Mit Hilfe von mineralogischen, petrographischen und geochemischen Untersuchungen von Marmoren aus antiken Steinbrüchen und archäologischen Steindenkmälern der Römerzeit in Kärnten soll die Herkunft dieser Objekte bestimmt werden. Die Charakterisierung der Marmore wird durch die Kombination von mehreren Analysenmethoden ermöglicht. Lichtmikroskopische Untersuchungen von Gesteinsdünnschliffen, Verhältnisse der Sauerstoff- und Kohlenstoffisotopen, geochemische Analysen und die Bestimmung des Verhältnisses von Kalzit und Dolomit werden durchgeführt. Aus den Ergebnissen werden sich die wichtigsten Stätten für die Steinbearbeitung, die Handelsbeziehungen unter den römischen Siedlungen in Kärnten, die zeitliche Verwendung einzelner Marmore und Qualitätsvorlieben sowie die finanziellen Verhältnisse ableiten lassen.
Im Jahre 1723 versank ein Transportschiff, das mit römischen Inschriftensteinen beladen war und diese nach Wien transportieren sollte, bei Szeged in der Theiß. Eine darauf folgende Bergung misslang, so dass angenommen werden muss, dass sich das Schiff mit den Steinen und anderen archäologischen Wertgegenständen noch auf Grund befindet. Das Ziel des gegenständlichen Projektes besteht darin, das Schiff und die Steine mit geophysikalischen Methoden zu lokalisieren und mit Hilfe von Tauchern die genaue Situation zu erkunden. Die Bergung soll dann mit Kränen oder durch Umspundung und Auspumpen erfolgen. Diese Arbeiten haben bereits unter archäologischen Aspekten zu erfolgen, so dass die Position der Objekte entsprechend dokumentiert werden kann. Im Anschluss daran sollen die Fundgegenstände archäologisch ausgewertet werden und im Museum von Szeged ausgestellt werden.