Das Projekt "Oekologie von Ackerwildkraeutern" wird/wurde ausgeführt durch: Universität Düsseldorf, Institut für Ökologische Pflanzenphysiologie und Geobotanik, Abteilung Geobotanik.Untersuchungen zur Biomassedynamik, der Samenbank im Boden und der Keimungsoekologie von Ackerwildkraeutern unter dem Einfluss konventioneller und oekologisch orientierter Anbaumethoden, insbesondere im Zusammenhang mit Ackerrandstreifenprogrammen.
Das Projekt "Anpassungsfähigkeit annueller Arten und ihre Bedeutung für die Phytodiversität der Kulturlandschaft" wird/wurde gefördert durch: Justus-Liebig-Universität Gießen. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Gießen, Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement, Professur für Landschaftsökologie und Landschaftsplanung.Die Rote Liste der gefährdeten Pflanzen Deutschlands weist die Gruppe der annuellen Arten der Segetalflora als die am stärksten gefährdete Artengruppe in Deutschland aus. Als Gefährdungsursache steht die moderne Landbewirtschaftung mit der Verwendung von Herbiziden und Mineraldünger, verbesserter Saatgutreinigung, Vereinfachung der Fruchtfolgen, frühem Stoppelumbruch und der Aufgabe von Grenzertragsstandorten im Mittelpunkt. Schutzbemühungen, wie Erhaltungskulturen in Botanischen Gärten und Feldflorareservaten haben eine Art musealen Charakter. Auch die Einrichtung eines bundesweiten Netzwerkes von Schutzäckern mit langfristigen Bewirtschaftungsverträgen trägt letztendlich nur punktuell zur Erhaltung der Segetalzönosen bei. Eine erfolgreich praktizierte Variante des flächendeckenden Ackerwildkrautschutzes stellen die Ackerrandstreifenprogramme der Bundesländer dar. Durch den Verzicht auf Herbizide und zum Teil auch auf mineralischen Dünger können sich hier die Segetal-Arten erhalten, die in der Samenbank vorhanden sind. Die aktuelle Entwicklung zeigt aber einen Rückgang der Ackerrandstreifenprogramme und eine zunehmende Popularität von Blühstreifen. Die primäre Absicht bei der Anlage von Blühstreifen ist jedoch der Schutz von Bienen und Niederwild. Werden die Blühstreifen auf Ackerflächen verwendet, so unterdrücken die Ansaatmischungen die Wildkrautflora und damit verschlechtert sich die Situation der ursprünglich in Ackerrandstreifen vorkommenden Ackerwildkräuter. Die sich durch den Menschen immer wieder verändernde Landnutzung ist von Beginn an mit einer Anpassung der Vegetation einhergegangen. Einen ähnlichen Anpassungsprozess werden die Veränderungen der klimatischen Verhältnisse in Mitteleuropa im Zuge der globalen Erwärmung mit sich bringen. Ziel des Projektes ist es daher die Anpassungsfähigkeit von Ackerwildkräutern an die durch Nutzungs- und Klimawandel herbeigerufenen Änderungen der vorherrschenden Standortbedingungen zu untersuchen. Darauf aufbauend sollen angepasste Schutz- und Wiederansiedlungskonzepte entwickelt werden.
