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Beteiligung des BfS am "Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit ( APUG )" Menschen brauchen eine Umwelt, in der sie gesund leben können. Um dieses Ziel zu unterstützen, kooperieren mehrere Ministerien und Bundesoberbehörden im Rahmen des "Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit" – kurz APUG . Die beteiligten Bundesoberbehörden sind das Bundesamt für Strahlenschutz ( BfS) , das Bundesinstitut für Risikobewertung ( BfR ), das Robert Koch-Institut ( RKI ) und das Umweltbundesamt ( UBA ). Mit dem Aktionsprogramm werden Forschungsprojekte und Informationskampagnen in den Bereichen Umwelt-, Gesundheits- sowie Verbraucherschutz gefördert. Schwerpunkt des Programms sind Kinder und Jugendliche. Unter anderem erschien in diesem Zusammenhang der Ratgeber Umwelt und Kindergesundheit . Im Rahmen des Aktionsprogramms wird die Zeitschrift "UMID: Umwelt und Mensch – Informationsdienst" (vormals "Umweltmedizinischer Informationsdienst – Informationen zu Umwelt Gesundheit Verbraucherschutz") herausgegeben. UMID aktuell: Ausgabe 1/2025 APUG Ziele Aktivitäten UMID UMID aktuell: Ausgabe 1/2025 Aktuelle Ausgabe des UMID (Um die aktuelle Ausgabe als PDF herunterzuladen, bitte auf das Bild klicken. Sie werden zum Internetangebot des Umweltbundesamtes weitergeleitet.) Vertrauen ist eine wichtige Grundlage für die Risikokommunikation von Behörden. Es erhöht die Bereitschaft, das von staatlichen Stellen vermittelte Wissen anzunehmen und eventuellen Handlungsempfehlungen zu folgen. In seinem Beitrag „Wie kann Risikokommunikation vertrauensstiftend wirken? – Ausgewählte Befunde einer empirischen Untersuchung“ befasst sich Matthias Klaes vom Bundesamt für Strahlenschutz mit der Gestaltung einer vertrauensorientierten Risikokommunikation. Weitere Themen in UMID 1/2025: Alternative Proteinquellen für die Lebens- und Futtermittelproduktion Spielt Klimabewusstsein eine Rolle beim individuellen Fleischkonsum? Ergebnisse einer bevölkerungsweiten Erhebung Was tun gegen Tigermücke & Co.? Die Zeitschrift UMID : Umwelt und Mensch – Informationsdienst erscheint zweimal im Jahr und informiert über aktuelle Themen aus Umwelt & Gesundheit, Umweltmedizin und Verbraucherschutz. Die Onlineversion des UMID 1/2025 erhalten Sie kostenfrei zum Download. Zeitschrift "UMID: Umwelt und Mensch – Informationsdienst" APUG Das APUG wurde der Öffentlichkeit 1999 vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit ( BMU ) und vom Bundesministerium für Gesundheit ( BMG ) vorgestellt. Seit 2002 wirkt auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit. Die beteiligten Bundesoberbehörden sind das Bundesamt für Strahlenschutz ( BfS ), das Bundesinstitut für Risikobewertung ( BfR ) , das Robert Koch-Institut ( RKI ) und das Umweltbundesamt ( UBA ) . Die Geschäftsstelle ist im Umweltbundesamt angesiedelt. Das Aktionsprogramm vernetzt die Politikbereiche Umwelt-, Gesundheits- und Verbraucherschutz auf Ebene der beteiligten Ministerien und Bundesoberbehörden. Die APUG -Botschaft lautet "Umwelt und Gesundheit gehören zusammen - Umweltschutz ist nachhaltige Gesundheitsvorsorge!". APUG enthält Strategien, Maßnahmen und Ziele für die umfassende Auseinandersetzung mit den gesundheitlichen Folgen von Umwelteinwirkungen auf den Menschen. Das Ziel Im Mittelpunkt des Aktionsprogramms stehen Aufklärung: Die Bevölkerung soll über umweltbedingte Gesundheitsrisiken und gesunde Ernährungsweisen verstärkt informiert werden. Forschung: Forschungsprojekte, zum Beispiel zur Schadstoffbelastung und –empfindlichkeit von Kindern und Jugendlichen oder zur chemischen und biologischen Belastung von Innenräumen sowie zu Lärm, Strahlung , Umweltmedizin, beschäftigen sich mit umweltbedingten Gesundheitsrisiken, um Kinder, Jugendliche und Erwachsene noch besser vor Gesundheitsrisiken durch Umwelteinflüsse zu schützen. Kinder und Jugendliche: Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen soll vor schädlichen Umwelteinflüssen geschützt und der Einfluss vor Schadstoffen auf den kindlichen Organismus untersucht werden. Denn Maßnahmen, die Kinder schützen, kommen gleichzeitig dem Schutz der gesamten Bevölkerung zu Gute. Damit unterstützt das Aktionsprogramm eine Politik der nachhaltigen Entwicklung. Ziele Der Staat will die Bevölkerung vor Gesundheitsrisiken schützen. Dafür braucht er gesicherte Erkenntnisse