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Tierische Schaderreger: Apfelwickler / Obstmade

Der Apfelwickler ist ein bedeutender Schädling am Apfel, da er nicht nur durch das Anstechen der Frucht und die nachfolgende Fraßtätigkeit der Larven schädigt, sondern so auch Eintrittspforten für andere Schaderreger, wie u.a. Monilia Fruchtfäule schafft. Geeignete Gegenmaßnahmen sind nur erfolgreich, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Dazu gilt es die Flugzeiten des Schmetterlings zu ermitteln. Die Überwachung des Flugverlaufes erfolgt seit 2005 mit Hilfe von Pheromonfallen in Gärten an unterschiedlichen Standorten im Stadtgebiet. Der Einfluss der jeweiligen Witterung im Flugzeitraum ist für ein mehr oder weniger starkes Auftreten des Wicklers und somit für die Schädigung der Frucht verantwortlich. Lebensweise Gegenmaßnahmen Monitoring Flugverlauf Lockstoff-Fallen (Pheromonfallen) dienen nur zur “Flugüberwachung” bzw. Ermittlung der Flugdichte und damit der Schwellenwerte für die Bekämpfung. Eigene Erfahrungen zeigen, dass bei 10 gefangenen Faltern in der Woche bzw. stark ansteigenden Fangzahlen Gegenmaßnahmen empfehlenswert sind. Raupenfanggürtel (Ringe aus Wellpappe) können ab Ende Juli als ergänzende Maßnahme an den Stämmen angebracht werden. Sie bieten den abwandernden Raupen künstliche Verstecke. Um einen Schlupf der Wickler auch aus diesen Fanggürteln zu verhindern, sollten sie noch vor dem Winter von den Bäumen entfernt werden, spätestens jedoch im zeitigen Frühjahr noch vor dem Gehölzaustrieb. Der Einsatz von Leimringen zur Reduktion der Apfelwicklerpopulation ist ungeeignet . Auch der Einsatz von nützlichen Trichogramma-Schlupfwespen ist möglich. In der Praxis haben sich allerdings keine auffälligen Effekte bei der Reduzierung des Apfelwicklers gezeigt. Wer dennoch diesen Einsatz plant, sollte in jedem Fall im Vorfeld auf die Verwendung chemischer Präparate am Baum verzichten. Eine Anwendung von Nematoden (biologischer Pflanzenschutz) im Herbst findet vorwiegend im Profi-Apfelanbau statt. Bei der Bekämpfung haben sich vor allem die Apfelwickler-Granulosevirus-Präparate bewährt. Diese wirken als reine Fraßgifte über den Verdauungstrakt der Larven. Die Mittel haben nur eine Wirkungsdauer von etwa 6 bis 8 Sonnentagen. Danach ist der Wirkstoff abgebaut und eine erneute Behandlung sollte erfolgen. Besonders gut wirken sie, wenn der Spritzbrühe geringe Mengen Zucker beigemischt werden. Ein negativer Einfluss auf eine Reihe von Nützlingen, wie z.B. auf Florfliegen, Erzwespen, Spinnen und nützliche Wanzen, kann bei sachgerechter Anwendung beider Wirkstoffe ausgeschlossen werden. Bienen und Hummeln werden ebenfalls nicht geschädigt. Die Apfelwickler sind wärmeliebende Schmetterlinge und der Flugverlauf ist stark abhängig vom Wetter des jeweiligen Jahres. Die höchsten Fangzahlen wurden in dem sehr warmen und trockenen Jahr 2006 ermittelt. Im Vergleich der Mittelwerte 2005 bis 2023 liegt das Jahr 2023 mit 89 Faltern pro Falle wieder im oberen Bereich und hat das Niveau von 2010 und 2011 erreicht. Auch lässt sich die Erklärung den warmen Sommertemperaturen finden. Nachdem in den letzten beiden Jahren geringe Befallszahlen bei den wöchentlichen Leerungen der Fallen im starken Widerspruch zu einem sehr starken Befall an den Äpfeln standen, gaben die Fangzahlen im Jahr 2023 zu den Befallssymptomen ein stimmiges Bild ab. In den Pheromonfallen wurden aufgrund der warmen Witterung ab der 3. Woche im Mai verstärkt die 1. Apfelwicklergeneration gefangen. Anfang/Mitte Juli entwickelte sich die 2. Generation, die den höchsten Anstieg seit Beginn unseres Schaderregermonitorings im Jahr 2005 hatte. Der lange Flug endete in der 3. Woche im August und war erklärbar durch die warmen Tages- und Nachttemperaturen.

