Marktplatz der Projekte Ausblick zum Umgang mit asbesthaltigen Bau- und Abbruchabfällen Falk Fabian LUBW, Referat 35 „Kreislaufwirtschaft, Chemikaliensicherheit“ falk.fabian@lubw.bwl.de Umgang mit asbesthaltigen Bau- und Abbruchabfällen Ausgangslage Nachhaltige Ressourcenschonung durch Recycling sicherstellen Asbest in Gebäuden – die versteckte Gefahr!?! Nationaler Asbestdialog (“Leitplankenmodell”) Qualitätsgesicherte (etablierte) Recyclingbaustoffe Wirksame Ausschleusung von asbesthaltigen Materialien aus dem Stoffkreislauf LAGA-ATA Bericht des Erfahrungsaustausches „Umgang mit Bau- und Abbruchabfällen mit geringen Asbestgehalten“ (April 2020) Strukturelle Anpassungen in der Strategie zum Umgang mit Asbest im Baustoffrecycling 2/8 LUBW Kolloquium 2022 Kreislaufwirtschaft Folie 2 Umgang mit asbesthaltigen Bau- und Abbruchabfällen LAGA-Auftrag in 2020 zur Überarbeitung LAGA M23 (Einberufung LAGA Ad-hoc Ausschuss zur Überarbeitung M23) “Meilenstein” UMK-Beschluss 55/2021 Heute (noch) nicht... Geregeltes LAGA- Verfahren mit Verbändeanhörung, vorrauss. April 2022 3/8 LUBW Kolloquium 2022 Kreislaufwirtschaft noch in Arbeit!!! (Nov. 2021) - Ausschleusung von Asbest unter Sicherstellung Baustoffrecycling - Systematisches Vorgehen (“Säulenkonzept”) zur Ausschleusung - “Mandat” für Beurteilungswert zur “Asbestfreiheit” - ….. Folie 3
26 Steckbrief „Kleinmengen von mineralischen Bauabfällen“ Dieser Steckbrief gilt nur im Zusammenhang mit dem Grundsatzpapier „Allgemeine Grundsätze für die Ablagerung von Abfällen auf Deponien, insbesondere „Grenzwertiger Abfälle“ (Stand: 09.09.2024)“ ABFALLSCHLÜSSEL Tabelle: Zuordnung der Abfallschlüssel, die in diesem Steckbrief behandelt werden. Abfall- schlüsselAbfallbezeichnung nach der Abfallverzeichnisverordnung 17 01 07Gemische aus Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 01 06 fallen 17 05 04Boden und Steine mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 05 03* fallen 17 09 04Gemischte Bau- und Abbruchabfälle, mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 09 01*, 17 09 02* und 17 09 03* fallen 20 02 02Boden und Steine ZUSAMMENSETZUNG Kleinmengen1 von mineralischem Bauschutt (AVV 17 01 07) bestehen z. B. aus Schotter, Ziegel, Beton, Gips, Gipskartonteile, Straßenbelag, Steinzeug, Verputzmaterialien, Fliesen, keramische Sanitärbauteile, Mörtel. Die Abfälle können geringfügige Fremdanteile wie z. B. Tapetenreste und Kleinmengen organischer Abfälle aufweisen. Soweit der mineralische Bauschutt von Abbruchtätigkeiten an Gebäuden oder Bauwerken, mit deren Errichtung vor dem 31.10.1993 begonnen wurde, stammt, kann eine Verwendung von asbesthaltigen Baustoffen nicht zweifelsfrei ausgeschlossen werden. Dabei kann es sich beispielsweise um Putze, Farbanstriche, Fliesenkleber oder auch Spachtelmassen handeln, die im mineralischen gemischten Bauschutt mit enthalten sind. Soweit vor dem Anfall solcher Gemische durch ein qualifiziertes Rückbau- und Entsorgungskonzept im Sinne der Ziffer 6.2 1 In Anlehnung an § 8 Absatz 3 Satz 4 GewAbfV [3] (analoger Bewertungsmaßstab in Verbindung mit § 8 Ab satz 1 GewAbfV) bis 10 m³ LUBW, Referat 35 Kreislaufwirtschaft, Chemikaliensicherheit Steckbrief Nr. 26 - Stand: 09.09.2024 1 der LAGA Mitteilung 23 (M 23) [2] die Asbestfreiheit belegt werden kann, ist eine Annahme als asbestfreier Bauschutt, der vorrangig einer Verwertung (z.B. Bauschuttaufbereitungsanlage) zugeführt werden sollte, möglich. Falls keine Asbestfreiheit gemäß Ziffer 5.1 der LAGA M 23 nachgewiesen werden kann, hat die Einstufung der angelieferten Abfälle entweder als asbesthaltiger gefährlicher Abfall oder als nicht gefährlicher Bau- und Abbruchabfall mit geringen Asbestgehalten zu erfolgen. Zur Vorgehensweise wird auf das Einstufungsschema für potenziell asbesthaltigen Bauschutt (Abfallschlüssel nach AVV) in Abbildung 1 