Zielsetzung: Im Sommer heizen sich Altstädte besonders auf, denn es fehlen kühlende Grünstrukturen und Frischluftschneisen, was für die Einwohnenden zu einer gesundheitlichen Belastung führen kann. Zudem führt der hohe Versiegelungsgrad bei einem Starkregenereignis zu einer hohen Abflussmenge, wodurch Kanalisationen an ihre Kapazitätsgrenze stoßen und die Überflutungsgefahr steigt. Dabei sind insbesondere die historisch wertvollen Gebäude vor Beschädigungen zu schützen und zum Teil auch als Kulturdenkmal zu erhalten. Mit Blick auf die spürbaren Folgen des Klimawandels ist es wichtig, Altstädte klimagerecht und zukunftssicher anzupassen, die Lebensqualität im Zentrum der Stadt zu erhalten und eine zeitgemäße Nutzung zu ermöglichen. Die modernen Anforderungen an die Umgestaltung von Altstädten können jedoch zu Konflikten mit den Interessen des Denkmalschutzes führen, historische Gebäude möglichst in ihrer originalen Form zu bewahren. Naturbasierte Lösungen, wie die Gebäudebegrünung, gelten als wirkungsvolle Maßnahmen zur Klimaanpassung. Der große Vorteil von Dach- und Fassadenbegrünung liegt im geringen Freiflächenbedarf, wodurch auch dicht bebaute Gebiete begrünt werden können. Die Dach- und Fassadenbegrünung gewinnen bundesweit an Bedeutung, denn sie bilden einen Mehrfachnutzen für die Stadt. Als einschränkender Faktor für mehr Begrünung an bestehenden Gebäuden wird bislang der Denkmalschutz betrachtet sowie Vorbehalte und Unsicherheiten, alte Gebäude und Bauwerke zu begrünen. Darunter zählt beispielsweise die schädigende Wirkung der Begrünung auf die Bausubstanz sowie Unsicherheit bei der Pflege und Wartung bereits bestehender Gebäudebegrünungen. Dabei können die häufig zentral gelegenen historischen Gebäude als kühle Rückzugsorte in den Städten ausgebildet werden und durch eine Begrünung als wichtige urbane Trittsteinbiotope dienen. Während für den Umgang mit erneuerbaren Energien im Denkmalbestand bereits Praxishinweise erarbeitet wurden, existiert bislang kein Leitfaden für die Denkmalpflege zum fachgerechten Umgang mit Dach- und Fassadenbegrünungen. Jeder Fall wird individuell behandelt und ohne Entscheidungshilfe bewertet. Diese Wissenslücke gilt es zu schließen und darüber hinaus Schulungen für den Denkmalschutzbereich anzubieten, um über die Möglichkeiten und Chancen von Gebäudebegrünung zu informieren.
Zur Umsetzung der waldbezogenen Ziele der Nationalen Biodiversitätsstrategie in Baden-Württemberg wurde ein Waldzielartenkonzept entwickelt, das über ausgewählte Zielarten ein effektives, an den Bedürfnissen gefährdeter Arten orientiertes Management von Waldlebensräumen ermöglichen soll. Die 122 Waldzielarten wurden aus verschiedenen Artengruppen (Moose, Gefäßpflanzen, Flechten, Großpilze, Xylobionte Käfer, Schmetterlinge, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere) systematisch ausgewählt. Sie repräsentieren mit ihren Ansprüchen wesentliche in Baden-Württemberg vorkommende Waldgesellschaften und Waldstrukturen auf unterschiedlichen räumlichen Maßstabsebenen. Das Waldzielartenkonzept beinhaltet zwei Schwerpunkte. Zum Einen werden Informationen zu Ansprüchen, Verbreitung und Maßnahmen zur Förderung ausgewählter, naturschutzrelevanter Waldarten erarbeitet und den Waldbewirtschaftenden über das Waldnaturschutz-Informationssystem (www.wnsinfo.de) zur Verfügung gestellt. Zum Anderen wird ein Monitoring konzipiert, um die langfristige Entwicklung von Waldzielarten(-gruppen) unter unterschiedlichen Bewirtschaftungsbedingungen zu beobachten.