Tierische Schaderreger

Irreversible Schäden an Pflanzen bis hin zum Ausfall von ganzen Pflanzungen kann die Folge einer unkontrollierten Ausbreitung von Schadorganismen sein. Zur Erarbeitung von rechtzeitigen Prognosen und zum Stadtgebiet passenden Bekämpfungsstrategien, werden relevante tierische Schadorganismen im Stadtgebiet Berlin überwacht. Dazu werden für ein aussagekräftiges Monitoring Lockstoff- und Alkoholfallen, aber auch Lichtfallen eingesetzt und visuelle Bonituren an ausgewählten Standorten durchgeführt. Auffällige Veränderungen im Schaderregerauftreten werden somit frühzeitig erkannt und bei der Beratung berücksichtigt. Auffällige Schaderreger in den letzten Jahren Überwachung von Schaderregern im Stadtgebiet Berlin Methoden zur Überwachung Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Buchsbaumzünsler Und plötzlich war der Buchsbaum kahl und abgefressen. Der Buchsbaumzünsler kann ganze Bestände vernichten. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Eichenprozessions­spinner Die Haare der Raupen des Eichenprozessions­spinners können zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Frostspanner Löchrige Blätter und angeknabberte Knospen hinterlassen die Raupen des Frostspanners. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Kastanienminiermotte Die zugeflogene Kastanienminiermotte ist geblieben und kann durch das Laubsammeln reduziert werden. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Maulbeerschildlaus Dünnrindige Baumarten sind durch die Saugtätigkeit der Maulbeerschildlaus besonders betroffen. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Wollige Napfschildlaus Die wollige Napfschildlaus tritt zwar flächendeckend auf, führt aber nur zu geringen Saugschäden. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Apfelwickler Die Raupen des Apfelwicklers, landläufig meist als Maden bezeichnet, durchhöhlen den Apfel und hinterlassen braune Kotkrümmel. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Pflaumenwickler Gummiartige Tropfen an der Frucht sind meist Hinweise auf die Raupen des Pflaumenwicklers. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Großer Waldgärtner Abgeknickte Triebe, trockene Nadeln und verbräunte Kronen weisen auf den Befall mit dem Großen Waldgärtner hin. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Kupferstecher All gegenwärtig und besonders nach Trockenphasen schädigt der Kupferstecher an Nadelgehölzen. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Thuja- und Wacholder­borkenkäfer Werden die Triebe von Thuja, Wacholder, Scheinzypressen und Co. braun und trocken sind oftmals Thuja- oder Wacholder­borkenkäfer die Verursacher. Weitere Informationen Bild: Pflanzenschutzamt Berlin Ungleicher Holzbohrer Geschwächte und gestresste Laubgehölze werden häufig durch den Ungleichen Holzbohrer besiedelt. Weitere Informationen Visuelle Bonituren werden zur Einschätzung aktueller Schaderreger zu Hilfe genommen. Entweder werden die Fraßschäden in Schadensstufen eingeteilt oder das Auftreten der Schaderreger selbst wird bewertet. Je nach Schwerpunkt erfolgen kurzfristige bzw. einmalige Aufnahmen, wie sie u.a. schon beim Auftreten der Birnbaumprachtkäfer, Eichenzwerglaus, Ulmenschildlaus, Andromedanetzwanze und auch den Pilzerkrankungen Birnengitterrost, Echter Mehltau an Kastanie erfolgt sind. Als langfristige Bonitur wurde seit dem erstmaligen Auftreten der Wolligen Napfschildlaus ( Pulvinaria regalis ) im Jahr 2000 die weitere Ausbreitung gezielt überwacht. Erste flächige visuelle Bonituren erfolgten von 2002 bis 2021. Leimringe können immer dort zum Einsatz kommen, wo Schaderreger am Stamm hinauf klettern/kriechen, wie Raupen, Käfer und viele andere. Als klassischer Schädling in Obstanlagen, aber auch durch seinen Lochfraß an Laubbäumen in städtischen Anlagen auffallend, wird der Frostspanner schon seit Jahrzehnten überwacht. Die Bedeutung des Kleinen Frostspanners ( Operophtera brumata ) ist im Berliner Stadtgebiet eher abnehmend, schwankt jährlich je nach Witterung des Jahres. Nach dem Erstauftreten der Kastanienminiermotte ( Cameraria ohridella ) 1999 in Berlin waren im Jahr 2002 alle Kastanien im Stadtgebiet sehr stark befallen. Ab 2003 wurden zur Überwachung des Flugverlaufs Lockstofffallen eingesetzt. Schon seit 1993 wird im Stadtwald der Nonnenfalter ( Lymantria dispar ) überwacht. Im urbanen Grün befinden sich sehr viele Obstgehölze mit ihren speziellen Schädlingen. Die beiden Hauptschädlinge Apfelwickler ( Cydia pomonella ) und Pflaumenwickler ( Cydia funebrana ) werden seit 2005 überwacht. Mit den steigenden Jahresdurchschnittstemperaturen wurden auch Weinbauschädlinge wie der Bekreutzte Traubenwickler Lobesia botrana im Stadtgebiet auffällig. Die Kontrolle findet seit 2011 statt. Die extremen Wetterverhältnisse ab 2002 haben zu auffälligen Schäden durch Borkenkäfer geführt. Stellvertretend werden deshalb ab 2004 der Kupferstecher ( Pityogenes chalcographus ) und der Ungleiche Holzbohrer ( Xyleborus dispar ) überwacht, letzterer mittels Alkohol. Neue Schädlinge wie der Buchsbaumzünsler ( Cydalima perspectabilis ), der seit 2017 flächig im Stadtgebiet auftritt und zu großen Ausfällen an Buchsbaumbeständen führt, werden zur Feststellung optimaler Kontroll- und Behandlungszeiten überwacht.

