Im Zuge dieses Gutachtens wurde der aktuelle Wissensstand bezüglich Polyquaternium-Verbindungen dargestellt. Ziel war es, einen besseren Überblick über die Struktur, die Diversität, die typischen Anwendungsgebiete, die hergestellten und verwendeten Mengen und die potenziellen Umweltgefährdungen zu erhalten. Hierfür wurden aktuelle Fachliteratur, Berichte, Statistiken und Bewertungen bezüglich Polyquaternium-Verbindungen recherchiert und ausgewertet. Basierend auf den gefundenen Informationen und Daten wurde ein Fragebogen entwickelt und an relevante Stakeholder versendet. Verbleibende Datenlücken wurden mittels Telefoninterviews soweit möglich geschlossen. Da Polyquaternium-Verbindungen auf Grund ihrer positiven Ladungen meistens in Kosmetikprodukten und zur Abwasserreinigung verwendet werden, besteht ein großes Risiko zur Freisetzung in die Umwelt. In Laborversuchen konnte gezeigt werden, dass Polyquaternium-Verbindungen eine hohe Ökotoxizität gegenüber aquatischen Lebewesen besitzen. Infolge ihrer positiven Ladungen binden sie beispielsweise an die negativ geladene Lipiddoppelschicht in Zellmembranen und an der äußeren Zellwand von Algen und brechen diese dadurch auf, was schlussendlich zum Zelltod führt. In Fischen binden sie an die Kiemenoberflächen, wodurch deren Ionenregulierung gestört wird. In der wässrigen Phase binden sie jedoch auch schnell an gelösten organischen Kohlenstoff und an Schwebstoffe, fallen als neutraler Komplex aus und sind somit nicht mehr bioverfügbar. Es konnte gezeigt werden, dass die Anwesenheit solcher Stoffe die Ökotoxizität um ein Tausendfaches verringern kann. Es wird deshalb angenommen, dass die reale Ökotoxizität dieser Stoffe gering ist. Die Verwendung dieser Polymere sollte jedoch trotzdem vermieden werden, da sie persistent in der Natur und in Kläranlagen sind und nicht abgebaut werden können. Quelle: Forschungsbericht
Kieselalgen (Diatomeen) sind mikroskopisch kleine Einzeller mit einer kieselsäurehaltigen Zellwand, die aus zwei wie Schachtelhälften ineinander greifenden Teilen besteht. Dieses harte und haltbare Kieselsäureskelett besitzt artspezifische morphologische Merkmale, die zur Bestimmung am Mikroskop verwendet werden. Das Mikroskopieren von Diatomeen hat eine lange Tradition, aus der eine umfangreiche Bestimmungsliteratur hervorgegangen ist. Benthische Diatomeen leben auf oder in Verbindung mit einem bestimmten Substrat und werden auch als Aufwuchs oder Phytobenthos bezeichnet. Sie sind das ganze Jahr über arten- und individuenreich in allen Gewässertypen anzutreffen und besiedeln, wo die Lichtverhältnisse dies zulassen, alle verfügbaren Oberflächen. Als Primärproduzenten reagieren sie direkt auf stoffliche Zustände. In Seelitoralen hat dabei die Trophie eine entscheidende Bedeutung für das Vorkommen von benthischen Diatomeen. Ändert sich das Nährstoffangebot, stellen sich die Diatomeen auf die Milieuänderung ein, indem sich Artenzusammensetzung und Abundanzverhältnisse innerhalb der Kieselalgengesellschaft verschieben. Da die Diatomeen kurze Generationszeiten besitzen, erfolgt diese Umstellung innerhalb weniger Wochen. Benthische Diatomeen sind daher ideale Kurzzeit-Indikatoren, die schnell und präzise auf Veränderungen reagieren. Durch eine Untersuchung der Diatomeenflora lässt sich nicht nur der allgemeine Zustand des Gewässers ermitteln, sondern es können auch lokale Nährstoffeinträge festgestellt werden. Mehrmalige Diatomeenuntersuchungen an einer Probestelle ermöglichen es zudem, auch zeitlich begrenzte Störungen aufzudecken. Chemische und physikalische Methoden erlauben zwar eine schnelle und genaue Quantifizierung von Umweltbelastungen, zeigen aber nur den Zustand zum Zeitpunkt der Probenahme an. Die Verwendung von Bioindikatoren hingegen bietet den Vorteil, dass schon durch die einmalige Untersuchung der im Gewässer lebenden Organismen die mittlere Gewässerbelastung über einen längeren Zeitraum erfasst werden kann. Verschiedene Organismengruppen integrieren je nach ihrer Lebensdauer über unterschiedlich lange Zeiträume. Des Weiteren lassen sich mit chemischen Untersuchungen nur bekannte Schadstoffe analysieren. Bioindikatoren reagieren hingegen auf die Gesamtheit der Umwelteinflüsse am Standort und zeigen auch Substanzen an, die in einem routinemäßigen Messprogramm nicht erfasst würden. Auch komplexe Umweltbelastungen lassen sich mit Hilfe von Bioindikatoren sicher indizieren. Der zuletzt genannte Aspekt gewinnt in neuerer Zeit zunehmend an Bedeutung. Zur Bewertung dieser Teilkomponente steht das Bewertungsverfahren PHYLIB für Makrophyten und Phytobenthos in Fließgewässern und Seen zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Deutschland zur Verfügung.