Liebe Leser*innen, die Erfassung und Bewertung von Fortschritten in der Klimawandelanpassung ist herausfordernd – aber unverzichtbar, um wirkungsvolle Strategien und Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Das Umweltbundesamt (UBA) diskutierte daher am 16. und 17. September 2025 Fragen der Fortschrittserfassung in einer Fachkonferenz und launchte den „Anpassungsscanner“ – ein Helfer zur Bewertung der Aktivitäten und Handlungsbedingungen in Kommunen. Unser Schwerpunktartikel fasst die Kernbotschaften der Konferenz zusammen und verrät, was sich hinter dem neuen Tool verbirgt. Außerdem in diesem Newsletter: Herausforderungen und Lösungsansätze für naturbasierte kommunale Klimaanpassung, eine Roadmap für Klimaanpassung im Leistungssport sowie weitere neue Forschungserkenntnisse und Tools. Herzliche Grüße Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt UBA-Fachkonferenz: Fortschritte in der Klimaanpassung erfassen Reger Austausch unter den Teilnehmenden der Fachkonferenz im Atrium des Umweltbundesamtes in Dessau. Quelle: Jörg Farys / UBA Wie können Fortschritte in der Anpassung an den Klimawandel erfasst und bewertet werden? Die UBA-Fachkonferenz „Klimawandelanpassung im Blick – welche Fortschritte machen wir?“ lieferte Antworten: Die Zwecke der Fortschrittserfassung bestimmen die Durchführung, quantitative Indikatoren allein reichen nicht aus, ein gemeinsames Begriffsverständnis ist entscheidend. Zwar ist die Wirksamkeitserfassung und -bewertung von Anpassungsstrategien und -maßnahmen herausfordernd, doch ist Lernen aus Erfahrungen wesentlich für bessere Entscheidungen und mehr Wirksamkeit. Als praktisches Tool wurde der UBA-„Anpassungsscanner“ vorgestellt – ein kostenloses Excel-Tool für Kommunen. Es erfasst Handlungsbedingungen und Aktivitäten in fünf Bereichen: Ziele, Wissen, Zusammenarbeit, Ressourcen und Maßnahmenumsetzung. Das Tool ermöglicht eine Bestandsaufnahme, zeigt Fortschritte auf und unterstützt bei der Priorisierung von Klimaanpassungsaktivitäten. Naturbasierte Lösungen für die kommunale Klimaanpassung stärken: Herausforderungen und Lösungsansätze In einem Bericht stellt das Vorhaben „Natürlich Klimaanpassung! Resiliente naturbasierte Lösungen für Kommunen“ im Auftrag des Umweltbundesamtes den Wissensstand zur Umsetzung naturbasierter Lösungen für die Klimaanpassung in Deutschland dar. Die Autor*innen identifizieren wesentliche Hindernisse auf kommunaler Ebene und zeigen Handlungsoptionen auf. Praxisbeispiele veranschaulichen Interessenkonflikte und Synergien bei der Umsetzung naturbasierter Lösungen und verdeutlichen: Es ist in jedem Fall erforderlich, mehrere Strategien miteinander zu kombinieren und diese an den spezifischen lokalen Kontext anzupassen. Der Bericht liefert die Grundlage für weitere Produkte und Leitfäden. Empfehlungen für den europäischen Rahmen für Klimaresilienz und Risikomanagement Der Klimawandel wirkt sich auf alle Regionen Europas aus und stellt Menschen, Ökosysteme und Wirtschaft vor komplexe Herausforderungen. Auch wenn in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte erzielt wurden, muss der künftige Europäische Rahmen für Klimaresilienz und Risikomanagement (European Climate Resilience and Risk Management Framework – ECRRMF) ehrgeiziger werden, um bis 2050 Resilienz und Vorsorge in ganz Europa sicherzustellen. Basierend auf 20 Jahren Erfahrungen in Deutschland enthält dieses englischsprachige wissenschaftliche Gutachten des Umweltbundesamtes wichtige Empfehlungen, um den ECRRMF zu stärken. Potentiale der Weiterentwicklung der deutschen Klimaanpassungsstrategie Die Deutsche Anpassungsstrategie (DAS) stellt die bundesweite Grundlage für Konzepte der Klimaanpassung und die Entwicklung von Maßnahmen dar. Die regelmäßige Weiterentwicklung der DAS bietet entscheidende Chancen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse einzubeziehen und Ansätze und Verfahren zu optimieren. Der Abschlussbericht des Vorhabens „Behördennetzwerk Klimaanpassung“ im Auftrag des Umweltbundesamtes zeigt Methoden auf, wie die deutsche Klimaanpassungsstrategie unterstützt und inhaltlich weiterentwickelt werden kann. Zentrale Empfehlungen umfassen die integrative Gestaltung eines Policy Mix und die stärkere Akteurseinbindung. Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz weiterentwickeln: Vorschlag des Bundesumweltministeriums Die Bundesregierung fördert seit 2023 mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) langfristige Investitionen in Lebensräume. In einer zweiten Phase legt das Bundesumweltministerium (BMUKN) in dem Aktionsprogramm nun einen Schwerpunkt auf Wälder, Moore und Böden. Denn derzeit stoßen geschädigte Wälder, trockengelegte Moore und ausgelaugte Böden mehr Treibhausgase aus, als sie aufnehmen. Diesen Trend will das Ministerium umkehren – und damit zugleich das Grundwasser und künftige Ernten schützen und in heißen Sommern für Abkühlung sorgen. Das vorgeschlagene Paket des BMUKN enthält 41 Maßnahmen. Internationale Klimafinanzierung 2024: Deutschland bleibt verlässlicher Partner in der globalen Klimapolitik Deutschland hat seine Zusage für die internationale Zusammenarbeit für Klimaschutz und Klimaanpassung im Jahr 2024 erfüllt. Dies zeigen aktuelle Zahlen, die Deutschland der EU-Kommission gemeldet hat. So belief sich Deutschlands internationale Klimafinanzierung im vergangenen Jahr auf insgesamt 11,8 Milliarden Euro, davon entfielen 6,1 Milliarden Euro auf Haushaltsmittel. Damit erreicht Deutschland die international zugesagte Zielmarke, jährlich mindestens sechs Milliarden Euro aus Haushaltsmitteln für internationale Klimafinanzierung bereitzustellen. Baden-Württemberg: Monitoringbericht zur Anpassungsstrategie an den Klimawandel Baden-Württemberg setzt zur Anpassung an den Klimawandel auf eine umfassende Strategie, um den Auswirkungen von Hitze, Trockenheit, Starkregen und anderen Extremereignissen sowie des Wandels natürlicher Lebensräume und Arten zu begegnen. Nach 2017 und 2020 hat die Landesregierung den dritten Monitoringbericht zur Anpassungsstrategie vorgelegt. Der Bericht zeigt, dass zahlreiche Aktivitäten in den vergangenen Jahren verstärkt werden konnten. So sind mehr als die Hälfte der 101 Maßnahmen der Anpassungsstrategie bereits als Daueraufgabe in das Handeln der öffentlichen Stellen im Land integriert. Hessen: Neues Regionalbüro für Natürlichen Klimaschutz Hessen hat ein Regionalbüro für Natürlichen Klimaschutz gestartet und beteiligt sich damit an dem bundesweiten Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK). Hauptaufgaben des Büros sind die Förderberatung, die Unterstützung bei der Antragstellung, die Vernetzung hessischer Akteure sowie die Initiierung neuer Maßnahmen für Natürlichen Klimaschutz. Herausforderungen werden auf regionaler Ebene identifiziert und Lösungsansätze entwickelt, damit neue Projekte schnell und passgenau auf den Weg gebracht werden können. Sachsen: Infrastrukturministerium fördert Modellprojekte für klimaresiliente Städte Um eine klimaangepasste Stadtentwicklung zu fördern, unterstützt das Sächsische Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung innovative Modellprojekte. Gefördert werden Vorhaben, die sich möglichst unkompliziert übertragen lassen und gleichzeitig eine breite Wirkung entfalten. Städte und Gemeinden haben im Zeitraum von Mitte November bis Mitte Januar 2026 die Möglichkeit, ihre Projektideen einzureichen. Zerbst investiert in mobile Starkregenvorsorge Die Gemeinde Zerbst in Sachsen-Anhalt mit vielen Ortsteilen an Elbe oder Nuthe steht beim Schutz vor Hochwasser und Starkregen vor großen Herausforderungen. Daher investiert die Stadt mit Unterstützung des Umweltministeriums in mobile Systeme: Dazu zählen etwa eine mobile Netzersatzanlage für den Betrieb von Pumpen und Beleuchtung, eine mobile Hochwasser- und Starkregenpumpe, eine stationäre Hygiene- und Waschanlage zur Reinigung kontaminierter Einsatzkleidung und ein mobiles System zum Hochwasser- und Starkregenschutz. Hürtgenwald: Schulhof entsiegelt Die Sekundarschule Nordeifel im Ortsteil Kleinau der Gemeinde Hürtgenwald (NRW) hat ihren Schulhof mit Förderung aus dem Landesprogramm „Klimawandelvorsorge in Kommunen“ entsiegelt. Ein Teil der ehemaligen Asphaltfläche auf dem Schulhof wurde aufgebrochen und teilweise durch Grünflächen ersetzt. Ein unterirdischer Rigolenkörper sorgt dafür, dass Regenwasser auf dem Gelände versickern und dem Grundwasser zugeführt werden kann. Studie: Klimawandel erhöht Waldbrandrisiko in Brandenburg Das Land Brandenburg ist wegen sandiger Böden und großer Kiefernmonokulturen besonders anfällig für Dürre und Waldbrände. Forscherinnen der TU Berlin zeigen, dass Vegetationstyp und -zustand die Brandentstehung entscheidend beeinflussen. Monokulturen brennen häufiger und stärker; Kiefernwälder sind durch ihren Harz- und Ölgehalt besonders entflammbar. Die Autorinnen empfehlen den Umbau zu Mischwäldern, besseres Brandrisiko-Monitoring und mehr Aufklärung der Bevölkerung. Bildungsmaterialien zum Natürlichen Klimaschutz des Projekts NaKlim Intakte Ökosysteme sind unverzichtbar, um das Klima zu schützen und uns an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Das Projekt „Natürlich - Klima schützen!“ (NaKlim) stärkt das Bewusstsein von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen für natürlichen Klimaschutz und Klimaanpassung und motiviert sie zu eigenem Handeln. Dafür stellt NaKlim pädagogische Materialien zu Wäldern, Stadtgrünflächen sowie jetzt neu auch zu Auen und Gewässern bereit. Die NaKlim-Basics-Hefte für verschiedene Altersgruppen können kostenfrei als Klassensatz bestellt werden. Eine interaktive „Adventure Map“ lädt dazu ein, eigene kreative Beiträge einzureichen und sich mit anderen auszutauschen. Das Projekt wird vom BMUKN gefördert. Start-up „Planterial“ entwickelt neuartigen Nährboden für Gründächer Gründächer können zur Anpassung dicht bebauter urbaner Zentren an den Klimawandel beitragen. Doch Nährbodenplatten auf dem Dach bestehen zumeist aus mineralischen Rohstoffen. Diese Materialien sind endlich. Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Start-up „Planterial“ hat eine neuartige Bodenplatte mit nachwachsenden Rohstoffen aus wiedervernässtem Moor entwickelt. Deren Speicherkapazität von 20 bis 26 Litern Wasser pro Quadratmeter dient dazu, Regenwasser lokal zurückzuhalten, die Verdunstungskühlung zu erhöhen und Überflutungen durch Starkregen zu mindern, so die DBU. KI-Modell: Hitzebelastung in Städten metergenau sichtbar Ein neues KI-Modell der Universität Freiburg und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) berechnet erstmals, wie sich die Hitzebelastung einer Stadt zukünftig pro Quadratmeter entwickeln wird. Das Modell kann Städte bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützen und bietet Impulse für eine klimagerechte Stadtplanung. Das KI-System kombiniert Geodaten wie Gebäudehöhen und Vegetationsstrukturen mit Wettervorhersage- oder Klimaprojektionsdaten wie Lufttemperatur oder Strahlung. Roadmap für Nachhaltigkeit und Klimaanpassung im Leistungssport Mit dem Forschungsschwerpunkt „Nachhaltigkeit und Klimaanpassung im Leistungssport“ (NiKlas) möchte das Bundesinstitut für Sportwissenschaft aufzeigen, wie der Klimawandel Trainings, Wettkämpfe und die Gesundheit der Athlet*innen beeinflusst. Seine Ziele und geplanten Maßnahmen hat das Institut in einer Roadmap veröffentlicht. Im Fokus stehen praxisnahe Lösungen – von hitzeangepasstem Training über nachhaltige Sportanlagen und innovative Regenerationsmethoden bis hin zu klimaresilienter Wettkampfplanung. Über 40.000 zusätzliche Arbeitskräfte für Klimafolgen und Anpassung bis 2030 in Deutschland erforderlich Die Nachfrage nach Arbeitskräften wird vom Klimawandel und seinen Folgen beeinflusst. Zum einen muss der globale Temperaturanstieg gebremst werden. Zum anderen macht der Klimawandel Anpassungsmaßnahmen erforderlich. So müssen etwa Deiche an Küsten und Flüssen sowie Bewässerungsanlagen in der Landwirtschaft gebaut werden. Modellrechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen: Um den Folgen des Klimawandels zu begegnen und Anpassungsmaßnahmen umzusetzen, sind in Deutschland bis 2030 beziehungsweise bis 2040 jeweils über 40.000 zusätzliche Arbeitskräfte erforderlich. Mehr Grün trotz starkem Flächendruck: Sechs Städte zeigen machbare Wege Mehr Menschen, mehr Bebauung – und trotzdem mehr Grün? Dass das möglich ist, zeigen sechs Städte, die im Projekt Green Urban Labs II neue Wege gegangen sind. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat nun die Ergebnisse veröffentlicht. Die Botschaft: Stadtgrün ist kein Luxus, sondern unverzichtbare Infrastruktur für Klimaresilienz, Klimaschutz, Artenvielfalt, Gesundheit und Lebensqualität. Die sechs Modellvorhaben stammen aus den Städten Aachen, Dresden, Fellbach, Ingolstadt, Karlsruhe und Saarbrücken. Neues Tool zur Anpassung an den Klimawandel an Küsten und Ozeanen Das Climate Service Center Germany hat ein neues Instrument zur Anpassung an den Klimawandel an Küsten und Ozeanen veröffentlicht. Dieses Tool soll Ländern dabei helfen, Pläne zum Schutz ihrer Küsten und Ozeane vor den Auswirkungen des Klimawandels zu entwickeln und umzusetzen. Es enthält Empfehlungen dazu, wie Anforderungen zur Anpassung an den Klimawandel an Küsten und Ozeanen in nationale Anpassungspläne integriert werden können. Das Instrument ist Teil der offiziellen Leitlinien und der Online-Bibliothek der UN-Klimarahmenkonvention. Europäische Umweltagentur warnt vor Klimafolgen Der aktuelle Report zum Umweltzustand der Europäischen Umweltagentur (EEA) zeigt, dass sich Europas Umweltlage trotz Fortschritten bei Emissionsminderung und Luftqualität verschlechtert. Besonders Biodiversitätsverlust, Ressourcenübernutzung und der Klimawandel setzen Natur und Gesellschaft unter Druck. Steigende Extremwetterereignisse, Wasserstress, Degradierung von Ökosystemen und zunehmende Umweltbelastungen gefährden Lebensqualität, Wirtschaft und Sicherheit. Der Bericht fordert unter anderem eine beschleunigte Umsetzung des European Green Deal, Stärkung der Kreislaufwirtschaft und eine verbesserte Nutzung von Land und Wasserressourcen. Bericht: Wissenstransfer in Kommunen. Wissensbedarfe in der Klimaanpassung in Hessen Eine Studie des Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE) im Auftrag des Fachzentrums Klimawandel und Anpassung zeigt, wie Kommunen ihre Klimaanpassung stärken können. Besonders kleinere Gemeinden kämpfen mit Wissens- und Ressourcenlücken. Im Projekt „WissTransKlima“ wurden Workshops durchgeführt, um Wissenstransfer und Kooperation zu fördern. Das ISOE empfiehlt, ein