Das Projekt "Machbarkeitsstudie zur Darstellung freiwilliger Ansätze im industriellen Umweltmanagement in China" wird/wurde gefördert durch: Kommission der Europäischen Gemeinschaften Brüssel. Es wird/wurde ausgeführt durch: Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH.Das Projekt hat das Ziel, die Erfahrungen der EU-Mitgliedsstaaten bei der Anwendung freiwilliger Vereinbarungen zwischen Industrie und Politik zu evaluieren und auf China zu übertragen. Der Fokus des Projektes liegt auf der Stadt Nanjing, in welcher die Schwerindustrie für 60 Prozent der regionalen Schadstoffverschmutzung verantwortlich ist. Es ist beabsichtigt, Nanjing zur Modellstadt für die nationale Umweltpolitik zu entwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, sind diejenigen Unternehmen, die die höchsten Schadstoffmengen emittieren, in das Projekt eingebunden. Darüber hinaus werden im Rahmen des Projektes sowohl positive als auch negative Faktoren einer Übertragung der freiwilligen Ansätze im Umweltmanagement auf China aufgezeigt. Die Studie umfasst drei Arbeitsbereiche: Zusammenstellung verschiedener europäischer Ansätze zu freiwilligem Umweltmanagement und systematische Analyse der Vor- und Nachteile der command-and-control Instrumente in China; Bewertung der Machbarkeit von freiwilligen Ansätzen zum Umweltmanagement unter chinesischen Rahmenbedingungen, Untersuchung zu den Erwartungen und der Teilnahmebereitschaft der lokalen Unternehmen; Entwicklung eines geeigneten Modells für freiwilliges Umweltmanagement in China. Innerhalb dieser Arbeitsmodule sind weitere Aktivitäten geplant: Neben drei Workshops wird eine Studienexkursion in Europa für Vertreter chinesischer Umweltbehörden und Unternehmen organisiert. Das Programm AsiaProEco der Europäischen Union soll den Umweltdialog zwischen Europa und Asien stärken. Die zentrale Aufgabe des Wuppertal Institutes im Rahmen des Projektes ist die Erstellung einer wissenschaftlichen Abhandlung zu freiwilligen Ansätzen in der Europäischen Union. Die Analysen konzentrieren sich auf Gründe einer Übertragbarkeit, kritische Erfolgsfaktoren, Effektivität und die potentielle Anwendbarkeit in China. Im zweiten Teil des Projektes wird die politische und praktische Beratung zur Entwicklung erster Modelle der freiwilligen Vereinbarungen vor Ort unterstützt.
Das Projekt "Beschäftigungsförderung im ländlichen Raum in Südafrika - Erfahrungen mit dem LEADER Modell" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH. Es wird/wurde ausgeführt durch: Institut für Ländliche Strukturforschung e.V. an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.Die EU und die meisten Mitgliedsstaaten haben über viele Jahre Regionen mit weniger günstigen Bedingungen oder geringerer Wettbewerbsfähigkeit auf dem Europäischen Markt finanziell unterstützt. Die Entwicklungen hin zur Wirtschafts- und Währungsunion lassen die Bekämpfung regionaler Disparitäten umso dringlicher werden. Das übergeordnete Ziel liegt in der Beteiligung von Personen aus allen wirtschaftlichen Sektoren und in allen geographischen Gebieten an den Vorteilen eines vereinigten Europa. Spezifischere Ziele sind: die Stärkung und Reorganisation des Landwirtschaftssektors; die Diversifizierung des wirtschaftlichen und sozialen Gefüges ländlicher Räume; die In-Wertsetzung natürlicher Ressourcen und der Umweltschutz. Typische geförderte Projekte sind die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Entwicklung von Infrastruktur, Dienstleistungen für kleine Unternehmen, die Beförderung von Forschung und Entwicklung sowie Technologietransfer, Investitionsbeihilfen und Training für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs), verbesserte Qualifizierung, Erziehung und Gesundheit. In diesem Projekt wird die Frage gestellt, inwiefern die Erfahrungen aus der jüngeren EU-Regionalpolitik für Südafrika relevant sein könnten. Den besonderen Schwerpunkt bildet das LEADER-Programm, durch das Globalzuschüsse für die Umsetzung integrierter operativer Programme bereitgestellt werden können. Ziel ist es, einzelnen Regionen die Bewerbung um Globalzuschüsse zu ermöglichen, wodurch Graswurzel-Projekte unterstützt werden können. Die Unterstützung konzentriert sich auf beispielhafte lokale Entwicklungsinitiativen und Unternehmen, die sich durch Innovativität, Modellhaftigkeit und übertragbarkeit auszeichnen. Es werden auch überregionale (und internationale), von den lokalen Körperschaften in den ländlichen Regionen entwickelte Kooperationsprojekte gefördert. Dabei wird die Rolle der lokalen Regierung und Träger als Facilitator betont. Beide sollten marktgesteuerte Entwicklungsinitiativen durch passende Dienstleistungen unterstützen. Die konkreten Ziele dieser Facilitator-Rolle sind a) die Ermutigung der lokalen Bevölkerung und Unternehmer/Pioniere, b) die Förderung von Netzwerkarbeit und Austausch und c) die Herstellung von Synergien durch Koordinierung und Verankerung eines partnerschaftlichen Ansatzes. Es wird darauf hingewiesen, dass das gegenseitige Stimulationspotenzial zwischen der Entwicklung kleiner und mittelständischer Unternehmen, Dorferneuerung, marktorientierten Maßnahmen, weiterem Training etc. signifikant ist, was sich in der Tatsache widerspiegelt, dass die meisten der Projekte und Programme multidimensional sind.
