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Rote Liste und Gesamtartenliste der Landasseln und Wasserasseln (Isopoda: Oniscidea et Asellota p. p.) Deutschlands

Acht Jahre nach dem Erscheinen der Vorgängerfassung von 2016 liegt eine aktualisierte Rote Liste der Binnenasseln Deutschlands vor. Sie gibt in differenzierter Form Auskunft über unsere wildlebenden Asselarten des Binnenlandes und ihre Gefährdungssituation. Dabei werden nicht nur die in ihrem Bestand bedrohten Arten behandelt. Die Gesamtartenliste enthält 58 in Deutschland vorkommende Binnenasselarten, von denen 49 bewertet werden. Die Rote Liste der Binnenasseln geht wie alle Roten Listen über eine reine Inventur und die Beschreibung von Bestandstrends und Rückgangsursachen hinaus. Sie beinhaltet umfassende artspezifische Kommentare und beeindruckende Makrofotos. Zudem wird die Verantwortlichkeit Deutschlands für die weltweite Erhaltung der Arten eingeschätzt und es werden Hinweise gegeben, wie sich die Bestandssituation der Binnenasseln verbessern lässt. Die Rote Liste der Binnenasseln wurde von erfahrenen Experten der Bodenzoologie verfasst. Mit ihr liegt Band 8 der Reihe „Rote Liste der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands“ 2020 ff. vor.

