Im August und September 2001 soll ein auf nepalischem Staatsgebiet gelegener und bis vor kurzem nicht zugänglicher Teil der Hochgebirgshalbwüste des Tibetischen Himalaya bezüglich seiner Wald- und Baumrelikte vegetationskundlich untersucht werden: Isolierte Vorkommen von Juniperus indica geben Anlaß zur Annahme, daß ein Trockengebiet, dessen Klimastationen 153-210 mm Jahresniederschlag verzeichnen, potentiell zumindest Offenwald haben könnte. Das Vorhaben zielt damit auf grundsätzlich neue Erkenntnisse über die Trockengrenze des Waldes. Mittels Pollenanalyse von Seggentorfen (in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. H.-J. Beug, Göttingen) soll die Klima-, Vegetations- und Kulturlandschaftsgeschichte eines Teilraumes des Tibetischen Himalaya erstmals rekonstruiert werden. Die Untersuchungen ordnen sich damit ein in die 'Human Dimension of Global Change' - die Nichtnachhaltigkeit des Ressourcenmanagements vor allem in Grenzräumen wie der Trockengrenze des Waldes.
Das Forschungsvorhaben soll beitragen zur Rekonstruktion der pleistozänen und holozänen Landschafts- und Klimageschichte des Muksu-Tals bis hinauf zum Fedtschenkogletschers im Pamir-Gebirge, sowie jener der umgebenden Täler wie Sauksay und Balandkijk. Insbesondere interessiert uns die Klärung offener Fragen bezüglich (i) des Ausmaßes der jüngeren Schwankungen der Fedtschenkogletscherzunge (ii) der Lage der tiefsten Eisrandlagen und (iii) des Nachweises mehrerer weit ins Tal reichender spätpleistozäner Gletschervorstöße. Hierzu werden verschiedene Methoden der absoluten und relativen Alterdatierung von glazialen Ablagerungen eingesetzt wie Radiocarbonanalysen, Thermolumineszenzanalysen, Bestimmung kosmogener Nuklide sowie glazialmorphologische, bodengeographische, pollenanalytische, dendrochronologische und lichenometrische Untersuchungen. Umfangreiche Erfahrungen aus den dem Pamir nördlich angrenzenden Gebieten (NW-Tienshan, Alai-Kette und Hissar-Gebirge) zeigen, daß dieser Ansatz gut geeignet ist zur Gliederung der holozönen und spätpleistozänen Vergletscherung in den genannten zentralasiatischen Gebirge. Zudem konnten wir interglaziale Bodenbildungen nachweisen und fanden Hinweise auf eine intensive mittelpleistozäne Vergletscherung.
Aus dem unteren und mittleren Jura sind bisher nur ganz wenige terrestrische Faunen mit Wirbeltieren bekannt. Insbesondere für die Phylogenie der Säugetiere ist dieser Zeitabschnitt von großer Bedeutung, da hier Stammlinienvertreter der modernen Säugetiere (Marsupialia und Placentalia) mit tribosphenischen Backenzähnen zu erwarten sind. Bisherige Untersuchungen deuten darauf hin, dass die tribosphenischen Säugetiere vermutlich in Asien entstanden sind und sich von dort nach Europa und Nordamerika ausbreiteten. Weite Gebiete Zentralasiens sind allerdings bisher wirbeltierpaläontologisch weitestgehend unerforscht. Erste vielversprechende Kleinwirbeltier-Funde in Kirgisien lassen auf das Potential dieser Region für die Aufklärung der Stammesgeschichte mesozoischer Säugetiere und anderer Wirbeltiergruppen schließen. Bei den geplanten Geländearbeiten und nachfolgenden Laboruntersuchungen werden grundlegende neue Erkenntnisse zur Phylogenie und Paläobiogeographie der Säugetiere, aber auch anderer Gruppen wie etwa der Amphibien, Squamaten und Dinosaurier erwartet.