über den Gesundheitszustand der Bevölkerung sowie über die Wirkung von Umwelteinflüssen auf die Gesundheit. Er muss Risiken erkennen, Standards festsetzen und die Bevölkerung über Gesundheitsgefahren informieren. Das Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit (APUG) fördert Strategien und Maßnahmen, um Gesundheitsrisiken, deren Ursache Umwelteinflüsse sind, erfassen, bewerten und vermitteln zu können. Ziel ist, die Datenlage für die Einschätzung der Belastungssituation zu verbessern und repräsentative Daten über die bestehende Schadstoffbelastung der Bevölkerung sowie deren häuslicher Umgebung (Referenzwerte) zu ermitteln. Erfassen – Gesundheitsbeobachtung und –berichterstattung Die gegenwärtig vorliegenden Umweltdaten und Daten zur Gesundheit sind meist nicht zusammen auswertbar. Dies erschwert eine angemessene Beurteilung der Umwelteinflüsse auf die Gesundheit, also eine Beurteilung, bei der Zusammenhänge weder unter- noch überschätzt werden. Forschungsprojekte im Rahmen des APUG sollen diese Lücke schließen: Diese sollen Wege aufzeigen, wie Verfahren und Methoden zur Abschätzung umweltbezogener Gesundheitsrisiken verbessert werden können. Bewerten – Umgang mit Risiken Die wissenschaftliche Bewertung und die gesellschaftliche Wahrnehmung von Gesundheitsrisiken durch Umwelteinflüsse können auseinanderliegen. Dies kann zu Verunsicherung in der Bevölkerung und zu Vertrauensverlust gegenüber Behörden führen. Wichtig ist deswegen, die Prozesse der Risikobewertung transparenter, effektiver und effizienter zu gestalten. Die im Rahmen des Aktionsprogramms eingerichtete "Risikokommission" hat hierzu Vorschläge erarbeitet, die im Abschlussbericht vorgestellt werden. Immer mehr Menschen leiden an Gesundheitsstörungen, deren Ursache sie selbst in der Umwelt sehen. Der zunehmende Bedarf an umweltmedizinisch ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten veranlasste die Ärztekammern, die Zusatzbezeichnung "Umweltmedizin" zu schaffen. Das Aktionsprogramm unterstützt umweltmedizinische Forschungsprojekte und Aktivitäten, die zur Qualitätssicherung in der Umweltmedizin beitragen, um die medizinische Versorgung und Betreuung betroffener Personen zu verbessern. Vermitteln – Information und Kommunikation Informationen zu umweltrelevanten Gesundheitsgefahren werden immer wichtiger. Um dem Bedarf nach allgemein verständlicher Information über die Wirkung von Umwelteinflüssen und Produkten auf die Gesundheit nachzukommen und das Vorsorgeverhalten der Bevölkerung zu unterstützen, verstärken die am APUG beteiligten Ministerien und Bundesoberbehörden ihre Öffentlichkeitsarbeit zu umweltbedingten Gesundheitsrisiken. Aktivitäten Die Forschungsprojekte sowie Informations- und Aufklärungsaktivitäten des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit befassen sich insbesondere mit den Themen Schutz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vor schadstoffbedingten Gesundheitsrisiken, Durchführung von umfangreichen Surveys zur Ermittlung der umweltbedingten Belastungen von Kindern und Jugendlichen, Förderung einer gesundheits- und umweltbewussten Lebensweise durch die Ermittlung und Darstellung von Risiken, zum Beispiel im Wohnbereich, sowie von Produkten, Ernährung oder Strahlung , Erarbeitung von Maßnahmenvorschlägen, Handlungsempfehlungen und Aufklärungsmaterialien zum Schutz vor umweltbedingten Gesundheitsrisiken sowie zur Information der Öffentlichkeit, Verbesserung der Risikobewertung und der Risikokommunikation , Erforschung umweltmedizinischer Zusammenhänge, Durchführung von Modellprojekten zu Umwelt und Gesundheit auf der lokalen Ebene. Die Finanzierung der Aktivitäten erfolgt aus Mitteln der beteiligten Bundesministerien und Bundesoberbehörden. Die internationale Einbindung Das Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit ist eingebunden in den europäischen Prozess für Umwelt und Gesundheit. „Jeder Mensch hat Anspruch auf eine Umwelt, die ein höchstmögliches Maß an Gesundheit und Wohlbefinden ermöglicht“, so haben es die europäischen Staaten in der „Europäischen Charta Umwelt und Gesundheit“ formuliert. Die Charta wurde 1989 auf der von der Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) initiierten Ersten Europäischen Konferenz Umwelt und Gesundheit in Frankfurt am Main verabschiedet. Fünf Jahre später wurde auf der Zweiten Europäischen Ministerkonferenz für Umwelt