Die mikrobiologische Wasserqualität (z. B. von Trinkwässern, Oberflächenwässern, Badegewässern und Abwässern) wird in der Regel anhand von bakteriellen Indikatororganismen z. B. Escherichia coli oder Enterokokken ermittelt. Allerdings korrelieren diese bakteriellen Indikatorparameter nicht immer mit der Belastung durch Viren, da diese andere Eigenschaften bezüglich der Stabilität in der Umwelt aufweisen können und durch gängige Abwasserbehandlungen und Inaktivierungsmaßnahmen wie UV-Strahlung, Hitze und chemische Desinfektion auf andere Weise beeinflusst werden. Außerdem weisen einige Viren eine besonders hohe Infektiosität auf, wodurch sie schon bei einer sehr geringen Anzahl ein erhöhtes Infektionsrisiko besitzen. Durch einen Mangel an viralen Indikatoren können bei der Gewässeruntersuchung somit mögliche Risiken durch z. B. humanpathogene Viren gegebenenfalls nicht oder nicht rechtzeitig erkannt werden. Aus diesem Grund beschäftigt sich das LANUV seit 2023 zusätzlich zur klassischen bakteriologisch-mikrobiellen Untersuchung von Umweltproben zusätzlich mit möglichen viralen Indikatoren, ebenso wie mit dem spezifischen Nachweis bestimmter humanpathogener Viren mit Übertragungsmöglichkeiten über Gewässermatrizes. Als mögliche Indikatoren werden z. B. humane Adenoviren und Bakteriophagen wie die somatischen Coliphagen erprobt. Im Rahmen der Überprüfung geeigneter Nachweisverfahren werden dabei im Bereich der Virologie Kompetenzen aus der Mikrobiologie, Zellkultur und Molekularbiologie vereint. Foto: LANUV/D. Krauthausen Foto: LANUV/D. Krauthausen Foto: LANUV/D. Krauthausen Nachweis somatischer Coliphagen Somatische Coliphagen gehören zu den Bakteriophagen. So wie z. B. humanpathogene Viren menschliche Zellen infizieren, können Bakteriophagen Bakterienzellen infizieren. Somatische Coliphagen infizieren Escherichia coli und andere verwandte Bakterienstämme über Bindung an die bakterielle Zellwand. Sie dienen als Parameter für die Erfassung fäkaler Verunreinigungen. Zudem stehen sie als mögliche Indikatoren für die Beurteilung des mikrobiellen Risikos und der Belastung von Gewässern mit viralen Pathogenen im Fokus verschiedener Studien. Der Nachweis und die Zählung somatischer Coliphagen nach DIN EN ISO 10705-2:2002-01 erfolgt über die Bebrütung der Proben mit einem geeigneten Escherichia coli -Wirtsstamm. Die Probe wird dabei in einem Double-Layer-Agar -Verfahren mit einem kleinen Volumen halbfesten Nährmediums und einer Kultur des Wirtsstamms gemischt und dann auf festem Nährmedium ausplattiert. Die Ansätze werden bebrütet und die sichtbaren Plaques, d. h. die klaren Zonen, die durch die von Phagen hervorgerufene Zell-Lyse entstehen, ausgezählt. Foto: LANUV/D. Krauthausen Foto: LANUV/D. Krauthausen Somatische Coliphagen gehören zu den Bakteriophagen. So wie z. B. humanpathogene Viren menschliche Zellen infizieren, können Bakteriophagen Bakterienzellen infizieren. Somatische Coliphagen infizieren Escherichia coli und andere verwandte Bakterienstämme über Bindung an die bakterielle Zellwand. Sie dienen als Parameter für die Erfassung fäkaler Verunreinigungen. Zudem stehen sie als mögliche Indikatoren für die Beurteilung des mikrobiellen Risikos und der Belastung von Gewässern mit viralen Pathogenen im Fokus verschiedener Studien. Der Nachweis und die Zählung somatischer Coliphagen nach DIN EN ISO 10705-2:2002-01 erfolgt über die Bebrütung der Proben mit einem geeigneten Escherichia coli -Wirtsstamm. Die Probe wird dabei in einem Double-Layer-Agar -Verfahren mit einem kleinen Volumen halbfesten Nährmediums und einer Kultur des Wirtsstamms gemischt und dann auf festem Nährmedium ausplattiert. Die Ansätze werden bebrütet und die sichtbaren Plaques, d. h. die klaren Zonen, die durch die von Phagen hervorgerufene Zell-Lyse entstehen, ausgezählt.
