Wissenschaftler haben im brasilianischen Amazonas-Becken Rio Araguaia eine neue Flussdelfin-Art identifiziert. Sie trägt den Namen Inia araguaiensis. Forscher um Tomas Hrbek von der Federal University of Amazonas (Ufam) in Kooperation mit dem Nationalen Amazonas-Forschungsinstitut (Inpa) beschreiben die Spezies in der der Ausgabe der Fachzeitschrift "PLoS One" vom 22. Januar 2014. Erstmals seit 1918 konnte damit eine bis dato unbekannte Flussdelfinart bestimmt werden.
Brasiliens Umweltbehörde Ibama erteilte am 1. Juni 2011 die endgültige Genehmigung zum Bau des umstrittenen Staudammprojekt Belo Monte am Rio Xingu im amazonischen Bundesstaat Pará.
Eine andauernde Trockenperiode im brasilianischen Amazonas-Gebiet ließ den Pegelstand des Rio Negro auf den niedrigsten Wert seit 108 Jahren sinken. Der Nebenarm des Amazonas wies am 24. Oktober 2010 in Manaus nur noch ein Niveau von 13,63 Meter aus. Nach Angaben des Geologischen Dienstes in Brasilien war das der niedrigste Stand seit Beginn der Messung im Jahr 1902.
Im Süden Kolumbiens im Amazonas-Urwald haben Forscher auf einer Expedition der staatlichen Universität Kolumbiens eine bislang unbekannte Affenart entdeckt. Das katzengroße Tier gehört zu den Titi-Affen (Springaffen), von denen mehr als 20 Arten bekannt sind. Nach Ansicht der Forscher ist die gerade entdeckte Art bereits vom Aussterben bedroht, da der Wald im Amazonas-Gebiet für landwirtschaftliche Flächen zerstört werde. Die Forscher nannten die neue Art Callicebus caquetensis nach Callicebus für Titi-Affen und der Provinz Caquetá, wo sie entdeckt wurde. Sie stellen das Tier in der Ausgabe vom 12. August 2010 des Journal Primate Conservation vor.
Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff wies am 12. Mai 2016 kurz vor ihrer Suspendierung fünf neue Schutzgebiete aus. Die Gebiete liegen im Amazonasgebiet und haben eine Gesamtgröße von 2,69 Millionen Hektar. Die Umweltorganisation WWF bewertete diesen Akt der Präsidentin als wichtigen Beitrag zum Schutz des größten Regenwaldes der Erde.
Am 15. August 2014 fiel in Brasilien der Startschuss für den Bau des Klimamessturms ATTO. Vertreter der Max-Planck-Gesellschaft, des Instituto Nacional de Pesquisas da Amazônia (INPA), der Universidade do Estado do Amazonas (UEA), und des Brasilianischen Forschungsministeriums gossen inmitten des Amazonas-Regenwalds das Fundament für einen 325 Meter hohen Messturm. Das Amazonian Tall Tower Observatory, kurz ATTO, soll wegweisende Erkenntnisse und Grundlagen für verbesserte Klimamodelle liefern und wird mit Messgeräten ausgestattet, die Treibhausgase und Aerosolpartikel messen und Wetterdaten sammeln. Der Turm wird im größten zusammenhängenden Regenwald der Erde stehen und ist daher für Klimaforscher von großer Bedeutung. Mit seiner Höhe von 325 Metern macht es der ATTO-Messturm möglich, den Transport von Luftmassen und deren Veränderung durch den Wald über eine Strecke von vielen hundert Kilometern zu untersuchen. Außerdem reichen seine Messinstrumente bis in stabile Luftschichten, in denen beispielsweise die Kohlendioxidkonzentration nicht dem Tag-Nacht-Wechsel durch Pflanzen ausgesetzt ist.
Die brasilianische Justiz verhängte erneut einen Baustopp für den Bau des Wasserkraftwerks Belo monte. Ein Gericht gab der Klage des Bundesstaates Pará gegen das Wasserkraftwerk Belo Monte am Amazonas Recht, nach der es Unregelmäßigkeiten bei der Baugenehmigung gegeben habe, meldete die Nachrichtenagentur Agência Brasil am 14. August 2012.