Kernobst aus eigenem Anbau

Kernobst: Obstbäume nachhaltig anbauen So gehen Sie den Weg zum klimafreundlichen Kernobstgarten Pflanzen Sie resistente und wenig anfällige Sorten. Setzen Sie anstelle chemischer ⁠ Pflanzenschutzmittel ⁠ gezielt Nützlinge ein. Kontrollieren Sie die Obstbäume regelmäßig. Gewusst wie Es gibt potentielle Schädlinge, die sich auf bestimmte Kernobstsorten spezialisiert haben, andere kommen an mehreren verschiedenen Bäumen und Sträuchern vor. Der Apfelwickler, der Apfelblütenstecher und die Apfelsägewespe sind vor allem Apfelbäumen zu finden. Auf Birnenbäume haben sich Birnensägewespe und Birnengallmücke spezialisiert. Kleiner und Großer Frostspanner, die Schlangenminiermotte sowie Blatt-, Schild- und Blutläuse, Gallmilben und Obstbaumspinnmilben können an Apfel und Birne auftreten. Ein geringer Befall ist in der Regel unproblematisch und Nützlinge, wie nützliche Insekten und Vögel, können sich von den Insekten ernähren. Falls dennoch nötig, können Sie Krankheiten und Schädlingsbefall im Obstgarten auch ohne den Einsatz chemischer ⁠ Pflanzenschutzmittel ⁠ vorbeugen. Wir zeigen Ihnen, welche Methoden zum jeweiligen Schädling passen. Befall durch den Apfelwickler: Der Apfelwickler ist ein eher unauffälliger Falter, dessen Larven einen erheblichen Schaden anrichten können. Sie befallen gelegentlich auch Birnen, Quitten, Aprikosen und Pfirsiche. Sie erkennen den Befall mit Apfelwicklern an den braunen Kotkrümeln, die an der Schale der Äpfel haften. Pflücken Sie die befallenen Äpfel und entsorgen sie über den Haus- und Biomüll. Bringen Sie im Juni etwa zehn Zentimeter breite Wellpappenringe am Baumstamm an. Ende Juni wandern die Larven aus dem Obst und verstecken sich darin. Bürsten Sie diese Pappmanschetten wöchentlich über einem Eimer ab und entsorgen sie im Haus- und Biomüll. So reduzieren Sie den Befall im kommenden Jahr. Das können Sie noch tun: Setzen Sie am Stamm und unter Baumkrone Nematoden der Art Steinernema feltiae ein. Die winzigen Fadenwürmer dringen in die Larven ein und geben ein Bakterium ab, an dem die Schädlinge sterben. Rühren Sie die Nematoden in Wasser ein und spritzen sie abends oder an einem bedeckten Tag bei mindestens 12 Grad. Ebenfalls nützlich sind Schlupfwespen der Art Trichogramma cacoeciae , die ihre Eier in die Eier der Apfelwickler legen. Verteilen Sie die Kärtchen mit den Schlupfwespen ab Mai in vier Durchgängen im Abstand von drei bis vier Wochen im Baum. Die Temperatur sollte möglichst bei mehr als 15 Grad liegen. Sägewespen an Apfel und Birne: Die Apfel- und die Birnensägewespe ( Hoplocampa testudinea und Hoplocampa brevis ) sowie die Schwarze und die Gelbe Pflaumensägewespe ( H. minuta und H. flava ) fressen sich durchs Fruchtfleisch. Die Fraßgänge unterscheiden sie optisch zum Beispiel vom Apfelwickler. Gehen Sie nicht in jedem Fall gegen den Befall vor. In Jahren, in denen die Bäume sehr viele Blüten ansetzen, kann ein leichter Befall durch Sägewespen nützlich sein und die ⁠ Fruchtausdünnung ⁠ ersetzen. Hängen Sie weiße Leimtafeln auf, falls sich ein starker Befall abzeichnet. Die Sägewespen halten sie für große Blüten und gehen ihnen auf den Leim. Weiße Leimtafeln helfen auch gegen Sägewespen an Pflaume (Steinobst). Entfernen sie befallene Früchte und entsorgen Sie sie über den Haus- oder Biomüll. Apfelsägewespe (Hoplocampa testudinea) - Made (Larve) in befallener Frucht Apfelsorten werden umso stärker befallen, je weißer ihre Blüten sind. Entsprechend sind reinweiß blühende Sorten wie 'Idared' stärker gefährdet als beispielsweise die Sorte 'Rubinette', deren Blüten eher rosafarben sind. Quelle: Uwe Harzer DLR Rheinpfalz | www.greencommons.de | Apfelsägewespe (Hoplocampa testudinea) - Made (Larve) in befallener Frucht | http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/ Apfelsorten werden umso stärker befallen, je weißer ihre Blüten sind. Entsprechend sind reinweiß blühende Sorten wie 'Idared' stärker gefährdet als beispielsweise die Sorte 'Rubinette', deren Blüten eher rosafarben sind. Apfelsägewespe (Hoplocampa testudinea) - Fruchtbefall Die gut sichtbaren bogenförmigen Fraßgänge verraten, dass hier eine Sägewespe am Werk war. Quelle: Uwe Harzer DLR Rheinpfalz | www.hortipendium.de | Apfelsägewespe Hoplocampa testudinea - Fruchtbefall | http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/ Die gut sichtbaren bogenförmigen Fraßgänge verraten, dass hier eine Sägewespe am Werk war. Obstbäume und ihre Schädlinge: Weißtafel Hängen Sie Weißtafeln nach der Blütezeit wieder ab: Die Sägewespen haben ihren Flug nun beendet und es sollte kein unnötiges Risiko für Nützlinge bestehen bleiben. Quelle: Uwe Harzer | www.greencommons.de | Weißtafel für die Überwachung des Flugs der Apfelsägewespe | http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/ Hängen Sie Weißtafeln nach der Blütezeit wieder ab: Die Sägewespen haben ihren Flug nun beendet und es sollte kein unnötiges Risiko für Nützlinge bestehen bleiben. Kleiner und Großer Frostspanner: Die Larven des Kleinen Frostspanners ( Operophtera brumata ) hinterlassen Fraßschäden an einigen Obstbäumen und anderen Laubgehölzen. Oft sind die Schäden jahrelang gering, dann plötzlich treten die Frostspanner in Massen auf. Die grasgrünen etwa 2,5 Zentimeter langen Räupchen bewegen sich vorwärts, indem sie zunächst einen hohen Katzenbuckel machen und sich dann strecken. Leimringe werden angeboten, um die am Stamm kriechenden Weibchen abzufangen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass nicht nur andere Insekten, sondern auch Vögel und Fledermäuse am Leim klebenbleiben und sterben können. Der Einsatz von Leimringen ist daher kritisch zu betrachten. Stellen Sie Nistkästen für Kohlmeisen bereit; diese ernähren sich zur Brutzeit zu großen Teilen von Raupen des Kleinen Frostspanners. Wenn Sie im Frühjahr zur Zeit des Blattaustriebs trotz der Leimringe viele frischgeschlüpfte Raupen finden, kann ein Bacillus thuringiensis-Präparat sinnvoll sein, das ins Wasser einrührt und auf die Bäume gespritzt wird. Raupe des Großen Frostspanners Die Raupen des Großen Frostspanners sind sehr unterschiedlich gefärbt, meist jedoch mit einem hohen Rotbraun-Anteil. Quelle: H. Krisp | www.wikimedia.org | Große Frostspanner Raupe Erannis defoliaria Familie: Geometridae Fundort: Deutschland Ochsenwang | https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/deed.en Die Raupen des Großen Frostspanners sind sehr unterschiedlich gefärbt, meist jedoch mit einem hohen Rotbraun-Anteil. Grüner Leimring Leimringe sind kostengünstig, einfach anzubringen und fangen – eng anliegend – Frostspannerweibchen zuverlässig ab. Quelle: MarkusHagenlocher | www.wikimedia.org | Deutsch Leimring an einem Apfelbaum | http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html | https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/ Leimringe sind kostengünstig, einfach anzubringen und fangen – eng anliegend – Frostspannerweibchen zuverlässig ab. Operophtera brumata Der Kleine Frostspanner legt seine Eier im Spätherbst an jungen Trieben ab. Zum Knospenaufbruch im Frühjahr schlüpfen die Larven. Quelle: Jeffdelonge | www.wikimedia.org | Operophtera brumata | https://commons.wikimedia.org/wiki/Template:Attribution_Entomart Der Kleine Frostspanner legt seine Eier im Spätherbst an jungen Trieben ab. Zum Knospenaufbruch im Frühjahr schlüpfen die Larven. Die Operophtera brumata Larve Die grasgrünen Raupen des Kleinen Frostspanners bewegen sich in katzenbuckelartigen Bewegungen vorwärts. Quelle: Gyorgy Csoka Hungary Forest Research Institute Hungary | www.wikimedia.org | English Operophtera brumata larva | https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/us/deed.en Die grasgrünen Raupen des Kleinen Frostspanners bewegen sich in katzenbuckelartigen Bewegungen vorwärts. Pilze und Bakterien: Zu den wichtigsten pilzlichen und bakteriellen Schaderregern an Apfelbäumen gehören zum Beispiel Apfelschorf, Obstbaumkrebs, Kragenfäule und Mehltau. An Birne tritt häufig der Birnengitterrost auf. Weitere wichtige Krankheiten an Kernobst sind Feuerbrand und Monilia (Spitzendürre). Grundsätzlich gilt: Wählen Sie resistente oder tolerante Obstsorten und achten Sie auf die Krankheiten, die den größten Schaden anrichten. So kann der Baum einen Befall ohne nennenswerte Ertragseinbußen überstehen. Pflanzen Sie die Bäume nicht zu dicht beieinander. Bei Apfelbäumen ist eine hohe Widerstandskraft gegen Apfelschorf und Apfelmehltau besonders wichtig, bei Birnen und Quitten gegenüber Feuerbrand. Vorsicht Verwechslungsgefahr! Kümmernde Kernobstgehölze sind nicht in jedem Fall krank. Dafür kann auch Bodenmüdigkeit