Das Projekt "Vegetationskundlich-floristische und molekularbiologische Erfassung und Untersuchung von Wildpflanzenpopulationen in Nordrhein-Westfalen als pflanzengenetische Ressourcen" wird/wurde gefördert durch: Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft Nordrhein-Westfalen. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Institut für Landwirtschaftliche Botanik und Landwirtschaftlich-Botanischer Garten.Die Studie soll als Pilotprojekt: 1. eine Bestandsaufnahme von Populationen ausgewaehlter Wildpflanzenarten und deren genetischer Vielfalt liefern, 2. dazu beitragen, Naturschutzmassnahmen im Hinblick auf die In situ-Erhaltung von pflanzengenetischen Ressourcen zu ueberpruefen, 3. Zuechtern den Zugriff auf vegetationskundlich-floristisch und molekularbiologisch charakterisierte Populationen ermoeglichen. Folgende Arten wurden fuer die Studie ausgewaehlt (Name, Nutzung, Lebensform, Naturschutzprogramm); Camelina microcarpa (Kleinfruechtiger Leindotter, Oelpflanze, einjaehrig, krautig, Ackerrandstreifenprogramm); Carum carvi (Kuemmel, Gewuerzpflanze, zweijaehrig, krautig, Mittelgebirgsprogramm); Humulus lupulus (Hopfen, Aromastoffpflanze, ausdauernd, verholzt, Uferrandstreifenprogramm); Valerianella locusta (Feldsalat, Salatpflanze, einjaehrig, krautig, Ackerrandstreifenprogramm); Conringia orientalis (Ackerkohl, Oelpflanze, einjaehrig, krautig, Ackerrandstreifenprogramm). Der vegetationskundlich-floristische Teil des Arbeitsprogrammes umfasst: 1. die Uberpruefung und Ergaenzung der Rasterfeldkartierung und Auswahl fuer das Rheinland repraesentativer Populationen, 2. pflanzensoziologisch-standoertliche Dokumentation der ausgewaehlten Populationen nach BRAUN-BLANQUET mittels eines ausfuehrlichen Erhebungsbogens, 3. morphologisch-biometrische Charakterisierung der Freiland-Populationen anhand charakteristischer Merkmale. Der molekularbiologische Teil des Arbeitsprogrammes umfasst: 1. Entwicklung von DNAPraeparationstechniken fuer die jeweiligen Arten, 2. Durchfuehrung der RAPD-PCR mit verschiedenen Primern, 3. statistische Auswertung der Ergebnisse, Berechnung der genetischen Distanz.
Das Projekt "Neue Wege zum nachhaltigen Bauen. Erfahrungen und zukünftige europäische Forschungsstrategien" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Österreich. Es wird/wurde ausgeführt durch: Interuniversitäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur (IFZ).Ziel und Inhalt des Vorhabens ist es, vor allem in ausgewählten mittel-, ost- und südeuropäischen Ländern innovative Forschungsprogramme (und gegebenenfalls nicht in Programmen organisierte Forschungsfelder) aus dem Bereich nachhaltiges Bauen (im Sinne der drei Säulen ökologisch, ökonomisch und sozial) zu identifizieren und damit eine Wissensbasis für eine mögliche stärkere internationale Einbindung oder Kooperation mit diesen Ländern zu schaffen. Dabei geht es nicht um eine 'Katalogisierung' sämtlicher Forschungsaktivitäten in diese Richtung, sondern um die Darstellung von bestehenden Programmen, künftigen Forschungsförderinteressen und die geplante Weiterentwicklung, die aus der Perspektive des Programms 'Haus der Zukunft' als besonders innovativ und richtungweisend angesehen werden. Projektablauf: Literatur- und Internetrecherche zu mittel-, ost- und südeuropäischen Forschungsprogrammen und innovativen Forschungsfeldern zu Fragen nachhaltigen Bauens; telefonische und schriftliche Kontaktaufnahme mit einschlägigen Institutionen (v.a. Ministerien; öffentliche und halböffentliche Agenturen und Fördereinrichtungen, Programmmanagements); telefonische Befragung zu einschlägigen Programmen und Forschungsförderinteressen; Auswahl von 3-5 Länderschwerpunkten (bestehend aus Ministerien und Fördereinrichtungen); ausführliche qualitative Interviews mit relevanten Akteuren und Auswertung innovativer Programme und Forschungsstrategien; Übersichtsbericht zu innovativen Forschungs- und Förderaktivitäten in ausgewählten mittel-, ost-, und südeuropäischen Ländern sowie weiterführenden Forschungsfragestellungen.
