Das Projekt "CERTIREC - Stahl: Machbarkeitsstudie zur Zertifizierung von KVA-Stahl" wird/wurde gefördert durch: Bundesamt für Umwelt / DHZ AG / Kehrichtverwertung Zürcher Oberland / Zürich Kanton, Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Hochschule für Technik Rapperswil, Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC.Zunehmend dehnt sich der Verantwortungsbereich der Hersteller auf den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte aus. Aktuell werden allerdings nirgendwo auf der Welt sozial- und umweltzertifizierte Massenmetalle gehandelt. Der Marktpreis für Metalle wird im Wesentlichen durch die billigsten Anbieter bestimmt, wobei tiefe Produktionskosten nicht selten zu Lasten der Umwelt und des Arbeitnehmerschutzes gehen.
Zur Minderung der Umweltauswirkungen des Bergbaus wäre es wünschenswert eine parallele Handelskette für umweltfreundliche Massenmetallen (Eisen, Aluminium, Kupfer) aufzubauen. Grundsätzlich sind in der Schweiz recycelte Metalle punkto ökologischer Standards und sozialgerechter Produktion 'sauberer' als die aus dem Primärerzabbau.
Aus dem Verbrennungsrückstand von Schweizer Kehrichtverbrennungsanlagen KVA werden jährlich rund 50'000t Stahl zurückgewonnen. Dieser Stahl weist aber eine schlechte Qualität auf, so dass er von den Schweizer Stahlwerken nicht direkt verarbeitet werden kann. Er wird exportiert und meist in Schwellenländern unter undefinierten Umweltbedingungen verarbeitet. Schweizer KVA-Stahl kann jedoch durch eine mechanische Bearbeitung derart aufbereitet werden, dass er auch in Schweizer Stahlwerken einsetzbar wird. Diese Aufbereitung verursacht aber zusätzliche Kosten von etwa CHF 15.- pro Tonne Stahl.
Die Kernidee des Projektes CERTIREC-Stahl zielt auf die Einführung eines 'Kompensationsgeschäftes' ab - etwa wie bei der Elektrizitätsversorgung durch 'Ökostrom'. Der Konsument von Ökostrom bekommt in diesem Fall zwar nicht 'physisch sauberen' Strom ab einer separaten Steckdose, aber per Bilanz wird die Produktion und Einspeisung von Ökostrom ins elektrische Netz gefördert durch den Aufpreis, den die interessierten Kunden bereit sind dafür zu zahlen.
Mit dieser Machbarkeitsstudie soll untersucht werden ob ein Preisaufschlag für CERTIREC-Stahl durch den Verkauf von Zertifikaten an den Hersteller von stahlhaltigen Produkten abgedeckt werden kann. Sofern sich dieser Ansatz als erfolgreich erweist, ist es geplant diese Kernidee auf andere recycelbare Metalle aus KVA-Schrott wie Kupfer und Aluminium zu erweitern.
Das Projekt wurde aufgrund des Beitragsgesuchs vom 21.07.2016 genehmigt.
Projektziele:
CERTIREC-Stahl ist als Verfahren und Instrument inkl. Zerzifikathandel mit mindestens 5 möglichen Abnehmern von Zertifikaten umsetzungsreif durchgeplant, so dass Stahlhersteller in der Schweiz bereit sind diesen aufbereiteten Recycling Stahl zu verarbeiten. Der Preis in CHF für eine 1 Tonne Stahläquivalent ist bestimmt.