im Kapitel 6.2 der LAGA M 23 verwiesen. Kleinmengen von Bodenmaterialien (AVV 17 05 04 bzw. 20 02 02) im Sinne dieses Steckbriefes fallen in der Regel ohne Verdacht auf Kontamination bei Garten- und Landschaftsbaumaßnahmen im privaten häuslichen Umfeld an. Die Materialzusammensetzung dieser Kleinmengen insgesamt und auch im Abgleich untereinander fällt in vielen Fällen inhomogen aus, sodass bei solchen Kleinmengen eine sinnvolle Verwertung regelmäßig nicht zum Tragen kommt. Des Weiteren sind auch bei homogenen Kleinmengen die Transportwege einer Verwertungsmöglichkeit im Verhältnis zur angefallenen Menge im Einzelfall wesentlich zu aufwändig. Ergebnisse von Analysen Die Zuordnungswerte der Deponieklasse 0 (DK 0) werden bei mineralischem Bauschutt regelmäßig bei den Parametern Sulfat und Gesamtgehalt an gelösten Feststoffen überschritten. Die Bandbreite der Belastungen dieser Abfälle liegt in der Regel mit Ausnahme bei den Parametern Glühverlust (GV) und TOC im Bereich der Zuordnungswerte der Deponieklasse I (DK I). Die Zuordnungswerte der DK I werden häufig bei den organischen Parametern Glühverlust (GV) und TOC überschritten. PROBLEMBESCHREIBUNG Die oben genannten Abfälle fallen in der Regel in Kleinmengen (bis 10 m³)2 bei privaten Haushalten oder Handwerksbetrieben auf Kleinbaustellen an. Häufig erfolgt die Entsorgung über Kleinmengenannahmestellen der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger auf Recyclinghöfen, z.T. auf Deponien, und an ähnlichen Annahmestellen. Soweit es sich um gewerbliche Abfälle (Handwerksbetriebe) handelt, wird auf die Anforderungen der Gewerbeabfallverordnung hingewiesen. Die Vielzahl der Entsorgungsvorgänge lässt aus 2 in Anlehnung an § 8 Absatz 3 Satz 4 GewAbfV (analoger Bewertungsmaßstab in Verbindung mit § 8 Absatz 1 GewAbfV) LUBW, Referat 35 Kreislaufwirtschaft, Chemikaliensicherheit Steckbrief Nr. 26 - Stand: 09.09.2024 2 Gründen der Verhältnismäßigkeit i.d.R. nur eine organoleptische Kontrolle an der Annahmestelle zu. Die geringe Abfallmenge eines einzelnen Entsorgungsvorganges steht in keinem angemessenen Verhältnis zu den Kosten einer fachgerechten Probenahme und chemischen Analyse dieser Abfallkleinmenge. Es wurden deshalb von der AG „Grenzwertige Abfälle“ bis 2017 durchgeführte Analysenergebnisse von beprobten Sammelstellen auf die Einhaltung der Zuordnungswerte nach Anhang 3 Tabelle 2 Deponieverordnung (DepV) ausgewertet. Im Hinblick auf die spezifische Asbestgefahr bei Bauschutt, der aus Bau- und Abbruchabfällen an Gebäuden und Bauwerken mit deren Errichtung vor 1993 begonnen wurde, stammt, sollte bei der Annahme von Kleinmengen auf Wertstoffhöfen eine im Sinne der „Vereinfachten Musterdokumentation zum Nachweis der Asbestfreiheit“ nach Anhang 6 der LAGA M 23 entsprechende analoge Verfahrensweise angewendet werden. Soweit keine plausiblen und prüffähigen Angaben zur Herkunft des Abfalls vorliegen, muss im Zweifelsfall, soweit auch keine sichtbaren Asbestbestandteile vorliegen, von einem Bau- und Abbruchabfall mit geringfügigen Asbestgehalten (Fallkonstellation Nr. 2.3a im Anhang 2 der LAGA M23) ausgegangen werden, sodass hierfür nur eine Beseitigung auf Deponien ggf. unter Anwendung der Regelungen nach Ziffer 7.2.2 der LAGA M 23 in Frage kommt. ENTSORGUNGSWEGE Mineralischer Bauschutt: ◼Aufbereitung (Zuführung zum Recycling) ◼Verwertung oder Beseitigung auf Deponien Bodenmaterial: ◼Verwertungsmaßnahmen ◼Verwertung oder Beseitigung auf Deponien ENTSORGUNGSANLAGEN Mineralischer Bauschutt: ◼Bauschuttaufbereitungsanlagen gemäß Ersatzbaustoffverordnung (ErsatzbaustoffV) ◼Vorbehandlungsanlagen gemäß Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) [3] ◼Deponien DK I und DK II Bodenmaterial: ◼ Deponien DK 0, DK I und DK II LUBW, Referat 35 Kreislaufwirtschaft, Chemikaliensicherheit Steckbrief Nr. 26 - Stand: 09.09.2024 3