Das Sägewerk Pieper Holz GmbH mit Sitz im sauerländischen Olsberg produziert seit mehr als 50 Jahren Schnittholz aus heimischer Fichte. Die Firma nutzte bisher für die technische Trocknung des Schnittholzes eine Frischluft/Ablufttrocknung mit Wärmerückgewinnungssystem. Die für die Holztrocknung benötigte Wärme wurde durch eine Hackgutheizung bereit gestellt. Ziel dieses geförderten Pilotprojekts war die Erhöhung der Energieeffizienz bei der Schnittholztrocknung bei gleichzeitiger Erhöhung der Trocknungskapazität. Dafür wurde eine zweistufige Kammerholztrocknungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingeführt. Bei der Trocknung wird der sogenannte Fasersättigungspunkt berücksichtigt. Unterhalb des Fasersättigungspunkts wird das Wasser in den Zellwänden gebunden, über dem Fasersättigungspunkt liegt das Wasser auch in den Zellen selbst vor. Je nachdem, ob sich das Holz unter oder über dem Fasersättigungspunkt befindet, sind unterschiedliche Trocknungsstrategien am energiesparendsten. Die innovative Trocknungsanlage arbeitet mit zwei Trocknungsstufen, die an die verschiedenen Feuchtegrade im Holz angepasst sind. Die erste Stufe ist die Vortrocknung des Holzes. In dieser Stufe verdunstet das Wasser über dem Fasersättigungspunkt bei ausreichend trockener Luft bereits bei niedriger Temperatur. Die Wasseraufnahmefähigkeit der Trocknungsluft ist somit am relevantesten für eine effiziente Trocknung. Die zweite Stufe ist die Nachtrocknung des Holzes. Hier wird unter dem Fasersättigungspunkt getrocknet, wobei hohe Temperaturen benötigt werden. Die Luft für die Nachtrocknung wird durch eine Holzhackschnitzelheizung erhitzt. In der innovativen Trocknungsanlage wurden diese beiden Trocknungsstrategien zusätzlich durch eine Wärmerückgewinnung miteinander verbunden. Dadurch wird die Ausnutzung der Wärmeenergie optimiert. Die Vortrocknung wird hierbei ohne eine zusätzliche Heizung realisiert, sondern bezieht ihre Wärme ausschließlich durch Wärmerückgewinnung aus der Nachtrocknung. Für die Realisierung des Wärmeverbundes wurde die bestehende Holztrocknungsanlage um fünf Trockenkammern erweitert. Von den bisher bestehenden vier Kammern konnten zwei ebenfalls in den Wärmeverbund integriert werden. Durch die Erweiterung der Anlage konnte die Trocknungskapazität von 38.000 Kubikmeter pro Jahr auf 82.500 Kubikmeter pro Jahr erhöht werden. Die bestehende Hackgutheizung musste trotzdem nicht erweitert werden. Mit dem innovativen Trocknungsverfahren sinkt der spezifische Bedarf an thermischer Energie zur Trocknung pro Kubikmeter gegenüber dem bisherigen Verfahren um 37 Prozent. Durch eine generelle Systemoptimierung wird der spezifische Bedarf an elektrischer Energie um rund 15 Prozent gesenkt. Interessant für die Vergleichbarkeit von Trocknungsanlagen ist auch die Betrachtung des spezifischen Wärmebedarfs bezogen auf die Wasserverdampfungsleistung. Dieser liegt nun durch das Vorhaben um 0,418 Kilowattstunden pro Kilogramm Wasser niedriger und befindet sich, bezogen auf die hergestellten Produktsortimente, mit 0,652 Kilowattstunden pro Kilogramm Wasser nahe am berechneten theoretischen Minimum von 0,647 Kilowattstunden pro Kilogramm Wasser. Insgesamt können durch die Realisierung des Vorhabens in Zukunft 2.184 Tonnen CO 2 pro Jahr vermieden werden. Das stellt eine Minderung des CO 2 Ausstoßes bei der Trocknung um 33,5 Prozent dar. Das Vorhaben zeigt exemplarisch, dass das innovative zweistufige Trocknungskonzept deutlich energieschonender als die gängige Frischluft/Abluft Trocknung ist. Mit dieser Technik können sowohl neue als auch bestehende Anlagen zur Schnittholztrocknung ausgerüstet werden. Branche: Holzverarbeitung Umweltbereich: Klimaschutz Fördernehmer: Pieper Holz GmbH Bundesland: Nordrhein-Westfalen Laufzeit: 2012 - 2014 Status: Abgeschlossen
Aktuelle Informationen (Stand 14.02.2024) Am 12.02.2024 wurde Geflügelpest vom Subtyp H5N1 im Zoologischen Garten Köln bei zwei Wildputen einer Teichanlage festgestellt. Der Eintrag des Virus erfolgte wahrscheinlich über Wildvögel. Der Zoo wurde am gleichen Tag für Besucher und betriebsfremde Personen gesperrt, um effektiv umfangreiche Seuchenbekämpfungsmaßnahmen und den Schutz der übrigen, vom Zoo gehaltenen Vögel umzusetzen. Letztere wurden unter verstärkten Biosicherheitsmaßnahmen aufgestallt und werden laufend klinisch untersucht. Die Dauer der Seuchenbekämpfungsmaßnahmen ist abhängig von den laufenden Beprobungen. Eine Sperrzone wurde nicht eingerichtet. Derzeit gibt es in NRW keine Aufstallungsgebote . Informationen zur Geflügelpest Die Geflügelpest, im Volksmund auch Vogelgrippe genannt, gehört zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen. Sie wird durch aviäre Influenzaviren (AI-Viren) übertragen, die nach verschiedenen Merkmalen unterschieden werden. Es gibt stark krankmachende (high pathogenic, HP) und weniger krankmachende (low pathogenic, LP) Grippeviren. Nur die hochpathogenen führen zur klassischen Geflügelpest, also HPAI. Die Oberflächen der Viren haben verschiedene Eigenschaften, sie können bestimmte Eiweiße bilden wie Hämagglutinin (H), das Blutkörperchen verklebt, oder Neuraminidase (N), welches Zellwände von Wirtszellen schädigt. Da diese Eigenschaften variieren, werden sie in Zahlen unterteilt (H1–16, N1–9), so entstehen die Namen von Virus-Untertypen, zum Beispiel H5N1 oder H5N8. In der Natur gibt es bei Wassergeflügel vor allem niedrig pathogene Varianten, an denen die Tiere nicht sterben, das ist ein natürliches Reservoir. Allerdings können sich die Viren spontan verändern (mutieren) und zu hochpathogenen Formen werden, welche sich schnell weiterverbreiten und so zu einer Tierseuche werden. Besonders gefährdet ist daher das Wirtschaftsgeflügel. Die Übertragung erfolgt durch direkten oder indirekten Kontakt wie etwa über Ausscheidungen. Andere Tiere als Vögel sind in der Regel nicht betroffen. In Asien gab es in 2003 durch Virusmutationen erstmals Infektionen mit dem Erregertyp H5N1 bei Menschen, welche intensiven Kontakt zu erkranktem Nutzgeflügel hatten. Weltweit sind seitdem rund 850 Menschen an diesem besonderen Untertyp der Vogelgrippe erkrankt. An dem Untertyp H5N8 haben sich bislang nur einige Mitarbeiter einer Geflügelfarm in Rußland infiziert. Diese zeigten jedoch nur leichte Grippesymptome. Weitere Informationen Seuchenzüge vergangener Jahre Ähnlich dem Seuchengeschehen 2016/2017 kamen die ersten Fälle von HPAI (besonders H5N8) im Oktober 2020 in Russland und Kasachstan bei Wildgeflügel und gehaltenem Geflügel auf. Es wird vermutet, dass Zugvögel das Virus nach Europa eintragen. Ausbrüche bei Wildvögeln und Hausgeflügel gibt es seit Ende Oktober in den Niederlanden, in Großbritannien, und seit Mitte November auch in Frankreich. In Deutschland sind vor allem die Küstenregionen an Nord- und Ostsee mit über 6000 verschiedenen verendet aufgefundenen Wildvögeln betroffen (seit dem 30.10.2020). Besonders viele positive Funde werden bei Nonnengänsen, Pfeifenten und Greifvögeln festgestellt. Es wird vor allem H5N8, aber auch H5N5 und H5N1 Virus gefunden. Menschen und andere Tiere sind nach Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) derzeit nicht von der Geflügelpest bedroht. Mittlerweile wurde in allen Landkreisen Schleswig-Holsteins die Aufstallung angeordnet. Auch mehrere Regionen in Mecklenburg-Vorpommern und in Niedersachsen sind von der Stallpflicht betroffen. Wildvogel-Geflügelpest in NRW 2020/2021 Seit Beginn des Seuchenzuges 2020 / 2021 sind folgende Fälle von Geflügelpest unter Wildvögeln nachgewiesen worden: 13.11.2020: Wildgans in Emmerich (Kreis Kleve) 13.11.2020: Wildgans in Emmerich (Kreis Kleve) 18.12.2020: Wildgans in Sonsbeck (Kreis Wesel) 18.12.2020: Drossel in Hamminkeln (Kreis Wesel) 13.01.2021: Greifvogel in Xanten (Kreis Wesel) 17.02.2021: Wildgans in Kreis Kleve 03.03.2021: Wildgans Stadt Münster 15.03.2021: Vier Wildgänse in Sendenhorst (Kreis Warendorf) 15.03.2021: Wildgans Stadt Bielefeld 16.03.2021: Graureiher in Enger (Kreis Herford) 17.03.2021: Wildgans in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) 27.03.2021: Sperber in Bad Salzuflen (Kreis Lippe) 27.03.2021: Höckergans in Preußisch Oldendorf (Kreis Minden Lübbecke) 29.03.2021: Eule in Steinhagen (Kreis Gütersloh) 08.04.2021: Mehrere Wildgänse und Schwäne sowie ein Graureiher in Preußisch Oldendorf (Kreis Minden Lübbecke) 08.04.2021: Graureiher in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) 09.04.2021: Mehrere Wildgänse in Finnentrop (Kreis Olpe) 20.04.2021: Schwan in Petershagen (Kreis Minden Lübbecke) 20.04.2021: Wildgans in Porta Westfalica (Kreis Minden Lübbecke) 03.05.2021: Greifvogel in Billerbeck (Kreis Coesfeld) 06.05.2021: 2 Schwäne im Kreis Wesel Geflügelpest unter Hausgeflügel in NRW Folgende Fälle unter Hausgeflügel wurden in NRW amtlich bestätigt: 01.03.2021: Entenhaltung in Versmold (Kreis Gütersloh) 02.03.2021: Gemischte Geflügelhaltung in Lichtenau (Kreis Paderborn) 02.03.2021: Putenhaltung in Preußisch Oldendorf (Kreis Minden-Lübbecke) 20.03.2021: Putenhaltung in Eslohe (Hochsauerlandkreis) 20.03.2021: Hühnerhaltung in Beelen (Kreis Warendorf) 20.03.2021: Hühnerhaltung in Delbrück (Kreis Paderborn) 23.03.2021: Putenhaltung in Münster 24.03.2021: Hühnerhaltung in Menden (Märkischer Kreis) 02.04.2021: Masthähnchenhaltung in Delbrück (Kreis Paderborn) 03.04.2021: Gemischte Geflügelhaltung in Menden (Märkischer Kreis) 10.04.2021: Junghennenhaltung in Delbrück (Kreis Paderborn) 13.04.2021: Laufvogelhaltung in Delbrück (Kreis Paderborn) 14.04.2021: Gemischte Geflügelhaltung in Drensteinfurt (Kreis Warendorf) 25.06.2021: Hobbyhaltung im Kreis Osnabrück / Niedersachsen, durch den Sperrbezirk ist der Kreis Steinfurt / NRW mitbetroffen. Alle Tiere der betroffenen Betriebe sind aus Tierschutz- und Vorsorge-Gründen umgehend unter behördlicher Aufsicht getötet worden. Gemäß der Geflügelpest-Verordnung wurden Sperrbezirke und Beobachtungsgebiete um die jeweiligen Betriebe angelegt. In diesen Bereichen gelten vorübergehend weitere Maßnahmen wie Verbringungsverbote und bestimmte Hygieneregeln für alle geflügelhaltenden Betriebe. Seuchenzug 2021/2022 Der 2. Seuchenzug in diesem Jahr erreichte offiziell am 18. November 2021 Nordrhein-Westfalen in einem Mastputenbetrieb mit etwa 7000 Tieren in Paderborn-Delbrück. Weitere vom Friedrich-Loeffler-Institut bestätigte Ausbrüche der Virus-Variante H5N1 folgten, wie der folgenden Aufstellung zu entnehmen ist. 18.11.2021: Mastputenbetrieb in Delbrück (Kreis Paderborn) 18.11.2021: Junghennenaufzucht in Delbrück (Kreis Paderborn) 20.11.2021: Mastputenbetrieb in Lippstadt (Kreis Soest) 25.11.2021: Enten- und Junghennenaufzucht in Delbrück (Kreis Paderborn) 30.11.2021: Enten- und Junghennenaufzucht in Delbrück (Kreis Paderborn) 30.11.2021: Gänse-, Enten- und Hühnerbetrieb in Delbrück (Kreis Paderborn) 30.11.2021: Enten- und Hühnerbetrieb in Delbrück (Kreis Paderborn) 02.12.2021: Enten- und Jungehennenaufzucht in Delbrück (Kreis Paderborn) 15.12.2021: Gemischter Gelügelbetrieb in Hamminkeln (Kreis Wesel) 27.01.2022: Hobbyhaltung in Dortmund 01.02.2022: Hühnerhaltung in Wipperfürth (Oberbergischer Kreis) Alle Betriebe wurden vorsorglich gesperrt und alle erforderlichen Tierseuchenbekämpfungsmaßnahmen veranlasst. Es wurden in allen betroffenen Kreisen Aufstallpflichten verhängt, welche aufgrund der zeitlichen Versetztheit des Seuchengeschenes unterschiedlich lange andauern. Seuchenzug 2022/2023 Der erste Ausbruch der Hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) bei gehaltenen Vögeln wurde am 03.10.2022 in Bottrop festgestellt. Seitdem kam es im Herbst/Winter 2022 zu 25 weiteren Ausbrüchen bei Hausgeflügel in Kreisen und kreisfreien Städten in NRW. Die dazu eingerichteten Sperrzonen in NRW wurden mittlerweile alle aufgehoben. Am 19.01.2022 wurde ein Ausbruch in einem Tierpark im Rhein-Erft-Kreis festgestellt. Aufgrund eines Ausnahmetatbestandes konnte nach einer Risikobewertung durch das Veterinäramt von der Einrichtung einer Sperrzone abgesehen werden. Am 18.02.2023 wurde ein weiterer Ausbruch in einem Junghennenaufzuchtsbetrieb im Kreis Paderborn amtlich festgestellt. Die Sperrzonen konnten mittlerweile aufgehoben werden. Derzeit gibt es in Nordrhein-Westfalen keine Aufstallungspflicht/-gebiete für Geflügel. Winter 2023: Nachdem es in NRW über den Sommer und Herbst des Jahres 2023 zu keinen weiteren Ausbrüchen der Geflügelpest gekommen war, wurden im Dezember 2023 zwei Ausbrüche, beide im Kreis Gütersloh, festgestellt: 13.12.2023 Entenmastbetrieb 14.12.2023 Entenaufzuchtbetrieb in unmittelbarer Nähe zum Entenmastbetrieb Sperrzonen waren eingerichtet worden; außerhalb von Sperrzonen gab es in NRW keine Aufstallungspflicht. Was tun, wenn man einen toten Vogel findet? Einzelne tote Spatzen oder Amseln sind nichts Unnormales. Sie können zum Beispiel an Altersschwäche gestorben sein oder an Parasiten. Von Singvögeln geht nach bisherigem Kenntnisstand kein besonderes Risiko der Übertragung der Vogelgrippe aus. Verendete Vögel sollten in der Natur belassen werden oder können, wenn sie auf einem Privatgrundstück gefunden werden, im Hausmüll (in der Restmülltonne) entsorgt werden. Wenn man viele tote Vögel an einem Ort oder einzelne oder mehrere tote größere Vögel wie Gänse, Schwäne, Enten oder Greifvögel findet, sollte man diese nicht anfassen, sondern das Veterinäramt/die Kreisverwaltung oder das örtliche Ordnungsamt informieren. Diese können dann die Untersuchung auf AI einleiten. Ob ein verendeter Vogel am Vogelgrippe-Virus gestorben ist, kann nur im Labor geklärt werden. Liste aller Veterinärämter vom Bundesverband der beamteten Tierärzte e.V. (BbT) Wie kann ich mein Geflügel vor der Geflügelpest schützen? Hausgeflügel darf keinen Kontakt zu Wildvögeln haben! Allgemeine Hygieneregeln und besonders Biosicherheitsmaßnahmen müssen beachtet werden: Besuche soweit wie möglich vermeiden Für unvermeidbaren Besuch betriebseigene Schutzkleidung oder Einmalschutzkleidung bereitstellen Wechseln des Schuhwerks vor Betreten der Stallungen und die Nutzung von Desinfektionsmatten/-bädern unmittelbar vor den Eingängen für Stiefel etc. Desinfektion der Reifen von Fahrzeugen, die Einstreumaterial u. ä. in die