Mit der Nutzung der Nord- und Ostsee als Standorte für Windenergieanlagen steigt für Meeressäuger die Belastung durch Unterwasserschall. Die geplanten Methoden und Messverfahren erlauben eine Beurteilung der Auswirkungen von anthropogenen Schalleinträgen auf marine Säugetiere, um ein naturschutzpolitisches Management von Offshore-Windenergieanlagen zu ermöglichen. Das Forschungsvorhaben geht der Frage nach, welche Auswirkungen die Nutzung von Offshore-Windenergie auf die Meeresumwelt hat. Die Emission von Schall spielt dabei eine große Rolle. Marine Säugetiere wie Schweinswale, Seehunde und Robben reagieren empfindlich auf Schallemission. Insbesondere die bei Rammarbeiten entstehenden Schallimpulse und der steigende Hintergrundlärm durch zunehmenden Schiffsverkehr bergen die Gefahr, marine Säugetiere nachhaltig zu stören und zu schädigen. Daher sind die Kenntnisse zu den Auswirkungen von Schall auf das Verhalten und die Hörfähigkeit der Meeressäuger von hoher Bedeutung. Arbeitspakete: - Untersuchung der Auswirkungen von Unterwasserlärm auf Schweinswale, Kegelrobben und Seehunde - Untersuchung der Wirkungen der während des Baus von Windenergieanlagen als Schutzmaßnahme eingesetzten 'seal scarer' auf Schweinswale, Kegelrobben und Seehunde - Auswirkungen des Baus und Betriebes von Windenergieanlagen auf die Habitatnutzung und das Hörvermögen von Schweinswalen sowie weiterführende Untersuchung der Hörsensibilität von Schweinswalen (mehrfache Schallexposition) und 'Synergie-Untersuchungen' - Analyse von Störungen des Energiehaushalts von Schweinswalen durch Schiffslärm und Quantifizierung möglicher Auswirkungen auf die Population - Vorarbeiten zu einem nationalen Monitoring-System, Definition von GES. Im Fokus: - Die Nutzung der Nord- und Ostsee als Standorte für Windenergieanlagen führt zu einer größeren Belastung der Meeressäuger mit Unterwasserschall - Welche Auswirkungen hat Unterwasserschall auf Meeressäuger? - Handlungsempfehlungen für die zukünftige Gestaltung des Ausbaus.
Der Fokus des BaltHealth Projekts liegt daher auf der Untersuchung von räumlichen und zeitlichen Trends in Multi-Level-Nahrungsnetzen, die durch chemische Substanzen, Klimawandel und Zoonosen hervorgerufen werden sowie der Analyse deren Wechselwirkungen. Das Konsortium hat Zugriff auf modernste Einrichtungen und Techniken, sowie auf über Jahrzehnte erworbenen Proben und Daten, die dafür verwendet werden, neue Indikatoren für die Tiergesundheit und den ökologischen Zustand der Ostsee zu entwickeln. Sobald die Interaktionen zwischen den wichtigsten ökologischen und kommerziellen Arten definiert worden sind, werden separate Arbeitspakete den Transfer von Energie und Schadstoffen in den Nahrungsnetzten untersuchen. Alle Daten werden in einem Modell zu den gesundheitlichen Auswirkungen der verschiedenen Stressoren auf die Nahrungsnetze der Ostsee zusammengeführt. Die Projektergebnisse werden darüber hinaus neue Erkenntnisse für die Risikobewertung in den Ostseestaaten liefern und die Ergebnisse den relevanten Interessensgruppen, einschließlich HELCOM, ICES, OSPAR und ASCOBANS übermittelt. Das Projekt sieht die Einbindung einer breiten Öffentlichkeit vor, indem Veranstaltungen wie Workshops und Tagungen geplant sind. Das UBA beteiligt sich an den Workpackages 1,2,6, und 7. Neben der Bereitstellung der Umweltproben für die weitere Analysen der WP 2-5 wird das UBA vornehmlich eine wissenschaftlich-beratende Funktion einnehmen in Hinblick auf die Probenentnahmetechniken und die Erstellung der Metadatenbank aller dem Projekt zur Verfügung stehenden Umweltproben (WP1), der Analyse und Modellierung von Nahrungsnetzen (WP2). Daneben werden wir unsere Erfahrung in der öko(toxikologischen) Bewertung und der Modellierung von Schadstofftransfer und dessen Effekte auf Organismen und Ökosysteme einbringen (WP6). Auch bei der Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchsförderung (WP 7) wird sich das UBA maßgeblich beteiligen.
