Das Vergaberecht sieht keine Verpflichtung von öffentlichen Auftraggebenden zur Integration von sozialen Belangen vor. Seit der Vergaberechtsreform 2016 ist allerdings klar geregelt, dass öffentliche Auftraggebende befugt und aufgefordert sind, soziale Zielsetzungen zu berücksichtigen; hierunter fallen in jedem Fall gleichstellungspolitische Aspekte. Gleichzeitig ergibt sich aus dem Gleichstellungsrecht und insbesondere aus dem verfassungsrechtlichen Staatsauftrag aus Art. 3 Abs. 2 GG sowie den darauf basierenden Konkretisierungen im Bundesgleichstellungsgesetz (BGleiG) sowie der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien (GGO) eine grundlegende Pflicht für öffentliche Auftraggebende, die Zielsetzung der Verwirklichung der Gleichstellung von Frauen und Männern sowie die Beseitigung bestehender und der Verhinderung künftiger Benachteiligungen vonFrauen in all ihren Aufgabenbereichen – und so auch im Rahmen ihrer Vergabepraxis – zu beachten und einzuhalten. Den öffentlichen Auftraggebenden kommt in der Umsetzung dieser Verpflichtung ein Gestaltungsspielraum zu. Die Möglichkeit zur Umsetzung bietet sich dabei auf allen Stufen des Vergabeverfahrens: Von der Bedarfsbestimmung über die Festlegung von Leistungs-, Eignungs- und Zuschlagskriterien bis hin zur Bestimmung von Ausführungsbedingungen ist es öffentlichen Auftraggebenden möglich, Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsaspekte im öffentlichen Vergabeverfahren im Rahmen der vergaberechtlichen Grenzen zu berücksichtigen und zu implementieren.
Geostatistische Modelle und Methoden wie Kriging benutzen räumliche Abhängigkeiten, um die Verfügbarkeit oder Qualität natürlicher Ressourcen zu bewerten oder deren Nutzung zu optimieren. Die räumliche Heterogenität von natürlich vorkommenden Variablen führt zu Problemen bei der numerischen Modellierung von Umweltsystemen. Beobachtungen können nur an ausgewählten Orten gemacht werden oder sind nur indirekt über größeren Skalen verfügbar. Deshalb sind Annahmen notwendig für die Modellierung und für das Abschätzen von Systemzuständen an den Orten, an denen nicht gemessen wurde. Geostatistische Methoden bieten geeignete Lösungen für solche Probleme.Räumliche Copulae sind eine der wenigen existierenden Methoden, die auf realen Messungen im Feld beruhen und die über paarweise Abhängigkeiten hinaus gehen. Mit räumlichen Copulae ist es möglich, ein mehrdimensionales Model an Messdaten anzupassen. Die Qualität der Anpassung ist meist besser als bei Modellen mit einer paarweisen symmetrischen Struktur. Es ist bekannt, dass effektive Größen stark von Strukturen mit nicht-symmetrischer Abhängigkeitsstruktur beeinflusst werden. So haben verbundene Fließwege einen großen Einfluss auf den Gelöststofftransport. Das Ziel der Arbeit ist die Weiterentwicklung bestehender Copula-Modelle und die Berücksichtigung von nicht-Gauss Strukturen bei der Inversion. Insbesondere werden zensierte Messwerte berücksichtigt, ein oft in der Natur auftretendes Phänomen. Zensierte Messwerte, zum Beispiel Messwerte unterhalb einer Bestimmungsgrenze, werden vollständig in der räumlichen Simulation berücksichtigt. Messungen von indirekten Variablen (hydraulische Druckhöhe) sind oft umfassender verfügbar als die Variablen, die von primärem Interesse sind (hydraulische Leitfähigkeit). Bisher ist es bei Inversionsproblemen nicht möglich, nicht-symmetrische räumliche Abhängigkeiten in einem stochastischen Modell zu berücksichtigen.Die Weiterentwicklung der geostatistischen Methoden wird gerechtfertigt durch genauere Vorhersagen und reduzierte Unsicherheiten. Fortschritte in der Modellierung einer räumlich verteilten Variable (hydraulischer Leitfähigkeit) führen zu einer verbesserten Vorhersage einer abhängigen Variable (Gelöststoffkonzentration) führen. Diese Relevanz wird aufgezeigt mit einem numerischen Grundwasserströmungs- und Gelöststofftransportmodell, angewendet auf einen heterogenen Aquifer, in dem die Ausbreitung von Gelösstofffahnen und hydraulische Leitfähigkeit detailliert gemessen wurde und somit als idealer Vergleich dient. Die verbesserte Vorhersage des Ausbreitungsverhaltens von gelösten Stoffen im Grundwasser, basierend auf einem verbesserten Modell der räumlichen Abhängigkeitsstruktur, wird den Grundwasserschutz und das Management von kontaminierten Standorten verbessern.