verantwortlich sein. Entdecken Sie eingesunkene braune Flecken an Äpfeln, kann das auch an einem Calciummangel, der sogenannten Stippe, liegen. Schneiden Sie Ihre Obstgehölze fachgerecht. Mit Hygiene gegen Apfelschorf: Flecken mit einer rauen, oft rissigen Oberfläche sind charakteristische Symptome eines Befalls mit Apfelschorf ( Venturia inaequalis ). Spät befallene Früchte zeigen lediglich kleine schwarze Punkte. Auf den Blättern erkennen Sie den Befall schon früh an den dunkelgrünen bis braunen Flecken. Der Pilz überwintert auf den heruntergefallenen Blättern. Lassen Sie bei sichtbarem Befall kein Laub liegen. Grundsätzlich können Sie durch die Ausbringung von Vinasse oder Bierhefeextrakt auf das Falllaub die schnellere Verrottung der Blätter anregen. Das fördert eine vermehrte Ansiedlung von Mikroorganismen, wodurch das Laub für Regenwürmer attraktiver wird. Zusätzlich reduziert das die Sporen des Schorfpilzes. Eine zwei- bis dreimalige Ausbringung zwischen Laubfall und März ist zu empfehlen. Alternativ können auch ⁠ Pflanzenstärkungsmittel ⁠ auf der Basis saurer Gesteinsmehle, Schwefelsaurer Tonerde, Schachtelhalm und Algenextrakten eingesetzt werden. Kontrollieren Sie die Bäume während der Saison regelmäßig und entfernen Sie kranke Blätter und Früchte. Pflanzen Sie vor allem robuste Apfelsorten, wie etwa "Retina", "Florina" und "Topaz". Schneiden Sie die Gehölze fachgerecht, damit die Baumkronen gut durchlüftet sind und die Blätter entsprechend schnell abtrocknen. Obstbaumkrebs: Für den sogenannten Obstbaumkrebs ist ein Pilz namens Nectria galligena verantwortlich. Bei feuchtem ⁠ Wetter ⁠ dringt er über Risse und Wunden in die Rinde ein. Neben den oben genannten Tipps gegen Pilzkrankheiten sollten Sie diese Hinweise beachten: Machen Sie schwere Böden schon bei der Pflanzung mit gewaschenem Sand durchlässiger. So vermeiden Sie Staunässe. Schneiden Sie die Bäume möglichst nur bei trockener ⁠ Witterung ⁠. Beugen Sie Frostrissen bei jungen Obstbäumen mit einem Weißanstrich vor. Den können Sie kaufen oder selbst herstellen, indem Sie 1,5 Kilogramm Branntkalk mit zehn Litern Wasser mischen und anschließend 600 Gramm Tapetenkleister unterrühren. Diese Mischung reicht für etwa fünf kleinere Bäume. Sie sollten befallene junge Triebe etwa 30 Zentimeter unterhalb der befallenen Stelle kappen. Schneiden Sie die Befallstellen bei größeren Ästen bis ins gesunde Holz zurück. Feuerbrand: Die hochansteckende Bakterienkrankheit kann diverse Obst- und Ziergehölze, wie Birnen, Quitten, Äpfel, Rot- und Weißdorn (Crataegus), innerhalb kurzer Zeit erheblich schädigen. Die infizierten Blätter, Blüten und Früchte färben sich rotbraun bis schwarz und schrumpeln lederartig zusammen. Sind nur einzelne Triebe betroffen, sollten sie bis etwa 40 Zentimeter tief ins gesunde Holz hineinschneiden. Ist der Befall sehr stark, sollten Sie das Gehölz roden. Vorsicht bei der Entsorgung! Melden Sie sich bei der Kommune. Entweder verbrennen Sie die befallenen Pflanzenteile vor Ort oder bringen sie in Müllsäcken zur nächsten Verbrennungsanlage. Tragen Sie Einmalhandschuhe und desinfizieren Sie die Schnittwerkzeuge mit 70-prozentigem Alkohol. Gegen Feuerbrand resistent sind unter anderem die Apfelsorten "Reanda" und "Rewena". Hintergrund Umweltsituation: Immer mehr Hobbygärtner*innen verzichten bei Beerenobst, Steinobst, Kernobst und Gemüse bewusst auf chemische ⁠ Pflanzenschutzmittel ⁠. Sie bauen Obst und Gemüse gerade deshalb selbst an, weil sie ungespritzte Früchte ernten möchten. Krankheitserreger mit chemischen Mitteln zu bekämpfen ist schwierig und riskant. Pflanzenschutzmittelwirkstoffe können sich auch im Boden anreichern oder sich in der Nahrungskette ansammeln, wenn kontaminierte Insekten oder Pflanzenteile von Vögeln, Igeln oder anderen Tieren gefressen werden. Durch plötzlich aufkommenden Wind, der den Sprühnebel verweht, durch ⁠ Verdunstung ⁠, Abschwemmungen in Hanglagen oder schlicht durch Versickern können chemische Pflanzenschutzmittel das Grundwasser beeinträchtigen. Dies ist besonders kritisch, wenn man bedenkt, dass es in Deutschland etwa 20 Millionen Hausgärten und eine Million Kleingärten gibt. Weiter Informationen finden Sie hier: Tipps zum Umgang mit Gartenschädlingen (⁠ UBA ⁠-Themenseite) FAQ mit häufig gestellten Fragen zum Kernobst (UBA-Themenseite)

