Das Projekt "Analyse der sozialen Dimensionen von Klimawandelfolgen und Entwicklung entsprechend differenzierter Politikinstrumente" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) , Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Freie Universität Berlin - Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften - Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft - Forschungszentrum für Umweltpolitik.Naturwissenschaftliche und ökonomische Folgen des Klimawandels sind bereits gut untersucht. Soziale Folgen des Klimawandels und deren Konsequenzen für die Bildung gesellschaftlicher Resilienz sind mindestens genauso relevant wie aktueller Forschungsgegenstand. So verstärken künftige Klimawandelfolgen bereits vorhandene Ungleichheiten in Einkommens- und Vermögensverhältnissen, inkl. gesundheitliche Ungleichheiten, und beeinflussen andere soziale Aspekte, wie Teilhabechancen oder Geschlechtergerechtigkeit. Die sozialen Dimensionen der Einzelkomponenten von Verwundbarkeit (Anpassungskapazität, Sensitivität, Exposition) - u.a. hinsichtlich gesundheitlicher Wirkungen auf die Bevölkerung - und der sozialen Aspekte des bestehenden Policy Mix sollen einer systemischen Analyse unterzogen. Greifbare Beispiele sollen den komplexen Charakter von Problem und Lösung verdeutlichen. Die Grundbedürfnisse der vulnerabelsten und sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen sollten in einer nachhaltigen Welt hohe Priorität haben ('leave no one behind'). Auf der Basis der sozialwissenschaftlichen Analyse und dieser Zielsetzung sollen Vorschläge zu angepassten Politikinstrumenten entwickelt werden, die soziale Resilienz verbessern. Dabei werden folgende Fragen beantwortet: Auf welcher Ebene nähert man sich am besten Fragen der gesellschaftlichen Resilienz und warum? Welche differenzierten Maßnahmen und Politikinstrumente zur Stärkung sozialer Resilienz sind folglich im Aktionsplan Anpassung erforderlich? Auf welcher staatlichen Ebene sind welche Veränderungen in welchen Zeithorizonten umzusetzen? Wie sollte die Deutsche Anpassungsstrategie ggf. stärker ausdifferenziert werden? Wie ist die Schnittstelle zur darüber quer liegenden sozial-ökologischen Transformation auszugestalten?
Das globale Klima ändert sich und damit ändern sich auch die Lebensbedingungen in Deutschland. Das Umweltbundesamt fördert die aktive Anpassung an den Klimawandel. Das Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung (KomPass) ist Wegweiser und Ansprechpartner für Anpassungsaktivitäten in Deutschland und fungiert als Schnittstelle zwischen Klimafolgenforschung, Gesellschaft und Politik. Klimawandel und Anpassung in Deutschland Der Klimawandel ist längst da, auch in Deutschland spüren wir ihn schon. Die Folgen sind vielfältig: Der Klimawandel hat Einfluss auf unser Wohnen, Arbeiten und unsere Gesundheit. Alle vier Jahre gibt der Monitoringbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie einen Überblick über Folgen des Klimawandels und Anpassung in Deutschland. Die Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021 (KWRA) des Bundes ist die umfangreichste Analyse zu Risiken und Wirkungen des Klimawandels in Deutschland (siehe Themen-Artikel: Risiken und Anpassungspotential ). Anpassung an den Klimawandel hilft, besser mit dessen Folgen umzugehen, Schäden zu verringern und gegebenenfalls existierende Chancen zu nutzen. Vor diesem Hintergrund betreiben Bund und Länder eine aktive und vorausschauende Anpassungspolitik (siehe Themen-Artikel Anpassung an den Klimawandel und Klimafolgen und Anpassung ). Auf den Internetseiten des Kompetenzzentrums Klimafolgen und Anpassung im Umweltbundesamt (KomPass) finden Sie einen Überblick über die aktuellen Tätigkeiten des Bundes und der Länder. Zusätzlich können Sie auf eine Vielzahl von Informationen zu Klimaanpassung, möglichen Maßnahmen und Beispielen zugreifen. In der Tatenbank werden konkrete Projekte und zahlreiche Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland vorgestellt. Mit dem Bundespreis „Blauer Kompass“ werden regelmäßig Projekte zur Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Rahmen eines Wettbewerbs Blauer Kompass prämiert. Der Klimalotse ist ein Leitfaden, der Entscheidungsträger in Städten und Gemeinden etwa in Umweltämtern oder in der Stadtplanung dabei unterstützt, die Risiken des Klimawandels zu umschiffen und Chancen gezielt zu verfolgen. Klimawandel und Anpassung in der EU Als deutsche Anlaufstelle für die Belange der Anpassung an den Klimawandel ist KomPass auch Partner für EU-weite Aktivitäten und Projekte zum Thema. KomPass kooperiert eng mit den nationalen Umweltämtern unserer Nachbarstaaten, der Europäischen Umweltagentur sowie der Europäischen Kommission, DG for Environment und DG Clima (Themenartikel: Anpassung auf EU-Ebene ). Auf europäischer Ebene unterstützt die gemeinsame Plattform der Europäischen Kommission und der Europäischen Umweltagentur Climate-ADAPT den Anpassungsprozess in Europa. Klimaanpassung International Das Umweltbundesamt ist auch international in die Themen Klimawandel und Anpassung an den Klimawandel eingebunden und speist die deutsche Expertise in Vorhaben des UNFCCC und OECD ein.