Anlass für das beantragte Vorhaben sind die Ergebnisse des Forschungsprojektes Entwicklung eines fluorspezifischen Gruppenparameters 'EOF' für Boden und weitere Feststoffmatrices. Dort wurde eine hohe Belastung von Böden aus Mittelbaden mit extrahierbarem organisch gebundenem Fluor (EOF) festgestellt, die für einzelne Standorte im mg/kg-Bereich lag. Mit einer Einzelstoffanalytik von Per- und Polyfluorcarbon- und -sulfonsäuren (PFC) sowie einem semiquantitativen Nachweis von polyfluorierten Alkylphosphaten (PAP) waren allerdings häufig nur ca. 10 % bis 60 % dieser Befunde erklärbar. Im vorgeschlagenen Verbundprojekt sollen die analytische Bestimmungsgrenze für den EOF verbessert und analytische Nachweismethoden für weitere fluorhaltige (Vorläufer-)Verbindungen (Polyacrylate, Polyether, Abbauprodukte von Fluortelomeralkoholen) der PFC in Böden entwickelt werden, um die bestehende Erklärungslücke weiter zu schließen. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt liegt auf einem tiefergehenden Verständnis des Transfers von PAP aus kontaminierten Böden in angebaute Nutzpflanzen. Hierfür werden Aufwuchsversuche mit Böden aus dem betroffenen Gebiet durchgeführt und die EOF-Analytik auf Pflanzenbestandteile ausgeweitet. Eine Literaturrecherche zu biologischen Wirkungen von per- und polyfluorierten Verbindungen wird für die Entwicklung eines Konzeptes zur Extrapolation von Grenzwerten für diese Substanzklassen genutzt werden. Mit verschiedenen Screening-Methoden wird darüber hinaus versucht, weitergehende Aussagen über das Auftreten fluorierter Verbindungen im Untersuchungsgebiet zu treffen.
Um Aussagen über die Höhe der bislang mit der Einzelsubstanzanalytik auf bekannte per- und polyfluorierte Verbindungen (PFAS) nicht erfassbaren Gehalte an Organofluor in Böden zu erhalten, wurde in diesem Vorhabens ein Analysenverfahren mit dem Titel EOF (extrahierbares organisch gebundenes Fluor) erarbeitet, das unabhängig von der Verfügbarkeit von Analysenstandards von Zielverbindungen ist. Basierend auf einer ausführlichen Literaturrecherche wurden verschiedene Verfahrensvarianten zur Bestimmung des EOF geprüft und ein Verfahren festgelegt. Es basiert auf der zweifachen Extraktion (Ultraschall und Vortexmischen) des Bodens oder eines anderen Feststoffs mit Methanol, gefolgt von einem Clean-up-Schritt zur Entfernung des anorganischen Fluorids aus dem Extrakt. Der verbleibende Organofluorgehalt wird als EOF definiert und durch Verbrennungsanalyse gekoppelt mit der Ionenchromatografie (Combustion Ion Chromatography, CIC) als Fluorid bestimmt. Diese Methode weist eine Bestimmungsgrenze von 50 myg/kg TS auf und ist geeignet, eine Priorisierung von PFAS-belasteten Flächen für weitere Detailuntersuchungen zu treffen. Der Vergleich der Einzelsubstanzanalytik auf PFAS einschließlich zweier homologer polyfluorierter Phosphatdiester (6:2 und 8:2 diPAP) zeigte, dass in allen Fällen, in denen ein positives Messergebnis für das EOF resultierte, die Summe des Organofluors aus bekannten Einzelverbindungen zum Teil erheblich vom EOF abwich. Der nicht erklärbare Anteil lag in der Mehrzahl der untersuchten Proben in der Größenordnung zwischen etwa 40 % bis zu über 90 %. Dies impliziert die