und Gesundheit in Helsinki beschlossen, dass jedes Land einen nationalen Aktionsplan für Umwelt und Gesundheit entwickeln soll. Diesen hat Deutschland auf der Dritten Konferenz für Umwelt und Gesundheit in London 1999 vorgelegt. Im Juni 2004 beschlossen auf der vierten Konferenz zu Umwelt und Gesundheit in Budapest die Gesundheits- und Umweltminister aus ganz Europa einen „Aktionsplan zur Verbesserung von Umwelt und Gesundheit der Kinder in der europäischen Region". UMID Im " UMID : Umwelt und Mensch – Informationsdienst" (vormals "Umweltmedizinischer Informationsdienst – Informationen zu Umwelt Gesundheit Verbraucherschutz") werden Kurzfassungen neuer Forschungsresultate und Erfahrungsberichte zu umweltbedingten Risikofaktoren und Gesundheitsstörungen, Übersichtsreferate, Kommentare, Empfehlungen, Merkblätter, Pressemitteilungen, Ergebnisse von Umfragen, Kasuistiken, Hinweise auf Publikationen und Veranstaltungen sowie Rezensionen veröffentlicht. Jährlich erscheinen zwei Ausgaben, die sich an Behörden und Institutionen, die im Bereich Umwelt und Gesundheit arbeiten, sowie an Ärzte und andere auf dem Gebiet der Umweltmedizin tätige Fachkräfte richten. Von 1992 bis 1999 wurde der UMID vom "Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene" im Umweltbundesamt ( UBA ) betreut und herausgegeben. Seit Anfang 2000 übernimmt diese Aufgabe ein Redaktionsteam, das sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der am Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit (APUG) beteiligten Bundesoberbehörden (Bundesamt für Strahlenschutz ( BfS ), Bundesinstitut für Risikobewertung ( BfR ) , Robert Koch Institut ( RKI ) und Umweltbundesamt ( UBA ) ) zusammensetzt. Stand: 09.05.2025
Anzahl der Proben: 30 Gemessener Parameter: PCB 101 ist ein niederchloriertes, relativ leichtflüchtiges PCB. Zusammen mit anderen niederchlorierten PCB-Kongeneren (z.B. PCB 28 und PCB 52) ist es ein Indikator für akute Belastungen durch kontaminierte Raumluft. Da es relativ schnell abgebaut wird, wird es von Organismen weniger angereichert als die höherchlorierten Kongenere. Probenart: Eiinhalt Vogeleier eignen sich als Akkumulations- und Wirkungsindikator. Sie spiegeln die Kontamination der brütenden Weibchen wider. Durch die Schale sind die Eiinhalte vor einer Kontamination der Probe geschützt. Probenahmegebiet: Trischen Vogelinsel im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer
Ziel der Studie ist die Ermittlung der Expositions-Wirkungs-Beziehung zwischen Innenraumbelastungen an Radon als Lebensexposition und dem Auftreten des Lungenkarzinoms in den Ardennen sowie der Eifel. Die Studie wird von fuenf europaeischen Kooperationspartnern in Grossbritannien, Frankreich, Luxemburg, Belgien und der Bundesrepublik Deutschland als 1 : 3-gematchte Fall-Kontroll-Studie durchgefuehrt.
Die bei der Begasung von Getreide in einer Muehle entstehenden unkontrollierten hochgiftigen Methylbromid-Emissionen werden vollstaendig vermieden und das eingesetzte Insektizid zurueckgewonnen und wiederverwertet. Hierzu ist folgende Verfahrenstechnik vorgesehen. Das eingesetzte Giftgas wird vor der Begasung auf einem Adsorberspeicher (Aktivkohle) gebunden und erst mit der zu begasenden Raumluft aus dem Adsorptionsmittel ausgetrieben und in die Muehle geleitet. Nach erfolgter Begasung wird durch umgekehrte Regelung von Temperatur und Druck die mit Schadstoff beladene Raumluft wieder durch das Adsorptionsmittel geleitet, wobei das Giftgas an der Aktivkohle adsorbiert wird. Mittels eines Hochleistungsgeblaeses mit Drosselventil wird ein fuer die Adsorption guenstiger Unterdruck von etwa 0,5 bar und ein fuer die Begasung (Desorption) entsprechender Unterdruck erzeugt. Durch mehrere Absperrhaehne koennen Adsorption und Desorption im Gegenstrom zueinander gefuehrt werden. Das Giftgas wird im Adsorber gespeichert und steht mit einer fahrbaren Anlage fuer eine weitere Nutzung zur Verfuegung. Durch Verringerung des Raumvolumens mittels eines aufblasbaren Verdraengungskoerpers kann der Begasungsaufwand zB bei geometrisch regelmaessig gestalteten leeren Siloraeumen deutlich gesenkt werden. Durch Anpassen der Stufenzahl der Adsorberspeicher an das Begasungsvolumen wird erreicht, dass die Adsorber immer mit annaehernd gleichen spezifischen Bedingungen arbeiten. Die Entsorgung kann durch diese mobile Anlage aeusserst wirtschaftlich durchgefuehrt werden.
