Der Beginn der nordhemisphärischen Vereisung und die Entwicklung kontinuierlichen Permafrostes in Eurasien zwischen dem Ende des Miozäns und dem frühen Pleistozän zählt zu den bedeutendsten klimatischen Ereignissen des Känozoikums. Der Zeitpunkt extensiver Vereisung auf den Kontinenten und des Arktischen Ozeans und damit verbundene Veränderungen der klimatischen Bedingungen bleibt bislang ungenau bestimmt.Speläotheme (sekundäre Höhlenkarbonate) stellen ein wichtiges Archiv kontinentaler Umweltbedingungen dar, welches durch besonders genaue radiometrische Altersmodelle für eine grosse Bandbreite an Paläoklimaproxies charakterisiert ist.Wir konnten erfolgreich diagenetisch unveränderte und datierbare Proben aus Zentral- und Nordsibirien identifizieren und schlagen eine Multi-proxy-Studie an U/Pb-datierten Stalagmiten vor. Diese Studie wird Einblicke in die thermalen und hydrologischen Bedingungen zwischen 10.3 Ma und 8 Ma liefern. Wasser aus in den Speläothemen eingeschlossenen Fluidinklusionen wird auf seine Isotopenzusammensetzung hin untersucht. Zudem wird die in den Speläothemen beobachtete Lamination genutzt, um die Saisonalität während des Torton und Messiniums zu rekonstruieren. Wir suchen finanzielle Unterstützung für die parallele Analyse der Isotopie des Fluidinklusionswassers, der Sauerstoff- und Kohlenstoffisotopie des Karbonates, und der Elementkonzentration in den Speläothemen. Diese Kombination geochemischer Methoden wird Einblicke in regionale Umweltbedingungen, die Niederschlagshistorie und Temperaturen während des Miozäns und vor der Entwicklung kontinuierlichen Permafrostes geben. Zusätzliche Proben werden genutzt, um den Wechsel vom eisfreien zu einem durch Permafrost charakterisierten Sibirien zeitlich genauer einzugrenzen.Das vorgeschlagene Projekt wird unser Wissen zur atmosphärischen Zirkulation, und daran geknüpfter Veränderungen des Feuchte- und Temperaturregimes während eines saisonal eisfreien Arktischen Ozeans erweitern.
Swissfire ist die neue Waldbranddatenbank der Schweiz, die im 2008 aus einer Zusammenarbeit zwischen WSL und BAFU (Bundesamt für Umwelt) entstanden ist. Die neue Datenbank vereinigt alle Waldbrand-Informationen an zentraler Stelle und ist damit ein gutes Instrument, um die Waldbrandbekämpfung zu optimieren. Die Waldbrandstatistik ist für den Forstdienst und die Feuerwehr ein wichtiges Instrument für die Waldbrandprävention, für die Planung der technischen Brandbekämpfung sowie für die Optimierung der Brandbekämpfungsstrategie. Im heutigen Klimawandel-Szenario wird es noch wichtiger, Waldbrandinformationen zu erheben, besonders auch in Regionen wo es im Allgemeinen wenig brennt. Nur so können in einer konsistenten Weise künftige Änderungen der Feuerregime analysiert werden. Die WSL ergriff 2005 die Initiative, in Zusammenarbeit mit den Kantonen (VS, UR, TI, GR), eine Waldbrand-Datenbank zu erstellen. Aufgrund von Anfragen seitens des BAFU (Bundesamt für Umwelt), ist die bestehende Datenbank nun auf nationale Ebene erweitert worden.