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INSPIRE: Organic Matter Content of Top-Soils in Germany 1:1,000,000 (BUEK1000-HUMUS-OB)

The map ”Organic Matter Content of Top-Soils in Germany 1:1,000,000 (INSPIRE)” highlights the results of a Germany-wide compilation of typical soil organic matter contents in top-soils differentiated according to groups of soil parent material, four climatic areas and the main land use. The evaluation is based on more than 9000 soil data profiles with information about Soil Organic Matter (SOM) from a period of about 20 years. The report 'The Organic Matter Content of Top-Soils in Germany', BGR Archive, No. 0127036 (in German) documents the methodology. To transform the organic matter content (of the original dataset HUMUS1000OB) into INSPIRE-relevant organic carbon content (CORG1000OB), we applied the van Bemmelen factor (1.724). According to the “Data Specification on Soil“ (D2.8.III.3_v3.0) and the “Guidelines for the use of Observations & Measurements and Sensor Web Enablement-related standards in INSPIRE“ (D2.9_v3.0) the content of the map “Organic Matter Content of Top-Soils in Germany 1:1,000,000“ is stored in a single INSPIRE-compliant GML file: buek1000-humus-ob_SoilDerivedObject.gml. The data has been transformed into the following INSPIRE-Feature Types (Spatial Object Types): “SoilDerivedObject“, “OM_Observation“ and “OM_Process“. The GML file together with a Readme.txt file is provided in ZIP format (BUEK1000-HUMUS-OB-INSPIRE.zip). The Readme.text file (German/English) contains detailed information on the GML file content. Data transformation was proceeded by using the INSPIRE Solution Pack for FME according to the INSPIRE requirements.

INSPIRE: Organic Matter Content of Top-Soils in Germany 1:1,000,000 (BUEK1000-HUMUS-OB) (WMS)

The WMS of the map „Organic Matter Content of Top-Soils in Germany 1:1,000,000 (INSPIRE)“ highlights the results of a Germany-wide compilation of typical soil organic matter contents in top-soils differentiated according to groups of soil parent material, four climatic areas and the main land use. The evaluation is based on more than 9000 soil data profiles with information about Soil Organic Matter (SOM) from a period of about 20 years. The report 'The Organic Matter Content of Top-Soils in Germany', BGR Archive, No. 0127036 (in German) documents the methodology. To transform the organic matter content (of the original dataset HUMUS1000OB) into INSPIRE-relevant organic carbon content (CORG), we applied the van Bemmelen factor (1.724). According to the “Data Specification on Soil“ (D2.8.III.3_v3.0) and the “Guidelines for the use of Observations & Measurements and Sensor Web Enablement-related standards in INSPIRE“ (D2.9_v3.0) the map “Organic Matter Content of Top-Soils in Germany 1:1,000,000“ provides INSPIRE-compliant data. The data has been transformed into the following INSPIRE-Feature Types (Spatial Object Types): “SoilDerivedObject“, “OM_Observation“ and “OM_Process“.

Relative Bindungsstärke von Kupfer in Oberböden Deutschlands (WMS)

Die Karte der relativen Bindungsstärke von Kupfer im Oberboden (0-30 cm) gibt einen Überblick über die mögliche Sorption dieses Schwermetalls in den Böden Deutschlands. Eine hohe Bindungsstärke kann die schädliche Wirkung von Kupfer in der Umwelt mindern, da die Mobilität verringert wird. Die Ableitung der relativen Sorptionsstärke erfolgte auf Basis der Bodendaten der Bodenübersichtskarte 1:1.000.000 (BÜK1000) zusammen mit Verknüpfungsregeln und Tabellenwerten für die Bindung von Kupfer aus Hennings et al. (2000). Die Bindung von Kupfer ist bei dieser Auswertung vom pH-Wert, dem Humusgehalt und der Bodenart (Indikator für den Gehalt von Tonmineralen und Sesquioxiden) abhängig. Als pH-Wert des Bodens wurde der Ziel-pH-Wert genutzt, dieser wurde basierend auf den Daten der BÜK1000 aus nutzungsabhängigen Tabellenwerten abgelesen.

