Zur Beschreibung der jährlichen Stoffeinträge in Oberflächengewässer werden verschiedene Modellansätze genutzt. Unabhängig vom Modelltyp wird der Pfad Erosion sowohl für Phosphor als auch für Schwermetalle als bedeutend identifiziert (bis zu 50Prozent der Gesamtfracht können durch Erosion verursacht sein). Das Land Baden Württemberg nutzt zur Abschätzung der Nährstoffeinträge in die Gewässer eine adaptierte Version des Modellsystems MONERIS. Das ISWW hat im Auftrag der LfU eine Anwendung für Schwermetalle entwickelt. Beirr Transport von Erosionsgut findet eine Anreicherung der feinpartikulären Substanz und damit eine Erhöhung der Nährstoff- und Schadstoffgehalte statt. In den Modellen wird diesem Phänomen durch die Berücksichtigung vor Anreicherungsfaktoren (enrichment ratio - ER) Rechnung getragen. Der Berechnungsansatz für das ER basiert auf Vergleichen von Oberboden und Schwebstoffgehalten (geringere Sedimenteinträge sind mit hohen EF verbunden). Eigene Freilanduntersuchungen und Simulationsergebnisse im Kraichbachgebiet zeigen, dass die aus dem gegebenen Ansatz resultierenden Faktoren für Lösslandschaften um ein Vielfaches zu hoch angesetzt sind. Hieraus folgt eine eklatante Fehleinschätzung der über den Pfad Erosion eingetragenen Frachten (Faktor 58). Das beantragte Vorhaben setzt sich zum Ziel, für Baden-Württemberg durch Messungen validierte Anreicherungsfaktoren bereitzustellen. Hierbei wird im Gegensatz zum bisherigen Ansatz insbesondere auch der Einfluss der Bodeneigenschaften berücksichtigt.
Im Rahmen des vorgeschlagenen F6rschungsvorhabens soll der Einsatz der Funnel-and-Irradiate Technologie (FIT) zur Reinigung von mit Vinylchlorid (VC) und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) belasteten Grundwässern umfassend untersucht werden. Orientierende Untersuchungen in einer halbtechnischen Versuchsanlage erbrachten bereits einen Abbau von 80 - 90 Prozent für beide Schadstoffgruppen. Ziel ist es, die Mechanismen des Schadstoffabbaus durch UV-Bestrahlung aufzuklären und die Randbedingungen für den in-situ-Einsatz des Verfahrens zu evaluieren. Eine Übertragbarkeit auf Standorte mit anderen physikalisch-chemischen Eigenschaften des Wassers soll hierdurch ermöglicht werden. Es ist insbesondere zu klären, welche Reaktionsprodukte durch die Anwendung von UV-Bestrahlung auf Wässer mit oben genannten Schadstoffen gebildet werden. Darüber hinaus sind Untersuchungen zum Einfluss der Bestrahlung auf die Toxizität von Wässern geplant. Im Labor werden Versuche in einer Kreislaufapparatur zum Einfluss chemischer und physikalischer Parameter durchgeführt, parallele Messungen in-situ am Standort Gaswerk Ost in Karlsruhe dienen zur Überprüfung der erzielten Ergebnisse. Nach den durchgeführten Voruntersuchungen am Versuchsfeld Gaswerk Ost in Karlsruhe ist davon auszugehen, dass die Funnel-and-Irradiate-Technologie ein viel versprechendes und ökonomisches Verfahren zur passiven Aufbereitung belasteter Grundwässer darstellt.