Am 31.3.2012 besteht das "ASCOBANS" (= Agreement on the Conservation of Small Cetaceans of the Baltic, North East Atlantic, Irish and North Seas) genannte Abkommen zur Erhaltung der Kleinwale in der Nord- und Ostsee 20 Jahre. Es bezieht nun auch die Irische See und Teile des Nordostatlantiks mit ein. Kleinwale und Delfine sollen durch die ASCOBANS-Zusammenarbeit grenzübergreifend vor menschlichen Beeinträchtigungen geschützt werden.
A) Problemstellung: Schnell fahrende Schiffe mit Geschwindigkeiten von 20 Knoten und mehr sind insbesondere in den küstennahen Meeresgebieten von Nord- und Ostsee inzwischen Realität. Von einem weiter zunehmenden Einsatz in der Handels- und Passagierschifffahrt ist auszugehen. Mit zunehmenden Geschwindigkeiten steigen die spezifischen Wirkungen der Schifffahrt auf die Meeresumwelt. Diese Wirkungen, hauptsächlich durch Schallemissionen über und unter Wasser, visuelle Effekte, Wellenbildung und Abgasemissionen hervorgerufen, sind bislang nur unzureichend untersucht. Die verschiedenen Wirkfaktoren schneller Schiffe sollen in dem FuE-Vorhaben anhand vorhandener Literatur sowie Expertenbefragungen umfassend beschrieben und hinsichtlich ihres Gefährdungspotenzials analysiert werden. Besonderes Augenmerk sollte dabei den Auswirkungen auf Meeressäuger und Seevögel zuteil werden. Beide Gruppen unterliegen den Schutzbestimmungen Internationaler Übereinkommen, wie z.B. ASCOBANS und der europäischen FFH-Richtlinie im Fall der Meeressäuger bzw. der EU-Vogelschutzrichtlinie im Fall vieler Seevogelarten. Meeressäuger gelten als besonders empfindlich gegenüber Unterwasserlärm und sind möglicherweise einem erhöhten Kollisionsrisiko durch schnell fahrende Schiffe ausgesetzt. Seevögel unterliegen visuellen Störungen (Scheuchwirkung), werden aber auch durch Lärm beeinträchtigt. Zudem ist anzunehmen, dass Abgas- bzw. Schadstoffemissionen der Schiffe zu einer Beeinträchtigung der Tiere führen können. Ein weiteres Ziel des FuE-Vorhabens ist es, einen etwaigen Handlungs- und Regulierungsbedarf für schnelle Schiffe in den deutschen Küstengewässern, insbesondere in ökologisch wertvollen und sensiblen Bereichen abzuleiten. Konkrete Umsetzungsoptionen sollen vorgeschlagen werden, mit denen Umweltauswirkungen reduziert werden können. B) Handlungsbedarf (BMU ggf. auch BfS, BfN oder UBA):Aus den Untersuchungen ist abzuleiten, ob, wo und welcher Handlungsbedarf hinsichtlich der Umweltwirkungen und unter Umständen auch für den Menschen besteht. C) Ziel des Vorhabens ist die Untersuchung folgender Aspekte; der Einfluss hoher Geschwindigkeiten auf de Kollisionsrisiko von Meeressäugern und Seevögeln- der Einfluss hoher Geschwindigkeiten auf den Über- und Unterwasserlärm, insbesondere im Hinblick auf Fluchtdistanzen, Verhaltensänderungen, Habitatverlust sowie Schäden an Gehör und Orientierungssinn bei Meeressäugern bzw. Seevögeln; der Einfluss hoher Geschwindigkeiten auf die Wellenbildung und deren Wirkung im Flachwasser- und Küstenbereich, insbesondere auf das Benthos; der Einfluss hoher Geschwindigkeiten auf die gasförmigen Emissionen schneller Schiffe und deren Umweltwirkung; die Klärung ob Handlungsbedarf besteht und welche konkreten Optionen es ggf. für die Lösung der Probleme gibt.