pfl-tiere-st_Springschwaenze.pdf

Springschwänze (Collembola) Checkliste Hans-Jürgen Schulz Einführung Das durchschnittliche Lebensalter von Collembolen liegt meist deutlich unter einem Jahr (maximal bis zu drei Jahren). Einige Arten werden nur wenige Wochen alt (z. B. Sminthurides). Manche Arten haben jahres- zeitlich unterschiedliche Morphen. Nach dem Schlupf aus dem Ei erfolgt eine direkte Entwicklung zum Adult- zustand (ohne Ausbildung von Larvalmerkmalen). Die Anzahl der Häutungen, die zur Geschlechtsreife füh- ren, ist artabhängig (minimal drei und maximal etwa 14). Die Begattung erfolgt durch indirekte Spermaüber- tragung. Bei den bodenbewohnenden Arthropleona setzt das Männchen ein gestieltes Spermatröpfchen ab, welches vom Weibchen mit der Genitalöffnung aufge- nommen wird. Beide zeigen dabei keinerlei Paarungs- verhalten. Dagegen sind viele verschiedene Stufen der Paarbildung bzw. des Sexualkontakts (u. a. Balzverhal- ten), insbesondere von den Symphypleona, bekannt. Durch das hierdurch schnelle und gesicherte Über- tragen des Spermas wird ein Austrocknen verhindert. Parthenogenese ist, insbesondere bei den echten Bo- denbewohnern, weit verbreitet (Mesaphorura-Arten, Iso- tomiella minor). Es werden drei Lebensformen bei den Collembola unterschieden: 1. Relativ große, gut pigmentierte, kräftig behaarte oder beschuppte Arten mit langen Extremitäten (Lebens- raum: Bodenoberfläche und Vegetationsschicht) – epedaphisch; 2. mittelgroße, kompaktere Arten, i. d. R. gut pigmen- tiert, Extremitäten kürzer (Lebensraum: Grobstruk- turen (Streu- oder Moosauflagen) der Bodenoberflä- che) – hemiedaphisch; 3. kleine, blinde, fast wurmförmige Arten (Lebensraum: Kleinhöhlen des Bodens) – euedaphisch („echte“ Bo- denbewohner). Aufgrund ihrer wesentlich geringeren Ausbreitungs- möglichkeiten sind gerade die euedaphischen Arten als Bioindikatoren für die Qualität von Lebensräumen sehr gut geeignet. Springschwänze haben ein breites Nah- rungsspektrum (Bakterien- und Algenbeläge, Pilzrasen, Falllaub, Pollen, totes Holz usw.). Durch Massenvor- kommen und -wanderungen sind einige Collembo- lenarten bereits vor Jahrhunderten bekannt geworden („Schneeflöhe bzw. Gletscherflöhe“). Auch heutzutage werden Massenwanderungen z. B. von Ceratophysella sigillata (Hypogastruridae) im Bayrischen Wald regel- mäßig beobachtet. Unter extremen klimatischen Bedin- gungen kommt es bei einigen Arten (meist innerhalb der Hypogastruridae und Isotomidae) zu morpholo- gischen Veränderungen (Ökomorphose), wie z. B. der Ausbildung zusätzlicher Dornen auf dem Hinterleibseg- menten. Springschwänze sind weltweit in einer Vielzahl unterschiedlicher terrestrischer Standorte verbreitet (u. a. Küsten, in hochalpinen Habitaten (auf Schnee und Gletschereis), Höhlen, Streu- und Moosauflagen von Wäldern, unter Rinde, auf Gewässeroberflächen (z. B. von Mooren und Tümpeln). Eine Reihe von Arten sind Kosmopoliten. Mitunter kommen sie in enormen Sied- lungsdichten vor. Beispielsweise können in Waldböden mit starker Streuauflage unter einem Quadratmeter Bodenoberfläche bis 200.000 Individuen leben. Die Ar- tenzahl ist vom Standort abhängig; mehr als 100 Arten sind i. d. R. in reich strukturierten Wäldern nachweisbar (Schulz 2011b). Bearbeitungsstand, Datengrundlagen Entomobrya corticalis. Durch das charakteristische (und wenig variable) Färbungsmuster leicht kenntlicher, typischer Rinden- bewohner. Colbitz-Letzlinger Heide, 2011, Foto: H.-J. Schulz. 626 Europa ist hinsichtlich seiner Collembolenfauna gut untersucht (meist mehr als 300–400 Arten/Land). Die Checkliste der Collembolen Deutschlands enthielt 416 Arten (Schulz et al. 2003) und umfasst nun 522 Arten (Edaphobase – GBIF-Informationssystem Bodenzoologie, Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz, Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe, ECT Oekotoxikologie GmbH Flörsheim am Main, 2009–2012, www.edaphobase. org, accessed 2013.02.4). Gegenwärtig sind weltweit ca. 8.000 Collembolenarten bekannt (www.collembola.org, v. of 2013.02.28, accessed 2013. 03.1). Frank, D. & Schnitter, P. (Hrsg.): Pflanzen und Tiere in Sachsen-Anhalt In den letzten zehn Jahren sind nur wenige neue Ar- ten aus Mitteleuropa beschrieben worden. Der Bearbei- tungsstand einzelner mitteleuropäischer Gebiete hängt größtenteils von der „Anwesenheit“ entsprechender Spezialisten ab. So ist für Deutschland das Bundesland Sachsen mit aktuell 231 Arten (Schulz & Dunger 1995, Schulz 1999) wohl am besten erforscht (u. a. durch Langzeituntersuchungen des Naturkundemuse- ums Görlitz unter Leitung von Prof. Wolfram Dunger). 2011 wurde erstmals eine Checkliste für Thüringen mit 168 Arten publiziert (Schulz 2011a). Da der methodische Aufwand zur Erfassung und Bestimmung der Springschwänze sehr hoch ist (u. a. auf Grund der in der Regel großen Zahl von Exemplaren und der Kompliziertheit der gültigen taxonomischen Merkmale [Deharveng 2004]), war auch der Kennt- nisstand für Sachsen-Anhalt sehr gering (verglichen mit attraktiveren oder einfacher zu bestimmenden Insektenordnungen). Am intensivsten wurden Collembolen in Sachsen- Anhalt im Harz erfasst (Eckert & Palissa 1999, Palissa 2000, Schulz 1994, 1995, 2008, Schulz et al. 1999). Hie- raus konnten viele Arten in die Checkliste aufgenommen werden. Neuere Untersuchungen, initiiert durch das Lan- desamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, haben gleich- falls zu einer Verbesserung des Kenntnisstandes beigetra- gen (Schnitter et al. 2003, Schulz & Schnitter 2011, 2012, Schulz & Marten 2012; unpublizierte Ergebnisse der Erfassung von Collembolen in FFH-Gebieten [z. B. Colbitz