<p>Bei den Schwermetallen Blei, Cadmium und Quecksilber ist ein Rückgang der atmosphärischen Einträge (Deposition) zu verzeichnen. Modellrechnungen zeigen: In Deutschland liegen die Schwermetalleinträge aus der Atmosphäre an den UBA Stationen im ländlichen Hintergrund im Jahr 2023 im Bereich von 0,14 – 0.54 kg Blei pro km², 7,4 – 16.1 g Cadmium pro km² und 3,2 – 10,2 g Quecksilber pro km².</p><p>Herkunft der Schwermetalle</p><p>Die Schwermetalle Blei (Pb), Cadmium (Cd) und Quecksilber (Hg) sind gekennzeichnet durch Toxizität und chemische Stabilität. Diese Eigenschaften führen dazu, dass sich diese Stoffe in der Umwelt anreichern, Schäden an Ökosystemen verursachen und auch schädliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zeigen können. Sie werden in erheblichem Umfang <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/a?tag=anthropogen#alphabar">anthropogen</a> (durch menschliche Tätigkeiten) in die <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/a?tag=Atmosphre#alphabar">Atmosphäre</a> ausgestoßen/abgegeben. In der Atmosphäre können sie weiträumig und grenzüberschreitend transportiert werden. Durch Depositionsvorgänge (Ablagerung) gelangen sie aus der Atmosphäre auch in andere Umweltmedien. Ein erheblicher Teil der Schwermetalle gelangt aber auch durch erneute Freisetzung bereits früher deponierter Mengen in die Atmosphäre. Es finden somit eine Resuspension (Blei, Cadmium) und Reemission (Quecksilber) statt. In Deutschland sind im Zeitraum 1990 bis 2023 grundsätzlich rückläufige <a href="https://www.umweltbundesamt.de/daten/luft/luftschadstoff-emissionen-in-deutschland/schwermetall-emissionen">Schwermetallemissionen</a> zu beobachten. Dies zeigt sich auch in den gemessenen und modellierten Depositionsdaten.</p><p>Im Rahmen des europäischen Überwachungsprogramms <a href="http://www.emep.int/">EMEP</a> wird mittels atmosphärischer Chemie-Transportmodelle die gesamte Ablagerung (nasse und trockene <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/d?tag=Deposition#alphabar">Deposition</a>) ausgewählter Schwermetalle flächendeckend für die EMEP-Region (Europa und Zentralasien) berechnet. Die Daten der Modellrechnungen werden in jährlichen Berichten durch das <a href="https://msc-east.org/publications/">Meteorological Synthesizing Centre - East</a> (<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/m?tag=MSC#alphabar">MSC</a>-E) veröffentlicht.</p><p> Gesamtdepositionen von Blei</p><p>Die Gesamtdeposition von Blei in der EMEP Region lag 2022 in der Größenordnung von 0,1 bis 1 kg/km²/Jahr mit den höchsten Werten in Zentraleuropa und niedrigsten im nördlichen Teil der EMEP Region. Saisonale Änderungen in der Depositionsrate spiegeln den Einfluss von staubgetragener <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/d?tag=Deposition#alphabar">Deposition</a> aus Afrika und Zentralasien wider, die am stärksten auf Südeuropa auswirkt. In Zentral-sowie Südeuropa dominieren außerdem die Depositionen aus EMEP Regionen und primären anthropogenen Quellen, insbesondere in Ländern mit bedeutenden eigenen nationalen Emissionen wie Deutschland oder Polen. In kleineren Nachbarländern hingegen tragen grenzüberschreitende Transporte maßgeblich zu den Depositionen bei. Insgesamt beläuft sich der Anteil der grenzüberschreitenden Deposition in der EMEP Region auf über 50%.</p><p>Innerhalb Deutschlands traten die niedrigsten Pb-Depositionen (< 0,5 kg Pb/km²) vorwiegend im Norden und in der Mitte sowie am Alpenrand auf (siehe Karte „Modellierte geographische Verteilung der Gesamtdepositionen in der EMEP-Region, 2022“).</p><p>Gesamtdepositionen von Cadmium</p><p>Die Cadmium-Gesamtdepositionen in der EMEP Region variieren im Bereich von 5 bis 60 g Cd/km². In Deutschland traten die höchsten Cd-Depositionen (z. T. > 60 g Cd/km²) in Westdeutschland (NRW), die niedrigsten Cd-Depositionen (z. T. < 15 g Cd/km²) vorwiegend in Teilen Nord-, Süd und Mitteldeutschlands (MV, TH, BY) auf (siehe Karte „Modellierte geographische Verteilung der Gesamtdepositionen in der EMEP-Region, 2022“).</p><p>Gesamtdepositionen von Quecksilber </p><p>Die Quecksilber-Gesamtdepositionen im EMEP Gebiet lagen in 2022 größtenteils im Bereich von bis zu 25 g Hg/km² mit einzelnen Hotspots im Osten Europas. Die höchsten Hg-Depositionen in Deutschland traten großräumig in Westdeutschland (NRW), die niedrigsten Hg-Depositionen (< 10 g Hg/km²) großräumig vorwiegend in der Mitte Süd- und Norddeutschlands (siehe Karte „Modellierte geographische Verteilung der Gesamtdepositionen in der EMEP-Region, 2022“).