Zur Reinigung von Abwaessern mit hohen organischen Schadstoffkonzentrationen werden aerobe Hochlastreaktoren eingesetzt. Dabei wird die Leistungssteigerung mit unterschiedlichen Verfahrens- und Reaktortechniken erzielt. Alle Systeme haben gemeinsam, dass bei intensiver Durchmischung mit hoher Turbulenz durch Scherkraefte grosse Phasengrenzflaechen zwischen Substrat/Sauerstoff und Bakterien/Sauerstoff erzeugt werden. Dies verbessert sowohl den Sauerstofftransport als auch den Stoffuebergang. Nach diesen Prinzipien arbeitet auch der Umlaufreaktor mit gepackter Saeule, die aus speziell geformten Keramikteilen besteht. Modelluntersuchungen mit synthetischem Abwasser zeigen, dass dieser Reaktor die Abbauleistung bekannter Hochlastreaktoren erreicht, aber weniger Energie und keine beweglichen Teile benoetigt.
Anaerob vorbehandelte Abwaesser koennen nicht unmittelbar in Vorfluter eingeleitet werden. In jedem Fall muss noch eine aerobe Nachreinigung erfolgen. Dabei treten eine Reihe von Problemen auf (Faellungsreaktionen, Hemmwirkung von NH3, Geruchsprobleme, Schlammanfall, Sauerstoffverbrauch).
Die anlage besteht aus einem Vorklaerbecken, einem Ausgleichsbehaelter, einem Anaerobreaktor (up-flow) und einer Belebungsanlage. Untersuchungsschwerpunkte sind: Einflussparameter auf Vorversaeuerung, Neutralisation, Naehrstoffbedarf, Verhinderung von Blaehschlamm.
NiERE steht für nachhaltige innovative Energie- und Ressourceneffizienz. Es soll im Rahmen der Planung und des Baus einer Pilotanlage mit verschiedenen innovativen FuE-Projekten das Verfahren zur stofflichen Verwertung von industrieller und agrarischer Biomasse und von biogenen Reststoffen' gezielt weiterentwickelt und konkret angewendet werden auf: a) Aufbereitung nährstoffreicher biogener Reststoffe (Fermentationsrückstände aus der Vitamin-B2-Produktion, Überschuss-Bierhefe aus der Bierproduktion und Überschuss-Biomasse aus aerober Abwasserreinigung) und b) Produktion der 3 Endprodukte: Wertstoffe (Aminosäuren), Mineraldünger und Biomethan. Das Gesamtvorhaben zielt sowohl auf eine vollständige als auch physikalisch klimaneutrale Verwertung aller Einzel-Inhaltstoffe der eingesetzten biogenen Reststoffe ab. in der Pilotanlage soll durch gezielte Versuche die Übertragbarkeit der o.a. Substrate auf weitere potenzielle biogene Reststoffe entwickelt werden. Durch das frühe Herausnehmen von Hemmstoffen (im wesentlichen Stickstoff- und Schwefelverbindungen) können im Unterschied zu den bekannten Verfahren des Stands der Technik die biogenen Reststoffe der Vergärung ohne jegliche prozesstechnischen Behinderungen zugeführt werden'.