Klimawandel und Anpassung/Folgen des Klimawandels: Landwirtschaft

Es wird wärmer, Hitzewellen treten deutlich häufiger auf als noch vor wenigen Jahren, Niederschläge und ihre Verteilung verändern sich und fallen teilweise als Starkregen. Diese zunächst recht allgemeine Beschreibung birgt ernstzunehmende Folgen für die hessische Landwirtschaft. An einige der Auswirkungen kann sich die Landwirtschaft anpassen. Landwirte sind wechselndes Wetter und sehr unterschiedlich ausgeprägte Witterungsabschnitte in verschiedenen Jahren gewöhnt. Entscheidungen über Feldfrüchte, die jährlich neu ausgesät und angebaut werden, können eventuell relativ flexibel getroffen werden. Jedoch bringt der Klimawandel immer extremere Ereignisse und auch Entwicklungen mit sich, die nicht revidierbar sind und langfristige Auswirkungen beispielsweise auf Anbauzeiträume, Sorteneignung und Erträge haben. Projekte , die das Fachzentrum zu diesem Themenbereich beauftragt hat. Die steigende Durchschnittstemperatur führt dazu, dass die Pflanzen schon heute deutlich früher blühen und reifen. Natürliche Prozesse wie Bestäubung durch Bienen und andere Insekten sind gut eingespielt und aufeinander abgestimmt. Sobald sich jedoch ein Parameter ändert, kann das bedeuten, dass Prozesse nicht mehr so gut funktionieren. Bienen können zwar aufgrund der höheren Temperaturen im Frühling auch früher starten. Die Tage im Frühling sind jedoch kürzer, was bedeutet, dass der Zeitraum am Tag, in dem die Bienen aktiv sind, begrenzt ist. Das macht sowohl die Bestäubung schwieriger als auch das Leben für die Biene. Wärmere Winter können dazu führen, dass das Kältebedürfnis einiger Obstsorten im Winter nicht mehr erfüllt wird und damit die Winterruhe nicht ausreichend ist. Eine weitere Folge des fortschreitenden Klimawandels mit längeren frostfreien Zeiträumen und wärmeren Wintern ist die Zunahme von Schadinsekten wie z. B. dem Apfelwickler oder der Kirschessigfliege. Niederschlagsveränderungen sind auch schon jetzt zu spüren. Mehr und längere Trockenperioden im Frühling und Sommer, häufig gepaart mit Starkregenereignissen, bringen extreme Belastungen für Boden und Pflanzen. Der Boden ist meist so trocken, dass das Regenwasser nicht mehr versickern kann. Es fließt schnell oberflächig ab und führt zu Erosion, durch die wertvoller Boden abgeschwemmt wird. Zudem nimmt in langen Trockenperioden die Bodenfeuchte ab, was über längere Zeit zu geringem Pflanzenwachstum und geringeren Erträgen führt. Das Ausmaß der Schäden ist natürlich auch abhängig von der Bodenart, dem Humusgehalt und der Kulturpflanze selbst. Ein in Zukunft weiter erhöhter CO 2 -Gehalt der Luft wirkt als Dünger und kann möglicherweise zu einer erhöhten Produktivität führen. Andererseits wird sich der Ackerbau wie erläutert auf erhöhte Temperaturen, Trockenheit und verstärkte Bodenerosion durch Starkregen einstellen müssen. Im Weinbau können zwar die Rotweine von der Erwärmung profitieren, aber besonders der Riesling könnte durch wärmere und trockenere Sommer seine charakteristische Frische verlieren. Neben der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen wird sich die Landwirtschaft an die schon zu beobachtenden Veränderungen anpassen müssen. Das kann z.B. bedeuten darüber nachzudenken, ob neue Kulturpflanzen wie Quinoa oder Kichererbsen in Frage kommen, die mit Trockenheit besser zurechtkommen. Aufgrund der immer häufiger auftretenden Trockenheit muss an mancher Stelle zusätzliche Bewässerung eingerichtet werden. Hierbei sollte auf eine optimierte Beregnungssteuerung und Beregnungstechnik geachtet werden. Der Einsatz von mehr organischem Dünger (z. B. Kompost) kann dafür sorgen, dass sich mehr Humus im Boden anreichert und somit mehr Wasser im Boden gespeichert wird. Mulchsaat und konservierende Bodenbearbeitung können die Verdunstung reduzieren und haben weitere positive Wirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit. Untersaaten helfen, Erosion durch Starkregen einzudämmen. Agroforstsysteme, also die Pflanzung von Gehölzen und landwirtschaftlichen Kulturen auf einer Fläche, wirken ebenfalls als Schutz vor Erosion und schaffen ein gutes Kleinklima vor Ort. Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen bietet eine Beratung zu den Themen Klimaschutz und Klimaanpassung an: https://llh.hessen.de/umwelt/klimaschutz/ Forschungsprojekte: Landwirtschaft Land- und Forstwirtschaft im Klimawandel

Klimawandel und Obstbau in Deutschland (KliO)

Das Projekt "Klimawandel und Obstbau in Deutschland (KliO)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin (Humboldt-Univ.), Department für Nutzpflanzen- und Tierwissenschaften, Professur für Agrarmeteorologie durchgeführt. Ziele: Das Gesamtziel dieses Projektes bestand darin, die Folgen des Klimawandels für den Obstbau in Deutschland zu untersuchen und regionale Unterschiede in der potentiellen Verwundbarkeit (Vulnerabilität) herauszuarbeiten, um hierauf basierend nachhaltige und praxisorientierte Anpassungsstrategien zu entwickeln. Hierzu wurden auf der Grundlage von Szenarien die klimatischen Veränderungen in elf Obstbauregionen Deutschlands bis 2100 analysiert. Darauf aufbauend konnten die durch den Klimawandel bedingten Schäden für den Apfelanbau abgeschätzt, Anpassungsstrategien entwickelt und diese ökonomisch bewertet werden. Ergebnisse: Die sich verändernden Klimabedingungen werden bis zum Ende des Jahrhunderts zunehmend stärkere Folgen für den Obstbau haben. Die Bäume benötigen mehr Bewässerung im Sommerhalbjahr, die Blüte und besonders die Fruchtreife der Gehölze setzt zeitiger ein, so dass sich der Zeitraum für die Fruchtentwicklung verkürzt. Dies führt u.a. zu geringeren Apfelerträgen. Die frühere Apfelblüte erhöht die Spätfrostgefahr, mit leichten Schäden für den Apfelertrag. Die deutlich steigenden Temperaturen im Herbst und im Winter können gegen Ende dieses Jahrhunderts zu einem unzureichenden Kältereiz für die Gehölze führen. Zudem bieten die höheren Temperaturen dem Apfelwickler bessere Entwicklungsbedingungen, so dass sich im Jahresverlauf mehr als eine Generation dieses Schädlings ausbilden kann. Der Klimawandel könnte somit dem deutschen Apfelanbau zum Ende dieses Jahrhunderts einen jährlichen Schaden von über 40 Millionen Euro zufügen, wenn die Anpassung nicht über die heute üblichen Maßnahmen wie Bewässerung und Schädlingsbekämpfung hinausgeht. Zusätzliche Anpassungsmaßnahmen wie Frostschutz, erweiterte Schädlingsbekämpfung und Sortenwechsel könne dabei die Apfelschäden von über 10 Prozent in einigen Obstbauregionen auf unter 5 Prozent begrenzen.