In Nord- und Ostsee waren und sind Schweinswale vielfältigen negativen Einflüssen ausgesetzt, die in der Vergangenheit zu einem starken Rückgang und in der Ostsee fast zu ihrem Aussterben geführt haben. Das Abkommen für die Erhaltung von Kleinwalen in der Nord- und Ostsee ('Agreement on the Conservation of Small Cetaceans of the Baltic and North Seas, kurz ASCOBANS') hat hierzu bereits Schutzpläne für Nord- und Ostsee erarbeitet und beschlossen. Für den Zwischenbereich, das 'GAP-Area', stehen Beschlüsse bei der MOP im Oktober 2012 an. Schwerpunkt des kommenden Quadrienniums wird die Umsetzung der drei genannten Pläne durch die Vertragsstaaten sein und hierzu die Erarbeitung abgestimmter, geeigneter Artenschutzmaßnahmen. Im Rahmen des geplanten F+E-Vorhabens sollen folgende Forschungsaktivitäten erfolgen: - Auf der Grundlage von Literatur- und Datenrecherchen, Erarbeitung von Vorschlägen für eine Strategie zur nationalen Umsetzung der Erhaltungspläne für die Schweinswale in der Nordsee, der Ostsee und dem GAP-Area genannten Zwischenbereich einschließlich einer Defizitanalyse mit Lösungsvorschlägen sowie Analyse des notwendigen Handlungsbedarfs in den deutschen Meeresgewässern; - Ableitung des unmittelbar notwendigen weiteren Aktions und Forschungsbedarfs für den Schutz der Schweinswale in den genannten deutschen Meeresgewässern; - Aufbereitung der wissenschaftlichen Informationen und Daten als Grundlage für die ASCOBANS Jahresberichte in diesem Kontext; - Erstellung eigener und Analyse der eingereichten wissenschaftlichen Dokumente zur Vorbereitung der Vertragsstaatenkonferenz und Auswertung der aktuellen wissenschaftlichen Konferenzergebnisse und ihrer weiteren Diskussion im AC für die nationale Umsetzungsstrategie. Hierzu Mitarbeit im ASCOBANS Advisory Committee an den genannten Fragen.
Vertreter von 11 Staaten haben auf Einladung des Abkommens zur Erhaltung der Kleinwale in der Nord- und Ostsee, des Nordost-Atlantiks und der Irischen See (ASCOBANS) vom 16.-18. September im UN Campus Bonn getagt. Unterstützt wurden sie dabei durch eine Reihe internationaler Organisationen und Nichtregierungsorganisationen, die auch im Meeresschutz aktiv sind. Die bei der Konferenz vertretenen Regierungen haben eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, die die Populationen von Kleinwalen und Delphinen verbessern sollen. Zwei der größten Gefährdungen für Kleinwale, der Beifang (der ungewollte Fang durch die Fischerei) und die Belastung durch Unterwasserlärm, wurden in der strategischen Ausrichtung des Abkommens für die nächsten Jahre als Prioritäten festgelegt.
Das UN-Übereinkommen zur Erhaltung der wandernden wild lebenden Tierarten (CMS - Bonner Konvention), seine speziellen Abkommen zu Walen, Delphinen und Schweinswalen, das Abkommen zum Schutz von Walen und Delphinen im Mittelmeer und im Schwarzen Meer (ACCOBAMS) und das Abkommen zur Erhaltung von Kleinwalen in der Nord- und Ostsee (ASCOBANS) haben gemeinsam mit der Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) das Jahr 2007 zum Jahr des Delphins erklärt.
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