Das Projekt "Niedersaechsisches Ackerrandstreifenprogramm" wird/wurde gefördert durch: Landesregierung Niedersachsen. Es wird/wurde ausgeführt durch: Niedersächsisches Landesamt für Ökologie.Ziele sind die Verbesserung der Lebensbedingungen fuer Wildkraeuter und Tierarten des Ackerlebensraumes sowie der oekologischen Situation angrenzender Biotope, die Begrenzung der Nitrat und Pflanzenschutzmittel-Eintraege in Boden und Gewaesser, die Entwicklung der Biotopvernetzung und die Bewahrung einer vielfaeltigen Kultur und Erholungslandschaft, die Foerderung einer umweltvertraeglichen Landwirtschaft und ihre Anpassung an die Entwicklung auf dem Agrarmarkt. Eine Weiterfuehrung ist mit den 'Artenschutzmassnahmen fuer Ackerwildkraeuter' ab 1997 gegeben. Die Ergebnisse des Projekts sind veroeffentlicht von der Alfred Toepfer Akademie fuer Naturschutz, NNA-Berichte, 9.Jahrgang, Heft 2, 1996 und im Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen, 17. Jahrgang, Nr. 6, Hannover, 1997.
Das Projekt "Moeglichkeiten zur Erhaltung gefaehrdeter Arten der Ackerbegleitflora - Kolloquium" wird/wurde gefördert durch: Bundesforschungsanstalt für Naturschutz und Landschaftsökologie. Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität Berlin, Institut für Ökologie und Biologie.Im Rahmen eines Kolloquiums sollen in Form von Vortraegen und Diskussionen die Erfahrungen mit Ackerrandstreifenprogrammen als Mittel zum Schutz der Segetalflora ausgetauscht werden. Ansaetze zur Verbesserung dieser Programme und Vorschlaege fuer weiterreichende Schutzmassnahmen sollen zusammengestellt und aus oekologischer Sicht bewertet werden.
Wer nur die süßen kleinen Goldhamster aus der Zoohandlung kennt, der ist überrascht, was für ein ordentlicher Brummer so ein einheimischer Feldhamster ist, wenn er ihn zum Beispiel bei einer Naturschutzveranstaltung zu Gesicht bekommt. Mit bis zu 35 Zentimeter Körperlänge und einem Gewicht bis zu einem halben Kilo gehört Cricetus cricetus zu den Riesen unter den Nagetieren. In freier Wildbahn dagegen kann man den Hamster heute kaum noch beobachten: Seine sprichwörtliche Vorliebe, in seinem weitläufigen Bau oft mehrere Kilo Getreidekörner für den langen Winterschlaf zu hamstern, haben ihn seit altersher für den Menschen zu einem verfolgenswerten Feind gemacht. Mehr noch aber hat ihm in jüngster Zeit die Umwandlung der Landschaft in ein intensiv genutztes Agrarland geschadet: fehlende Feldraine und daher keine Deckung, viel Spritzmittel, schnelles Abernten der Felder mit großen Maschinen und mithin kaum noch Restkörner für die großen Backentaschen. Wie soll man da als Hamster überleben? Wie können wir dieser Art helfen? In Baden-Württemberg kommt der Feldhamster heute nur noch im Rhein-Neckar-Raum sowie im Main-Tauber-Kreis bei Bad Mergentheim vor. Dort sollten die entsprechenden Flächen hamsterfreundlich bewirtschaftet, also in der Umgebung der Hamsterhöhlen nicht alles Getreide geerntet werden. Außerdem können Ackerrandstreifen das Nahrungsangebot erhöhen – Programme dazu gibt es in vielen Landesteilen. Auch Luzernen- und Kleefelder helfen dem Hamster in einer intensiv genutzten Agrarlandschaft als Rückzugsgebiete. Auch bei uns kümmern sich Naturschützer und Behörden intensiv um diese europaweit zu schützende so genannte FFH-Art. So werden in Mannheim, wo einige der letzten Feldhamster im Land leben, in einem mehrjährigen speziellen Artenschutzprogramm mehrere landwirtschaftliche Flächen überwacht und hamsterfreundlich bewirtschaftet. Außerdem wurden dort Feldhamster aus Nachzuchten ausgesetzt. Das Programm zur Arterhaltung scheint erfolgreich zu sein: Eine ganze Reihe der ausgesetzten Hamster hat überlebt und neue Baue gegraben. Außerdem haben Landwirte weitere Felder zur „Hamsternutzung“ angeboten, so dass die Stützungsmaßnahmen fortgesetzt werden können. - zurück zur Übersicht der Säugetier-Artensteckbriefe -