Ställe bringen Vor Tierkontakt: Hände waschen und desinfizieren Futter und Einstreu vor Vogeleinflug und Verunreinigungen wirksam schützen Fütterung nur in geschützten Stallbereichen, zu denen Wildvögel keine Zugangsmöglichkeit haben Auslaufbereiche unattraktiv für Wildvögel gestalten (kein Oberflächenwasser) Oberflächenwasser niemals zum Tränken verwenden Regelmäßige gründliche Kontrolle des Gesundheitszustandes der Herde Zur Vermarktung von Geflügel und Eiern aus Ökolandbau und Freilandhaltung bei Aufstallungspflicht Die Erzeugnisse in Aufstallungsgebieten können weiterhin als Produkte aus Freilandhaltung bzw. Ökolandbau vermarket werden. Bei Geflügel aus Freilandhaltung ist dies auf 12 Wochen beschränkt, Eier aus Freilandhaltung können trotz Aufstallungsanordnung für maximal 16 Wochen weiterhin als Freilandeier vermarktet werden. Bei Fortdauer der Stallpflicht muss die Auslobung nach 12 (Geflügel) bzw. 16 Wochen (Eier) auf Bodenhaltung geändert werden. Im Ökolandbau gibt es keine zeitliche Beschränkung; bei Aufstallungsanordnung können diese Produkte weiter als „Öko“ vermarktet werden. Für Betriebe außerhalb der Aufstallungsgebiete gilt die Verpflichtung zur Auslaufgewährung im Hinblick auf die Vermarktungsmöglichkeiten "Freiland" und "Öko-Landbau" unverändert. Wenn ein Betriebsleiter sich entschließt, seinen Bestand vorsorglich aufzustallen, können die Erzeugnisse nur als Bodenhaltungserzeugnisse vermarktet werden; denn in diesen Fällen liegt keine zwingende Voraussetzung einer veterinärrechtlichen Beschränkung zum Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier vor. Öko-Betriebe müssen diesen Wechsel in die (konventionelle) Bodenhaltung vorher ihrer Öko-Kontrollstelle anzeigen. Legehennenbetriebe, die ihre Haltungsform vorsorglich und freiwillig ändern wollen, müssen dies dem LANUV im Hinblick auf die Verwendung der Printnummer nach dem Legehennenbetriebsregistergesetz anzeigen. Archiv Pressemitteilungen Zum 2. Seuchenzug 2021/2022: 24.10.2022 Weiterer Fall der Vogelgrippe im Kreis Gütersloh – Ministerin Gorißen appelliert: Konsequent Biomaßnahmen einhalten 04.10.2022 Erster Nachweis der Geflügelpest im Herbst 2022 in einer Hobbyhaltung in Bottrop-Kirchhelen 15.01.2022: Gefügelpest: Freiwillige Selbstverpflichtung der Branche bietet Schutz 03.12.2021: Umweltministerium warnt vor Gefahr durch fliegende Händler 23.11.2021: Höchste Achtsamkeit geboten: Ausbruch von Geflügelpest in den Landkreisen Paderborn und Soest 17.11.2021: Geflügelpest: amtlicher Verdachtsfall in Geflügelhaltung im Kreis Paderborn Zum ersten Seuchenzug 2020/2021: 18.05.2021: Landwirtschaftsministerium hebt Aufstallungspflicht für Hausgeflügel auf 29.03.2021: Weiterer Ausbruch im Märkischen Kreis bestätigt/ Acht Fälle werden in NRW derzeit bearbeitet 05.03.2021: Amtliche Bestätigung der Verdachtsfälle 02.03.2021: Erste Verdachtsfälle bei Hausgeflügel 19.11.2020: Nachweis der Geflügelpest bei einer Wildgans im Kreis Kleve
Das Projekt "Silica incorporation into newly synthesized cell walls and its effects on physiological properties of plant cells" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin (Humboldt-Univ.), Department für Nutzpflanzen- und Tierwissenschaften, Fachgebiet Phytomedizin durchgeführt. Siliziumoxid erhöht die Ernteausbeute und mildert den Einfluss von Stressfaktoren in Pflanzen. Der Wirkmechanismus ist bisher nur wenig verstanden. Man geht davon aus, dass Silica die Porosität der Zellwand reduziert und sie versteift, giftige Metalle durch Ko-Abscheidung entfernt und die pflanzliche Antwort auf Virusattacken beschleunigt. Anderseits behindert viel Silica die Nutzung von Pflanzen als Futter und Biobrennstoff. Ziel des Projekts ist, die Wechselwirkungen der Pflanzenzelle mit Silica aufzuklären. Dafür schlagen wir vor, den Prozess an Pflanzenzellen aus Zellkultur und an keimendem Pollengewebe in molekularer, untrastruktureller, mikroskopischer und makroskopischer Dimension zu untersuchen. Unser multi-disziplinärer Ansatz verbindet molekulare, physikalische und Strukturuntersuchungen mit molekularbiologischen und physiologischen Untersuchungen und Bioinformatik. Silzifikation wird insbesondere mit Augenmerk auf die sich entwickelnde Zellwand in Zellen, welche unter Einfluss hoher Kieselsäurekonzentration wachsen, untersucht. Wir werden die Reaktion der Zellen unter dem Einfluss verschiedener Stressfaktoren wie Schwermetallnanopartikel, hohe Salzkonzentrationen, hohe Osmolarität und Virsuinfektion untersuchen. Die komplementären Sichtweisen auf den Prozess der Bio Silizifikation werden die Aufklärung der Silica-induzierten Stress-Toleranz ermöglichen. Dies kann in der Zukunft die Entwicklung von Pflanzen mit vorteilhaftem Eigenschaften ermöglichen.