Relative Bindungsstärke von Isoproturon in Oberböden Deutschlands (WMS)

Die Karte der relativen Bindungsstärke von Isoproturon im Oberboden (0-30 cm) gibt einen Überblick über die mögliche Sorption dieses Pflanzenschutzmittels in den Böden Deutschlands. Eine hohe Bindungsstärke kann die schädliche Wirkung von Isoproturon in der Umwelt mindern, da die Mobilität verringert wird. Ein Abbau von Isoproturon im Boden wurde bei der Auswertung für diese Karte nicht berücksichtigt. Die Ableitung der relativen Sorptionsstärke erfolgte auf Basis der Bodendaten der Bodenübersichtskarte 1:1.000.000 (BÜK1000) zusammen mit Verknüpfungsregeln und Tabellenwerten für die Bindung von Isoproturon aus Müller & Waldeck (2011) und Rexilius & Blume (2004). Allerdings wurde die Klasse der Bindungsstufe von Isoproturon an Ton auf Basis von 175 Datensätzen aus 18 Veröffentlichungen neu berechnet (Reduzierung von Klasse 5 auf Klasse 1). Die Bindung von Isoproturon ist bei dieser Auswertung vom Humusgehalt und der Bodenart (Indikator für den Gehalt von Tonmineralen und Sesquioxiden) abhängig.

Relative Bindungsstärke von Kupfer in Oberböden Deutschlands

Die Karte der relativen Bindungsstärke von Kupfer im Oberboden (0-30 cm) gibt einen Überblick über die mögliche Sorption dieses Schwermetalls in den Böden Deutschlands. Eine hohe Bindungsstärke kann die schädliche Wirkung von Kupfer in der Umwelt mindern, da die Mobilität verringert wird. Die Ableitung der relativen Sorptionsstärke erfolgte auf Basis der Bodendaten der Bodenübersichtskarte 1:1.000.000 (BÜK1000) zusammen mit Verknüpfungsregeln und Tabellenwerten für die Bindung von Kupfer aus Hennings et al. (2000). Die Bindung von Kupfer ist bei dieser Auswertung vom pH-Wert, dem Humusgehalt und der Bodenart (Indikator für den Gehalt von Tonmineralen und Sesquioxiden) abhängig. Als pH-Wert des Bodens wurde der Ziel-pH-Wert genutzt, dieser wurde basierend auf den Daten der BÜK1000 aus nutzungsabhängigen Tabellenwerten abgelesen.

Relative Bindungsstärke von Isoproturon in Oberböden Deutschlands

Die Karte der relativen Bindungsstärke von Isoproturon im Oberboden (0-30 cm) gibt einen Überblick über die mögliche Sorption dieses Pflanzenschutzmittels in den Böden Deutschlands. Eine hohe Bindungsstärke kann die schädliche Wirkung von Isoproturon in der Umwelt mindern, da die Mobilität verringert wird. Ein Abbau von Isoproturon im Boden wurde bei der Auswertung für diese Karte nicht berücksichtigt. Die Ableitung der relativen Sorptionsstärke erfolgte auf Basis der Bodendaten der Bodenübersichtskarte 1:1.000.000 (BÜK1000) zusammen mit Verknüpfungsregeln und Tabellenwerten für die Bindung von Isoproturon aus Müller & Waldeck (2011) und Rexilius & Blume (2004). Allerdings wurde die Klasse der Bindungsstufe von Isoproturon an Ton auf Basis von 175 Datensätzen aus 18 Veröffentlichungen neu berechnet (Reduzierung von Klasse 5 auf Klasse 1). Die Bindung von Isoproturon ist bei dieser Auswertung vom Humusgehalt und der Bodenart (Indikator für den Gehalt von Tonmineralen und Sesquioxiden) abhängig.

