Spargel- und Zwiebelfliege sind zwei bedeutende Schädlinge im Gemüseanbau. Um ihre Populationsdynamik besser zu verstehen, werden in ausgedehnten Freiland- und Laborversuchen empirische Daten zur Populationsdynamik und den sie beeinflussenden Faktoren gesammelt. Diese werden im zweiten Schritt dazu verwendet, Modelle zur Populationsentwicklung zu parametrisieren und ggf. zu modifizieren. Auf der Grundlage solcher Modelle wird es möglich sein, die Populationsentwicklung beider Schadorganismen präziser vorauszusagen und damit auch ggf. notwendige Pflanzenschutzmaßnahmen so effektiv und kleinräumig wie möglich anzusetzen.
Das Forschungsvorhaben hat die Entwicklung von Simulationsmodellen fuer zwei der bedeutendsten Gemuesefliegenarten Delia antiqua (Zwiebelfliege) und Platyparea poeciloptera (Spargelfliege) zum Ziel. Zur Zeit werden beide Schaedlinge in der Praxis aufgrund fehlender Prognosemoeglichkeiten waehrend der Hauptvegetationsperiode mehr oder weniger routinemaessig in 10 bis 14-taegigem Abstand bekaempft. Mit Hilfe der zu entwickelnden Modelle sollen anhand von Wetterdaten, das zeitliche Auftreten der Fliegen in den verschiedenen Anbauregionen moeglichst genau vorhergesagt werden, um den Bekaempfungszeitraum auf das unbedingt notwendige Mass einzugrenzen sowie den Einsatzzeitpunkt von Bekaempfungsmassnahmen zu optimieren. Dies ist im Hinblick auf die haeufig mit der Zulassung verbundenen eingeschraenkten Anzahl der maximalen Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln je Vegetationsperiode und den nur wenigen fuer diese Anwendungsgebiete ausgewiesenen Mittel besonders wichtig.