Das Projekt "Entwicklung von Methoden zur Erfassung des Risikos und der Exposition durch luftgetragene Pyrogene" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin durchgeführt. Endotoxine sind Strukturbestandteile der Zellwand gramnegativer Bakterien, setzen sich chemisch im wesentlichen aus speziesspezifischen Lipopolysacchariden zusammen und gehören zu den stärksten Pyrogenen. Ihr Vorkommen in der Natur ist ubiquitär. Höhere Konzentrationen von bis zu 40000 Endotoxinunits pro Kubikmeter Atemluft (EU/Kubikmeter) wurden an Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft, naturproduktverarbeitenden Branchen oder der Abfall- und Abwasserbehandlung nachgewiesen. Arbeitsmedizinisch relevant sind insbesondere die luftgetragenen Endotoxine. Akute Endotoxininhalationen können Husten, Beeinträchtigungen der Lungenfunktion, Fieber und grippeähnliche Symptome hervorrufen. Chronische Expositionen können zur chronischen Bronchitis führen. Offizielle Richt- oder Grenzwerte für Endotoxine gibt es derzeit international noch keine. Das Projekt verfolgt zwei Ziele: Erstens Quantifizierung des Risikos von Endotoxin-haltigen Bioaerosolen vergleichend mit dem LAL-Standardverfahren und einem Bioassay auf der Grundlage menschlicher Entzündungsreaktionen im Vollblut und zweitens Untersuchung von Biomarkern auf der Basis von humanen Blutserum-Parametern bei Bioaerosolbelastung.