Anpassung an die Folgen des Klimawandels: Strategien zur Reduzierung der UV -Belastung UV -bedingte Erkrankungen, insbesondere Krebserkrankungen, steigen seit Jahrzehnten kontinuierlich an und der Klimawandel verschärft diese Situation noch. Im Rahmen der aktuellen Klimawirkungs- und Risikoanalyse für Deutschland ( KWRA 2021; Teilbericht 5; Handlungsfeld "Menschliche Gesundheit" ) wurde auf Basis der derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Klimawirkung " UV -bedingte Gesundheitsschädigungen" darum ein hohes Klimarisiko und ein entsprechend sehr dringendes Handlungserfordernis attestiert. Eine zielgruppenorientierte, nachhaltige und flächendeckende Schaffung und Umsetzung krankheitsvorbeugender (präventiver) Maßnahmen ist dringend geboten. Selbstverständlich zielen diese Maßnahmen nicht darauf ab, UV -Strahlung und damit die Sonne komplett zu meiden. Es geht darum, die Voraussetzungen für einen bewussten Umgang mit Sonne und UV -Strahlung zu schaffen und einen lebbaren UV -Schutz zu ermöglichen. Herausforderung Risikoakzeptanz / Motivation Da UV -Strahlung nicht spürbar ist und darum auch nicht als unmittelbar bedrohlich wahrgenommen wird, mangelt es vielfach am Bewusstsein für das mit UV -Strahlung einhergehende Gesundheitsrisiko und damit an der Motivation, der Gefährdung konsequent entgegenzuwirken. Entsprechend hoch ist der Anspruch an Anpassungsstrategien zur Minimierung des Klimarisikos durch UV -bedingte Gesundheitsschäden. Wirkungsvolle Maßnahmen umfassen Verhaltensprävention und Verhältnisprävention. Die sinnvolle und synergistische Kombination verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen erlaubt, den hohen Ansprüchen an die Präventionsarbeit, die die Risikowahrnehmung , die Akzeptanz und die Motivation für präventives Handeln zu stärken hat, gerecht zu werden. Broschüren zum Thema downloaden : zum Download: Praxistipps zum UV-Schutz - Maßnahmen für Kitas und Schulen (PDF, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm) … PDF 2 MB Broschüre Praxistipps zum UV -Schutz - Maßnahmen für Kitas und Schulen downloaden : zum Download: Praxistipps zum UV-Schutz - Maßnahmen für Kommunen (PDF, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm) … PDF 2 MB Broschüre Praxistipps zum UV-Schutz - Maßnahmen für Kommunen downloaden : zum Download: Praxistipps zum UV-Schutz - Maßnahmen für Vereine (PDF, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm) … PDF 2 MB Broschüre Praxistipps zum UV -Schutz - Maßnahmen für Vereine downloaden : zum Download: Handreichung für Aktionen mit kostenloser Sonnencreme in Spendern (PDF, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm) … PDF 1 MB Broschüre Handreichung für Aktionen mit kostenloser Sonnencreme in Spendern Anpassungsstrategien zur Minimierung UV -bedingter Erkrankungen Im Rahmen der aktuellen Klimawirkungs- und Risikoanalyse (KWRA 2021) wurden Maßnahmen und Instrumente zur Anpassung in Bezug auf die Klimawirkung " UV -bedingte Gesundheitsschädigungen (insbesondere Hautkrebs)" formuliert. Diese beschlossenen Maßnahmen sind Teil des sogenannten Aktionsplans Anpassung III (APA III) der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS). Zu diesen beschlossenen Maßnahmen gehören: die Erstellung und Überprüfung von Informationsmaßnahmen, die auf die einzelnen Bedürfnisse unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen zugeschnitten sind, die Entwicklung von Schulungsangeboten für Multiplikatoren wie Ärzt*innen oder Erziehungs- und Lehrkräfte, die Integration des Themas "Schutz vor UV -Strahlung" in Lehr-, Erziehungs- und Ausbildungspläne, die Integration von UV -Belastung in Frühwarnsysteme, die Berücksichtigung der UV -Strahlung als gesundheitsrelevanter Umweltfaktor bei der Einrichtung eines integrierten Umwelt- und Gesundheitsbeobachtungssystems sowie die Entwicklung von frei zugänglichen GIS-basierten Modellierungsprogrammen zur Visualisierung der UV -Strahlungsbelastung für Stadt- und Gebäudeplanung sowie Landschaftsarchitektur, um die sinnvolle Schaffung von Außenbereichen mit reduzierter UV-Strahlungsbelastung zu erleichtern. Nachhaltigkeit ist das Ziel Für alle Maßnahmen ist entscheidend, dass sie nachhaltig gestaltet sind, also dass diese Maßnahmen nach Etablierung stetig eingesetzt, wiederholt, überprüft und in optimierter Form wieder etabliert sowie weiter angewendet werden. Diese Kontinuität ist entscheidend für den Erfolg, der darauf abzielt, dass UV -bedingte Gesundheitsschäden soweit wie möglich reduziert werden. Gelingen soll dies mit der Förderung flächendeckend etablierter verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen. Im Aktionsplan Anpassung III (APA III) wurde hierzu unter dem Begriff "weiterreichende Anpassung" folgendes festgelegt: Förderung der flächendeckenden Etablierung verhaltenspräventiver Maßnahmen, unter anderem durch die Entwicklung von Multikomponenten-Programmen (schriftliche, visuelle, elektronische und interpersonelle Kommunikation inklusive Nutzung von Medien (Internetseiten, Social Media, SMS oder Apps) zur Aufklärung über die UV -bedingte Gesundheitsgefährdung und Anwendung entsprechender Schutzmaßnahmen. In der onkologischen S3-Leitlinie "Prävention von Hautkrebs" wird ausgeführt, dass multimediale Ansätze und die Nutzung von Medien für Kinder und Jugendliche bestens zur Informationsweitergabe geeignet sind. Förderung der flächendeckenden Etablierung verhältnispräventiver Maßnahmen auf kommunaler Ebene. Hierzu gehören die Etablierung von Bebauung, bautechnischen Maßnahmen und vor allem Bepflanzung (Bäume, Gebäudebegrünungen und Rasenflächen), die einzeln und in Kombination eine effektive Reduzierung hoher Sonnenstrahlungsbelastungen ermöglichen. Diese sollen verstärkt in Klimaanpassungsstrategien von Bund und Kommunen integriert sein. Insbesondere bei Flächen mit hohem Rückstrahlvermögen soll bei der Bebauung eine gute Verschattung und ggf. Überdachungen mit Verschattungselementen gewährleistet sein. Durch informierte Planung der Tagesabläufe in Kindergärten und Schulen sowie Arbeitsplanung sollen Sonnenstrahlungsbelastungen reduziert werden – so die mit höchster Priorität bewertete Empfehlung der onkologischen S3-Leitlinie "Prävention von Hautkrebs" . Des Weiteren empfiehlt diese Leitlinie, dass in Anbetracht des voranschreitenden Klimawandels bei der Neuanlage oder Umgestaltung von Plätzen (auch Schulhöfen und Kindergärten) oder des Straßenraums auf Oberflächen mit möglichst geringem Rückstrahlvermögen (Albedo) zurückgegriffen werden sollte, und dass zur Reduzierung des Rückstrahlvermögens und zum Zwecke der Verschattung in Siedlungsgebieten der überwiegende Teil aller nicht überbauten Flächen begrünt werden sollte. Aufnahme des Themas als Teilziel der bereits im Rahmen des Präventionsgesetzes formulierten Gesundheitsziele "Gesund aufwachsen" und "Gesund älter werden" und Anpassung baurechtlicher Regelungen. Stand: 05.02.2025
Mit der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel 2024 (DAS 2024) beschließt die Bundesregierung erstmals messbare Ziele, mit denen der Bund Infrastrukturen, Gebäude, Land- und Forstwirtschaft und andere Sektoren klimaresilient machen will. Fortschritte bei der Zielerreichung werden zukünftig im DAS-Monitoringsystem beim UBA gemessen. Die Folgen des Klimawandels in Deutschland sind spürbar und messbar. Das Jahr 2023 war sowohl in Deutschland als auch weltweit das wärmste Jahr seit dem Messbeginn im Jahr 1881; die mittlere Lufttemperatur in Deutschland hat seit dieser Zeit bereits um 1,8 °C zugenommen. In den letzten Jahren erlebten viele Regionen die katastrophalen Folgen von extremen Wetterereignissen wie Hitzewellen, Dürreperioden, Starkregen - und Hochwasserereignisse. Die Klimarisikoanalysen für Deutschland und für Europa zeigen eindeutig: Klimarisiken für Ökosysteme, die menschliche Gesundheit und Infrastrukturen werden zunehmen und betreffen zukünftig alle Regionen. Um bereits bestehende Folgen des Klimawandel zu mindern und vorsorgend zukünftige Klimarisiken zu reduzieren, hat die Bundesregierung, unter der Federführung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz ( BMUV ), die neue Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel 2024 ( DAS 2024) beschlossen. Die Strategie enthält erstmalig messbare Ziele der Klimaanpassung. Die Ziele sind in sieben thematische Cluster gegliedert: Infrastruktur, Land und Landnutzung , menschliche Gesundheit und Pflege, Stadtentwicklung und Raumplanung und Bevölkerungsschutz, Wasser, Wirtschaft und ein Cluster mit übergreifenden Themenbereichen. Mit der neuen Klimaanpassungsstrategie erfüllt die Bundesregierung eine zentrale Verpflichtung aus dem Bundes-Klimaanpassungsgesetz . Wichtig bleiben alle Anstrengungen zum Klimaschutz , damit die Folgen des Klimawandels nicht unbeherrschbar werden. Das Umweltbundesamt ( UBA ) hat das BMUV und die Interministerielle Arbeitsgruppe Anpassung an den Klimawandel bei der Koordination und Entwicklung der Anpassungsstrategie fachlich beraten und den Strategieprozess mit Beteiligungsformaten für Verbände, Bundesländer, die Wissenschaft sowie Bürgerinnen und Bürger unterstützt. Ziele und Maßnahmen reagieren auf besonders dringende Risiken des Klimawandels In der Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021 (KWRA) für Deutschland hat das UBA gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus 24 anderen Bundesbehörden sowie wissenschaftlichen Institutionen die Klimarisiken mit besonders dringendem Handlungsbedarf festgestellt. Die nun beschlossenen Ziele der Anpassung bauen auf dieser zentralen Grundlage auf und sollen die Klimarisiken mit entsprechenden Zielen und Maßnahmen reduzieren. Einige Themen der KWRA, wie die Energieinfrastruktur oder ein klimaresilientes Gesundheitssystem, sollen in der Fortschreibung der DAS adressiert werden. Zielfortschritte werden im Monitoringsystem des UBA gemessen Das DAS-Monitoringsystem zur Klimaanpassungsstrategie wird die Fortschritte bei der Zielerreichung anhand von Indikatoren messen. Für die meisten Ziele sind bereits entwickelte oder sich in der Entwicklung befindliche Indikatoren identifiziert. Für einige Ziele müssen die