Das Projekt "Teilprojekt E" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, Projektzentrum Prien - Projektzentrum Verkehr, Mobilität und Umwelt durchgeführt. In Zentraleuropa werden heutzutage hauptsächlich Nadelhölzer für bauliche Anwendungen verwendet. Laubhölzer hingegen sind aufgrund ihres Drehwuchses und ihrer geringen Dauerhaftigkeit nur eingeschränkt als Baustoff verwendbar. Während der Bestand an Nadelhölzern aufgrund der vielseitigen Nutzung sowohl als Bau- sowie als Energierohstoff abnimmt, steigen die Holzvorräte an größeren und älteren Laubbäumen. Dieses Potenzial soll zukünftig im Baubereich genutzt werden. Die genannten physiologischen Nachteile des Laubholzes führen zu einem enormen Forschungs- und Entwicklungsbedarf. Besonderes Augenmerk liegt hierbei in der Verbesserung der Prozessfähigkeit zur Werkstoffherstellung und der Erhöhung der Dauerhaftigkeit der Werkstoffe. Seit November 2014 beschäftigen sich die Projektpartner Pollmeier Massivholz GmbH & Co. KG, Fraunhofer-Institut für Holzforschung (WKI), Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT), Hochschule Nachhaltige Entwicklung Eberswalde und die Dynea Erkner GmbH unter der Projektleitung des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik (IML) Projektzentrum Verkehr, Mobilität und Umwelt mit Mehrlagenwerkstoffen aus Buchenfurnieren für das Bauwesen. Ziele der Projektarbeit im Hinblick auf die Herstellung dieser Werkstoffe sind die Vermeidung von Schälrissen, eine hohe Oberflächenqualität der Furniere und eine verbesserte Imprägnierung (Tränkung) der Werkstoffe mit Harzen durch einen CO2-intensivierten Imprägnierprozess. Bei der Zerspanung des Holzstammes entstehen Risse. Durch die rauen Oberflächen kommt es zum Eintritt von Wasser in das Furnier. Dies vermindert die Festigkeit und die Dauerbeständigkeit des Furniers und der daraus hergestellten Werkstoffe. Ein Teilziel des Projekts besteht demnach aus der Erarbeitung von Produktionsprozessen von Furnierholz, die eine Rissbildung und Oberflächenrauheit reduzieren könnten. Des Weiteren wird im Laufe dieses Projekts an einer Erhöhung der Dauerbeständigkeit von Buchenwerkstoffen geforscht. So wird ein Imprägnierverfahren mit PF-Harzen in verdichteter CO2-Atmosphäre untersucht. Als Vorteil wird hierbei unter anderem die hohe Eigendiffusionsfähigkeit der CO2-Moleküle angesehen, die ausgenutzt werden soll, um eine gleichmäßige und gezielte Imprägnierung der Zellwände zu erzielen und den anschließenden Trocknungsprozess zu beschleunigen. Die Entwicklung von Verfahren zur effizienteren Furnierherstellung sowie zur Herstellung von dauerbeständigen Werkstoffen auf Buchenholzbasis hat eine hohe ökologische und ökonomische Bedeutung. Gelingt die Optimierung des Schälprozesses und die Imprägnierung des Buchenfurniers in verdichteter CO2-Atmosphäre, stellt dies einen enormen Fortschritt für die Verwendung von Buchenholz im Bauwesen dar.