Hintergrundwerte von anorganischen Stoffen in Böden in Deutschland 1:1.000.000 (WMS)

Web Map Service (WMS) zur Karte der Hintergrundwerte von anorganischen Stoffen in Böden in Deutschland. Durch die LABO wurden 2017 für 16 Elemente neue, bundesweite Hintergrundwerte veröffentlicht. Sie beruhen auf Profilinformationen und Messdaten von Königswasserauszügen, die durch die BGR zusammengeführt und homogenisiert wurden. Daten mit hohen Bestimmungsgrenzen wurden nach bestimmten Kriterien von der weiteren Auswertung ausgeschlossen, damit die Bestimmungsgrenzen nicht die Hintergrundwerte beeinflussen. Um die Hintergrundwerte nicht durch Regionen mit hoher Stichprobendichte überproportional beeinflussen zu lassen, wurde in Teilen eine räumliche Ausdünnung durchgeführt. Die Werte mehrerer Horizonte eines Standortes wurden durch tiefengewichtete Mittelwerte zu einem Wert zusammengezogen. Zur Auswertung wurden die vorhandenen Messwerte verschiedenen Gruppen von Bodenausgangsgesteinen zugeordnet. Zudem wurde unterschieden, ob die Proben im Oberboden, im Unterboden oder im Untergrund genommen wurden. Bei den Oberböden wurde bei der Auswertung auch die unterschiedliche Nutzung (Acker, Grünland, Forst) berücksichtigt. Lockergesteine wurden aufgrund ihrer unterschiedlichen Zusammensetzung getrennt nach Nord- und Süddeutschland ausgewertet. Durch die Aufteilung der Daten in Teilkollektive wurden nicht in allen Fällen verlässliche Fallzahlen erreicht, sodass nur Hintergrundwerte mit Fallzahlen ?20 dargestellt werden. Das genaue Vorgehen bei der Ableitung ist dem Bericht der LABO-Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz (2017): 'Hintergrundwerte für anorganische und organische Stoffe in Böden', 4. überarbeitete und ergänzte Auflage, zu entnehmen.

Soil research challenges in response to emerging agricultural soil management practices

Agricultural management is a key force affecting soil processes and functions. Triggered by biophysical constraints as well as rapid structural and technological developments, new management practices are emerging with largely unknown impacts on soil processes and functions. This impedes assessments of the potential of such emerging practices for sustainable intensification, a paradigm coined to address the growing demand for food and nonfood products. In terms of soil management, sustainable intensification means that soil productivity is increased while other soil functions and services, such as carbon storage and habitat for organisms, are simultaneously maintained or even improved. In this paper we provide an overview of research challenges to better understand how emerging soil management practices affect soil processes and functions. We distinguish four categories of soil management practices: spatial arrangements of cropping systems, crops and rotations, mechanical pressures, and inputs into the soil. Key research needs identified for each include nutrient efficiency in agroforestry versus conventional cropping systems, soil-rhizosphere microbiome elucidation to understand the interacting roles of crops and rotations, the effects of soil compaction on soilâ€Ìplantâ€Ìatmosphere interactions, and the ecotoxicity of plastics, pharmaceuticals and other pollutants that are introduced into the soil. We establish an interdisciplinary, systemic approach to soil science and include cross-cutting research activities related to process modeling, data management, stakeholder interaction, sustainability assessment and governance. The identification of soil research challenges from the perspective of agricultural management facilitates cooperation between different scientific disciplines in the field of sustainable agricultural production. © 2020 Elsevier Inc.

BfN-Schriften 660 - Auswirkungen von organischen Bodenzusätzen auf biodiversitätsgefährdende Stoffströme in der Landwirtschaft

In diesem Projekt wurde untersucht, ob die Zugabe organischer Materialien zum Ackerboden einen Beitrag leistet, Landwirtschaft umweltverträglicher zu gestalten, welche Bodenprozesse dabei im Detail beeinflusst werden und wie sich verschiedene Materialien dabei unterscheiden. Ziel war zu verstehen, wie organische Materialien biodiversitätsgefährdende Stoffströme von Pestiziden, Schwermetallen und Nährstoffüberschüssen beeinflussen, um einen aktiven Beitrag zum Naturschutz und nachhaltiger Landwirtschaft zu leisten. Dazu wurden Biokohle, Gärreste, Kompost und Stroh in einem sandigen Lehm in Labor- und Semi-Feldexperimenten verglichen. Der unterschiedliche Grad der Verarbeitung dieser pflanzenbasierten, kohlenstoffreichen Bodenzusätze war maßgeblich für die Reaktion der Bodenmikroorganismen in Aktivität, Struktur und Funktion.

Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 2/2024: Rote Liste der Biotoptypen in Niedersachsen - Anhang: Erläuterungen zur Einstufung der Biotoptypen - Juni 2024

Rote Liste der Biotoptypen in Niedersachsen – Anhang Juni 2024 1 Rote Liste der Biotoptypen in Niedersachsen – mit Einstufungen der Regenerationsfähigkeit, Biotopwerte, Grundwasserabhängigkeit, Nährstoffempfindlichkeit und Gefährdung – von Olaf von Drachenfels (Hauptteil erschienen im Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 2/2014: www.nlwkn.niedersachsen.de > Naturschutz > Biotopschutz > Rote Liste Biotoptypen Anhang: Erläuterungen zur Einstufung der Biotoptypen Im nachfolgenden Text werden die tabellarischen Einstufungen erläutert, insbesondere der Roten Liste. Die Beurteilung der historischen Entwicklungen beruht auf v. DRACHENFELS (1996) und den dort zitierten Quellen, sofern keine anderen Quellen angegeben werden. Bei den Biotoptypen, die in der Tabelle FFH-Lebensraumtypen (LRT) zugeordnet sind, bilden die Angaben in den betr. Vollzugshinweisen eine wichtige Grundlage für die Gefährdungsangaben (s. NLWKN 2024). Die Anmerkungen zu den Critical Loads für Stickstoffeinträge beziehen sich – soweit keine andere Quelle zitiert wird – bei den CLempN auf BOBBINK et al. (2022), bei den CLSMBN auf FGSV (2019, Anhang I-4). Die CL-Angaben erfolgen verkürzt; mit „kg“ ist kg N pro ha und Jahr gemeint (kg ha-1 a-1). CLempN = Critical Loads Stickstoff-Immissionen, empirisch ermittelt CLSMBN = Critical Loads Stickstoff-Immissionen, modellierte Werte mit der SMB-Methode (Single Mass Balance) CLmodN = Critical Loads Stickstoff-Immissionen, modellierte Werte Inhalt 1 Wälder ........................................................................................................................................................ 2 2 Gebüsche und Gehölzbestände ............................................................................................................... 20 3 Meer und Meeresküsten ........................................................................................................................... 25 4 Binnengewässer ....................................................................................................................................... 44 5 Gehölzfreie Biotope der Sümpfe und Niedermoore ................................................................................. 63 6 Hoch- und Übergangsmoore .................................................................................................................... 69 7 Fels-, Gesteins- und Offenbodenbiotope ................................................................................................. 74 8 Heiden und Magerrasen ........................................................................................................................... 80 9 Grünland ................................................................................................................................................... 86 10 Trockene bis Feuchte Stauden- und Ruderalfluren ............................................................................... 94 11 Acker- und Gartenbau-Biotope ............................................................................................................... 97 12 Grünanlagen ........................................................................................................................................... 98 13 Gebäude, Verkehrs- und Industrieflächen............................................................................................ 