Untersuchungen zur Biomassedynamik, der Samenbank im Boden und der Keimungsoekologie von Ackerwildkraeutern unter dem Einfluss konventioneller und oekologisch orientierter Anbaumethoden, insbesondere im Zusammenhang mit Ackerrandstreifenprogrammen.
Aufzeigen am Beispiel ausgewaehlter Arten, wie alle Veraenderungen des Ackerbaus waehrend der letzten hundert Jahre am Rueckgang bzw. an der Ausbreitung beteiligt sind und zusammenwirken. Die Schluesselfaktoren sollen herausgestellt und die Konsequenzen fuer Schutz- bzw. Bekaempfungskonzepte beschrieben werden.
Die Rote Liste der gefährdeten Pflanzen Deutschlands weist die Gruppe der annuellen Arten der Segetalflora als die am stärksten gefährdete Artengruppe in Deutschland aus. Als Gefährdungsursache steht die moderne Landbewirtschaftung mit der Verwendung von Herbiziden und Mineraldünger, verbesserter Saatgutreinigung, Vereinfachung der Fruchtfolgen, frühem Stoppelumbruch und der Aufgabe von Grenzertragsstandorten im Mittelpunkt. Schutzbemühungen, wie Erhaltungskulturen in Botanischen Gärten und Feldflorareservaten haben eine Art musealen Charakter. Auch die Einrichtung eines bundesweiten Netzwerkes von Schutzäckern mit langfristigen Bewirtschaftungsverträgen trägt letztendlich nur punktuell zur Erhaltung der Segetalzönosen bei. Eine erfolgreich praktizierte Variante des flächendeckenden Ackerwildkrautschutzes stellen die Ackerrandstreifenprogramme der Bundesländer dar. Durch den Verzicht auf Herbizide und zum Teil auch auf mineralischen Dünger können sich hier die Segetal-Arten erhalten, die in der Samenbank vorhanden sind. Die aktuelle Entwicklung zeigt aber einen Rückgang der Ackerrandstreifenprogramme und eine zunehmende Popularität von Blühstreifen. Die primäre Absicht bei der Anlage von Blühstreifen ist jedoch der Schutz von Bienen und Niederwild. Werden die Blühstreifen auf Ackerflächen verwendet, so unterdrücken die Ansaatmischungen die Wildkrautflora und damit verschlechtert sich die Situation der ursprünglich in Ackerrandstreifen vorkommenden Ackerwildkräuter. Die sich durch den Menschen immer wieder verändernde Landnutzung ist von Beginn an mit einer Anpassung der Vegetation einhergegangen. Einen ähnlichen Anpassungsprozess werden die Veränderungen der klimatischen Verhältnisse in Mitteleuropa im Zuge der globalen Erwärmung mit sich bringen. Ziel des Projektes ist es daher die Anpassungsfähigkeit von Ackerwildkräutern an die durch Nutzungs- und Klimawandel herbeigerufenen Änderungen der vorherrschenden Standortbedingungen zu untersuchen. Darauf aufbauend sollen angepasste Schutz- und Wiederansiedlungskonzepte entwickelt werden.