Anwesenheit weiterer, nicht bekannter Organofluorverbindungen. Dabei könnte es sich um sog. Präkursoren, also derzeit mit der Einzelsubstanzanalytik nicht erkannte fluorierte Verbindungen handeln, die im Boden vorhanden sind und zu messbaren perfluorierten Endprodukten abgebaut werden können. Die inzwischen in einigen belasteten Flächen aus dem Raum Baden-Baden/Rastatt nachgewiesenen zwei Vertreter der diPAP zeigen, dass hier zumindest diese Stoffklasse einen bedeutenden Anteil am EOF haben kann, da es noch eine Reihe weiterer Homologe gibt, für die jedoch nur für sehr wenige analytische Standards zur Verfügung stehen. Dass diese Stoffklasse - wenn auch nicht vollständig - mit der erarbeiteten Methode erfasst wird, ergaben Wiederfindungsversuche für eine Auswahl fluorierter Referenzverbindungen. Hiernach wird das organisch gebundene Fluor der untersuchten diPAP und triPAP sowie des diSAmPAP, die als aktive Wirkstoffe in Produkten zur Papierimprägnierung enthalten waren, zu etwa 30 % bis 90 % analytisch erfasst. Diese Fluor-Wiederfindungen wurden in diesem Bericht bei der Ermittlung des nicht erklärbaren EOF-Anteils noch nicht eingerechnet. Berücksichtigt man die Fluor-Wiederfindungen der nachgewiesen diPAP, ergibt sich ein noch etwas größerer Anteil an nicht erklärbarem EOF. (Text gekürzt)
Das Ziel des Verbundprojektes ist die Entwicklung, Optimierung und Validierung eines normungsfähigen HPLC-Fluoreszenz-Verfahrens zur quantitativen Analyse von Zearalenon (ZEN) in pflanzlichen Ölen. Das wissenschaftlich-technische Arbeitsziel des Teilvorhabens besteht in der Ermittlung der verfahrensrelevanten Kenndaten zur internen analytischen Qualitätssicherung wie z.B. Arbeitsbereich, Nachweis-, Bestimmungsgrenze, Wiederfindung, Laborpräzision (unter Wiederhol- und Vergleichsbedingungen), Beladungskapazität und Reproduzierbarkeit unter Realbedingungen. Die in der sich anschließenden Methodenvalidierungsstudie zwischen verschiedenen Laboratorien zu bestimmenden Kenndaten umfassen die Bestimmung der Präzision unter Vergleich- und Wiederholbedingungen, der Wiederfindungsrate und die Ermittlung des Anwendungsbereichs. Das BfR mit dem nationalen Referenzlabor für Mykotoxine in Lebensmitteln und Futtermitteln verfügen über ausgewiesene Expertisen auf dem Gebiet der Mykotoxin-Analytik. Das Verbundprojekt besteht aus insgesamt 6 Arbeitspaketen. Zur Erreichung der Ziele des Teilvorhabens sind 2 Arbeitspakete vorgesehen. Innerhalb des Arbeitspakets 4 soll die Evaluierung der im Teilvorhaben des BAM entwickelten und optimierten HF-SPE erfolgen. Hierbei soll das Analyseverfahren durch Screening an verschiedenen Realproben getestet werden. Nach erfolgter interner Verfahrensvalidierung soll das vollständige Analyseverfahren im Rahmen eines nationalen bzw. internationalen Ringversuch im Rahmen des Arbeitspaketes 5 validiert werden. Für die Überwachung des aktuellen ZEN-Grenzwertes in Speiseöl ist derzeit kein genormtes Analyseverfahren verfügbar, so dass die Laboratorien auf die Anwendung (validierter) Hausverfahren angewiesen sind. Das neu zu entwickelnde Hydrazinharz-basierte HPLC-FLD- Verfahren kann zudem maßgeblich zur Reduzierung der Analysenkosten als auch des Zeitaufwandes beitragen.