Das Projekt "LIGNOS - Weizenstroh als Quelle für neue Biokunststoffe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung durchgeführt. Ziel von LIGNOS war die Biopolymergewinnung durch neue biotechnologische Verfahren. Die entwickelten Verfahren beschäftigten sich mit dem Aufschluss von Lignocellulose, die in Pflanzenzellwänden enthalten ist. Mit Hilfe optimierter Vorbehandlung und enzymatischer Konversion wird die Lignocellulose fraktioniert und kann zur Herstellung biobasierter Kunststoffe genutzt werden. Die Forschungsarbeiten konzentrierten sich auf Weizenstroh, da es eine große Menge Lignin enthält. Weizenstroh fällt in Deutschland in so großen Mengen an, dass es nicht wieder vollständig für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden kann. Folgende wichtige Ergebnisse wurden erreicht: - Die eingesetzte Biomasse (Weizenstroh) war fast vollständig in Lignin und Saccharide (Zuckermoleküle unterschiedlicher Art) konvertierbar. - Das bei relativ niedrigen Temperaturen ablaufende Verfahren ist zudem energetisch und ökologisch deutlich günstiger als die klassische Zellstoffkochung - Die erhaltenen hochwertigen Lignine sind physiologisch unbedenkliche Biopolymere. Sie eignen sich für die Herstellung zahlreicher Kunststoffprodukte (z.B. Thermoplaste zur Fertigung von Formkörpern, Duroplaste zum Gießen besonders temperaturstabiler Formteile und biogene Schmelzkleber für industrielle Anwendungen). - Die zudem durch enzymatische Spaltung der Polysaccharide Cellulose und Hemicellulose - gewonnenen Zuckermoleküle eignen sich sowohl für Bioraffineriezwecke, als auch prinzipiell für Anwendungen im Lebensmittelbereich. - Als ebenfalls zukunftsträchtig erscheint die Gewinnung von Zuckerbausteinen für die Herstellung biobasierter Kunststoffe, wie z.B. Polymilchsäure. - In einem geplanten Demonstrationsvorhaben ist vorgesehen, auf Basis von Weizenstroh, Lignin zur Materialentwicklung im Kilogramm-Maßstab zu gewinnen und zu modifizieren. Das Saccharidgemisch wird für die Anwendung im Lebensmittelbereich aufbereitet und für die Eignung als Fermentationsrohstoff untersucht. Für weitere Agrarreststoffe soll die Anwendbarkeit des neuen Verfahrens erprobt werden, um zu einer ganzheitlichen stofflichen Nutzung von Agrarprodukten beizutragen. Die Arbeitsgruppe Molekularbiologie der Universität Potsdam beschäftigte sich im Rahmen des Projektes vornehmlich mit der Entwicklung neuer Enzymsysteme. Gemeinsam mit dem Fraunhofer IAP und der aevotis GmbH wurden diese Enzyme für den Aufschluss unterschiedlicher Lignocellulosen optimiert. Begleitet wurde das Vorhaben vom Potsdam Research Network pearls. Das seit 2011 laufende Projekt ordnet sich damit in andere Initiativen zum Ersatz fossiler Ausgangsstoffe durch weitgehend klimaneutral produzierte nachwachsende Rohstoffe ein.
Das Projekt "Teilprojekt B" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Technische Biochemie durchgeführt. Cellulose ist der Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellwänden (Massenanteil etwa 50 %) und damit die häufigste organische Verbindung und auch das häufigste Polysaccharid (Vielfachzucker). Sie ist unverzweigt und besteht aus mehreren hundert bis zehntausend beta-D-Glucose-Molekülen bzw. Cellobiose-Einheiten. Cellulose lässt sich jedoch nicht thermoplastisch verarbeiten. Motivation dieses Vorhabens ist es, flexible Biokunststoffverpackungen aus Nicht-Nahrungsmittel-Rohstoffen herzustellen. Hierzu soll Cellulose aus Holz oder Baumwolle eingesetzt werden. Durch Bioadditive und mittels neuartigem biochemischen Prozess sollen die Rohstoffe thermoplastifiziert verarbeitet werden können. Durch bislang unerreichte Weichmachung sollen Dehnfähigkeit und Reißfestigkeit verbessert werden, die einen Einsatz für flexible Verpackungen ermöglicht. Ziel dieser Projektidee ist es, Cellulose derart zu behandeln und aufzuschließen, dass folgende Einzelziele erreicht werden: - Rohstoff ohne potentielle Nahrungsmittel-Konkurrenz, - thermoplastisch, - dehnfähig, - mit möglichst geringem fossilen Kohlenstoffanteil.
Das Projekt "Teilprojekt A" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Business Unit Metals, Energy and Water, BL Energy & Enironment, PL Thermal Processing durchgeführt. P-Recycler haben Verfahren und Produkte entwickelt, die mangels Nachfrage nicht in den Markt kommen oder weit unter Wert verkauft werden. Dabei stützen Glühphosphat aus Asche (AshDec) und Struvit die Hypothese, dass sie den Anforderungen des NextGen Konzepts bereits entsprechen: i) Nährstoffabgabe erst nach Freisetzung von Wurzelexudaten, gewissermaßen auf Wunsch der Pflanzen, ii) Silizium (AshDec), dem die Stärkung der Zellwände, die Verbesserung der Resilienz, sowie die Behinderung der Phosphatfixierung in sauren Böden zugeschrieben wird und iii) Magnesium (Struvit), das Enzyme aktiviert und essentiell für die Photosynthese ist. CLOOP wird Nährstoffspezies, Eigenschaften und Wirkung der Dünger durch chemische, mineralogische und ökologische Analysen, analytische Methodenentwicklung, sowie durch Gefäß- und Feldversuche in Deutschland, Brasilien und Australien dokumentieren. Die Ausrichtung auf subtropische und tropische Regionen mit hochproduktiver Landwirtschaft bringt Perspektiven, die in Europa noch wenig Beachtung finden: Nährstoffverluste durch Erosion, Leaching und P-Fixierung wobei letztere durch Starkregen und saure Böden mit hoher Fe- und Al-Konzentration wesentlich intensiver ausfallen. Unter diesen Bedingungen können die besonderen Eigenschaften der Recyclingdünger erforscht und festgestellt werden, unter welchen Voraussetzungen sie einen messbaren Vorteil für den Landwirt bringen und damit den Nutzwert erhöhen, so dass Recyclingdünger auch nachgefragt werden. CLOOP verfolgt das Ziel, Dünger aus den Sekundärrohstoffen Klärschlamm und Klärschlammasche, deren Nährstofffreisetzung mit dem Nährstoffbedarf der Nutzpflanzen korreliert, auf den Markt zu bringen.
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