Feuerrote Blütenblätter, violett-schwarzer Blütengrund: das Sommer-Adonisröschen macht seinem Namen alle Ehre – schließlich ist die Schönheit des Adonis legendär, jenes Jünglings, der von einem wilden Eber auf der Jagd tödlich verletzt wurde und aus dessen Bluttropfen dann die Adonisröschen emporsprossen. Daher ist Adonis aestivalis – wie die Botaniker es nennen – wohl auch unter dem Namen Blutströpfchen bekannt. Und weil Schönheiten nicht selten giftige Seiten haben, heißt die bis zu 60 Zentimeter hohe, zu den Hahnenfußgewächsen gehörende Pflanze auch Teufelsauge. Denn die gefiederten Blätter enthalten ein Gift, das in der Volksmedizin wie auch Digitalis als Herzmittel eingesetzt wurde. Und die spitzen, dicht stehenden Samen dienten wie auch die Wurzeln als mehr oder weniger teuflisches Abführmittel. Wie können wir dieser Art helfen? Das Sommer-Adonisröschen bevorzugt trockene, kalkreiche Böden. Daher ist es in Baden-Württemberg im Wesentlichen auf die Gäulandschaften und die Donaualb beschränkt. Außerdem ist es eng mit dem Wintergetreide verbandelt. Allerdings lässt der moderne Ackerbau kaum Platz für andere Pflanzen und drängt das Adonisröschen zum Ausweichen an die Ackerränder. Doch auch die sind in der stark genutzten Kulturlandschaft selten geworden und viele Vorkommen des Sommer-Adonisröschen gänzlich erloschen. So dürfte die attraktive Pflanze heute von Anfang Mai bis Anfang August wohl weit häufiger in Gärten als in Ackerrandstreifen oder Böschungen blühen. Das so genannte Ackerrandstreifenprogramm des Naturschutzes gewährt Landwirten Ausgleichszahlungen, wenn sie ihre Getreidefelder von einem nicht genutzten Randstreifen umgeben. In diesem etwa vier Meter breiten Streifen darf kein „Unkraut“ bekämpft werden. Das hat an manchen Stellen auch dem Adonisröschen bereits geholfen und den Wanderer in Feld und Flur erfreut. Möchten Sie aktiv werden für das Sommer-Adonisröschen? Will man dem Sommer-Adonisröschen helfen, ist ein direkter Weg schwer zu finden, betreibt man nicht selber Ackerbau und könnte durch eine extensive, Unkrautränder duldende Bewirtschaftung unmittelbar tätig werden. Für den anderen Menschen mit einem Herz für das Adonisröschen empfiehlt sich der Kauf von Bioprodukten – vielleicht sogar direkt auf dem Bauernhof – um so den biologischen Landbau zu unterstützen und Ackerunkräutern ein Überleben zu sichern. - zurück zur Übersicht der Pflanzen-Artensteckbriefe -
Das Projekt hat das Ziel, die Erfahrungen der EU-Mitgliedsstaaten bei der Anwendung freiwilliger Vereinbarungen zwischen Industrie und Politik zu evaluieren und auf China zu übertragen. Der Fokus des Projektes liegt auf der Stadt Nanjing, in welcher die Schwerindustrie für 60 Prozent der regionalen Schadstoffverschmutzung verantwortlich ist. Es ist beabsichtigt, Nanjing zur Modellstadt für die nationale Umweltpolitik zu entwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, sind diejenigen Unternehmen, die die höchsten Schadstoffmengen emittieren, in das Projekt eingebunden. Darüber hinaus werden im Rahmen des Projektes sowohl positive als auch negative Faktoren einer Übertragung der freiwilligen Ansätze im Umweltmanagement auf China aufgezeigt. Die Studie umfasst drei Arbeitsbereiche: Zusammenstellung verschiedener europäischer Ansätze zu freiwilligem Umweltmanagement und systematische Analyse der Vor- und Nachteile der command-and-control Instrumente in China; Bewertung der Machbarkeit von freiwilligen Ansätzen zum Umweltmanagement unter chinesischen Rahmenbedingungen, Untersuchung zu den Erwartungen und der Teilnahmebereitschaft der lokalen Unternehmen; Entwicklung eines geeigneten Modells für freiwilliges Umweltmanagement in China. Innerhalb dieser Arbeitsmodule sind weitere Aktivitäten geplant: Neben drei Workshops wird eine Studienexkursion in Europa für Vertreter chinesischer Umweltbehörden und Unternehmen organisiert. Das Programm AsiaProEco der Europäischen Union soll den Umweltdialog zwischen Europa und Asien stärken. Die zentrale Aufgabe des Wuppertal Institutes im Rahmen des Projektes ist die Erstellung einer wissenschaftlichen Abhandlung zu freiwilligen Ansätzen in der Europäischen Union. Die Analysen konzentrieren sich auf Gründe einer Übertragbarkeit, kritische Erfolgsfaktoren, Effektivität und die potentielle Anwendbarkeit in China. Im zweiten Teil des Projektes wird die politische und praktische Beratung zur Entwicklung erster Modelle der freiwilligen Vereinbarungen vor Ort unterstützt.