Das Projekt "Asbest im Trinkwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz Berlin durchgeführt. Das Berliner Trinkwasserverteilungsnetz hat an vielen Stellen Asbestzement-Rohrleitungen. Es muss somit der Nachweis gefuehrt werden, inwieweit Asbestfasern von Wasserleitungen aus Asbestfaserzement sich loesen koennen und ob die Gefahr besteht, dass dies in der Folge der Trinkwassernutzung zu einer Raumluftbelastung fuehren kann. Im Rahmen dieses Vorhabens werden zunaechst 6 Trinkwasseruntersuchungen durchgefuehrt und in einem Bericht zusammengefasst.
Das Projekt "Asbestemissionen beim Abriss, bei der Renovierung und der Entsorgung von asbesthaltigen Stoffen und Produkten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Umweltchemie und Ökotoxikologie durchgeführt. Im Vorhaben sollen zunaechst die heute uebliche Praxis dargestellt und an ausgewaehlten Objekten die Emissionen gemessen werden. Davon ausgehend sind fuer den Abriss und die Renovierung von Gebaeuden sowie fuer die Entsorgung Asbest enthaltender Produktgruppen Vorschlaege fuer Massnahmen auszuarbeiten, die sowohl den Belangen des Arbeits- als auch des Umweltschutzes entsprechen.
Das Projekt "Untersuchung ueber das Vorkommen von natuerlichen Mineralfasern in Roh- und Trinkwaessern in der Bundesrepublik Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesgesundheitsamt, Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene durchgeführt. Das Forschungsvorhaben soll eine Uebersicht darueber geben, in welchem Umfang in den zur Trinkwasserversorgung in der Bundesrepublik Deutschland verwendeten Rohwaessern natuerliche Mineralfasern wie z.B. Asbest vorkommen und wie weit sie bei den jeweiligen Aufbereitungsverfahren entfernt werden koennen. Eine eindeutige Analyse und eine vollstaendige Erfassung ist nur mit einem Transmissionselektronenmikroskop moeglich. Es sollen im gesamten Gebiet der Bundesrepublik Deutschland nach geologischen Gesichtspunkten ausgewaehlte Proben aus dem Grundwasser entnommen werden. Weiterhin sollen Proben aus Oberflaechenwaessern, aus denen Rohwasser zur Wasseraufbereitung entnommen wird, untersucht werden und die Elimination von Fasern durch Flockungsfiltration und Untergrundpassage bestimmt werden.
Das Projekt "Untersuchungen ueber die Asbestemission aus Asbestzementprodukten infolge Saeurekorrosion durch SO2-haltige Stadt- und Industrieluft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Battelle-Institut e.V. durchgeführt. Untersuchungen ueber Art und Ausmass der Belastung des Menschen und seiner Umwelt durch Immissionen von Schadstoffen. Bei der Verwitterung von Asbestzement wird der Schadstoff Asbest freigesetzt. Bislang gibt es noch keine verlaesslichen Aussagen ueber Menge und Art dieses Asbests. In Laboruntersuchungen soll die Asbestzement-Verwitterung mit Hilfe von SO2 und CO2 simuliert werden, damit die Umweltrelevanz dieses Vorgangs erkannt werden kann.
Das Projekt "Charakterisierung der Asbest-Emission aus Strassenbelaegen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Battelle-Institut e.V. durchgeführt. Der Asbestverbrauch fuer extrem beanspruchte Strassendecken in der Bundesrepublik Deutschland betraegt seit seinem erstmaligen Einsatz Anfang der 70iger Jahre etwa 1000 t/a, was einer Spurlaenge von 300 km/a entspricht. Eine Abschaetzung der Asbestemission im Strassenbelagabrieb ergab pro 300 km etwa 28 t, so dass heute nach dem Bau von inzwischen ueber 2000 km asbesthaltiger Strassendecken mit einer Emission von fast 200 t/a zu rechnen ist. Ueber die Relevanz der hier emittierten Asbeststaeube liegen bisher keine Untersuchungen vor. In diesem Vorhaben sollen Informationen ueber die Menge und die Art von Asbestfeinstaubemissionen bei Verschleiss von Strassenbelaegen durch experimentelle Untersuchungen in der natuerlichen Umgebung erarbeitet werden.