Transfernetzwerk aufzubauen für Wissens- und Erfahrungsaustausch zur Klimaanpassung, insbesondere auf Kreisebene. Der Bericht „Wissenstransfer in Kommunen. Wissensbedarfe in der Klimaanpassung in Hessen“ ist online verfügbar. Fachartikel: Normen und Standards treiben Klimaresilienz voran Gesellschaft und Wirtschaft müssen sich an die Folgen des Klimawandels anpassen. Ein Fachartikel in der Zeitschrift „Ökologisches Wirtschaften“ zeigt, dass eine wichtige Rolle dabei Normen und Standards spielen. Sie unterstützen Unternehmen und Organisationen dabei, Klimaanpassungen umzusetzen, und konkretisieren gesetzliche Vorgaben. Enhancing climate adaptation planning with limited resources In dem Artikel stellen Autoren der TU Berlin das Rahmenwerk „Streamlined Municipal Adaptation Risk Tool for Climate Risk Assessments“ (SMART-CRA) vor, das Städte dabei unterstützt, mit begrenzten Ressourcen Klimarisiken systematisch zu bewerten und Prioritäten für Anpassungsmaßnahmen zu setzen. An einem Fallbeispiel der deutschen Gemeinde Geestland wird gezeigt, wie SMART-CRA hohe Risiken identifiziert und Handlungsempfehlungen ableitet. Revisiting the challenges to monitoring, evaluation, reporting, and learning for climate adaptation MERL (Monitoring, Evaluation, Reporting und Learning) hilft, Klimaanpassung wirksamer zu gestalten, indem es Reflexion und Verbesserung ermöglicht. In dem Journal-Artikel zeigen Wissenschaftler*innen aus Spanien, dass mit der wachsenden Reife der Anpassungspraxis neue Herausforderungen auftreten – von der Definition von Anpassung über gerechte Einbeziehung von Wissen, Ressourceneinsatz und politische Einflüsse bis hin zu räumlich-zeitlichen Aspekten. Anhand einer umfassenden Auswertung wissenschaftlicher und grauer Literatur haben die Autor*innen einen Rahmen für neue Herausforderungen bei der Konzeption, Umsetzung und Nutzung von MERL für die Anpassung erstellt. HRC-Hitzetool: Bewertung von Hitzeanpassungsmaßnahmen in Städten Das HRC-Hitzetool unterstützt Kommunen, Wohnungsunternehmen, Expert*innen und Interessierte dabei, Klimaanpassungsmaßnahmen gegen Sommerhitze zu priorisieren. Es bewertet die Wirksamkeit von Maßnahmen in Innenräumen und im Freiraum. Entwickelt im Projekt „HeatResilientCity“ (HRC) basiert das Tool auf umfassender Recherche bestehender Hitzetools und dient als praxisnaher Entscheidungshelfer im städtischen Raum. Neu in KLiVO: Neben Klimadiensten sind in dem Portal ab sofort auch über 400 Good-Practice-Beispiele aus der Tatenbank des UBA auffindbar. Sie können nach Handlungsfeldern, Klimawirkungen und Bundesländern gefiltert werden.
<p>Grüne Fassade aus über 30.000 Hainbuchen, die eine gut 8 Kilometer lange Hecke auf dem Dach und der Fassade des Kö-Bogen-2 Hauses und damit die größte begrünte Fassade in Europa bilden. Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland</p><p>Das neue Forschungsprojekt "Blue Green City Coaching (BGCC)" unterstützt kommunale Entscheider*innen, Potenziale und Grenzen von naturbasierten Lösungen (NbS) für die Klimaanpassung zu ermitteln. Im Fokus stehen dabei die Bewertung der NbS bei Klimafolgen wie Hitze und Dürre sowie der Einfluss von NbS auf die urbane Klimaresilienz kleinerer Großstädte und deren Umland.</p><p>Naturbasierte Lösungen (<em>Nature-based Solutions</em>, NbS) zählen laut einer Studie der Europäischen Umweltagentur zu den effizientesten Wegen, um die Folgen des Klimawandels – wie zunehmende Hitze und Trockenheit in vielen deutschen Städten und deren Umland – zu bewältigen.1 Auch die nationale Wasserstrategie forciert die Umsetzung von naturbasierten Lösungen, insbesondere in Kombination und Synergie mit technischen Infrastrukturen.2 Gleichzeitig gilt es, wichtige Fragen anzugehen und einige Hindernisse zu überwinden, um die vielseitigen Potentiale von NbS für die urbane Klimaanpassung in Deutschland noch besser auszuschöpfen. Hauptsächlich kommen derzeit blaugrüne Infrastrukturelemente zum Einsatz, dabei können wasserbezogene NbS vielfältige Formen und Ausgestaltungen annehmen: Auenstrukturen, Moore zum Wasserrückhalt in der Landschaft, urbane Gewässer, grüne Freiräume im urbanen Raum, de- und semizentrale Pflanzenkläranlagen sowie Dach- und Fassadenbegrünen. Folgende Punkte können für eine flächendeckende und vernetzte Umsetzung von NbS in deutschen Kommunen förderlich sein3:</p><p>Im <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/b?tag=BMBF#alphabar">BMBF</a>-Vorhaben „Leipziger BlauGrün“ werden bis Sommer 2025 mehrere Tools entwickelt, die an diese Anforderungen anknüpfen. Die siedlungswasserwirtschaftliche Modellierung abflussfreier Stadtquartiere mit Hilfe blaugrüner Infrastriukturen kann methodisch in jeder Stadt bei ausreichender Datenlage angewandt werden. Blaugrüne Investitionspotentialkarte, blaugrüne Bewertungssteckbriefe und blaugrüne Toolboxen sind ebenso wie die Bausteine einer blaugrünen Infrastrukturplanung grundsätzlich von Leipzig aus übertragbar auf andere deutsche Großstädte. </p><p>Damit NbS ihre Rolle als zentrale Lösung in der Klimaanpassung einnehmen können, sind mehrere Faktoren von Bedeutung. So erfordert etwa das Ermitteln und Quantifizieren von Potenzialen und Grenzen von NbS für die Klimawandelanpassung einen handlungsorientierten Ansatz. Neben technischen und ökologischen Parametern sollten ebenfalls soziale und ökonomische Kriterien und Indikatoren einbezogen werden. Diese gilt es, wissensbasiert auszuwählen und praxisnah zu operationalisieren. Essentiell ist ferner die transparente Bewertung, in welchem Maße NbS zur Erreichung urbaner Klimareslilienz beitragen können.