Bei der Weiterentwicklung des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB) bzw. des BNB-Kriteriensteckbriefs 'Innenraumlufthygiene' wurde für den Aspekt 'Kohlendioxidgehalt' eine Lücke an praxisorientierten Planungsinstrumenten und Bewertungsgrundlagen für Räume erkannt, die teilweise oder ausschließlich über Fenster be- und entlüftet werden. Dies gilt insbesondere für Räume mit hohen Personenzahlen wie beispielsweise Unterrichtsräume und Besprechungszimmer. Hieraus erwächst der Bedarf an Informationen und anschaulichen Handlungsempfehlungen zu funktionierenden Lüftungskonzepten sowie einem transparenten CO2-Berechnungstool als Planungs- und Bewertungsinstrument im Sinne des Nachhaltigen Bauens. Ausgangslage: Um den zukünftigen Anforderungen an ganzheitlich optimierte Gebäude gerecht zu werden, hat das Bundesbauministerium für Bundesgebäude den Leitfaden Nachhaltiges Bauen und das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) entwickelt; er ist seit Oktober 2013 für Bundesbauten verpflichtend und wurde zuletzt 2017 überarbeitet. Hinsichtlich der Innenraumlufthygiene werden im Kriterium BNB 3.1.3 insbesondere Verunreinigungen der Innenraumluft durch Schadstoffe aus Bauprodukten und durch Kohlendioxidemissionen der Raumnutzer betrachtet. Weiterhin werden die mikrobiologische und die geruchliche Situation thematisiert. Die abgestufte Bewertung der CO2-Konzentration des Kriteriensteckbriefs BNB 3.1.3 orientiert sich an den Raumluftqualitätsklassen der DIN EN 13779 und berücksichtigt die Anforderung der Arbeitsstättenrichtlinie ASR A3.6 'Lüftung' und den AIR-Richtwert, wonach eine CO2-Konzentration von 1.000 ppm als 'hygienisch unbedenklich' gilt. Für die Bewertung der CO2-Konzentration wird auf folgende Normen bzw. Rechenansätze verwiesen: - Luftvolumenströme durch offene Fenster nach DIN EN 15242 - CO2-Konzentration im Raum nach Recknagel/Sprenger bzw. nach VDI 6040-2. Fachdiskussionen und Praxiserfahrungen zeigen, dass insbesondere bei Räumen mit einer hohen Personenzahl Probleme hinsichtlich des Kohlendioxidgehalts in der Innenraumluft und ggf. des thermischen Komforts aufgrund nicht optimaler Raumlüftung bestehen. Das betrifft insbesondere die Fensterlüftung und die hybride Lüftung, aber auch die mechanische Lüftung. Die Einhaltung der Anforderungen aus der 2012 neu eingeführten Arbeitsstättenrichtlinie ASR A3.6 'Lüftung' ist für diese Räume mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, vor allem unter gleichzeitiger Berücksichtigung des thermischem Komforts und der Nutzerfreundlichkeit. (Text gekürzt)
Ziel der Studie ist die Ermittlung der Expositions-Wirkungs-Beziehung zwischen Innenraumbelastungen an Radon und dem Auftreten des Lungenkarzinoms unter Beruecksichtigung des Rauchens und beruflicher Karzinogene. Dazu werden im Rahmen einer Fall-Kontroll-Studie in einem Zeitraum von vier Jahren mehr als 3000 Lungenkrebsfaelle und 3000 nach Alter und Geschlecht gematchten Kontrollpersonen in drei Studienregionen (Ostbayern, Saarland/NRW, Thueringen (Sachsen)) auf ihre Exposition befragt und durch Messung mittels Kernspurdosimetern in allen in den letzten 35 Jahren bewohnten Wohnungen ihre Exposition ermittelt.
Zielsetzung Die Schädigung von Museumsexponaten durch Einwirkung anthropogener Schadgase ist ein zentrales Problem als Folge der Belastung von Innenräumen mit Schadstoffen. Ein diesbezüglich weit verbreiteter Schadstoff ist Essigsäure, vertreten sind aber auch andere kurzkettige Carbonsäuren. Essigsäure, die im beantragten Vorhaben im Fokus stehen soll, kann bei einer Vielzahl von Materialien unter bestimmten klimatischen Bedingungen zu Korrosionsprozessen führen, so dass es unter Schädigung und Materialverlust am Objekt zur Ausbildung von Acetat-Ausblühungen (oder anderer kristalliner Phasen) kommen kann. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit des Schutzes solcher zum national wertvollen Kulturgut gehörender Objekte gegenüber schädlichen Umwelteinflüssen und folglich auch der Entfernung der anthropogenen Schadstoffe aus ihrem unmittelbaren Umfeld. Eine Museumsvitrine hat eine Schutzfunktion für die Objekte. Sie ist Instrument zur nachhaltigen präventiven Konservierung und hat die Aufgabe, Kulturgüter sicher und ästhetisch ansprechend auszustellen. Die Vitrine soll neben dem Schutz vor unberechtigtem Zugriff eine möglichst inerte, das heißt reaktionsarme Umgebung sowie ein auf die Bedürfnisse des Objekts angepasstes Klima bieten. Eine reaktionsarme Umgebung schließt per Definition auch den Schutz vor anthropogenen Schadstoffen, z.B. Essig- und Ameisensäure, Formaldehyd, Schwefeldioxid, Stickoxide, Ozon u.a. ein. Die Protektion vor den genannten äußeren Einflüssen ist durch eine niedrige Luftwechselrate der Vitrinen gegeben, d.h. der Präsentationsraum, der das Volumen für das auszustellende Sammlungsgut darstellt, tauscht