Das Projekt "Entwicklung und Pruefung eines Standardverfahrens fuer die kostenguenstige Bestimmung der Asbestfaserkonzentration in der Atmosphaere" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Battelle-Institut e.V. durchgeführt. Objective: To develop a method which permits to reduce time and cost of the measurement of the asbestos fibre concentration in the atmosphere. General Information: Use is made of nuclepore filters (pore diameter 0.2-0.8 um) coated on both sides with gold by vapour deposition which, after coating, are treated for 4-10 minutes with oxygen plasma in a cold incinerator unit; the organic costituents of the separated dust are 'ashed' without leaving any residue. The coated filter remains undamaged and can be placed under the scanning electron microscope for evaluation any further preparation. The research programme comprises three main stages: 1. Development of suitable processes for obtaining optimum coating thickness on the membrane filter; 2. Establishment of work specification for sampling, transport, preparation and, where not already available, for evaluation of the filters; 3. Testing of the process at different institutes (coordinated by Batelle-Institut).
Das Projekt "Tendenzielle Untersuchung der Asbestbelastung in der Umgebung von Bauschuttrecyclinganlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von DEKRA Umwelt GmbH durchgeführt. Das Bauschuttrecycling gewinnt im Rahmen von Massnahmen zur Vermeidung und Verwertung von Abfaellen immer mehr an Bedeutung. Dabei besteht die Gefahr, dass vermehrt Stoffe, wie z.B. Asbest, in die Aufbereitungsanlagen gelangen, die bei einer Freisetzung (Emission) oder Verwertung zu einer Gefaehrdung der Umwelt fuehren koennen. Mit diesem Untersuchungsvorhaben war das Bauschuttrecycling hinsichtlich des Gefaehrdungspotentials von Asbestemissionen zu ueberpruefen. Zwischen Okt. 1993 und Sept. 1994 wurden Messungen zur Ermittlung der Asbestfaserkonzentration in der Luft im Bereich einer Bauschuttrecyclinganlage durchgefuehrt. Insgesamt wurden 48 Proben rasterelektronenmikroskopisch untersucht.
Das Projekt "Massnahme zur Minderung von Emissionen asbesthaltiger Staeube bei der Herstellung und Weiterverarbeitung von Asbestzementerzeugnissen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von WANIT durchgeführt. Das Aufgabe- und Transportsystem fuer das in staubdichten Polyaethylen- oder Papiersaecken angelieferte Asbest wird durch eine automatische, staubdicht gekapselte Oeffnungs- und Entleerungseinrichtung ersetzt, die mit einer staubfreien Beseitigung der Saecke in einem geschlossenen System verbunden wird. Den vorhandenen Gewebefiltern werden Absolutfilter nachgeschaltet, die die Sicherheit gegenueber Stoerfaellen erhoehen und die Schadstoffkonzentration auf ca. 0,01 mg/m3 Abluft begrenzen. Zur emissionsarmen Aufbereitung und zum vollstaendigen Wiedereinsatz der Asbest-Hartabfaelle im Herstellprozess wird ein automatisches zweistufiges Verfahren eingesetzt, bei dem im Gegensatz zu bisher bekannten Methoden Plattenpakete bis 1000 mm Hoehe und Rohre bis zu einem Durchmesser von 1600 mm aufgegeben werden koennen. Bei weitgehender Vermeidung diffuser Emissionen wird die Abluft in einem zweistufigen Gewebefilter auf eine Schadstoffkonzentration (hier Asbestfeinstaub) von unter 0,05 mg/m3 gereinigt.
Origin | Count |
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Bund | 19 |
Land | 2 |
Type | Count |
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Förderprogramm | 19 |
unbekannt | 2 |
License | Count |
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geschlossen | 2 |
offen | 19 |
Language | Count |
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Deutsch | 21 |
Englisch | 2 |
Resource type | Count |
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Keine | 21 |
Topic | Count |
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Boden | 21 |
Lebewesen & Lebensräume | 21 |
Luft | 21 |
Mensch & Umwelt | 21 |
Wasser | 21 |
Weitere | 19 |