Bundesressorts in den nächsten Jahren neue Indikatoren und Datengrundlagen entwickeln. Die Indikatoren sind eine wichtige Grundlage, um ambitionierte Zielsetzungen festzulegen. Die neuen Ziele der DAS 2024 enthalten entweder einen konkreten Zielwert, ein Verbesserungsgebot oder ein Verschlechterungsverbot. Die Daten und Indikatoren des Monitoringsystems werden künftig soweit wie möglich automatisiert aktualisiert und in einer vom UBA betriebenen Datenbankanwendung zusammengeführt werden. Der nächste Monitoringbericht zur DAS 2027 wird die wissenschaftliche Grundlage für die Bewertung der Fortschritte in der Zielerreichung im Rahmen der Strategiefortschreibung 2028 sein. Aktionsplan bündelt Maßnahmen zur Zielerreichung Der Aktionsplan Anpassung IV legt dar, mit welchen Maßnahmen und Politikinstrumenten die zuständigen Ressorts die Anpassungsziele erreichen wollen. Bei der Auswahl und Bewertung von Maßnahmen unterstützte das Behördennetzwerk Klimafolgen und Anpassung die Interministerielle Arbeitsgruppe Anpassung an den Klimawandel. In dem Netzwerk arbeiten 25 Bundesoberbehörden unter der Koordination des UBA zusammen. Hinweise von Verbänden, Ländern, Kommunen und der Wissenschaft sind eingeflossen Das UBA und BMUV haben mit dem breit angelegten Beteiligungsprozess „Dialog KlimaAnpassung“ Fachleute von Bundesländern, Verbänden einschließlich kommunaler Spitzenverbände und der Wissenschaft umfassend an der Erarbeitung der Klimaanpassungsstrategie beteiligt. Flankierend haben Bürger*innen in fünf unterschiedlich vom Klimawandel betroffenen Regionen Deutschlands sowie in einer deutschlandweiten Online-Umfrage Ideen und Empfehlungen eingebracht, wie sich die Zukunft im Klimawandel lebenswert gestalten lässt. Die Beiträge der Fachleute sowie Bürger*innen zeigen sowohl den Willen zum eigenen Handeln als auch qualifizierte Hinweise für die Bundesregierung auf. Alle Empfehlungen aus dem „Dialog KlimaAnpassung“ einschließlich der abschließenden Konsultation des Strategieentwurfs wurden den fachlich verantwortlichen Bundesministerien zur Prüfung vorgelegt, um sie für die Erarbeitung der Strategie zu nutzen. Klimaanpassung als Gemeinschaftsaufgabe Eine wirksame Vorsorge gegenüber den Folgen des Klimawandels kann nur in Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern, Kommunen und gesellschaftlichen Akteuren erreicht werden. Damit Ziele und Maßnahmen der Klimaanpassung entsprechend der regionalen und lokalen Betroffenheiten umgesetzt werden, arbeiten Bund und Länder im Rahmen der Umweltministerkonferenz weiterhin an einer gemeinschaftlichen Finanzierung. Auch das UBA sieht eine neue Gemeinschaftsaufgabe Klimaanpassung als eine der dringlichsten Zukunftsaufgaben. Fortschrittsmessung der Klimaanpassung in internationalen Prozessen Mit messbaren und indikatorgestützten Zielen der Klimaanpassung ist Deutschland – ebenso wie viele andere Länder – bestrebt, eine fundierte Grundlage und effiziente Governance für eine bessere Fortschrittsmessung von Klimawandelanpassung zu schaffen. Auf der diesjährigen UN-Klimakonferenz COP 29 beschlossen die Vertragsstaaten, dass sie ihre Fortschritte beim Erreichen der internationalen Anpassungsziele (Global Goal on Adaptation , GGA) mit max. 100 noch zu bestimmenden Indikatoren überprüfen werden. Die internationalen Anpassungsziele adressieren ähnliche Themenfelder wie die nationalen Ziele, zum Beispiel die Wasserwirtschaft, Biodiversität , Gesundheit oder Infrastrukturen. Darüber hinaus sieht das GGA einige prozedurale Ziele vor, die bis 2030 erreicht werden sollen: alle Länder sollen eine Klimarisikoanalyse durchgeführt haben, eine nationale Anpassungsstrategie bzw. einen Anpassungsplan beschlossen haben und umsetzen, sowie ein System für Monitoring , Evaluation und Lernen für Anpassungsaktivitäten aufgebaut haben. Auf europäischer Ebene spielt das Thema Fortschrittsmessung ebenso eine große Rolle. Der Europäische Rechnungshof empfahl in dem Sonderbericht „Anpassung an den Klimawandel in der EU: Maßnahmen bleiben hinter den Ambitionen zurück“ , dass die Europäische Kommission die Berichterstattung über die Anpassung an den Klimawandel über gemeinsame Indikatoren und Kriterien für die Messung der Fortschritte verbessern soll. Auch die OECD unterstützt die nationale Fortschrittserfassung; beispielsweise mit dem Bericht „Measuring Progress in Adapting to a Changing Climate “, in dem ein Rahmen für die Messung von Klimaanpassung vorgestellt und anhand von Fallstudien in drei Ländern angewandt wird. Das UBA unterstützt das BMUV bei der regelmäßigen Berichterstattung zu Klimawandelanpassung nach der EU Governance Verordnung und für die UNFCCC Biennial Transparency Reports sowie UNFCCC Nationalberichte. Zur Umsetzung des nationalen Klimaanpassungsgesetzes, sowie zur Erreichung der internationalen Anpassungsziele, wird das UBA zukünftig weitere Klimarisikoanalysen, Monitoringberichte und wissenschaftliche Wirkungsanalysen durchführen, um die Bundesressorts bei der Fortschrittbewertung zu Klimaanpassung im Rahmen der Strategiefortschreibung umfassend zu informieren.