nur wenig Luft mit der Umgebung der Vitrine aus. Durch die Reduktion des Luftaustauschs werden anthropogenen Schadstoffe am Eintritt in die Vitrine gehindert. Ein weiterer wesentlicher Aspekt sind jedoch interne Quellen, durch die Schadstoffe innerhalb der Vitrine freigesetzt werden. Zu diesen Schadstoffquellen können Bau- und Konstruktionsmaterialien der Vitrine, ihrer Innenausstattung, insbesondere Holz oder weitere Werkstoffe wie Silikon aber auch das Objekt selbst zählen. Routinemäßig durchgeführte Messungen von Schadstoffkonzentrationen und relativer Feuchte sind zwar ausreichend, um Handlungsbedarf an den Vitrinen nachzuweisen, sie sind jedoch nicht dazu geeignet, die Kinetik der Schadstoff- oder Wasserdampfverteilung nachzuvollziehen. Jede Optimierung der passiven Vitrine kann dazu beitragen, die Anschaffung von aktiv konditionierten Vitrinen unnötig zu machen und so wesentliche Ressourcen einzusparen. Aktiv konditionierte Vitrinen verschlechtern die CO2-Bilanz von Einrichtungen und bergen das Risiko technischer Havarien in sich, wie sie in der Museumspraxis leider immer wieder vorkommen. Im einfachsten Fall handelt es sich um Einbauten von Pumpen und Ventilatoren, die Luft aus dem Präsentationsraum zum Konditionierungsmittel transportieren. Aufwändigere Lösungen beinhalten auch verbaute Klimageräte, welche Luftfeuchte und Temperatur regulieren. Bei der Nachhaltigkeitsbetrachtung der Einbauten müssen Anschaffungskosten, Wartungsleistungen und Energieverbrauch der Geräte, Gesamttreibhausemission und Rohstoffverbrauch im Herstellungsprozess sowie die Recyclingfähigkeit der Geräte in deren Lebenszyklus beachtet werden. Passive Vitrinen hingegen kommen ohne fehleranfällige Elektronik aus, die ausfallen kann, so dass eine vergleichende Betrachtung immer zugunsten der passiven Vitrine ausfällt. Um der Problematik der Schadstoffdeposition anthropogenen Ursprungs auf vulnerablen Objekten sowie der damit einhergehenden Materialschädigung entgegenzuwirken, ist neben der weiteren Aufklärung der zugrundeliegenden Schädigungsmechanismen auch eine Charakterisierung der Situation in der passiven Vitrine erforderlich. (Text gekürzt)
Menschen, die Feuchte/Schimmelbefall in Innenräumen ausgesetzt sind, haben ein erhöhtes Risiko für vielfältige Atemwegserkrankungen, unter anderem Entwicklung und Verschlimmerung von Asthma und Atemwegsinfektionen. Mit dem Teilvorhaben 'Schimmel und biologische Belastung der Innenräume' wird dazu die Belastung von Innenräumen mit biogenen Schadstoffen im Zusammenhang mit der gesundheitlichen Situation der Raumnutzer ermittelt.
Die soziale Lage entscheidet mit darüber, ob und in welchem Umfang Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch Umweltschadstoffe belastet sind. Strukturell schlechter gestellte Menschen sind von Umweltproblemen oftmals stärker betroffen als strukturell besser Gestellte. Strukturell und gesundheitlich benachteiligt Bildung, Einkommen und Faktoren wie die berufliche Stellung beeinflussen die Wohnbedingungen und Lebensstile sowie die damit verbundenen Gesundheitsrisiken der Menschen. Das belegen sozial- und umweltepidemiologische Untersuchungen wie die Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit (GerES) , die das Umweltbundesamt seit dem Jahr 1985 durchführt. Diese Studien zeigen, dass strukturell benachteiligte Bevölkerungsgruppen in den meisten Fällen häufiger und stärker von Umweltproblemen betroffen sind als strukturell besser Gestellte. Sie verfügen meist auch nicht über die Ressourcen, um solche Belastungen zu vermeiden. In einigen Fällen sind aber auch strukturell besser Gestellte höher belastet. Nach den Ergebnissen der bundesweit repräsentativen Umweltbewusstseinsstudie von 2024 fühlten sich in Deutschland rund 31 % der Befragten durch Umweltprobleme gesundheitlich „sehr stark“ oder „stark“ belastet. Dabei nahmen Befragte mit niedrigem Einkommen subjektiv deutlich häufiger umweltbedingte Gesundheitsbelastungen wahr als Befragte mit hohem Einkommen. Das galt insbesondere für Hitzeperioden sowie Schadstoffe in Trinkwasser und Lebensmitteln ( UBA 2025 ). Umweltbedingte Mehrfachbelastungen In einer Studie von 2024 konnte für Deutschland gezeigt werden, dass Haushalte mit geringeren Einkommen häufiger in Gebieten leben, in denen Mehrfachbelastungen aus schlechter Luftqualität ( PM2,5 , Stickstoffdioxid), Lärm und besonders hohen Lufttemperaturen auftreten als finanziell besser gestellte Haushalte ( UBA 2024 ). Für das Land Berlin wurde ein „Umweltgerechtigkeitsmonitoring“ entwickelt, das über die sozialräumliche Verteilung gesundheitsrelevanter Umweltbelastungen und -ressourcen Auskunft gibt. Aktuelle Daten zeigen, dass es in der Stadt viele Gebiete gibt, die gleichzeitig Lärm- und Luftbelastungen aufweisen, einen Mangel an Grünflächen besitzen und eine hohe soziale Problemdichte (u. a. eine hohe