Letzlinger Heide, Huy-Gebiet nördlich von Hal- berstadt]). Insgesamt sind nun für Sachsen-Anhalt 186 Collembolenarten nachgewiesen, wovon fünf Arten in der Roten Liste (Schulz 2004) aufgeführt sind und wei- tere zwölf Arten bei einer Fortschreibung der Roten Li- ste berücksichtigt werden sollten (alles extrem seltene Ar- ten mit geographischer Restriktion, „ss“ in Spalte BS). Die nomenklatorischen und taxonomischen Bezugs- werke bilden insbesondere die ersten fünf Bände der „Synopses on Palaearctic Collembola“ (Zimdars & Dun- ger 1994) und Dunger & Schlitt (2011) Tullbergiinae, Bretfeld (1999) Symphypleona, Potapov (2001) Isoto- midae, Thibaud et al. (2004) Hypogastruridae. In ihnen sind auch alle Synonyme zu den einzelnen Arten auf- gelistet. Weiterhin wurden die Arbeiten von Pomorski (1998) und Fjellberg (1998, 2007) berücksichtigt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde in der tabella- rischen Übersicht die „klassische“ Familieneinteilung (Gisin 1960) gewählt. Allacma fusca. Größter Kugelspringer (Symphypleona) Europas (bis 4 mm). Die Art ist insbesondere in feuchten Wäldern häufig und kann oftmals an Totholz beobachtet werden. Colbitz-Letzlinger Heide, 2011, Foto: H.-J. Schulz. 627 Pogonognathellus flavescens. Sehr große (4–5 mm) Collem- bolenart, die in Moos- und Streuschichten von Wäldern weit verbreitet ist und oft zahlreich durch Fallenfänge erfasst wird. Colbitz-Letzlinger Heide, 2011, Foto: H.-J. Schulz. Literatur Bretfeld, G. (1999): Synopses on Palaearctic Collem- bola, 2: Symphypleona. – Abh. Ber. Naturkundemus. Görlitz (Görlitz) 71 (1): 1–318. Deharveng, L. (2004): Recent advances in Collembola systematics. – Pedobiologia (Jena) 48: 415–433. Dunger, W. & Schlitt, B. (2011): Synopses on Palae- arctic Collembola Tullbergiidae. 6/1. – Soil organisms (Görlitz) 83 (1): 1–168. Eckert, R. & Palissa, A. (1999): Beiträge zur Collem- bolenfauna der deutschen Mittelgebirge (Harz, Kyff- häuser, Thüringer Wald, Zittauer Gebirge). – Beitr. Entomol. (Berlin) 49 (1): 211–255. Fjellberg, A. (1998): The Collembola of Fennoscandia and Denmark, Part I: Poduromorpha. – Fauna ento- mol. Scand. (Leiden, Boston) 35: 1–183. Fjellberg, A. (2007): The Collembola of Fennoscandia and Denmark, Part II: Entomobryomorpha and Sym- phypleona. – Fauna entomol. Scand. (Leiden, Boston) 42: 1–264. Gisin, H. (1960): Collembolenfauna Europas. – Muse- um d’Histoire Naturelle, Genf (Genf), 312 S. Palissa, A. (2000): Beiträge zur Collembolenfauna der Höhlen deutscher Mittelgebirge. – Beitr. Entomol. (Berlin) 50 (1): 199–206. Pomorski, R. J. (1998): Onychiurinae of Poland (Col- lembola: Onychiuridae). – Genus (Wrocław) Suppl.: 1–201. Potapov, M. (2001): Synopses on Palaearctic Collem- bola, 3: Isotomidae. – Abh. Ber. Naturkundemus. Görlitz (Görlitz) 73 (2): 1–602. Schnitter, P. H.; Trost, M. & Wallaschek, M. (Hrsg.) (2003): Tierökologische Untersuchungen in gefähr- deten Biotoptypen des Landes Sachsen-Anhalt. I. Zwergstrauchheiden, Trocken- und Halbtrockenrasen. 628 – Entomol. Mitt. Sachsen-Anhalt (Schönebeck) SH 2003: 1–216. Schulz, H.-J. (1994): Cave Collembola from the Harz and Kyffhäuser Mountains (Germany). – Acta zool. Fennica (Helsinki) 195: 124–128. Schulz, H.-J. (1995): Interessante Collembolenfunde (Insecta, Collembola) aus Ostdeutschland (Harz, Thüringen und Oberlausitz). – Abh. Ber. Naturkun- demus. Görlitz (Görlitz) 68 (8): 43–50. Schulz, H.-J. (1999): Bemerkenswerte sächsische Col- lembolenfunde, insbesondere aus Heidemooren der Oberlausitz, und eine Aktualisierung des Verzeich- nisses der Springschwänze für Sachsen (Collembola). – Entomol. Nachr. Ber. (Dresden) 43 (3/4): 233–236. Schulz, H.-J. (2004): Rote Liste der Springschwänze des Landes Sachsen-Anhalt. – Ber. Landesamt. Um- weltschutz Sachsen-Anhalt (Halle) 39: 181–182. Schulz, H.-J. (2008): Springschwänze (Collembola). – In: Arten- und Biotopschutzprogramm Sachsen- Anhalt. Landschaftsraum Saale-Unstrut-Triasland. – Ber. Landesamt. Umweltschutz Sachsen-Anhalt (Halle) SH 1/2008: 223–225. Schulz, H.-J. (2011a): Checkliste der Springschwänze (Insecta: Collembola) Thüringens. – Mitteilungen des Thüringer Entomologenverbandes, Check-Listen Thüringer Insekten (Gotha) Teil 18: 5–10. Schulz, H.-J. (2011b): Collembola – Springschwänze. – In: Klausnitzer, B. (Hrsg.): Stresemann - Ex- kursionsfauna von Deutschland, Band 2: Wirbellose: Insekten. 11 Aufl. – Spektrum Heidelberg, S.: 45–53. Schulz, H.-J.; Bretfeld, G. & Zimdars, B. (2003): Ver- zeichnis der Collembolen Deutschlands. – In: Klaus- nitzer, B. (Hrsg.): Entomofauna Germanica 6. – En- tomol. Nachr. Ber. (Dresden) Beih. 8: 11–25. Schulz, H.-J. & Dunger, W. (1995): Kommentiertes Ver- zeichnis der Flügellosen Urinsekten (Apterygota) für den Freistaat Sachsen. – Mitt. sächs. Entomol. (Mitt- weida) 31: 12–20. Schulz, H.-J.; Dunger, W. & Zimdars, B. (1999): Bei- trag zur Kenntnis der Collembolenfauna des Harzes, insbesondere der Brockenregion (Collembola). – Abh. Ber. Naturk. Magdeburg (Magdeburg) 22: 53–59. Schulz, H.-J. & Marten. A. (2012): Die Collembolen- fauna von Moor- und Uferstandorten des Harzes (Insecta, Collembola). – Entomol. Nachr. Ber. (Dres- den) 56 (3–4): 28–32. Schulz, H.-J. & Schnitter, P. (2011): Erste Untersu- chungen zur Collembolenfauna der Binnenland- salzstelle Hecklingen (Insecta: Collembola). – Ento- mol. Nachr. Ber. (Dresden) 55 (4): 265–267. Schulz, H.-J. & Schnitter, P. (2012): Beitrag zur Collembolenfauna in primären Binnenlandsalzstel- len von Sachsen-Anhalt. – Mitt. Intern. Entomol. Ver. Frankfurt a. M. (Frankfurt/M.) 37 (4): 235–243. Thibaud, J.-M., Schulz, H.-J. & Gama Assalino da M.