Teilprojekt A

Das Projekt "Teilprojekt A" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von e-nema Gesellschaft für Biotechnologie und biologischen Pflanzenschutz mbH durchgeführt. Entomopathogene Nematoden (EPN) sind kleiner als 1 mm große Fadenwürmer, die weltweit mit großem Erfolg gegen Schadinsekten im Boden eingesetzt werden. Die e-nema GmbH ist führend auf dem Gebiet der Produktion und Vermarktung dieser biologischen Pflanzenschutzmittel. Das Potential der Nematoden ist besonders hoch bei oberirdisch-lebenden Schadinsekten, da diese in der Evolution selten EPN ausgesetzt waren und damit keine Abwehrmechanismen entwickelt haben. Auf der Pflanzenoberflächen scheitert der Einsatz oft, da exakte Angaben zu funktionalen Klimafaktoren und die Reaktion der EPN auf sich ändernde Parameter fehlen. Das Projekt will optimale Applikationsbedingungen für den Einsatz gegen überwinternde Larven des Apfelwicklers im Stammbereich und gegen die invasive Tomatenminiermotte im Gewächshaus definieren, um die Verwendung der EPN auszuweiten und den Einsatz chemischer Insektizide zu reduzieren. Ziel ist, Bereiche der Parameter Luftfeuchtigkeit, Blattnässe und Temperatur zu definieren, bei denen EPN die Wirtsinsekten finden und sie abtöten. Neben der Temperatur spielt die Blattnässedauer die wichtigste Rolle und wird von Regen, Tau, Bewässerung und Applikationswasser bestimmt, aber auch von verdunstungsregulierenden, atmosphärischen Parametern, wie Windgeschwindigkeit und Globalstrahlung. Auf dem Blatt sind Parameter wie Transpiration und Blattstruktur zu berücksichtigen. In modernen Gewächshäusern stehen heute Klimaregelcomputer zur Verfügung, die eine geeignete Steuerung der Umweltfaktoren ermöglichen, um den Einsatz von EPN gegen die Miniermotte erfolgreich zu gestalten. Die Meteorologie kann relativ sichere Wetterprognosen 3 Tage im Voraus liefern. Dieser Zeitraum reicht aus, EPN anzuliefern und zu optimalen klimatischen Bedingungen gegen den Apfelwickler im Freiland zu applizieren. Die Definition der Umweltbedingungen, Regelstrategien und Wetterdaten sollen dazu dienen, eine optimale Nutzung des Nematodenpotentials zu ermöglichen.

Teilprojekt B

Das Projekt "Teilprojekt B" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Botanisches Institut und Botanischer Garten durchgeführt. Entomopathogene Nematoden (EPN) sind kleiner als 1 mm große Fadenwürmer, die weltweit mit großem Erfolg gegen Schadinsekten im Boden eingesetzt werden. Die e-nema GmbH ist führend auf dem Gebiet der Produktion und Vermarktung dieser biologischen Pflanzenschutzmittel. Das Potential der Nematoden ist besonders hoch bei oberirdisch-lebenden Schadinsekten, da diese in der Evolution selten EPN ausgesetzt waren und damit keine Abwehrmechanismen entwickelt haben. Auf der Pflanzenoberflächen scheitert der Einsatz oft, da exakte Angaben zu funktionalen Klimafaktoren und die Reaktion der EPN auf sich ändernde Parameter fehlen. Das Projekt will optimale Applikationsbedingungen für den Einsatz gegen überwinternde Larven des Apfelwicklers im Stammbereich und gegen die invasive Tomatenminiermotte im Gewächshaus definieren, um die Verwendung der EPN auszuweiten und den Einsatz chemischer Insektizide zu reduzieren. Ziel ist, Bereiche der Parameter Luftfeuchtigkeit, Blattnässe und Temperatur zu definieren, bei denen EPN die Wirtsinsekten finden und sie abtöten. Neben der Temperatur spielt die Blattnässedauer die wichtigste Rolle und wird von Regen, Tau, Bewässerung und Applikationswasser bestimmt, aber auch von verdunstungsregulierenden, atmosphärischen Parametern, wie Windgeschwindigkeit und Globalstrahlung. Auf dem Blatt sind Parameter wie Transpiration und Blattstruktur zu berücksichtigen. In modernen Gewächshäusern stehen heute Klimaregelcomputer zur Verfügung, die eine geeignete Steuerung der Umweltfaktoren ermöglichen, um den Einsatz von EPN gegen die Miniermotte erfolgreich zu gestalten. Die Meteorologie kann relativ sichere Wetterprognosen 3 Tage im Voraus liefern. Dieser Zeitraum reicht aus, EPN anzuliefern und zu optimalen klimatischen Bedingungen gegen den Apfelwickler im Freiland zu applizieren. Die Definition der Umweltbedingungen, Regelstrategien und Wetterdaten sollen dazu dienen, eine optimale Nutzung des Nematodenpotentials zu ermöglichen.