Ziele: In einem interdisziplinären Projekt wurden die Wirkungen der akustischen Bedingungen in Klassenräumen auf Sprachverstehen, kognitive Leistungen, Lärmbelastung und Schuleinstellungen der dort unterrichteten Grundschulkinder analysiert. Hierdurch konnten die Bedeutung der Klassenraumakustik für das schulische Lernen dokumentiert und begründete Empfehlungen für die akustische Gestaltung von Klassenräumen formuliert werden.; Vorgehensweisen: In Grundschulklassenräumen der Region Stuttgart wurden umfassende raum- und bauakustische Messungen durchgeführt. Aus dieser Datenbasis wurden 21 Klassenräume ausgewählt, die hinsichtlich der Lärmbelastung von außen (Verkehr, Schulhof etc.) vergleichbar waren, sich jedoch hinsichtlich der raumakustischen Qualität (Nachhallzeiten) deutlich unterschieden. Sprachverstehen, kognitive Leistungen, Lärmbelastung und Schuleinstellungen der in den Klassenräumen unterrichteten Kinder wurden anhand von Leistungstests und Fragebögen erfasst. Der Einfluss der Nachhallzeit im Klassenraum auf diese Variablen wurde mit varianzanalytischen Verfahren geprüft. ; Ergebnisse: Die Wirkungen der Nachhallzeiten im Klassenraum auf Sprachverstehen, kognitive Leistungen, Lärmbelastung und Schuleinstellungen bei Erstklässlern und Zweitklässlern wurden analysiert. Es zeigten sich signifikante Effekte der Nachhallzeit auf Sprachverstehens- und Kurzzeitgedächtnisleistungen. Kinder, die in akustisch ungünstigen Klassenräumen unterrichtet wurden, zeigten schlechtere Leistungen bei Aufgaben zur Lautverarbeitung, berichteten eine höhere Belastung durch Innenlärm im Klassenraum und beurteilten die Beziehungen zu ihren Lehrkräften und Mitschülern weniger positiv als Kinder aus akustisch günstigen Räumen. Die Ergebnisse dokumentieren die Bedeutung optimaler Klassenraumakustik für das schulische Lernen
Die neue Europäische WRRL sieht zur Verhinderung künftiger Grundwasserbeeinträchtigung sowie zur erforderlichen Umkehrung von Verschmutzungstrends gerade für das Grundwasser detaillierte Untersuchungen zum Gefahrdungspotential vor, um daraus Vorgaben für eine nachhaltiges Grundwassermanagement zu erarbeiten im Rahmen dieses Projektes wird eine neue Methode zur flächigen Erfassung des Grundwasserrisikos mit Hilfe künstlicher neuronaler Netze erarbeitet Es basiert auf dem neuen Ansatz, sowohl das von der unterschiedlichen Landnutzung resultierende Gefahrenpotential (Hazards), als auch die Sensitivität das geologischen Untergrundes gegenüber dem Eindringen von Schadstoffen (Vulnerabilität) zu berücksichtigen Für die Eichung des Verfahrens dienen aktuelle Schadstoffverteilungen im Grundwasser in ausgewählten Testgebieten, mittels deren Daten jeweils ein neuronales Netz trainiert und dessen Performance validiert wird Das trainierte Netz kann dann leicht in Gebieten mit unbekannter Schadstoffverteilung im Grundwasser zu deren Vorhersage und damit als Maß für das Grundwasserrisiko angewendet werden Vorteile gegenüber den für den Grundwasserschutz im Moment flächendeckend verwendeten ,,Karten der Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung sind, dass die Ergebnisse nicht nur zur Ausweisung von Trinkwasserschutzgebieten, sondern auch, wie in der WRRL gefordert, zur Feststellung des akuten Handlungsbedarfs sowie zu einer nachhaltigen Grundwasserbewirtschaftung genutzt werden können.
Grundlagen zur Beurteilung der Nachhaltigkeit von Energiesystemen in Baden-Württemberg PCDF im Bereich des Staubabscheiders von Müllverbrennungsanlagen. Mit Hilfe des Modells lassen sich Betriebsbedingungen vorhersagen, bei denen die PCDD/F-Bildung minimal ist und ihre Adsorption an die gasgetragenen Partikel bzw. an die abgeschiedene Staubschicht maximal. Dadurch wird die Kontamination der nachfolgenden Rauchgasreinigungsstufen vermindert und der gesetzliche Emissionsgrenzwert mit geringerem Aufwand garantiert. Im ersten Vorhabensteil wurde die Adsorptionskinetik der PCDD/F an gasgetragene Partikel modelliert und die Gas/Partikel-Verteilung eines bekannten Referenzdioxins in Abhängigkeit von der Temperatur experimentell bestimmt. Der gemessene Anteil partikelgebundenen Dioxins war z.T. höher als berechnet. Vermutlich liegt dies an Filterartefakten, die z.Z. quantifiziert werden. Im zweiten Vorhabensteil wird die Datenbasis des Aerosolcodes erweitert, so dass sich die Gas/Partikel-Verteilung einer größeren Anzahl von PCDD/F-Kongeneren berechnen lässt. Die Experimente zur Gas/Partikel-Verteilung der PCDD/F werden sowohl unter idealisierten Bedingungen wie auch an einer realen Müllverbrennungsanlage durchgeführt, um aus der Differenz den Einfluss heterogener Reaktionen zu bestimmen.