Teilprojekt 6 BGBM: Einbindung in und Verknüpfung mit GBIF

Das Projekt "Teilprojekt 6 BGBM: Einbindung in und Verknüpfung mit GBIF" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Zentraleinrichtung Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die organisatorische und technische Integration des thematischen GBIF-Netzwerkes Bodenzoologie in die Strukturen des GBIF-D Verbundes durch i) den Aufbau einer Webpräsenz für das Netzwerk Bodenzoologie auf Basis des Content Management Systems Drupal am SMNG, ii) dessen Integration in die durch GBIF-D geschaffenen Netzstrukturen sowie iii) die Einführung der 'Platform for Cybertaxonomy' als taxonomisches Rückgrat von Edaphobase. Die Nutzung der Plattform wird Edaphobase um eine dauerhafte Komponente zur Verwaltung von Daten auf Taxon-Ebene erweitern, die gleichzeitig Service-Schnittstellen zur Verfügung stellt, mit denen taxonomischen Daten des Verbundes in internationalen Biodiversitätsnetzwerken standardisiert verfügbar gemacht werden. Es ergeben sich folgende Handlungslinien: 1) Aufbau und Konfiguration des CMS Drupal und der Platform for Cybertaxonomy am SMNG; 2) Jeweils Einführung und Helpdesk für die Plattform-Nutzer und -Redakteure Content Management Systems sowie Systemadministratoren; 3) Erweiterung der zur Platform for Cybertaxonomy gehörigen Editor-Komponente um Anforderungen der Bodenzoologie und insbesondere eines Moduls, mit dem sich nicht-benötigte Funktionen ausblenden lassen.