</p><p>Das neue Forschungs- und Entwicklungsvorhaben „Blue Green City Coaching (BGCC) - Implementierung blaugrüner Infrastrukturen zur Klimaanpassung kleinerer deutscher Großstädte: Aufbau eines wissenschaftsbasierten und anwendungsorientierten Coachings für Entscheidungsträger*innen in Stadt- und Regionalplanung“ kann die blaugrüne Stadtentwicklung vorantreiben. Das Forschungsprojekt des Umweltbundesamtes wird vom <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/b?tag=BMUV#alphabar">BMUV</a> aus Mitteln des Aktionsprogramms Natürlicher <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/k?tag=Klimaschutz#alphabar">Klimaschutz</a> (ANK) gefördert und vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ in Kooperation mit Fresh Thoughts und dem Deutschem Institut für Urbanistik umgesetzt. Es wird aktiv unterstützt vom Zentrum Klimaanpassung und dem Deutschen Städtetag.</p><p>Das Projekt unterstützt kleinere deutsche Großstädte mit 100.000 bis 300.000 Einwohnern dabei, Risiko- und Potenzialanalysen von NbS durchzuführen und die Basis für gemeindeübergreifende Transformationsstrategien sowie integrierte Konzepte und Kooperationen zu schaffen. Ingesamt zehn Kommunen werden ab ca. Mitte 2025 bis Ende 2027 intensiv begleitet. Im Frühjahr 2025 wird es die Möglichkeit geben, sich dafür zu bewerben.</p><p>Das Coaching stellt Praxisnähe her, schafft institutionalisierte Partizipation der Entscheidungsträger*innen in der Stadt und testet zugleich verschiedene Bewertungsmethoden für NbS. Konkret soll das BGCC Entscheidungsträger*innen befähigen, wissenschaftlich koordiniert anwendbare Implementierungsstrategien für blaugrüne Infrastrukturen (BGI) zu erstellen. Dabei werden Potentiale und Grenzen identifiziert und diese möglichst im interkommunalen Austausch und mit Hilfe der sozialwissenschaftlichen, juristischen und siedlungswasserwirtschaftlichen Expertise des Projektteams überwunden. Methodisch werden vorhandene Bewertungssysteme für die Effekte und Potentiale wasserbezogener NbS in einer Coaching-Toolbox gebündelt, um Stadtakteuren Argumente und praxisnahe Hilfestellungen für NbS-Potentiale an die Hand zu geben. Bei diesen in der Coaching-Toolbox enthaltenen Potentialen geht es neben finanziellen Anreizen beispielsweise um <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/m?tag=Monitoring#alphabar">Monitoring</a> von <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/b?tag=Biodiversitt#alphabar">Biodiversität</a> und Stadtklima mit vielfältigen Effekten auf die Stadtgesundheit; dazu zählen unter anderem die Verringerung der Anzahl von Hitzetoten, eine erhöhte Lebenserwartung und verringerte Gesundheitskosten. </p><p>Ein Forschungsschwerpunkt von BGCC bezieht die Perspektive des Stadtumlandes ein. Es wird dabei analysiert, ob die Einführung von wasserbezogenen NbS für die Klimaresilienz in der Stadt zu Wasserkrisen und Nutzungskonflikten zwischen Stadt und Umland führt. Der Fokus liegt dabei auf lokalem Rückhalt des Regenwassers zur Linderung der <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/k?tag=Klimafolgen#alphabar">Klimafolgen</a> wie Hitze, <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/d?tag=Drre#alphabar">Dürre</a> und <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/s?tag=Starkregen#alphabar">Starkregen</a>.</p><p>Abschließend analysieren sozialwissenschaftliche Expert*innen des Projektteams systematisch die Umsetzungspotenziale und -hemmnisse und bündeln die Ergebnisse. Als Kernprodukt von BGCC entsteht das “BG-Coaching-Handbook”, welches die Toolbox-Inhalte als Handlungsanleitung für die Infrastrukturplanung auch für andere Kommunen replizierbar macht.