Der ehemalige Uranbergbau in Ostthüringen und Sachsen führte zu zahlreichen Hinterlassenschaften. Darunter sind u. a. große Nutzflächen mit schwacher Kontamination, wodurch die Nutzungsfähigkeit dieser Flächen stark eingeschränkt ist. Es soll eine Strahlenschutz-Vorsorge für ehemals bergbaulich beeinflusste Bodenflächen durch 'Bioremediation erreicht werden. Es wird erwartet, dass sich die sanfte Sanierung für schwermetall-/ radionuklidbelastete und massenreiche kontaminierte Stoffströme durch die Biotechnik mit erheblichen wirtschaftlichen und umweltspezifischen Vorteilen verbinden lässt. Das hier vorgeschlagene Verfahren stellt eine biologische Alternative zu mechanisch-physikalischen und chemischen Reinigungsmethoden dar. Mit Hilfe von Pflanzen und Mikroorganismen (Bioremediation) lässt sich eine kostengünstige Reinigung moderat kontaminierter Böden erreichen. Über die Verfahrenstechniken der Phytoremediation kann das aktuelle Risikopotential Schwermetall/Radionuklid (SM/R) kontaminierter Standorte vermieden bzw. vermindert werden. Die Identifizierung, Quantifizierung und Modellierung der Stoffbilanzen im System Boden-Wasser-Pflanze spielt bei der Phytoremediation eine wesentliche Rolle. SM/R können im Geosubstrat immobilisiert werden (Phytostabilisierung), in Pflanzen transferiert (Phytoextraktion) und über den Wasserpfad (Bodenwasser, Grundwasser, Vorfluter) aus dem System ausgetragen werden. Die Kopplung zwischen Phytoextraktions- und Phytoimmobilisierungsphasen, also eine Intervallextraktion, stellt eine neuartige Verfahrensweise der Phytoremediation dar. Am Beispiel des Bioremediationstestfeldes 'Gessenwiese östlich von Gera wird über Lysimeter und bodenhydrologische Messplätze der Austrag von SM/R über den Wasserpfad bilanziert und durch die Steuerung der klimatischen Wasserbilanz modifiziert. Die Anwendung bekannter Phytoremediationsverfahren wird durch verschiedene neuartige Varianten der Phytoremediation ergänzt, um eine vergleichende Bilanzierung dieser Verfahren zu ermöglichen. Durch biochemische und biologische Zusatzpräperate sowie der Steigerung des genetischen Potentials besteht die Möglichkeit den Remediationserfolg wesentlich zu verbessern. Unter Einsatz neuer Zusatzpräparate zwei verschiedene Verfahrensvarianten in Labor- und Feldversuchen hinsichtlich der Stoffflüsse untersucht. Durch die gezielte pflanzentechnische Akkumulation, über die SM/R-Mobilisierung durch Mikroorganismen und Wurzelaktivitäten, organische Düngung und Mikroorganismen-Inokulation und durch den Einsatz verschiedener Pflanzentechniken, wird die Möglichkeit der Aufkonzentrierung von radioaktiven und anderen Schwermetallen in den Böden verhindert. usw.