Teilprojekt C

Das Projekt "Teilprojekt C" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Humboldt-Universität zu Berlin, Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften durchgeführt. Entomopathogene Nematoden (EPN) sind kleiner als 1 mm große Fadenwürmer, die weltweit mit großem Erfolg gegen Schadinsekten im Boden eingesetzt werden. Die e-nema GmbH ist führend auf dem Gebiet der Produktion und Vermarktung dieser biologischen Pflanzenschutzmittel. Das Potential der Nematoden ist besonders hoch bei oberirdisch-lebenden Schadinsekten, da diese in der Evolution selten EPN ausgesetzt waren und damit keine Abwehrmechanismen entwickelt haben. Auf der Pflanzenoberflächen scheitert der Einsatz oft, da exakte Angaben zu funktionalen Klimafaktoren und die Reaktion der EPN auf sich ändernde Parameter fehlen. Das Projekt will optimale Applikationsbedingungen für den Einsatz gegen überwinternde Larven des Apfelwicklers im Stammbereich und gegen die invasive Tomatenminiermotte im Gewächshaus definieren, um die Verwendung der EPN auszuweiten und den Einsatz chemischer Insektizide zu reduzieren. Ziel ist, Bereiche der Parameter Luftfeuchtigkeit, Blattnässe und Temperatur zu definieren, bei denen EPN die Wirtsinsekten finden und sie abtöten. Neben der Temperatur spielt die Blattnässedauer die wichtigste Rolle und wird von Regen, Tau, Bewässerung und Applikationswasser bestimmt, aber auch von verdunstungsregulierenden, atmosphärischen Parametern, wie Windgeschwindigkeit und Globalstrahlung. Auf dem Blatt sind Parameter wie Transpiration und Blattstruktur zu berücksichtigen. In modernen Gewächshäusern stehen heute Klimaregelcomputer zur Verfügung, die eine geeignete Steuerung der Umweltfaktoren ermöglichen, um den Einsatz von EPN gegen die Miniermotte erfolgreich zu gestalten. Die Meteorologie kann relativ sichere Wetterprognosen 3 Tage im Voraus liefern. Dieser Zeitraum reicht aus, EPN anzuliefern und zu optimalen klimatischen Bedingungen gegen den Apfelwickler im Freiland zu applizieren. Die Definition der Umweltbedingungen, Regelstrategien und Wetterdaten sollen dazu dienen, eine optimale Nutzung des Nematodenpotentials zu ermöglichen.

Versuch des Nachweises von Antikoerpern und Antigen in Vertebraten, die mit Virusarten, wie sie bei der biologischen Schaedlingsbekaempfung eingesetzt werden, in Kontakt kamen

Das Projekt "Versuch des Nachweises von Antikoerpern und Antigen in Vertebraten, die mit Virusarten, wie sie bei der biologischen Schaedlingsbekaempfung eingesetzt werden, in Kontakt kamen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere durchgeführt. Fortsetzung der Versuche zur Pruefung, ob Menschen und Tiere, die mit dem Kohleule- oder Apfelwickler-Virus in Kontakt kamen, Antikoerper gegen diese Virusarten bilden. Ferner soll untersucht werden, ob in solchen Tieren mit der Immunofluoreszens-Technik Antigen in den Organen nachgewiesen werden kann. Die Ergebnisse sollen Aussagen darueber erlauben, ob der Einsatz von Insektenviren als Schaedlingsbekaempfungsmittel ein Risiko fuer Mensch und Tier darstellt.

Einsatz von Trichogramma-Schlupfwespen gegen den Apfelwickler cydia pomonella L.

Das Projekt "Einsatz von Trichogramma-Schlupfwespen gegen den Apfelwickler cydia pomonella L." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Biologischen Pflanzenschutz durchgeführt. Ziel des Projekts ist die Erarbeitung eines Entwurfs für ein Verfahren zum Einsatz von Trichogramma-Schlupfwespen gegen Apfelwickler im Apfelanbau mit wesentlich besserer und sicherer Kontroll-Wirkung und deutlich geringeren Kosten als bei dem bisherigen Verfahren, das momentan nur für Hobbygärtner angeboten wird. Dies soll durch die Auswahl für diese Anwendung geeigneter Trichogramma-Stämme bzw. Arten sowie durch die Entwicklung eines Spritzverfahrens zur Ausbringung von Trichogramma-Puppen mit praxisüblichen Spritzgeräten erreicht werden. In einem ersten Schritt werden verschiedene Stämme von Trichogramma ausgewählt und einer Leistungsüberprüfung in Labor und Freiland unterzogen. Mit dem besten Stamm bzw. ggf. mit einer Mischung der besten Stämme erfolgen dann Versuche zur Ausbringung im Spritzverfahren. Ein Spritzverfahren zur Ausbringung von Trichogramma gegen den Apfelwickler würde sich besonders zur Bekämpfung des Spätbefalls, wenn es zu Rückstandsproblemen bei Insektiziden kommen kann, eignen.

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