Die Studie „Tipping Points“ der Allianz SE und der Umweltstiftung WWF zeigt die schwerwiegenden sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels in besonders betroffenen Regionen auf. Laut Studie wird der Klimawandel nicht langsam und stetig verlaufen und nicht erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts seine dramatischen Folgen zeigen, sondern einzelne Klimaphänomene könnten in zahlreichen Regionen bereits vor 2050 einen Punkt überschreiten, ab dem sie unumkehrbar sein und den weiteren Wandel noch zusätzlich verstärken werden. Zu diesen sogenannten „Tipping Points“ (Kipp-Punkten) zählen die Eisschmelze an den Polen, die Trockenheit in Kalifornien, die Veränderungen des Sommermonsuns in Indien und das Waldsterben am Amazonas. Hunderte von Millionen Menschen und ihre Vermögenswerte werden davon laut Studie unmittelbar betroffen sein. Die Studie „Tipping Points“ der Allianz SE und der Umweltstiftung WWF wurde am 23. November 2009 in München vorgestellt.
UBA-Papier zu möglichen "Kipp-Punkten" im Klimasystem Die zunehmende Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre erwärmt das Klima. Die Lufttemperaturen der bodennahen, atmosphärischen Schichten steigen dadurch an. Werden bestimmte Temperaturschwellen erreicht, könnte das Klimasystem mit abrupten und starken Änderungen reagieren: Grönlands Eismassen schmelzen, der Meeresspiegel steigt an, das arktische Meereis schmilzt, die Arktis selbst erwärmt sich und der Regenwald am Amazonas trocknet zunehmend aus. Ein neues Hintergrundpapier des Umweltbundesamtes (UBA) fasst den Kenntnisstand zu möglichen Gefahren drastischer Klimaänderungen zusammen. „Schon in diesem Jahrhundert drohen uns bei weiter steigenden Temperaturen drastische Klimaänderungen – auch in Deutschland”, sagte Dr. Thomas Holzmann, Vizepräsident des Umweltbundesamtes (UBA). „Wir alle sind Teil eines globalen Experiments mit der Lufthülle unseres Planeten, von dem wir nicht genau wissen, wie es ausgehen wird. Wir müssen den Ausstoß der Klimagase rasch und deutlich senken und uns an den Klimawandel anpassen.”, so Holzmann weiter. Die meisten Menschen denken bei dem Wort „Klimaerwärmung” an einen langsam fortschreitenden Prozess: Schon bei relativ geringen Temperaturanstiegen kann das Klimasystem bereits sogenannte „Kipp-Punkte” erreichen, bei denen es zu abrupten und drastischen Änderungen kommt. Steigende Temperaturen in der Arktis haben zum Beispiel in den letzten 100 Jahren zu einem Rückgang des Meereises geführt. Bei einem weiteren Anstieg der Temperaturen könnte die Arktis im Sommer bald eisfrei sein. Der Kipp-Punkt für eine sommerliche eisfreie Arktis könnte sehr nah oder möglicherweise bereits überschritten sein. Für die in der Arktis lebenden Menschen hätte das schwerwiegende Folgen: Gejagte Tierarten verschwinden, Häuser und Wege werden durch tauende Böden instabil und beschädigt. Eine weitere Erwärmung könnte auch für den Amazonas-Regenwald drastische Folgen haben. Verstärkt durch Waldrodungen und die Tatsache, dass sich Straßen, Ackerland und Weideflächen immer weiter ausbreiten, kann das Ökosystem Regenwald austrocknen und schließlich vollständig zusammenbrechen. Wann genau solche Kipp-Punkte erreicht werden, können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jedoch nur schwer bestimmen, da viele natürliche Prozesse noch nicht ausreichend erforscht sind. Jedoch ist sicher: Sind die Veränderungen im Klimasystem zu stark und nicht mehr umkehrbar, könnte eine Anpassung für den Menschen zu spät oder nur unter hohem Aufwand und extrem hohen Kosten möglich sein. Entschlossenes Handeln ist daher zwingend erforderlich: Dazu gehört erstens, den Ausstoß der Treibhausgase in die Atmosphäre deutlich zu reduzieren. Zweitens müssen wir uns an die nicht mehr abwendbaren Folgen des Klimawandels anpassen – zum Beispiel durch die effiziente Nutzung der Wasserressourcen oder die Entwicklung trockenheitstoleranter Kulturpflanzen. Nur so lassen sich die Folgen eines sich ändernden Klimas in Grenzen halten und bewältigen.
Am 3. Oktober 2013 gab das ecuadorianische Parlament seine Zustimmung für Ölbohrungen im Yasuni-Nationalpark im Amazonas. Nach rund zehnstündiger Debatte votierte der Kongress in Quito mit 108 zu 25 Stimmen für einen entsprechenden Vorschlag von Präsident Rafael Correa.
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