100 Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 2/2024 – Anhang: Erläuterungen zur Einstufung der Biotoptypen Rote Liste der Biotoptypen in Niedersachsen – Anhang Juni 2024 2 1 WÄLDER Aufgrund der langen Entwicklungsdauer von naturnahen Waldökosystemen wird die Gefährdungssituation auch heute noch erheblich von Eingriffen und Veränderungen in früheren Epochen bestimmt. Die Standorte einiger Waldtypen sind seit dem Mittelalter überwiegend entwaldet, so dass die Restbestände auf alten Waldstandorten zu klein für einen günstigen Erhaltungszustand sind. Wiederaufforstungen auf landwirt- schaftlich geringwertigen Böden (Sand, Moor, Bergland) erfolgten seit dem 18. Jahrhundert überwiegend mit Kiefer und Fichte, so dass auf diesen Standorten naturnahe Laubwälder immer noch nur geringe Flächenan- teile einnehmen. Ausführliche Erläuterungen zur Bestandsentwicklung und Gefährdung der Wald-Biotoptypen, die den FFH- LRT 9110-91T0 entsprechen, bei v. DRACHENFELS (2022). Natürliche Primärwälder: Natürliche Primärwälder („Urwälder“), die nie oder zumindest seit Jahrhunderten nicht mehr genutzt wurden, gibt es in Niedersachsen seit langem nicht mehr. Die seit einigen Jahren oder Jahrzehnten ausgewiesenen Wälder ohne Bewirtschaftung (Naturwald, NWE, Wildnisgebiete, Kernzonen der Großschutzgebiete) weisen in zunehmendem Umfang urwaldähnliche Strukturen und Prozesse auf. Da- her besteht ein positiver Trend für Wälder mit urwaldähnlicher Beschaffenheit, allerdings eingeschränkt durch Einflüsse der anthropogen geprägten Umgebung. Wirkliche Urwälder sind irreversibel zerstört und in einem dicht besiedelten Land nicht wiederherstellbar (RL 0, Trendpfeil daher in Klammern). Biotopkomplexe der historischen Waldnutzungsformen: Diese Wälder sind bzw. waren durch einen ho- hen Anteil von Lichtungen geprägt, bedingt durch teilflächige Einschläge aller Bäume (Niederwald) bzw. der sog. Hauschicht (Mittelwald) mit kurzen Umtriebszeiten oder durch Beweidung (Hutewald). Bestände, die noch typische Strukturen der historischen Nutzungsformen aufweisen bzw. noch oder wieder in der Form bewirtschaftet werden, sind ggf. einer höheren Gefährdungskategorie zuzuordnen als Hochwald-Varianten. ▪Niederwälder: Alle ehemaligen Niederwälder werden in Niedersachsen seit langem nicht mehr in dieser Form bewirtschaftet und sind mehr oder weniger durchgewachsen. Dabei handelt es sich einerseits um Erlenwälder auf Niedermoor- und Auenstandorte, andererseits um Rein- und Mischbestände aus Eiche, Hainbuche, Hasel und anderen Laubgehölzen, die häufiges Auf-den-Stock-Setzen vertragen. V. a. im Osnabrücker Hügelland (inkl. Teutoburger Wald) gibt es noch Relikte einer regionalen Form von Bu- chen-Niederwäldern. Eine besondere Ausprägung sind auch die Eichenkratts bzw. Stühbüsche in den Heidelandschaften des Tieflands. Diese weisen teilweise fließende Übergänge zu Hutewäldern auf (vgl. POTT & HÜPPE 1991). Da Mittelwälder grundsätzlich auch niederwaldartige Teilflächen aufweisen, wer- den die Niederwälder nicht gesondert eingestuft. Ehemalige Niederwälder sollten – sofern aus natur- schutzfachlicher Sicht nicht die dauerhafte Nutzungsaufgabe vorrangig ist (z. B. bei intakten Erlen- Bruchwäldern) – vorrangig extensiv als Mittelwälder (mit ggf. relativ geringem Oberholz-Anteil) genutzt werden, da diese durch die Anteile von Altbäumen und starkem Totholz eine höhere Biodiversität auf- weisen als reine Niederwälder. Großflächig landschaftsprägende Niederwälder, wie z. B. die Hauberge im Westerwald oder die Eichen-Schälwälder im