Man muss schon genau hinsehen, will man den Kleinling entdecken – schließlich macht er seinem Namen alle Ehre: Meist nur zwei bis fünf Zentimeter ist er hoch. Und wenn er sich ausnahmsweise mal auf acht oder gar zehn Zentimeter emporschwingt, fällt er im Acker auch nicht weiter auf. Dort ist nämlich sein bevorzugter Lebensraum, daher heißt Anagallis minima auch Acker-Kleinling. Oft kommt er nur einzeln oder in lockeren Gruppen vor, weshalb er leicht übersehen wird. So unscheinbar wie die ganze Pflanze sind auch die kleinen Blüten in den Blattachseln, die von Mitte/Ende Juni bis in den September hinein erscheinen: Sie öffnen sich kaum und brauchen keine Bienen- oder sonstige Hilfe, weil sie sich kurzerhand selbst bestäuben. Samen produziert die Pflanze allerdings reichlich, was auch nötig ist, um rasch mit Hilfe des Windes an neu entstandenen Feldern und anderen möglichen Wuchsorten einwandern zu können. Wie können wir dieser Art helfen? Weil der Kleinling so leicht zu übersehen ist, lässt sich seine Bedrohung nur schwer abschätzen. Er ist in Baden-Württemberg aber offensichtlich gerade in seinen bevorzugten Lebensräumen am Oberrhein und am Neckar deutlich zurückgegangen, weshalb er heute als gefährdet gilt. Das dürfte in erster Linie mit der intensiveren Bewirtschaftung der Äcker zusammenhängen: In stärker gedüngten Feldern wachsen die Halme dichter, es bleibt weniger Platz für den Kleinling. Und feuchte, im Winter manchmal flach überschwemmte Felder oder Sumpfwiesen mit offenen Stellen werden in unserer Kulturlandschaft ebenfalls immer seltener. Geschadet hat dieser Art sicherlich auch der Wechsel vom Getreide- zum intensiven Maisanbau. Eine ökologisch orientierte, möglichst extensiv betriebene Bewirtschaftung von Getreidefeldern hilft daher sicherlich auch dem Kleinling und bietet dieser Pflanzenart wohl die besten Aussichten auf eine sichere Zukunft. Nutzen ziehen kann der Kleinling sicher auch aus staatlich geförderten Hilfsprogrammen wie der Flächenstilllegung oder sogenannten Ackerrandstreifenprogrammen. Solche Maßnahmen sollten idealerweise nicht nur in Landschaften erfolgen, in denen sich Landwirtschaft immer weniger lohnt, sondern auch eingestreut in die Kerngebiete intensiver Lebensmittel-Produktion. Möchten Sie aktiv werden für den Kleinling? Wenn Sie ökologisch produzierte Lebensmittel bevorzugen, dann fördern Sie damit auch einen Landbau, der so unscheinbaren Ackerpflanzen wie dem Kleinling eine Überlebenschance lässt. Gerade für diese eher unscheinbare Pflanze, die unsere Kulturlandschaft seit Jahrhunderten begleitet, liegt darin möglicherweise die bedeutendste Hilfsmöglichkeit für den Einzelnen. Einen ersten Schritt haben Sie sicher jedoch schon damit getan, wenn Sie von der Existenz und den Problemen dieser ‚Zeitgenossen’ Kenntnis genommen haben. - zurück zur Übersicht der Pflanzen-Artensteckbriefe -
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Lebewesen & Lebensräume | 13 |
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