Die Bedeutung der Interaktion von Bodenfauna und Mikroflora fuer die Stoffumsaetze im Boden (Teilprojekt PC-2)

Das Projekt "Die Bedeutung der Interaktion von Bodenfauna und Mikroflora fuer die Stoffumsaetze im Boden (Teilprojekt PC-2)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Mainz, Institut für Zoologie durchgeführt. Stand der Forschung: Das Projekt PC-2 untersucht mit Hilfe quantitativer mikrobiologischer Parameter die Steuerung mikrobieller Stoffumsaetze in Waldboeden durch Bodentiere. Die wichtigsten Forschungslinien sind: Untersuchung der Abhaengigkeit der Wirkungen der Bodentiere auf die Mikroflora von Bodenfaktoren, Quantifizierung der Wirkung der Bodentiere auf die Ressourcennutzung von Pflanzen, Erweiterung des Parameterspektrums fuer die Bewertung von Litterbagexperimenten, Analyse der biotischen Interaktionen im Wurzelraum. Der Stand der Literatur zur Bedeutung der edaphischen Fauna fuer die Stoffumsaetze im Boden wurden vom Antragssteller erst kuerzlich in einem umfangreichen Review-Artikel dargelegt. Die in diesem Teilvorhaben durchgefuehrte Quantifizierung der Leistung der Bodenfauna durch mikrobiologische Parameter stellt in dieser Form eine Innovation dar. Ergebnisse: Bei den im Untersuchungsjahr 1992 neu erarbeiteten Ergebnissen handelt es sich 1. um einen Ansatz, in dem der Versuch unternommen wird, die fuer das Oekosystem 'Wald' erarbeiteten Konzepte auf die Sukzessionsreihe 'Acker - Brache - Wald' auszudehnen; 2. um vergleichende Analysen der Wirkung von Lumbriciden auf die C-Mineralisation in Acker- und Waldboeden; 3. um Untersuchungen zur Wirkung der Mesofauna auf den Aminozuckerumsatz in der organischen Auflage eines Sauerhumus-Buchenwaldes; 4. um Untersuchungen zur Wirkung von Lumbriciden auf das Wachstum-von Hordelymus europaeus; 5. um Untersuchungen zur Reaktion der Mesofauna auf einen veraenderten Naehrstoffstatus der Mikroflora.

Auswirkungen von Verfahren der Extensivierung im Ackerbau auf Boden, Wasser, Flora und Fauna

Das Projekt "Auswirkungen von Verfahren der Extensivierung im Ackerbau auf Boden, Wasser, Flora und Fauna" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau durchgeführt. Ermittlung der Auswirkungen staatlich unterstuetzter extensiver Verfahren im Ackerbau (EG-VO 2078/92 bzw. 1703/91) auf Bodenstruktur, Humusqualitaet, mikrobielle Aktivitaet, Sickerwasserbelastung, Pflanzensoziologie, Entomofauna, Bodenzoologie, Befall mit Krankheiten. Untersuchungen an Exaktversuchen und Praxisflaechen. Analoge Ermittlungen zur Wirkung von Stoppelbracheflaechen (unter Einbeziehung der Avifauna). Selektive Ermittlungen zur Beeinflussung der Artenvielfalt ueber die Einrichtung eines Biotopverbundsystems.

Teilprojekt 4 RWTH: Statistische Auswertungstools und Modellierung

Das Projekt "Teilprojekt 4 RWTH: Statistische Auswertungstools und Modellierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWTH Aachen University, Institut für Umweltforschung durchgeführt. Im Rahmen des allgemeinen Vorhabensziels, das im Hauptantrag des Senckenberg-Museums Görlitz dargestellt ist, liegt der Fokus dieses Teilprojektes auf der statistischen Auswertung und Modellierung. Die RWTH wird die Kernaufgaben der Entwicklung statistischer Analysealgorithmen sowie die Verantwortung für ihre Implementierbarkeit in die Weiterentwicklung des Informationssystems übernehmen. Dabei werden Analysetools zur Ermittlung der autökologischen Präferenzen sowie statistische Modelle zur Erstellung von Referenzwerten und Prognosen auf Basis des Nutzerbedarfs entwickelt. Die Entwicklung der Auswertungsmethode erfolgt in Absprache mit den Anwendern, den Experten der einzelnen Organismengruppen sowie den Datenbankverantwortlichen. Im Rahmen der Formulierung und Institutionalisierung von methodischen Standards wird die RWTH sich an der Erarbeitung beteiligen, indem sie die Auswahl geeigneter Indices und statistischer Verfahren unterstützt. Die RWTH wird in der Definitionsphase zur Anwendung von Edaphobase die Beurteilung der praktischen Nutzbarkeit der Informationsverknüpfung sowie die Anwendbarkeit der Auswertungstools unterstützen. Darüber hinaus werden neue statistische Algorithmen zur Nischenmodellierung in Edaphobase entwickelt und mit den Programmierern implementiert. Die Entwicklung statistischer Modelle zur Erstellung von Referenzwerten sowie für Prognosen zur Boden-Biodiversität wird federführend von den Modellierern/Statistikern der RWTH durchgeführt.