Das Projekt "Behördennetzwerk Klimaanpassung: Methoden zur Entwicklung eines integrierten Policy Mixes der deutschen Klimaanpassungsstrategie" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) , Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Adelphi Research gemeinnützige GmbH.Das Vorhaben knüpft an die Arbeiten aus dem Projekt 'Behördennetzwerk Klimaanpassung: Methoden zur Unterstützung und inhaltliche Weiterentwicklung der deutschen Klimaanpassungsstrategie' (FKZ 3718 48 1000) an. Kernziel ist die Erarbeitung eines integrierten Policy Mixes für den Aktionsplan Anpassung (APA) IV. Dieser soll an den Zielen der Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes ausgerichtet sein und damit die Umsetzung der SDGs auf nationaler Ebene unterstützen. Hierzu sollen die Ergebnisse zu prioritären Klimawirkungen und Handlungserfordernisse für Deutschland aus dem Vorhaben 'Vulnerabilitätsanalyse 2021' (FKZ 3717 48 102 0) genutzt werden. Zudem sollen methodische Vorarbeiten für ein konkretisiertes Zielsystem zur DAS aufgegriffen und in einen konkreten Erarbeitungsprozess unter Einbindung der relevanten Akteure überführt werden. Auf diesen Grundlagen aufbauend sollen in einem moderierten Prozess unter Einbindung der Bundesländer, Kommunen und Stakeholdergruppen ein ebenenübergreifender Policy Mix entworfen werden. Das Vorhaben soll hierzu kontinuierlich fachliche Impulse aus der Wissenschaft in den Erarbeitungsprozess des APA IV einspeisen. Das Vorhaben führt vorbereitend eine Synthese von Forschungsergebnissen zu Maßnahmen und Politikinstrumenten durch und nutzt die Vorarbeiten aus dem Vorhaben 'Vertiefte ökonomische Analyse einzelner Politikinstrumente und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel' (FKZ 3716 48 1000).Das Vorhaben entwickelt zudem einen anwendungsorientierten Vorschlag zur Wirksamkeitsprüfung von Politikinstrumenten und Anpassungsmaßnahmen als eine Arbeitsgrundlage für das Behördennetzwerk. Es unterstützt darüber hinaus die fachliche Zusammenarbeit des Behördennetzwerkes zu weiteren Produkten der DAS (z.B. Monitoring zur DAS und die Entwicklung von Response Indikatoren zum Monitoring von Anpassungsmaßnahmen).
Das Projekt "Monitoring zur DAS - Technische und inhaltliche Weiterentwicklung" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) , Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Bosch & Partner GmbH.Der DAS Monitoring Bericht wurde in zwei Ausgaben 2015 und 2019 veröffentlicht und hat sich als bekannte und häufig genutzte Informationsgrundlage zu Klimafolgen und Anpassung etabliert. Das Indikatorensystem wurde 2009 - 2012 parallel zur ersten Vulnerabilitätsanalyse sowie zum ersten Aktionsplan Anpassung (APA I) entwickelt. Die Response-Indikatoren des Systems bilden Anpassung mit Hilfe von Indikatoren ab, die auf Basis des verfügbaren Wissens als unterstützend für Anpassung an den Klimawandel eingeschätzt wurden. Diese sollen nun weiterentwickelt werden mit dem Ziel, sie stärker auf die Maßnahmen der Aktionspläne II und III zu beziehen. Das Fortschreibungs- und das Kommunikationskonzept sollen ebenfalls überprüft und in Hinblick auf ihre Effizienz optimiert werden: Evaluation aktueller Informations- und Nutzerbedarfe und Entwicklung von Prototypen für neue Kommunikationsformate, z.B. neben vierjährlicher Aktualisierung des gesamten Print-Berichts auch digitale (Teil-)Varianten für neue Medien. Überprüfung des DAS-Indikatorensystems, insbes. Analyse der Anbindung von Response-Indikatoren an APA III Maßnahmen und aktuelle Schwerpunkte der Vulnerabilitätsanalyse. Anpassung des Monitoringkonzeptes und Entwicklung entsprechender Indikatoren, auch aus neuen digitalen Datenquellen (z.B. Verstetigung pilothaft erarbeiteter Indikatoren aus Copernicus-Daten). Überprüfung und Überarbeitung des Daten-Fortschreibungskonzeptes. Aktualisierung des Monitoringberichtes 2023 basierend auf fortgeschriebenen Konzepten.