Zukünftige Abgasgrenzwerte für Pkw lassen sich nicht mehr ausschließlich mit motortechnischen Maßnahmen erreichen. Vielmehr müssen fahrzeug- und motortechnische Verbesserungen durch kraftstoffseitige Maßnahmen ergänzt werden. Wie Untersuchungen zeigen, lassen sich durch eine Absenkung des Aromatengehalts und eine Anhebung des Sauerstoffgehalts im Kraftstoff die Emissionen der limitierten Schadstoffe und des Benzols reduzieren. In Fahrzeugen mit geregeltem Katalysator können aber nichtlimitierte Schadstoffe wie N2O ,das im Vergleich zu Kohlendioxid pro Mol ca. 270 mal stärker zur Erwärmung der Erdatmosphäre beiträgt, durch den Einsatz sauerstoffhaltiger Kraftstoffe verstärkt gebildet werden. In diesem Vorhaben sollen die Auswirkungen reformulierter Kraftstoffe auf die Emissionen solcher nichtlimitierter Stoffe in Fahrzeugen mit neuester Abgasminderungstechnik untersucht werden. Die Messungen werden unter realitätsnahen Bedingungen auf dem Abgasrollenprüfstand des FKFS durchgeführt. Dazu werden typische Fahrprofile des Ballungsraumes Stuttgart gefahren, um so auch den Einfluss niedriger Katalysatortemperaturen auf die Schadstoff-Zusammensetzung zu erfassen.
Bei der Wiedernutzbarmachung von Industrie- und Gewerbebrachen hat für Projektentwickler und Investoren Planungssicherheit oberste Priorität. Flächenrecycling-Maßnahmen scheitern häufig an den vielfältigen und komplexen Rahmenbedingungen und Haftungsfragen bzw. Finanzierungsproblemen aufgrund von Restrisiken z.B. durch Altlasten. An laufenden Flächenrecycling-Projekten (z.B. Kienzle-Areal, VS-Schwenningen) sollen die o.g. Probleme aufgezeigt und Lösungsmöglichkeiten dargestellt werden. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung einer Arbeitshilfe für die Verwaltung und Projektentwickler, mit der Darstellung von rechtlichen Rahmenbedingungen und Zuständigkeiten, der Erarbeitung von Ablaufschemata und der Diskussion von Musterverträgen (z.B. Kaufverträge, Sanierungsvereinbarungen, städtebauliche Verträge). Die Arbeitshilfe soll in der Praxis dazu beitragen, Reibungs- und Zeitverluste zu minimieren und Entscheidungsspielräume aufzuzeigen. HINWEIS: Arbeitsinhalte und -ergebnisse werden laufend abgestimmt mit dem Arbeitskreis FIGURA, Universität Stuttgart und den Projektanträgen Weber-Ingenieure und DEKRA. Anregungen des Beratergremiums (tagt Mitte April 1999) werden nachträglich berücksichtigt.
