Das Projekt "Versuche zur gezielten Konzentrierung 'Gefaehrlicher Stoffe' nach Paragraph 7a WHG in Abwasserteilstroemen beim Waschen stark verschmutzter Textilien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von WFK-Forschungsinstitut für Reinigungstechnologie e.V. durchgeführt. 1) Stark verschmutzte Berufskleidung enthaelt sehr oft hoehere Mengen an Mineraloel und Fetten, aber auch an gefaehrlichen Stoffen, wie Schwermetallen, BTX und AOX oberhalb zulaessiger Grenzwerte, die beim Waschen ins Abwasser gelangen. Die heutzutage gaengigen Waschverfahren sind lediglich darauf ausgerichtet, nach Abschluss des Prozesses ein Maximum an Wascheffekt zu erreichen. Da hierdurch die Schmutzanteile auf saemtliche Waschbaeder verteilt sind, ist eine Aufbereitung der gesamten Abwaesser erforderlich. 2) Im Rahmen des Projekts soll mit dem Ziel der Minimierung der Menge an aufzubereitendem Abwasser eine Konzentrierung der gefaehrlichen Stoffe ueber verfahrenstechnische Aenderungen des Waschprozesses derart vorgenommen werden, dass sie nicht, wie Analysen der derzeitige Technik ausweisen, ueber mehrere Baeder verteilt in das Abwasser gelangen, sondern moeglichst konzentriert aufbereitet werden koennen. 3) IST-Analysen von Waescherei-Abwaessern aus kritischen Bereichen ergaben Ueberschreitungen der Grenzwerte an gefaehrlichen Stoffen in allen Waschbaedern und den meisten Spuelbaedern. Durch Einsatz der statistischen Versuchsplanung konnten sowohl die aeusseren Waschbedingungen als auch die Zusammensetzung der Waschflotte im Hinblick auf eine Konzentrierung der Schadstoffe optimiert werden. Sehr gute Wascherresultate wurden mit Mikroemulsionen und Mischungen aus Alkylpolyglykolether, Cotensid und terpen bei einer Waschtemperatur von 40 Grad C und einem Flottenverhaeltnis von 6 L pro Kg erzielt. 4) Die Ergebnisse der vorgesehenen Untersuchungen stellen einen ersten Schritt zur wirtschaftlichen Bewaeltigung der Einhaltung der Auflagen der Vorschriften nach Paragraph 7a WGH auch bei kritischen Textilien dar. Die derzeitige Waschtechnik kann dahingehend geaendert werden, dass ueber Zusaetze von Cotensiden und /oder Terpen im ersten Waschbad bei niedrigen Waschtemperaturen um 40 Grad C eine fast voellige Motoroelabloesung und eine ca 50 prozentige Abloesung der Schwermetallpigmente und -salze erreicht wird. Damit faellt unter der Voraussetzung der Gegenstromfuehrung der Waschbaeder nur ein waschbad (ca 6 Kubikmeter pro Tonne Waesche) an, das mit gefaehrlichen Stoffen oberhalb der Grenzwerte belastet ist. Der Anteil aufzubereitenden Abwassers reduziert sich um mehr als 50 Prozent. Die Ergebnisse leisten damit einen Beitrag zur wirtschaftlichen Gesundung der auf diesem Sektor taetigen Firmen.
Das Projekt "Zur Reinigung von stark verschmutzter Berufskleidung unter Einsatz halogenfreier Loesemittel/Wasser-Kombinationen und deren Rueckgewinnung durch Destillation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von WFK-Forschungsinstitut für Reinigungstechnologie e.V. durchgeführt. Beim Waschen stark verschmutzter Berufskleidung koennen die Grenzwerte fuer Kohlenwasserstoffe und gefaehrliche Stoffe im Abwasser ueberschritten werden. Diese Schadstoffe muessen nach dem Stand der Technik aus dem Abwasser entfernt werden, wobei grosse Mengen an Sondermuell anfallen, die hohe Wasseranteile enthalten. Bei der Chemischreinigung werden die Reinigungsflotten durch Destillation kostenguenstig aufgearbeitet. Der dabei angefallene, aufkonzentrierte Sondermuell kann mit geringem Kostenaufwand entsorgt werden. Dennoch wird diese Technik fuer die Berufskleidung kaum eingesetzt da das derzeit ueberwiegend verwendete Loesemittel Tetrachlorethen ein hohes Umweltrisiko darstellt. Eine Alternative zum Waschen und zur Chemischreinigung mit Tetrachlorethen ist der Einsatz halogenfreier Loesemittel und deren Mischungen mit Wasser als Reinigungsmedium. Ziel des Forschungsprojektes war die Entwicklung von Verfahren zur Reinigung stark verschmutzter Berufskleidung mittels halogenfreier Loesemittel/Wasser-Kombinationen. Bei der Auswahl geeigneter halogenfreier Loesemittel war die Azeotropbildung mit Wasser ein wichtiges Auswahlkriterium, um die als Reinigungsmedium eingesetzten halogenfreien Loesemittel/Wasser-Gemische destillativ als zweiphasiges Azeotrop zurueckgewinnen zu koennen. In Laborversuchen wurden die Destillationsstabilitaet der waessrigen, azeotropen Systeme in Gegenwart von Schmutz und Reinigungschemikalien und die Aggressivitaet der Loesemittel gegenueber verschiedenen Materialien bestimmt. Fuer die Untersuchung der Reinigungsleistung der ausgewaehlten Loesemittel an berufskleidungstypischen Testgeweben wurde ein Zweibadverfahren mit anschliessender Nachwaesche entwickelt. Aufgrund der Ergebnisse der Laborversuche wurde Berufskleidung mit einem modifizierten Zweibadverfahren in einer 16 kg-KWL-Maschine mit den Loesemitteln 4-Methyl-2-Pentanol und bet-(-)-Pinen gereinigt. Zur Abschaetzung des Energieaufwandes bei der Destillation wurden die Verdampfungsenthalpien der untersuchten Azeotrope experimentell bestimmt und mit der Verdampfungsenthalpie des Wassers verglichen.