Was braucht ein kommunaler Hitzeaktionsplan und wo gibt es Unterstützungsbedarf? Diese und weitere Fragen sind mit der Zunahme von Hitzeperioden und ihren Auswirkungen in den vergangenen Jahren zunehmend relevanter geworden. Deshalb hat ein erstes bundesweites Forschungsprojekt kommunale Hitzeaktionspläne etwas genauer unter die Lupe genommen – mit bemerkenswerten Einblicken. Hitzewellen werden häufiger und intensiver Die Daten des Deutschen Wetterdienstes zeigen seit den 1970er Jahren eine Zunahme von Hitzewellen in Deutschland. Die Europäische Umweltagentur geht davon aus, dass unter allen betrachteten Klimawandelszenarien in Zukunft eine Zunahme von Hitzewellen, sowohl hinsichtlich deren Häufigkeit, Dauer als auch deren Intensität, zu erwarten ist. Auch die Klimawirkungs- und Risikoanalyse für Deutschland projiziert eine flächendeckende Zunahme von Hitzewellen. Demnach werden urbane Ballungsräume besonders betroffen sein. Extrem heiße Sommer in Deutschland sind in der Konsequenz in den kommenden Jahren – wie bereits in den Jahren 2003, 2018, 2019 und 2022 – vermehrt zu erwarten. Die Gefährdung der menschlichen Gesundheit durch Hitzeereignisse und Sonneneinstrahlung bleibt selbst bei einem schwachen Klimawandel bestehen. Deshalb wurde im zweiten Aktionsplan Anpassung zur Umsetzung der Deutschen Anpassungsstrategie im Jahr 2015 die Notwendigkeit zur Erstellung von Hitzeaktionsplänen (HAP) – wie bereits von der Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) zeitnah nach dem extremen Hitzesommer 2003 in Europa empfohlen – erwähnt. Die Bund/Länder Ad-hoc Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Anpassung an den Klimawandel“ ( GAK ) publizierte daraufhin „ Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit “. Forschungsprojekt untersucht Umsetzungsstand bei Hitzeaktionsplänen Aber inwieweit sind diese Handlungsempfehlungen bei den Zielgruppen – Bundesländern und Kommunen – angekommen? Welche Akteure entwickeln bereits passende Pläne zur Vorsorge gegen und Bewältigung von Hitzewellen? Auf welche Klimavorsorgedienste wird dabei zurückgegriffen? Und wo liegen Barrieren in diesem Prozess? Diese und andere Fragen bearbeitete die Beratungsfirma adelphi research gGmbH und die Hochschule Fulda im Auftrag des Umweltbundesamtes im Forschungsprojekt „Wirksamkeitsanalysen von gesundheitlichen Anpassungsmaßnahmen im Rahmen von Hitzeaktionsplänen sowie Klimaanpassungsdiensten“ (kurz: HAP-DE; 2019-2023). Maßnahmen können hitzebedingte Mortalität senken Mit einer systematischen Literaturrecherche identifizierte das Projektteam elf Studien zwischen 2008 und 2019, die den Einfluss von Hitzeaktionsplänen auf die hitzebedingte Mortalität thematisieren. Besonders älteren Menschen und Frauen können Hitzeaktionspläne demnach helfen, ihr Risiko, aufgrund von Hitze zu sterben, zu verringern. Deshalb sollte der Bund prüfen, inwieweit zielgruppenspezifische Maßnahmen aus anderen Ländern und deren Plänen sich auch zur Umsetzung in Deutschland eignen. Bisher haben nur wenige Kommune Hitzeaktionspläne umgesetzt Mit einer Onlineumfrage unter kommunalen Verwaltungen erlangte das Projektteam wichtige Erkenntnisse zu der Bedeutung, den Barrieren und Erfolgsfaktoren bei der Entwicklung und Umsetzung von Hitzeaktionsplänen. Über die Hälfte der 116 Antwortenden (58%) kannten die Handlungsempfehlungen zur Erstellung von Hitzeaktionsplänen. In der Gruppe der befragten Bundesländer waren sie sogar mehr als 90% bekannt. Von den Personen, welche die Handlungsempfehlungen kennen, fanden 81% die Handlungsempfehlungen sehr beziehungsweise eher hilfreich. Nur 16% gaben an, dass diese für sie eher nicht oder gar nicht (3%) hilfreich waren. Zum Befragungszeitpunkt im späten Frühjahr 2020 hatte noch kein Bundesland und nur vier Kommunen bzw. ein Landkreis nach eigenen Angaben Hitzeaktionspläne umgesetzt. Bei rund der Hälfte der Antwortenden auf Ebene der Bundesländer beziehungsweise Gemeinden war ein solcher allerdings in Erarbeitung oder zumindest in Planung. Von den befragten Kommunen häufig genutzte Klimavorsorgedienste zum Thema umfassen den Hitzeknigge des UBA , den DWD-Hitzenewsletter , die NINA-Warn-App sowie das Klimavorsorgeportal der Bundesregierung. Begriff „Hitzeaktionsplan“ wird unterschiedlich ausgelegt Im Rahmen von Fallstudien und Beratungen erarbeitete das Projektteam weitere Evidenz zum Stand der Hitzeaktionsplanung und damit verbundenen Barrieren. Dabei zeigte sich schnell, dass der Begriff „Hitzeaktionsplan“ von Kommunen unterschiedlich ausgelegt wird. Die konkreten Maßnahmen, die Kommunen unter dem Stichwort Hitzeaktionsplan planen, fallen entsprechend vielfältig aus. In der Analyse kristallisierten sich Faktoren heraus, die maßgelblich für den Erfolg oder Misserfolg eines kommunalen Hitzeaktionsplans sind. Dabei ging es unter anderem um: Risikowahrnehmung: Häufig werden Risiken, die von Hitze ausgehen, von der Bevölkerung und von Entscheidungstragenden in Politik und Verwaltung unterschätzt. Dies wirkt sich hemmend auf die Konzeption und Umsetzung eines Hitzeaktionsplans aus. Verteilung von Zuständigkeiten: Ein Hitzeaktionsplan benötigt die enge und – oftmals noch nicht etablierte – Zusammenarbeit verschiedener Akteure unter anderem aus den Bereichen Gesundheit, Umwelt, Soziales, Stadtplanung und Bevölkerungsschutz. Akquise von Ressourcen: Der Erhalt von ausreichend finanziellen und personellen Ressourcen für die Entwicklung und Umsetzung eines Hitzeaktionsplans stellte für mehrere interviewte Kommunen eine zentrale Herausforderung dar. Unter anderem auf Basis dieser Erkenntnisse hat die Hochschule Fulda eine Arbeitshilfe für die Entwicklung und Umsetzung kommunaler Hitzeaktionspläne veröffentlicht. Klimavorsorgedienste umfassender evaluieren Viele Akteure sehen Klimadienste als eine hilfreiche Unterstützung bei Aktivitäten zur Hitzevorsorge an. Inwieweit die Dienste tatsächlich genutzt werden und welche Wirkung sie entfalten, ist allerdings ungewiss, da nur wenige Klimavorsorgedienste evaluiert werden. Hier sollten die Anbieter solcher Dienste in Zukunft stärker tätig werden. Zur Unterstützung zukünftiger Evaluationen verfasste das Projektteam eine Handreichung mit dem Titel „ Evaluation von Klimavorsorgediensten – Anleitung und Tipps zur Analyse der Wirksamkeit “. Dieser Leitfaden umfasst methodische Hilfestellungen, Tipps und Hinweise, wie Verbreitung, Bekanntheit und Rezeption von Diensten bei der Zielgruppe oder Anwendungserfahrungen erfasst werden können. Übergreifenden Handlungsrahmen optimieren Um mehr kommunale Hitzeaktionspläne in die Umsetzung zu bringen, fordern viele Kommunen, den Gesundheitsschutz vor und bei Hitze im Rahmen einer kommunalen Pflichtaufgabe gesetzlich zu verankern und mit Leben zu füllen. Dies würde es den Akteuren vor Ort erleichtern, das Thema angesichts der vielen anderen Pflichtaufgaben stärker in den Fokus rücken zu können. Darüber hinaus empfiehlt das Projektteam, dass Bund und Länder einzelne Akteure noch intensiver in einen Austausch zum Thema bringen sollten, etwa über Dialogveranstaltungen, Weiterbildungen oder überregionale beziehungsweise ressortübergreifende Projekte. Solch ein Wissensaustausch und eine verstärkte Kooperation wäre vor allem hilfreich für Bundesoberbehörden unterschiedlicher Ressorts und Kommunalverwaltungen; dort insbesondere für die Gesundheits- und Sozialämter. Abschlussbericht: Analyse von Hitzeaktionsplänen und gesundheitlichen Anpassungsmaßnahmen an Hitzeextreme in Deutschland Autor: Christian Kind (adelphi) Dieser Artikel wurde als Schwerpunktartikel im Newsletter Klimafolgen und Anpassung Nr. 84 veröffentlicht. Hier können Sie den Newsletter abonnieren.