</p><p>Messungen des Luftmessnetzes des Umweltbundesamtes</p><p>Schwermetalldepositionen werden auch im <a href="https://www.umweltbundesamt.de/luft/luftmessnetze/ubamessnetz.htm">Luftmessnetz des Umweltbundesamtes</a> (<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/u?tag=UBA#alphabar">UBA</a>) bestimmt. Dabei wird die nasse <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/d?tag=Deposition#alphabar">Deposition</a> erfasst, d. h. die mit Regen und Schnee eingetragenen Schwermetalle. Die nasse Deposition trägt ca. ¾ zur Gesamtdeposition bei.</p><p>Die <a href="https://ebas-data.nilu.no/">„EBAS“ Datenbank</a> enthält unter anderem auch Schwermetalldepositions-Daten aller deutschen Messstationen. Die nasse Schwermetalldepositionen an sechs UBA-Luftmessstationen im Jahr 2023 sind in der Tabelle „Nasse Jahresdepositionssummen von Schwermetallen und Halbmetallen im Luftmessnetz des Umweltbundesamtes 2023“ zusammengefasst. Die nassen Depositionen von Blei (0,14 – 0.54 kg/km²), Cadmium (7,4 – 16.1 g/km²) und Quecksilber (3,2 – 10,2 g/km²) liegen meist unter den mit dem EMEP-Modell für Deutschland berechneten Gesamtdepositionen, welche zusätzlich die trockenen Depositionen beinhalten..</p>
Bereits zum sechsten Mal führt die Internationale Naturschutzakademie des Bundesamts für Naturschutz (BfN) das berufsbegleitende Klaus Töpfer Fellowship auf der Insel Vilm durch. Es ist ein internationales Weiterbildungsangebot für Nachwuchsführungskräfte im Naturschutz aus Osteuropa, dem Kaukasus und Zentralasien. Sie werden zu Gefährten, die sich in ihrer Arbeit für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen gegenseitig unterstützen. Das Programm entstand unter Schirmherrschaft von Klaus Töpfer, eines Pioniers deutschen Engagements im Umweltschutz und starken Förderers der Umweltzusammenarbeit mit Ländern der Programmregion.
Im Rahmen des Forschungsprojektes wird - teilweise interdisziplinär - theoretische und empirische Forschung betrieben, um das Handeln von Landwirten angesichts institutioneller Sachzwänge bei der landwirtschaftlichen Wasserbewirtschaftung und der Landnutzung besser zu verstehen. In etlichen Transformationsländern sind Eigentrumsrechte sowie Rechte auf Zugang und Nutzung von Wasser nur unzureichend definiert und es mangelt an Anreizen für gemeinsame Maßnahmen um Bewässerungsinfrastrukturen zu erhalten. In anderem Umfang, von Land zu Land verschieden, trifft dies auch auf die Land- und Waldnutzung zu. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nutzen hauptsächlich quantitative Methoden und arbeiten hier mit Primärdaten, die in einigen Transformationsländern erhoben wurden. Sie sind aber grundsätzlich für qualitative Methoden offen. Regionale Forschungsschwerpunkte sind Transformationsländer wie China und ausgewählte Länder Zentralasiens und Südosteuropas. Folgende Qualifikationsarbeiten sind Bestandteil des Projekts: - Tapping two sources: Farmers conjunctive use of groundwater and surface water in North West China (Bearbeitung: Eefje Aarnoudse) - The land and water nexus in a transition context: the case of Tajikistan (Bearbeitung: Frederike Gehrigk) - Too much but not enough: Issues of water management in Albania (Bearbeitung: Klodjan Rama).
Das Partnerschaftsprojekt des Ökologischen Instituts der Mongolischen Staatsuniversität und des Fachbereichs Geographie der Universität Marburg in Zusammenarbeit mit dem Gobi Gurvan Saikhan Nationalpark hat das Ziel, die Tragfähigkeit von Gebirgssteppenbiozönosen im Gobi Altai (Süd-Mongolei) während 16-monatiger kontinuierlicher tier- und weideökologischer Untersuchungen zu erforschen. Begleitend sind Vegetationskartierungen, palynologische Untersuchungen zur Rekonstruktion der holozänen Klima- und Kulturlandschaftsgeschichte sowie Analyse von 50jährigen Klimamessreihen vorgesehen. Die aktuelle Tragfähigkeit ist das Resultat der holozänen Austrocknung im altweltlichen Trockengürtel und der unregelmäßigen Starkniederschläge, wie auch des Nährstoffaustrags durch nomadische Viehhaltung und durch bodenbewohnende Kleinsäuger. Struktur und Dynamik der Pflanzendecke sind durch Kleinsäuger gesteuert, deren Massenauftreten als Überweidungsfolge angesehen wird. Da im postkommunistischen Transformationsprozess die Viehzahlen zugenommen haben, ist mit Kleinsäugerplagen zu rechnen. Mit der Errichtung einer aus Jurten bestehenden permanenten Forschungsstation sollen die Voraussetzungen für kontinuierliche Ökosystemforschung in zentralasiatischen Kurzgrassteppen verbessert werden.
| Origin | Count |
|---|---|
| Bund | 270 |
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| Ereignis | 5 |
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