Mittelrheingebiet, hat es in Niedersachsen vermutlich nie gegeben. ▪Mittelwälder: Mittelwälder waren früher in Südniedersachsen großflächig verbreitet, insbesondere auf Kalk- und Lössstandorten der planaren bis kollinen Stufe. Dabei handelte es sich überwiegend um Ei- chen-Hainbuchenwälder (meist mit Anteilen weiterer Laubbaumarten wie z. B. Buche, Esche und Feld- Ahorn), seltener z. B. um Hasel-Eichen- oder Winterlinden-Eichenwälder. Die meisten Bestände wurden in Hochwälder umgewandelt. Die Mittelwaldbewirtschaftung wurde in wenigen Gebieten aus Natur- schutzgründen wieder aufgenommen (insbesondere im Salzgitter-Höhenzug). Diese Flächen genügen allerdings aufgrund ihrer naturräumlichen und standörtlichen Verteilung sowie ihrer geringen Flächen- größe nicht, um die Biodiversität der Mittelwälder ausreichend zu sichern. Hinzu kommt, dass das ein- zige größere Projektgebiet im Forstamt Liebenburg aufgrund vorheriger Nutzungen nur noch einen ge- ringen Anteil breitkroniger Altbäume aufweist. Daher werden Nieder- und Mittelwälder der Gefährdungs- kategorie 1 zugeordnet. ▪Hutewälder: In historischer Zeit wurden die meisten Wälder beweidet (phasenweise z. B. auch die Mit- telwälder). Hutewälder i. e. S. sind meist durch lichte, breitkronige Alteichenbestände gekennzeichnet, auf Teilflächen auch durch entsprechende Altbuchen. Die Hutewaldnutzung war seit dem 19. Jahrhun- dert zunehmend aufgegeben worden. Aus Naturschutzgründen wurden in den letzten ca. 30 Jahren wie- der einige Hutewälder reaktiviert. Das größte Projektgebiet liegt im Solling (Reiherbachtal). Da nicht nur Hutewaldrelikte erhalten, sondern auch neuer Hutewald (z. B. anstelle vorheriger Fichtenforste) Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 2/2024 – Anhang: Erläuterungen zur Einstufung der Biotoptypen Rote Liste der Biotoptypen in Niedersachsen – Anhang Juni 2024 3 entwickelt wird, haben die Hutewälder einen positiven Trend. Die Gefährdungskategorie wird von 1 auf 2 abgestuft, da die Bestandssituation derzeit insgesamt günstiger ist als bei den Mittelwäldern. ▪ Schneitelwälder: Schneitelbaumbestände innerhalb von Wäldern (meist aus Hainbuche) sind i. d. R. Teil von Mittel- oder Hutewäldern, werden daher nicht gesondert eingestuft (außerhalb von Wäldern s. 2.13.2). Kopfweiden-Bestände innerhalb von Weiden-Auwäldern s. 1.9. N: Die CLempN werden für sommergrüne Laubwälder pauschal mit 10-15 kg angegeben, dieselben Werte auch für die Buchenwälder der LRT 9110, 9130 und 9150 sowie für die bodensauren Eichenwälder (mit dem LRT 9190). Für mesophile Eichen- und Hainbuchenwälder (mit den LRT 9160 und 9170) beträgt die Spanne 15-20 kg, was in Vergleich zu den standörtlich entsprechenden Buchenwäldern fragwürdig ist (entspricht aber in etwa den CLSMBN). Als Gründe für die hohe Empfindlichkeit werden u. a. veränderte Bodenprozesse und Physiologie der Bäume, Nährstoffungleichgewichte sowie Veränderungen der Bodenvegetation und der Mykorrhiza angegeben, außerdem der Verlust von epiphytischen Flechten und Moosen. Letzteres betrifft nicht alle Arten, denn viele Flechten und Moose haben durch den Rückgang der SO2-Emissionen deutlich zugenommen und/oder profitieren sogar von der Eutrophierung der Rinden (vgl. HAUCK & DE BRUYN 2010, KOPERSKI 2011). Die Wertespannen von 10-15 kg werden ggf. gemäß den CLSMBN erweitert. 