Klimaanpassung ist notwendig, um rechtzeitig auf die nicht mehr vermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels reagieren zu können und diese Auswirkungen zu thematisieren. Ziel ist es, sich so auf das sich ändernde Klima einzustellen, dass Schäden weitestgehend vermieden oder zumindest vermindert werden können. Zahlreiche „Initiativen und Maßnahmen“ sorgen bereits dafür, dass die Empfindlichkeit natürlicher und menschlicher Systeme gegenüber tatsächlichen oder erwarteten Auswirkungen der Klimaänderung verringert werden. Den internationalen Forschungsstand zum Klimawandel und seinen Risiken sowie zu möglichen beziehungsweise notwendigen Anpassungsstrategien fasst der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) in seinen regelmäßig veröffentlichten Sachstandsberichten zusammen und bewertet diese aus wissenschaftlicher Sicht. Auch Deutschland ist dabei, Treibhausgasemissionen zu senken und den Klimaschutz voran zu treiben. Neben dem Schutz des Klimas ist die Anpassung an die Folgen des Klimawandels eine wichtige Aufgabe, die angesichts steigender Auswirkungen immer bedeutender wird. Dies betrifft vor allem die Kommunen. Die Bundesregierung hat 2008 die „Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ (DAS) beschlossen und das Thema 2011 mit dem „Aktionsplan Anpassung“ weiter in den Fokus gerückt. Der Fortschrittsbericht zur DAS von Ende 2015 bilanziert die bundesweiten Aktivitäten und stellt in dem Aktionsplan II die laufenden und künftigen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel dar. Auch zukünftig werden die Klimafolgen und Anpassungsmaßnahmen in einem Monitoring-Bericht kontinuierlich dargestellt, die zukünftige Verletzlichkeit (Vulnerabilität) Deutschlands regelmäßig neu bewertet, der Anpassungsprozess fortlaufend evaluiert und mit Fortschrittsberichten und Aktionsplänen fortgeführt. Klimaanpassung – eine kommunale Aufgabe Klimaanpassung ist vor allem eine kommunale Aufgabe. Integrierte Klimaschutzkonzepte bieten die Möglichkeit, die Themenfelder Klimaschutz und Klimaanpassung gemeinsam anzugehen und mögliche Synergien zu nutzen. Das Themenfeld „Anpassung an den Klimawandel“ als Teilkonzept beschäftigt sich mit den Fragen, welche Belastungen in einer Kommune aufgrund des Klimawandels relevant werden könnten. Beispielsweise wird geprüft, ob ausreichend Schutz vor den Folgen extremer Niederschläge und Stürmen besteht, wie hoch die innerstädtischen versiegelten Flächen sind und welche mittel- und langfristigen Maßnahmen ergriffen werden müssen, um eine Kommune gegen die Klimafolgen zu wappnen. Weitere Lösungen für Frisch- und Kaltluftschneisen in Form von Frei- und Grünflächen sowie für die steigende Gefahr von Überschwemmungen durch Starkregen werden in dem Konzept erarbeitet. Werden die Anpassungsmaßnahmen gleich bei Sanierungs- und Stadtentwicklungsmaßnahmen geplant und berücksichtigt, minimiert sich der finanzielle Aufwand, und Schäden können bereits heute reduziert werden. Ein Beispiel für eine Maßnahme ist die Installation von Rückschlagklappen, die bei Überlastung der Kanalisation in Folge eines Starkregenereignisses den Eintritt von Niederschlagswasser in Gebäude verhindern. Weitere Maßnahmen umfassen z. B. die Begrünung von Dächern und Fassaden, die die Gebäudeaufwärmung im Sommer mindern und sich wärmedämmend im Winter auswirken, als Puffer für Niederschlagswasser dienen und die Lufthygiene verbessern. Des Weiteren können Verkehrs- oder Grünflächen in Siedlungen als sogenannte multifunktionale Flächen dienen, an denen zum Beispiel im Fall von Starkregen das Wasser gezielt hingeführt beziehungsweise gesammelt wird, um Schäden an anderer Stelle zu mindern. Für die Umsetzung kommunaler Anpassungsstrategien ist die öffentliche Kommunikation wichtig, um eine Akzeptanz der Maßnahmen zu schaffen. Informationsabende, Workshops und Diskussionsrunden beseitigen oft Bedenken von Bürgerinnen und Bürgern. Beispiele für Klimaanpassungen im Bereich Oberflächengewässer: Links Kommunale Klimaanpassung: Kompetente Beratung sowie weitere Informationen u.a. zu den Themen Klimawandel, Klimafolgen, Anpassung und Fördermöglichkeiten bietet das Niedersächsische Kompetenzzentrum Klimawandel (NIKO): https://www.umwelt.niedersachsen.de/niko/niko-niedersachsisches-kompetenzzentrum-klimawandel-205851.html Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung bietet in der Veröffentlichung "Anpassung an den Klimawandel in Stadt und Region" wichtige Erkenntnisse und Werkzeuge zur Unterstützung von Kommunen und Regionen bei der Klimaanpassung:
Das Projekt "Vorschlag und Erprobung eines Partizipationsportfolios zur Optimierung von Beteiligungsprozessen zur Weiterentwicklung der deutschen Klimaanpassungsstrategie (DAS)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) , Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH (gemeinnützig).Die Bundesregierung hat aufbauend auf der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS, 2008) mit dem 1. Fortschrittsbericht (FB, 2015) und dem Aktionsplan Anpassung II (APA II, 2015) die Grundlagen für einen mittelfristigen Prozess zur Stärkung der Anpassungskapazität in Deutschland fortgeschrieben. Um den zuletzt im Fortschrittsbericht geforderten stärkeren Einsatz von Beteiligungsinstrumenten umzusetzen, soll ein Partizipationsportfolio des Bundes entwickelt und erprobt werden. Im Fokus der Beteiligung stehen Umsetzungsakteure (wie Kommunal- und Ländervertreter/-innen, Unternehmen und Unternehmensverbände, organisierte Zivilgesellschaft), die intensiver in die Umsetzung bereits angestoßener Aktivitäten eingebunden und vernetzt werden sollen bzw. deren Eigenvorsorge stärker angeregt werden soll. Erkenntnisse aus erprobten und evaluierten Dialogprozessen von Bundesprogrammen (z.B. Klimaschutzplan 2050), sowie Erkenntnisse zur Wirkungsweise von Beteiligungsprozessen zur Klimaanpassung werden einbezogen. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines optimierten Partizipationsportfolios einschließlich der Planung, Organisation und Durchführung von dialogorientierten Beteiligungsverfahren/-methoden. Insbesondere soll auch ein geeignetes Verfahren zur Beteiligung von Stakeholdern am Entwurf des 2. FB konzipiert und erprobt werden. Weitere Verfahren und Formate bilden Dialoge, Kooperationsbörsen und die pilothafte Entwicklung einer Zukunftsvision für eine Kommune. Die angewandten Beteiligungsinstrumente sollen aufbauend auf den Erkenntnissen bisheriger Vorhaben systematisch und soweit möglich hinsichtlich ihrer Wirksamkeit, bspw. Motivierungseffekte zur Eigenvorsorge von Akteuren, analysiert werden, um Fortschritte bei der Umsetzung des DAS-Prozesses evidenzbasiert nachvollziehen zu können.
Das Projekt "Behördennetzwerk Klimaanpassung: Methoden zur Unterstützung und inhaltliche Weiterentwicklung der deutschen Klimaanpassungsstrategie" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) , Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Adelphi Research gemeinnützige GmbH.a) Das Vorhaben soll die im Fortschrittbericht der Deutschen Anpassungsstrategie (Kabinettsbeschluss Dezember 2015) vereinbarten Arbeiten unter Einbindung der Fachexpertise der Bundesoberbehörden unterstützen. Dazu soll der Prozess einer kontinuierlichen Zusammenarbeit der Bundesoberbehörden zur Anpassung an den Klimawandel durch eine bessere methodische Fundierung des Vorgehens begleitet werden. Das Vorhaben baut auf die durch die Vorhaben 'Netzwerk Vulnerabilität' (BMUB Projekt-Nr. 24309) und 'Behördenkooperation Klimawandel und -anpassung' (FKZ 3715 48 103 0) etablierte Zusammenarbeit auf. Ein methodischer Schwerpunkt soll auf der Unterstützung der Diskussions- und Erarbeitungsprozesse von Anpassungsmaßnahmen und Politikinstrumenten mit den Bundesoberbehörden und -institutionen gelegt werden und deren Anwendung im Behördennetzwerk. Für die Erarbeitung der methodischen Vorschläge sollen andere Strategieprozesse mit ähnlich breiter Ressortbeteiligung und bestehende Metaanalysen systematisch analysiert und ausgewertet werden sowie erfolgreiche Ansätze der Maßnahmen- und Aktionsplanung herausgearbeitet und für die DAS übertragen werden. Inhaltlich soll eine Synthese der Forschungsergebnisse zu Maßnahmen und Politikinstrumenten mit Blick auf den Aktionsplan Anpassung III (APA III) erfolgen. b) Als Outputs werden methodische Analysen und Empfehlungen zur erfolgreichen fachlichen Diskussion und Abstimmung ressortübergreifender Themen der Klimaanpassung einschließlich der Erprobung und Anwendung im Rahmen des Behördennetzwerkes zur Klimaanpassung für die Weiterentwicklung der DAS erwartet. In diesem Kontext werden regelmäßige Netzwerktreffen und thematische Cluster-Workshops durchgeführt. Auf dieser Basis soll ein fachlicher Vorschlag für den APA III entwickelt und die fachliche Abstimmung methodisch unterstützt werden.
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