Übergeordnetes Ziel des Projekts 'NawEnNat' ist es Rahmenbedingungen aufzuzeigen, unter denen die Förderung des Anbaus landwirtschaftlicher Bioenergieträger die Selbstversorgungsquote an Nahrungsmitteln nicht wesentlich verändert und die Belange des Naturschutzes nicht nachhaltig beeinträchtigt. Über die Modellierung von Szenarien mit variablem Ausbau der Bioenergie und variabler Berücksichtigung des Naturschutzes in der Agrarlandschaft werden 'Trade-offs' aber auch Synergieeffekte von Zielen der Bioenergiegewinnung und des Naturschutzes analysiert. Die Analysen beziehen sich auf Acker- und Grünlandnutzung, die Nutzung des Waldes wird nicht berücksichtigt. Für jedes Szenario werden Kennwerte zur Ökonomie und zur Emission von Treibhausgasen ermittelt und eine naturschutzfachliche Bewertung bzgl. des Schutzguts 'Arten und Biotope' erstellt. Zudem werden landesweite Flächenkulissen mit Vorbehalt bzw. Eignung 'neuer' Energiekulturen wie Miscanthus, Kurzumtriebsplantagen (KUP) aus Sicht des Naturschutzes erarbeitet. Im Rahmen des BWPLUS-Projekts 'Abschätzung der Produktionspotenziale für den Anbau von Energiepflanzen zur Reduktion der CO2-Emissionen in Baden-Württemberg und deren ökologische und ökonomische Bewertung' wird eine Folgenabschätzung hinsichtlich abiotischer Schutzgüter durchgeführt.
Im Jahr 2003 hat die Aktivitätskonzentration von Radiocäsium (137Cs) im Schwarzwild aus Oberschwaben Werte von bis zu 9000 Bq/kg Frischmasse erreicht. Dieser Anstieg wird dem Verzehr von Hirschtrüffeln (Elaphomyces granulatus fr.) zugeschrieben. Es ist noch immer eine offene Frage warum 17 Jahre nach dem Chernobyl-Unfall so starke Akkumulationen von Radiocäsium in naturbelassenen Böden möglich sind. Das Forschungsprojekt soll einen Beitrag zur Lösung dieser Frage leisten. Dazu soll das Radiocäsium-Abfang-Potential (RIP: Radicaesium Interception Potential), das Information über die Konzentration der selektiven Bindungsplätze (FES: Frayed Edge Sites) für das Cäsium Ion im Boden liefert, an ausgewählten Wald- und Moorstandorten Oberschwabens untersucht werden. Die Mehrzahl der Böden der halb-natürlichen Umwelt (Wälder und Moore) der Nordhalbkugel sind sauer, reich an organischem Material und/oder podzoliert, d.h. es sind Böden mit kleinen RIP Werten und geringer Kalium Konzentration. In solchen Böden findet ein Wettbewerb zwischen den Pflanzenwurzeln und den selektiven Bindungsplätzen um das verfügbare Radiocäsium statt, der zugunsten der Wurzelaufnahme ausgeht und damit zum Biorecycling des 137Cs führt. Von den zu untersuchenden Standorten sind Zeitreihen der Cs Aktivitätskonzentrationen in Böden, Pflanzen, Pilzen, Rehwild, Schwarzwild und Fichtenholz vorhanden, sodass sie als ,,Szenarium für die Evaluierung radioökologischer Modelle von internationalem Interesse sind. Die Kenntnis der RIP Werte dieser Standorte würde die Qualität der Datensätze für die Modellierung wesentlich erhöhen.
Die Belastung von Klärschlamm aus kommunalen Kläranlagen mit verschiedenen organischen Schadstoffen wurde in einer Vielzahl von Untersuchungen belegt. Aus diesem Grund wird die landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm kontrovers diskutiert. Bei Komposten und Gärsubstraten liegen für eine abschließende Beurteilung möglicher Gefahren bei einer landwirtschaftlichen Verwertung zu wenige Erkenntnisse vor. Im Rahmen der vorliegenden Monitoringstudie wurde das Output-Material aus insgesamt 16 Kompostierungsanlagen in Baden-Württemberg auf verschiedene organische Schadstoffe wie polychlorierte Biphenyle, polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe, polybromierte Flammschutzmittel und estrogenaktive Nonylphenole untersucht. Die Konzentrationen der PAK lagen in einem Bereich von 1200 - 3500 my g/kg TS, die der PCB zwischen 20 und 35 my g/kg TS. Bei beiden Substanzklassen konnten tendenziell niedrigere Konzentrationen in den Grüngutkomposten festgestellt werden. Bei den PAK, den Nonylphenolen und beim DDT-Abbauprodukt DDE ließen sich saisonale Abhängigkeiten beobachten. In den meisten Fällen wurden sowohl die in Klärschlämmen vorliegenden Konzentrationen als auch für einige Substanzen in Komposte vorliegende Grenzwerte erheblich unterschritten.
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