1.1 Wald trockenwarmer Kalkstandorte (WT) 1.1.1 Buchenwald trockenwarmer Kalkstandorte (WTB): Zahlreiche, aber meist kleinflächige Bestände im Berg- und Hügelland. In früheren Jahrhunderten Flächenverluste durch Nieder- und Mittelwaldnutzung (bei geringen Umtriebszeiten Verdrängung der Buche durch Eiche, Hainbuche und andere ausschlagfreudige Gehölzarten) und durch Rodung (Umwandlung in Kalkmagerrasen), später (in geringem Umfang) auch durch Umwandlung in Schwarzkiefern- und Lärchenforste. Heute nur noch vereinzelt Flächenverluste, Be- stände aber vielfach durch intensivierte forstliche Nutzung beeinträchtigt. Seit 2018 örtlich starke Trocken- schäden, insbesondere an Waldrändern und in durch Holzeinschläge aufgelichteten Beständen. Auf den ex- tremsten Standorten löst sich der Wald infolge des Niederschlagsmangels kleinflächig auf (Entwicklung zu thermophilen Gebüschen oder Staudenfluren). Stellenweise Zunahme zulasten von WTE (s. 1.1.2). Tlw. Rückgänge von Kennarten und Mischbaumarten infolge der Aufgabe historischer Waldnutzungsformen (Be- stände dunkler und humusreicher; Entwicklung zu WMK). Die Erhöhung des Anteils von Beständen mit na- türlicher Waldentwicklung (NWE) in den Landesforsten begründet einen positiven Trend des Strukturreich- tums, dem allerdings Beeinträchtigungen in einigen Privatwäldern gegenüberstehen. Es ist unklar, ob der Klimawandel künftig zu einem Flächenrückgang zugunsten von WTE, WTS und WTZ und/oder zu einer Zu- nahme zulasten von WMK führen wird. Aktuell Beeinträchtigung durch Rückgang der Eschenanteile infolge des Eschentriebsterbens, da die Esche eine für die Artenvielfalt wichtige Mischbaumart dieses Biotoptyps ist (gilt in noch stärkerem Maße für die anderen WT-Untertypen). Die CLSMBN für in Niedersachsen vorkom- mende Ausprägungen betragen 16-20 kg. 1.1.2 Eichenmischwald trockenwarmer Kalkstandorte (WTE): Vorkommen auf einige Bereiche des südöstli- chen Berg- und Hügellandes konzentriert (Sieben Berge, Innerste-Bergland u. a.). Durch historische Nieder- und Mittelwaldnutzung entstanden und gefördert (zulasten von WTB), heute durch Aufgabe dieser Waldnut- zungsformen fortschreitende Entwicklung zu Hochwäldern mit Dominanz von Edellaubholz u./o. Buche, kaum Eichenverjüngung (auch infolge Wildverbiss). Viele Bestände derzeit aufgrund seit längerem ruhender Nutzung recht strukturreich. In diesen ungenutzten Beständen allmähliche Veränderung von Struktur und Artenzusammensetzung. Erhaltung typischer Nieder- und Mittelwaldausprägungen derzeit nicht hinreichend gesichert. Mittel- bis langfristig ist ohne gezielte Maßnahmen mit einem Verlust von > 90 % der Bestände zu rechnen. Es fehlen in diesem Biotoptyp mittelalte und junge Eichenbestände, die die Habitatkontinuität ge- währleisten könnten. An steilen Trockenhängen entwickeln sich edellaubholzreiche Bestände stellenweise durch Ausfall der Eichen (Nutzung oder Absterben der letzten Altbäume, fehlende Verjüngung) sowie Domi- nanz von Sommer-Linde und Ahorn zu Hangmischwäldern (WTS), auf weniger extremen Standorten zu Bu- chen-Mischwäldern (WTB, WMK). Die CLSMBN für den LRT 9170 beziehen sich gemäß FGSV (2019) nicht auf trockenwarme Kalkstandorte, daher sollten die Werte für den LRT 9150 übernommen werden. 1.1.3 Ahorn-Lindenwald trockenwarmer Kalkschutthänge (WTS): Nur wenige, sehr kleinflächige Vorkommen im Weser- und Leinebergland. Überwiegend ehemalige Niederwälder, meist seit längerem forstlich nicht mehr genutzt. Örtlich Zuwächse zulasten von WTE (s. 1.1.2). Besondere Gefährdung durch Eschentriebster- ben, da die Esche eine Hauptbaumart dieses Biotoptyps ist. Die CLSMBN für ähnliche Ausprägungen des Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 2/2024 – Anhang: Erläuterungen zur Einstufung der Biotoptypen

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