Die EU und die meisten Mitgliedsstaaten haben über viele Jahre Regionen mit weniger günstigen Bedingungen oder geringerer Wettbewerbsfähigkeit auf dem Europäischen Markt finanziell unterstützt. Die Entwicklungen hin zur Wirtschafts- und Währungsunion lassen die Bekämpfung regionaler Disparitäten umso dringlicher werden. Das übergeordnete Ziel liegt in der Beteiligung von Personen aus allen wirtschaftlichen Sektoren und in allen geographischen Gebieten an den Vorteilen eines vereinigten Europa. Spezifischere Ziele sind: die Stärkung und Reorganisation des Landwirtschaftssektors; die Diversifizierung des wirtschaftlichen und sozialen Gefüges ländlicher Räume; die In-Wertsetzung natürlicher Ressourcen und der Umweltschutz. Typische geförderte Projekte sind die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Entwicklung von Infrastruktur, Dienstleistungen für kleine Unternehmen, die Beförderung von Forschung und Entwicklung sowie Technologietransfer, Investitionsbeihilfen und Training für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs), verbesserte Qualifizierung, Erziehung und Gesundheit. In diesem Projekt wird die Frage gestellt, inwiefern die Erfahrungen aus der jüngeren EU-Regionalpolitik für Südafrika relevant sein könnten. Den besonderen Schwerpunkt bildet das LEADER-Programm, durch das Globalzuschüsse für die Umsetzung integrierter operativer Programme bereitgestellt werden können. Ziel ist es, einzelnen Regionen die Bewerbung um Globalzuschüsse zu ermöglichen, wodurch Graswurzel-Projekte unterstützt werden können. Die Unterstützung konzentriert sich auf beispielhafte lokale Entwicklungsinitiativen und Unternehmen, die sich durch Innovativität, Modellhaftigkeit und übertragbarkeit auszeichnen. Es werden auch überregionale (und internationale), von den lokalen Körperschaften in den ländlichen Regionen entwickelte Kooperationsprojekte gefördert. Dabei wird die Rolle der lokalen Regierung und Träger als Facilitator betont. Beide sollten marktgesteuerte Entwicklungsinitiativen durch passende Dienstleistungen unterstützen. Die konkreten Ziele dieser Facilitator-Rolle sind a) die Ermutigung der lokalen Bevölkerung und Unternehmer/Pioniere, b) die Förderung von Netzwerkarbeit und Austausch und c) die Herstellung von Synergien durch Koordinierung und Verankerung eines partnerschaftlichen Ansatzes. Es wird darauf hingewiesen, dass das gegenseitige Stimulationspotenzial zwischen der Entwicklung kleiner und mittelständischer Unternehmen, Dorferneuerung, marktorientierten Maßnahmen, weiterem Training etc. signifikant ist, was sich in der Tatsache widerspiegelt, dass die meisten der Projekte und Programme multidimensional sind.
Die Studie soll als Pilotprojekt: 1. eine Bestandsaufnahme von Populationen ausgewaehlter Wildpflanzenarten und deren genetischer Vielfalt liefern, 2. dazu beitragen, Naturschutzmassnahmen im Hinblick auf die In situ-Erhaltung von pflanzengenetischen Ressourcen zu ueberpruefen, 3. Zuechtern den Zugriff auf vegetationskundlich-floristisch und molekularbiologisch charakterisierte Populationen ermoeglichen. Folgende Arten wurden fuer die Studie ausgewaehlt (Name, Nutzung, Lebensform, Naturschutzprogramm); Camelina microcarpa (Kleinfruechtiger Leindotter, Oelpflanze, einjaehrig, krautig, Ackerrandstreifenprogramm); Carum carvi (Kuemmel, Gewuerzpflanze, zweijaehrig, krautig, Mittelgebirgsprogramm); Humulus lupulus (Hopfen, Aromastoffpflanze, ausdauernd, verholzt, Uferrandstreifenprogramm); Valerianella locusta (Feldsalat, Salatpflanze, einjaehrig, krautig, Ackerrandstreifenprogramm); Conringia orientalis (Ackerkohl, Oelpflanze, einjaehrig, krautig, Ackerrandstreifenprogramm). Der vegetationskundlich-floristische Teil des Arbeitsprogrammes umfasst: 1. die Uberpruefung und Ergaenzung der Rasterfeldkartierung und Auswahl fuer das Rheinland repraesentativer Populationen, 2. pflanzensoziologisch-standoertliche Dokumentation der ausgewaehlten Populationen nach BRAUN-BLANQUET mittels eines ausfuehrlichen Erhebungsbogens, 3. morphologisch-biometrische Charakterisierung der Freiland-Populationen anhand charakteristischer Merkmale. Der molekularbiologische Teil des Arbeitsprogrammes umfasst: 1. Entwicklung von DNAPraeparationstechniken fuer die jeweiligen Arten, 2. Durchfuehrung der RAPD-PCR mit verschiedenen Primern, 3. statistische Auswertung der Ergebnisse, Berechnung der genetischen Distanz.