Die Wiederverwendung von Altholz ist aus vielerlei Sicht wünschenswert, so wird deutlich weniger CO2 in die Atmosphäre entlassen als bei der Verbrennung, die Betreiber von Altholzaufarbeitungen können einen relativ hochwertigen Rohstoff für die Holzwerkstoffproduktion anbieten, womit Recycling auch wirtschaftlich interessanter wird, usw. Im Rahmen dieses Vorhabens sollte nun untersucht werden, in wie weit ein möglicherweise mit Bioziden verunreinigter Altholzanteil zu Emissionen dieser Biozide aus Spanplatten in die Innenraumluft führen kann. Von besonderem Interesse für das in Deutschland anfallende Gebrauchtholz sind die beiden Biozide PCP und DDT, die beide in relativ großen Mengen im Holzschutz bis in die 80er Jahre hinein verwendet wurden. Weitere untersuchte Verbindungen sind Lindan und Dichlofluanid. In diesem Vorhaben wurden fertige Spanplatten von Prüfinstituten, von Herstellern oder aus dem Fachhandel sowie selbsthergestellte Platten untersucht. Überprüft wurden neben den hier vordringlich durchgeführten Messungen in Emissionskammern auch die Gehalte der Biozide in den Platten selbst. Dabei wurde in den fertigen Platten im Wesentlichen das Biozid PCP gefunden. In 213 der Proben wurde kein PCP gefunden (Bestimmungsgrenze 0, 1 mg/kg) und bis auf eine Platte mit 6,6 mg/kg enthielten die anderen maximal 2,1 mg/kg. Um auch den Einfluss der anderen drei Biozide in Emissionsmessungen untersuchen zu können, wurden 8 verschiedene Platten mit unterschiedlichen Biozidgehalten an DDT, PCP, Lindan und Dichlofluanid selbst hergestellt. An den fertigen und den selbsthergestellten Platten wurden Emissionsmessungen durchgeführt (T = 23 Grad C; r. F. = 50 Proz.; q = 1 cbm, m hoch -2 h hoch -1). Dabei wurden PCP-Konzentrationen bis maximal 50 ng/m hoch 3 festgestellt. Allerdings wurde diese Konzentration nur von einer Platte erreicht, die in der ganzen Platte und sogar in der Deckschicht noch über 5 mg/kg PCP enthielt, Platten, die weniger PCP enthielten und dies bevorzugt in der Mittelschicht, führen zu einer Konzentration weniger als 10 ng/m hoch 3. Die Konzentrationen aus Platten mit ca. 2 mg/kg Lindan oder Dichlofluanid verlaufen nach mehr als 20 Tagen unterhalb von 20 ng/cbm mit weiterhin abnehmender Tendenz. Aus DDT enthaltenden Platten emittierten selbst bei Gehalten in den Platten von 4 mg/kg nur geringe Mengen, die zu Konzentrationen von ca. 5 ng/cbm führen. Es ist davon auszugehen, dass Holzwerkstoffplatten, die Gehalte der genannten Bioizide von 5 oder erst recht von 3 mg/kg bzw. darunter aufweisen, keine Emissionen in die Luft oberhalb von 50 ng/cbm zeigen sollten.
Bei der Interpretation (geo-)chemischer Analysenergebnisse wird sehr oft die Bedeutung der Kenntnis der Reproduzierbarkeit und Genauigkeit der erhaltenen Analysen und der tatsaechlich fuer die untersuchten Proben gegebenen Bestimmungsgrenzen unterschaetzt. Ebenso wichtig ist es, die Eignung des gewaehlten Probenahme- und Analysenverfahrens zur Erreichung des Untersuchungszieles zu kennen. Bei Verwendung der bisher meist ueblichen Methoden und dem Einsatz klassischer Statistiken ist der dafuer notwendige Aufwand sehr betraechtlich. Deshalb unterbleibt bisher oft - gerade bei kleineren Projekten-eine sinnvolle, projektbegleitende Qualitaetskontrolle. Durch den Einsatz robust/resistenter Statistiken und unbalancierter Varianzanalysedesigns ist es gelungen, die Anzahl der notwendigen zusaetzlichen Kontrollproben so drastisch zu reduzieren, dass eine sinnvolle Labor- und Verfahrenskontrolle auch fuer kleine Projekte problemlos durchfuehrbar wird.
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