Arbeitslosigkeit) haben und damit mehrfach belastet sind ( SenUVK 2022 ). In einer Studie in Dortmund wurden im nördlichen Teil der Stadt zahlreiche „Hotspots“ identifiziert, in denen es gleichzeitig eine hohe soziale Verwundbarkeit (u.a. mit einer hohen Anzahl an Transferleistungsempfänger*innen und Menschen mit Migrationshintergrund) und umweltbedingte Mehrfachbelastungen gibt. In den „Hotspots“ konzentrierten sich hohe Feinstaub ( PM10 ), Stickstoffdioxid (NO 2 ) und Lärmbelastungen sowie eine große Entfernung zu Grünflächen ( Shrestha et al. 2016 ). Belastungen durch Straßenverkehr Menschen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status sind in Deutschland öfter verkehrs- und industriebedingten Luftschadstoffen ausgesetzt als Menschen mit einem hohen sozioökonomischen Status. Sie fühlen sich auch häufiger durch äußere Umwelteinflüsse belästigt. Drei Beispiele: Die Auswertung der Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen von (GerES V), die das Umweltbundesamt in den Jahren 2014 bis 2017 durchführte, ergab, dass nach Angaben der Eltern, 3- bis 17-jährige Kinder aus Familien mit niedrigem sozioökonomischen Status häufiger an stark befahrenen Haupt- oder Durchgangsstraßen wohnen als Kinder aus Familien mit mittlerem und hohem sozioökonomischen Status (siehe Abb. „Wohnlage von 3-17-Jährigen nach sozioökonomischen Status“). Die Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) , die das Robert Koch-Institut ( RKI ) von 2008 bis 2011 durchgeführt hat, zeigen ebenfalls eine stärkere Straßenverkehrsbelastung bei Personen mit niedrigem sozioökonomischen Status. Demnach berichteten 28,3 % der Befragten mit niedrigem Sozialstatus davon, an einer stark oder extrem stark befahrenen Straße zu wohnen, doch nur 14,8 % der oberen Statusgruppe ( Laußmann et al. 2013 ). Daten der Schulanfängerstudie Sachsen-Anhalt, die von 1991 bis 2009 erhoben wurden, weisen auf mögliche Auswirkungen solcher Wohnlagen auf die Gesundheit hin: So stand das Auftreten von Krankheiten wie Bronchitis, Lungenentzündung und Nasennebenhöhlenentzündung bei Kindern nachweislich mit einem erhöhten Autoverkehr in benachteiligten Wohnlagen in Zusammenhang. Je weiter der Kindergarten von einer verkehrsreichen Straße entfernt lag, desto niedriger war auch die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder an einer dieser Krankheiten erkrankten. Weiterhin ergaben sich Zusammenhänge mit der sozialen Situation der Kinder: Kamen sie aus Familien mit einem niedrigeren Sozialstatus, lebten sie näher an verkehrsreichen Straßen und erwiesen sich als anfälliger für Erkältungskrankheiten ( Gottschalk et al. 2011 ). Lärmbelästigung und Lärmbelastung Eine dauerhafte Lärmbelastung kann krank machen ( UBA 2023 ). Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status sind sowohl subjektiv als auch objektiv mehr Lärm und insbesondere Straßenverkehrslärm im Wohnumfeld ausgesetzt als Menschen mit höherem sozioökonomischen Status. Fünf Beispiele: Die Auswertung von GerES V zeigte, dass sich Kinder aus Familien mit niedrigem sozioökonomischen Status durch Straßenverkehrslärm häufiger stark oder sehr stark belästigt fühlen als Kinder aus Familien mit höherem Sozialstatus (siehe Abb. „Lärmbelästigung durch Straßenlärm von 3-17-Jährigen nach sozioökonomischem Status“). Im Jahr 2019 fühlten sich armutsgefährdete Menschen mit rund 33 % häufiger als nicht armutsgefährdete Menschen (rund 25 %) von Lärm durch Nachbarn oder von der Straße belästigt ( Eurostat 2021 ). Die Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA) des Robert Koch-Instituts ( RKI ) aus dem Jahr 2012 zeigt, dass sich Personen mit niedrigem sozioökonomischen Status stärker von Lärm durch Nachbarn, Straßen- oder Schienenverkehr belästigt fühlen als Personen mit hohem sozioökonomischen Status ( Niemann et al. 2014 ). Ergebnisse einer regionalen Erhebung in Frankfurt a. M. aus dem Jahr 2014 zeigen zudem, dass sich Familien mit einem niedrigen Sozialstatus häufiger durch Lärm belästigt fühlen als Familien, die einen höheren Sozialstatus aufweisen (Schade, M. (2014): „Umwelt, Soziale Lage und Gesundheit bei Kindern in Frankfurt am Main“. Unveröffentlichte Dissertation, Universität Bielefeld.). Von Szombarthely et al. (2018) fanden für Hamburg heraus, dass die Wahrscheinlichkeit, in Gebieten mit einer höheren Lärmbelastung zu wohnen, für Haushalte mit niedrigerem Einkommen signifikant höher ist als für Haushalte mit höherem Einkommen. Zugang zu Grünräumen Bundesweit repräsentative und regionale Studien zur sozialräumlichen Verteilung von Umweltressourcen in Deutschland zeigen, dass Menschen mit geringeren Einkommen und niedrigem Bildungsniveau häufig einen schlechteren Zugang zu umweltbezogenen Gesundheitsressourcen wie Grün- und Freiflächen haben: Eine aktuelle Auswertung der GerES V Daten zeigt, dass Kinder und Jugendliche