Ziel und Inhalt des Vorhabens ist es, vor allem in ausgewählten mittel-, ost- und südeuropäischen Ländern innovative Forschungsprogramme (und gegebenenfalls nicht in Programmen organisierte Forschungsfelder) aus dem Bereich nachhaltiges Bauen (im Sinne der drei Säulen ökologisch, ökonomisch und sozial) zu identifizieren und damit eine Wissensbasis für eine mögliche stärkere internationale Einbindung oder Kooperation mit diesen Ländern zu schaffen. Dabei geht es nicht um eine 'Katalogisierung' sämtlicher Forschungsaktivitäten in diese Richtung, sondern um die Darstellung von bestehenden Programmen, künftigen Forschungsförderinteressen und die geplante Weiterentwicklung, die aus der Perspektive des Programms 'Haus der Zukunft' als besonders innovativ und richtungweisend angesehen werden. Projektablauf: Literatur- und Internetrecherche zu mittel-, ost- und südeuropäischen Forschungsprogrammen und innovativen Forschungsfeldern zu Fragen nachhaltigen Bauens; telefonische und schriftliche Kontaktaufnahme mit einschlägigen Institutionen (v.a. Ministerien; öffentliche und halböffentliche Agenturen und Fördereinrichtungen, Programmmanagements); telefonische Befragung zu einschlägigen Programmen und Forschungsförderinteressen; Auswahl von 3-5 Länderschwerpunkten (bestehend aus Ministerien und Fördereinrichtungen); ausführliche qualitative Interviews mit relevanten Akteuren und Auswertung innovativer Programme und Forschungsstrategien; Übersichtsbericht zu innovativen Forschungs- und Förderaktivitäten in ausgewählten mittel-, ost-, und südeuropäischen Ländern sowie weiterführenden Forschungsfragestellungen.
Ziele sind die Verbesserung der Lebensbedingungen fuer Wildkraeuter und Tierarten des Ackerlebensraumes sowie der oekologischen Situation angrenzender Biotope, die Begrenzung der Nitrat und Pflanzenschutzmittel-Eintraege in Boden und Gewaesser, die Entwicklung der Biotopvernetzung und die Bewahrung einer vielfaeltigen Kultur und Erholungslandschaft, die Foerderung einer umweltvertraeglichen Landwirtschaft und ihre Anpassung an die Entwicklung auf dem Agrarmarkt. Eine Weiterfuehrung ist mit den 'Artenschutzmassnahmen fuer Ackerwildkraeuter' ab 1997 gegeben. Die Ergebnisse des Projekts sind veroeffentlicht von der Alfred Toepfer Akademie fuer Naturschutz, NNA-Berichte, 9.Jahrgang, Heft 2, 1996 und im Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen, 17. Jahrgang, Nr. 6, Hannover, 1997.
Im Rahmen eines Kolloquiums sollen in Form von Vortraegen und Diskussionen die Erfahrungen mit Ackerrandstreifenprogrammen als Mittel zum Schutz der Segetalflora ausgetauscht werden. Ansaetze zur Verbesserung dieser Programme und Vorschlaege fuer weiterreichende Schutzmassnahmen sollen zusammengestellt und aus oekologischer Sicht bewertet werden.
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Bund | 9 |
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Förderprogramm | 9 |
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