter besonderer Berücksichtigung der Holznutzung. Dabei werden Interaktionen versorgender, regulierender und kultureller Ökosystemdienstleistungen mit biologischer Vielfalt auf unterschiedlichen räumlichen Skalen quantifiziert und einer übergreifenden Synthese zugänglich gemacht. Die Verbundpartner an der Universität Marburg koordinieren das Gesamtprojekt und tragen zur Aufklärung der biologischen Grundlagen von Ökosystemdienstleistungen bei.
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Type | Count |
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Taxon | 4 |
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