mit niedrigem sozioökonomischen Status in Städten mit mehr als 20.000 Einwohner*innen länger brauchen, um zu Fuß von zu Hause eine öffentliche Grünfläche zu erreichen als Kinder und Jugendliche mit hohem sozioökonomischen Status ( Rehling et al. 2021 ). Mit Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) und des European Urban Atlas (EUA) fanden Wüstemann et al. 2017 für Gesamtdeutschland einen positiven Zusammenhang zwischen individuellem Einkommen, individueller Bildung und der Anzahl zugänglicher Grünflächen in der Wohnumgebung. Befragte der höchsten Einkommensgruppe hatten beispielsweise mehr nahegelegene Grünfläche zur Verfügung als die der niedrigsten Einkommensgruppe. Ergebnisse des Berliner „Umweltgerechtigkeitsmonitoring“ weisen darauf hin, dass sozial benachteiligte Stadtquartiere in Berlin häufiger über eine überdurchschnittlich schlechte Freiraumversorgung verfügen (vgl. Integrierte Mehrfachbelastungskarten ). Für die Stadt München zeigten Schüle et al. 2017 , dass ein niedriger sozioökonomischer Status einer Nachbarschaft (u. a. Anteil von Haushalten mit geringer Bildung und niedrigem Berufsstatus) mit einer geringeren Verfügbarkeit von Grünflächen in der Nachbarschaft assoziiert ist. Innenraumluftbelastungen In Innenräumen ist die Situation komplexer. Die Qualität der Innenraumluft ist von vielen Faktoren abhängig, unter anderem von der Wohnungseinrichtung und dem Verhalten der Bewohnerinnen und Bewohner. In GerES V wurde die Schadstoffbelastung der Innenraumluft bei Kindern und Jugendlichen erfasst ( UBA 2025 ). Drei Beispiele: Stichwort Formaldehyd: Die Luft in Kinderzimmern von Familien mit niedrigem sozioökonomischen Status enthielt im Schnitt höhere Formaldehydkonzentrationen als die Luft in Kinderzimmern von Familien mit mittlerem und hohem sozioökonomischen Formaldehyd ist krebserzeugend und kommt beispielsweise als Klebstoffbestandteil in Holzwerkstoffen oder im Zigarettenrauch vor (siehe Abb. „Formaldehyd in der Luft des Kinderzimmers von 3-17-Jährigen nach sozioökonomischen Status“). Stichwort Passivrauchen: Kinder aus Familien mit niedrigem sozioökonomischen Status waren deutlich häufiger Tabakrauch ausgesetzt als Kinder aus besser gestellten Familien (siehe Abb. „Rauchen in Wohnung in Gegenwart des Kindes nach sozioökonomischen Status“). Stichwort α-Pinen: Die Luft der Kinderzimmer von Familien mit hohem sozioökonomischen Status ist stärker mit α-Pinen belastet. Das ist eine natürlich vorkommende Chemikalie, die z.B. aus Holz ausgast und häufig als Aroma- und Duftstoff eingesetzt wird. Vor allem bei Kindern kann α-Pinen die Atemwege und die Augen reizen (siehe Abb. „α-Pinen in der Luft des Kinderzimmers von 3-17-Jährigen nach sozioökonomischen Status“). Formaldehyd in der Luft des Kinderzimmers von 3-17-Jährigen nach sozioökonomischen Status Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Rauchen in der Wohnung in Gegenwart des Kindes nach sozioökonomischen Status Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten α-Pinen in der Luft des Kinderzimmers von 3-17-Jährigen nach sozioökonomischen Status Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Schadstoffe im Menschen In GerES V wurden im Rahmen des Human-Biomonitoring Schadstoffe und ihre Abbauprodukte im Blut und Urin der Teilnehmenden analysiert ( UBA 2023 ). Die Belastung durch Umweltschadstoffe ergibt ein uneinheitliches Bild, wie drei Beispiele zeigen: Stichwort Blei: Das Schwermetall Blei kann bereits bei einer geringen Konzentration die Reifung des kindlichen Nervensystems beeinträchtigen. Es wurden keine Unterschiede in der Bleikonzentration im Blut von Kindern und Jugendlichen nach sozioökonomischen Status nachgewiesen ( Vogel et al. 2021 ). Stichwort Weichmacher: Diethylhexylphthalat ( DEHP ) wird als Weichmacher für PVC verwendet und findet Anwendung in Kunststoffprodukten wie Boden- und Wandbelägen, Kunstledern und Kabeln. DEHP kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen und das Hormonsystem stören. Für alle Kinder und Jugendlichen konnte in GerES V eine Belastung mit DEHP gemessen werden, trotz starker Regulierung des Weichmachers. Die innere Belastung von Kindern und Jugendlichen aus Haushalten mit niedrigem soziökonomischen Status war höher als die von Kindern und Jugendlichen aus Haushalten mit hohem soziökonomischen Status (siehe Abb. „Abbauprodukte von DEHP im Urin von 3-17-Jährigen nach sozioökonomischem Status“). Im Vergleich zu GerES IV (2003-2006) ist die Belastung jedoch stark zurück gegangen. Die DEHP-Aufnahme kann bei Kindern höher sein als bei Jugendlichen und Erwachsenen, da sich diese viel auf dem Fußboden aufhalten und somit vermehrt mit Hausstaub in Kontakt sind ( UBA 2023 ). Stichwort polychlorierte Biphenyle ( PCB ): Das Blut der Kinder mit höherem sozioökonomischen Status war höher mit PCB belastet als das Blut von Kindern