</p><p>Die bis Ende 2027 dauernde Projektlaufzeit des BGCC unterteilt sich in vier Phasen. Die erste Projektphase zielt darauf ab, die Coaching-Toolbox zu Abläufen, zur Methodik und zu Vermittlungsinhalten des Coachings zu entwickeln. Zu diesem Zweck werden Synergien eigener Planungstools und vorhandener NbS-Konzepte geschaffen. Gegenstand der zweiten Phase mit Beginn Frühjahr 2025 ist der Bewerbungsprozess von Großstädten mit bis zu 300.000 Einwohnern für das Schwammstadt-Coaching. Phase drei umfasst die systematische Beratung und Begleitung der ausgewählten Kommunen zur Implementierung blaugrüner Infrastrukturen auf Basis der in der ersten Phase entwickelten Toolbox. Das Coaching befähigt teilnehmende Städte, kurz-, mittel- und langfristige Handlungserfordernisse, Ressourcenbedarfe und Voraussetzungen einer klimaangepassten und wassersensiblen Stadtentwicklung zu bestimmen. Zum Abschluss des Foschungsvorhabens werden in der vierten Phase die entwickelte Coaching-Toolbox sowie die Inhalte der Implementierungsstrategien evaluiert und optimiert. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Erstellung des Coaching Handbooks sowie in Fachpublikationen ein.</p><p>Auf diese Weise stellt das BGCC sicher, dass die Erkenntnisse aus der systematischen Unterstützung der teilnehmenden Städte zukünftig auch anderen Kommunen zugutekommen und die Weichen für den gezielten Einsatz von NbS im Rahmen der Klimaanpassung in ganz Deutschland stellen können.</p><p> </p><p>Autor*innen: Nike Sommerwerk (Fresh Thoughts), Frank Hüesker (UFZ), Andreas Huck (<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/u?tag=UBA#alphabar">UBA</a>)</p><p>Kontakt: frank [dot] hueesker [at] ufz [dot] de</p><p> </p><p><em>Dieser Artikel wurde als Schwerpunktartikel im Newsletter </em><em>Klimafolgen</em><em> und Anpassung Nr. 93 veröffentlicht. </em><a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/newsletter">Hier</a><em> können Sie den Newsletter abonnieren.</em></p><p> </p><p>1 <a href="https://www.eea.europa.eu/publications/nature-based-solutions-in-europe">https://www.eea.europa.eu/publications/nature-based-solutions-in-europe</a></p><p>2 <a href="http://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Binnengewaesser/BMUV_Wasserstrategie_bf.pdf">www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Binnengewaesser/BMUV_Wasser...</a></p><p>3 <a href="https://wedocs.unep.org/bitstream/handle/20.500.11822/40822/nature_based_solutions_Summary.pdf?sequence=1&isAllowed=y">https://wedocs.unep.org/bitstream/handle/20.500.11822/40822/nature_based_solutions_Summary.pdf?sequence=1&isAllowed=y</a></p>
Die Karte zeigt eine Biotoptypenkartierung nach Biotoptypenschlüssel Hamburg (2019) für das Regenrückhaltebecken ‚An de Geest‘ in Neugraben-Fischbek. Die Kartierung erfolgte im Februar 2021. Sie ist Teil der naturschutzfachlichen Begleitung für das Bauvorhaben ‚Bau eines neuen Retentionsbodenfilters‘, welches von HamburgWasser betreut wird. Die Biotop-Daten bilden auch die Grundlage für einen möglichen zukünftigen landschaftsgestalterischen Ausbau des Geländes im Sinne einer multikodierten Landschaft. Die Finanzierung der Kartierung erfolgte u. a. durch das von der EU-geförderte Projekt CLEVER Cities, Finanzhilfevereinbarung Nr. 776604, das von 2018-2023 Fördermittel aus dem Programm der Europäischen Union für Forschung und Innovation „Horizont 2020“ für ko-kreativ gestaltete naturbasierte Lösungen im Projektgebiet Neugraben-Fischbek zur Verfügung stellte. Im Rahmen der Vorplanung wurden begleitend zur Biotyptypenkartierung auch mehrere Workshops mit den Anwohnenden sowie im Stadtteil aktiven Gruppen durchgeführt, nachzulesen hier: https://www.hamburg.de/harburg/clever-cities-projekte/15441098/umbau-regenrueckhaltebecken-an-de-geest/
Das Bundesumweltministerium hat einen neuen Förderaufruf zur Förderrichtlinie "Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels" (DAS) veröffentlicht. Vom 15. Mai 2025 bis 15. August 2025 können sich Kommunen um eine Förderung zur Erstellung von Konzepten für nachhaltige Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz bewerben. Aus Mitteln des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) stehen dafür zehn Millionen Euro zur Verfügung. Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Die Klimakrise macht es notwendig Vorsorge zu treffen, um Mensch und Natur wirksam zu schützen. Kommunen müssen sich frühzeitig auf die Klimaveränderungen vorbereiten, um die Bevölkerung vor Schaden zu bewahren. Dabei wollen wir Städten und Gemeinden weiterhin helfen. Über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz unterstützen wir gezielt Maßnahmen, die nicht nur der Anpassung an die Folgen der Klimakrise, sondern zugleich auch dem natürlichen Klimaschutz und der Stärkung der Biodiversität dienen." Der Förderaufruf richtet sich gezielt an Kommunen. Diese erhalten im Rahmen des Förderaufrufs Zuschüsse von bis zu 90 Prozent der Finanzierungskosten für die Erarbeitung von Konzepten zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz durch Klimaanpassungsmanager:innen, die sich insbesondere für mehr Nachhaltigkeit und natürlichen Klimaschutz einbringen sollen (Förderschwerpunkt A.1). Diese im Rahmen des ANK anzufertigenden Klimaanpassungskonzepte sollen die Synergien zwischen Klimaanpassung, natürlichem Klimaschutz und der Stärkung der Biodiversität besonders in den Fokus nehmen und insbesondere Maßnahmen unter Einsatz naturbasierter Lösungen entwickeln. Mit der neuerlichen Bereitstellung von Fördermitteln für die kommunale Klimaanpassungsplanung unterstützt das BMUV auch die Umsetzung der neuen Klimaanpassungsstrategie der Bundesregierung, die im Dezember 2024 beschlossen wurde. Darin wird unter anderem das Ziel benannt, dass bis 2030 für 80 Prozent der von den Ländern im Rahmen des Bundes-Klimaanpassungsgesetzes dazu verpflichteten Gemeinden beziehungsweise Landkreise Klimaanpassungskonzepte vorliegen. Die über die Förderrichtlinie zur Verfügung stehenden Mittel können einen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels leisten. Informationen zum Förderaufruf sind auf der Website der zuständigen Projektträgerin Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH verfügbar . Weitere Beratungs-, Schulungs- und Unterstützungsmöglichkeiten rund um diese und weitere Förderungen zur Klimaanpassung bietet das Zentrum KlimaAnpassung kommunalen und sozialen Einrichtungen. Weitere Informationen zum ANK finden Sie auf der Website des BMUV hier . Quelle: BMUV|Pressemitteilung Nr. 024/25 | Klimaanpassung
Das Verfehlen globaler und nationaler Biodiversitätsziele legt nahe, dass sich unser politisches, ökonomisches und soziales Handeln deutlich stärker als bisher ändern muss, um den Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten und den negativen Trend umzukehren. Angesichts der Aktualisierung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (Nationale Biodiversitätsstrategie - NBS) 2030 stellt sich die Frage, wie eine solche Transformation in Deutschland auf den Weg gebracht und gestaltet werden kann. Im vorliegenden Beitrag stellen wir Erkenntnisse aus einer Evaluierung durch Expertinnen und Experten zu transformativer Biodiversitätspolitik vor und weisen Empfehlungen für die Handlungsfelder der NBS 2030 aus. Wir argumentieren, dass eine erfolgreiche Transformation neue Formen der inklusiven Planung und eine kohärente Neuausrichtung des regulativen Rahmens für biodiversitätsrelevantes Handeln verlangt. Der hierfür erforderliche Paradigmenwechsel kann nicht allein durch den Umweltsektor erreicht werden, sondern erfordert einen hohen politischen, gesellschaftlichen und rechtlichen Stellenwert der Biodiversität in allen Sektoren. Der damit verbundene Lernprozess kann nur durch konkrete Planung und Evaluierung von Zielen und Maßnahmen sowie durch eine klare Verteilung und rechtliche Verankerung der Verantwortlichkeiten erfolgreich sein.
Dieser Bericht stellt den Wissensstand zur Umsetzung naturbasierter Lösungen (NbS) für die Klimaanpassung in Deutschland dar und identifiziert wesentliche Hindernisse auf kommunaler Ebene. Bedarfe und Handlungsoptionen von Kommunen werden aufgezeigt. Praxisbeispiele veranschaulichen Interessenkonflikte und Synergien bei der Umsetzung von NbS. Erforderlich ist in jedem Fall eine Kombination von Strategien, welche an den spezifischen lokalen Kontext angepasst sind. Der Bericht wurde im Rahmen des ReFoPlan-Vorhabens „Natürlich Klimaanpassung! Resiliente naturbasierte Lösungen für Kommunen“ erstellt und ist Grundlage für die im Projekt entwickelten Produkte und Leitfäden. Veröffentlicht in Climate Change | 53/2025.
Die meisten weltweiten Aktivitäten zur Erhaltung der biologischen Vielfalt konzentrieren sich bislang auf naturnahe Gebiete. Die Berliner Strategie zur biologischen Vielfalt zeigt wie biologische Vielfalt auch in urbanen Gebieten erhalten und gefördert werden kann. Anknüpfend an die Nationale Biodiversitätsstrategie Deutschlands verfolgt die Berliner Strategie drei übergeordnete Ziele: - Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt Berlins unter den Bedingungen einer dynamischen Großstadt, - Nachhaltige Nutzung und weitestgehende Integration der biologischen Vielfalt Berlins in eine nachhaltige Stadtentwicklung, - Übernahme globaler Verantwortung durch einen größtmöglichen Beitrag Berlins zur Erhaltung der weltweiten biologischen Vielfalt. Die Berliner Strategie ist Entscheidungsgrundlage für Politik und Planung und motiviert zur Einbindung weiterer Akteure. Sie integriert bestehende Instrumente und Planungen und setzt Schwerpunkte für die Umsetzung. Die Berliner Strategie informiert die Stadtgesellschaft nachvollziehbar über die biologische Vielfalt Berlins. Sie stärkt das Bewusstsein für den Wert der biologischen Vielfalt und motiviert zu ihrer Erhaltung und Förderung. Wesentliche Bestandteile der Strategie sind daher: - Beschreibung der biologischen Vielfalt Berlins (Status quo, Trends etc.) - Strategische Ansatzpunkte (Bestimmung von Themenfeldern, Schwerpunktthemen und Zielen) - Schnittstellen zur Umsetzung (Aufzeigen möglicher Maßnahmen, Benennung von Akteuren etc.) - Instrumentarium zur Erfolgskontrolle (Vorschlag geeigneter Indikatoren)
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