mit niedrigem sozioökonomischen Status (siehe Abb. „Polychlorierte Biphenyle (PCB) im Blut von 3-17-Jährigen nach sozioökonomischen Status“) ( Bandow et al. 2020 ). Der Grund hierfür ist das unterschiedliche Stillverhalten (die Stoffe werden beim Stillen mit der Muttermilch an das Kind weitergegeben). Der Anteil stillender Mütter war in der oberen Gruppe am höchsten und die Stilldauer war in dieser Gruppe am längsten. Zudem waren Mütter mit hohem sozioökonomischen Status tendenziell älter und hatten daher im Laufe ihres Lebens bereits mehr PCB im Körper akkumuliert. Chlororganische Substanzen wie PCB werden vor allem über Lebensmittel tierischer Herkunft aufgenommen und können das Immunsystem sowie das Nervensystem schädigen. Abbauprodukt von DEHP im Urin von 3-17-Jährigen nach sozioökonomischem Status Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Polychlorierte Biphenyle (PCB) im Blut von 3-17-Jährigen nach sozioökonomischen Status Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Umweltassoziierte Erkrankungen Auch bei den umweltassoziierten Erkrankungen zeigt sich ein differenziertes Bild in Abhängigkeit vom sozioökonomischen Status: Im bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS Welle 2) des Robert Koch-Instituts ( RKI ) wurde in den Jahren 2014 bis 2017 u.a. der Gesundheitszustand von 3- bis 17-jährigen Kinder und Jugendliche mit niedrigem sozioökonomischen Status hatten einen schlechteren allgemeinen Gesundheitszustand und wiesen häufiger gesundheitsbezogene Einschränkungen auf. Solche sozialen Unterschiede zeigten sich etwa bei den 12-Monats-Prävalenzen von Asthma bronchiale und wesentlich ausgeprägter bei der psychischen Gesundheit ( Kuntz et al. 2018 ). Bei Erwachsenen mit hohem sozioökonomischen Status treten allergische Erkrankungen wie z.B. Heuschnupfen, Neurodermitis, Kontaktekzem oder Asthma bronchiale insgesamt häufiger auf als bei Erwachsenen mit niedrigem oder mittlerem sozioökonomischen Status. Die Daten der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) der Jahre 2008 bis 2011 konnten dieses Phänomen insbesondere für Frauen aufzeigen ( Langen et al. 2013 ). Die Verbesserung der Datenbasis über die soziale Verteilung von Umweltbelastungen und deren gesundheitliche Auswirkungen ist eine wichtige Aufgabe für die Zukunft. Die Verknüpfung von Umwelt-, Gesundheits- und Sozialberichterstattung ist ein Aufgabenfeld, das stärker verfolgt werden muss. Aussagekräftige Daten bilden die Grundlage, auf der sich umweltpolitische, verkehrsplanerische und verbraucherbezogene Maßnahmen gezielter planen und umsetzen lassen. Tipps zum Weiterlesen: Bolte, G., Bunge, C., Hornberg, C., Köckler, H. (2018): Umweltgerechtigkeit als Ansatz zur Verringerung sozialer Ungleichheiten bei Umwelt und Gesundheit. Bundesgesundheitsblatt, 61. Jg. (6): 674–683. Bolte, G., Bunge, C., Hornberg, C., Köckler, H., Mielck, A. (Hrsg.) (2012): Umweltgerechtigkeit. Chancengleichheit bei Umwelt und Gesundheit: Konzepte, Datenlage und Handlungsperspektiven. Hans Huber Verlag, Bern. Rehling, J., Bunge, C. (2020): Umweltgerechtigkeit in Städten. Empirische Befunde und Strategien für mehr gesundheitliche Chancengleichheit. Informationen zur Raumentwicklung (IzR) 47 (1). Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität und Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK) Berlin (Hrsg.) (2022): Die umweltgerechte Stadt. Umweltgerechtigkeitsatlas. Aktualisierung 2021/2022. Berlin.
Das Gesamtziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines biobasierten, formaldehydfreien Klebstoffs aus der Rest-Biomasse der Rapspflanze zur Herstellung von faserbasierten Holzwerkstoffen mittels eines energieeffizienten Heißluft-/Heißdampfverfahrens. Die Untersuchungen werden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie durchgeführt, bei der die Wertschöpfungskette dieser Agrarpflanze erhöht werden soll, indem aus anfallenden Nebenprodukten bzw. Reststoffen ein neues 'grünes' Kuppelprodukt gewonnen wird. Aus der Rest-Biomasse werden für die Klebstoffherstellung geeignete Komponenten gewonnen und zu einem Pflanzenpulver weiterverarbeitet. Hierzu soll Rapstrester aufgeschlossen und zu einer proteinreichen Suspension weiterverarbeitet werden. Durch den bewussten Einsatz von Rest-Biomasse in Form eines Pflanzenpulvers und den Verzicht auf Formaldehyd wird ein gesundheitlich unbedenklicher Klebstoff für die Herstellung von Mitteldichten Faserplatten (MDF) und Faserdämmplatten entwickelt werden. Bei der Produktion als auch bei der anschließenden Verwendung der Faserwerkstoffe entstehen nur im geringen bis gar keine gesundheitsschädlichen Emissionen. Durch das Vorhaben wird ein wesentlicher Beitrag zur Vermeidung von Schadstoffen während des Herstellungsprozesses und in der Innenraumluft von Gebäuden geleistet
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