Processes determining biodiversity in both managed and unmanaged forest stands analysed in the Bavarian Forest, Germany

Das Projekt "Processes determining biodiversity in both managed and unmanaged forest stands analysed in the Bavarian Forest, Germany" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Fachgebiet Geobotanik durchgeführt. In this study important processes determining the compositional biodiversity of forest stands are investigated. The central goal is to find out the mechanisms leading to a certain biodiversity after natural and management disturbances. In the national park Bayerischer Wald experimental plots in forest stands with different disturbance regime are selected: - untouched for a long time, - Norway Spruce killed by bark beetle, - single tree selection silviculture - clearcut on small areas (up to 1 ha). Three important organismic groups are under study: beetles, fungi and plants. The first group is investigated by the Chair of Applied Zoology, the second by the Division of Systematic Botany. In the teaching unit Geobotany the effect of small scale soil disturbances on diversity of the ground vegetation is examined. Experimental plots of 0,5 m2 are digged up and the reaction of the vegetation is monitored for two years. Exposed mineral soil is a favourable site for germination and establishment for many species of the species pool. Thus soil disturbances may have a positive effect on species richness. The soil seed bank plays an important role for vegetation regeneration after disturbance. Therefore soil samples are taken and cultivated in a greenhouse. It is hypothesised that the soil seed bank is richer in seed and species number in managed forests than in those forests without direct human influence. To monitor seed rain we expose seed traps in the summer season. Light is an important trigger for the germination of species. Linking the reaction to soil disturbances under different light conditions to the biodiversity of the community helps to widen our understanding of the effect of disturbance regime on biological diversity. The comparison of unmanaged to managed forests enables us to contribute important aspects to the discussion on the effect of forest management on biological diversity.

Der Einfluss der Beweidung durch Kleinarthropoden auf Wachstumsstrategien holzabbauender Pilze

Das Projekt "Der Einfluss der Beweidung durch Kleinarthropoden auf Wachstumsstrategien holzabbauender Pilze" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie, Institut für Biologie, Arbeitsgruppe Bodenzoologie und Ökologie durchgeführt. Holzabbauende Pilze mit der Fähigkeit, großräumige und langlebige Myzelien zu entwickeln, gehören zu den bedeutendsten Organismen für den Nährstoffhaushalt temperater Wälder. Sie weisen artspezifisch charakteristische Wachstumsmuster auf, die in Laborstudien untersucht und mittels moderner Methoden der Bildanalyse und der fraktalen Geometrie auch quantitativ charakterisiert werden können. Die Wirkung von pilzfressenden Bodenkleinarthropoden auf ihr Wachstum und die damit verbundenen morphologischen und physiologischen Veränderungen ihrer Myzele ist weitgehend ungeklärt. Die wenigen bisher vorliegenden Befunde deuten jedoch darauf hin, daß die Fraßtätigkeit der Tiere Form und Funktion der Pilze maßgeblich beeinflussen kann. Es ist deshalb zu vermuten, daß die Interaktionen zwischen Kleinarthropoden und Pilzen für Prozesse der horizontalen Nährstoffverlagerung im Waldboden von größter Bedeutung sind. In diesem Vorhaben sollen in Labor-Modellsystem die Rolle von Fraßort (z.B. Zentrum oder Wachstumsfront des Myzels), Fraßintensität (Zahl der beweidenden Kleinarthropoden), spezifischer Fraßwirkung (Beweidung durch unterschiedliche Arten bzw. Artenkollektive) und deren Wechselwirkung mit dem Nährstoffgehalt des Kultursubstrats (gepreßter Boden) auf die Wachstumsstrategien des Pilzes Hypholoma fasciculare untersucht werden.

Teilprojekt 3 ECT: Internationale Vernetzung, Etablierung von Standards und der funktionalen Diversität, Oligochaeta

Das Projekt "Teilprojekt 3 ECT: Internationale Vernetzung, Etablierung von Standards und der funktionalen Diversität, Oligochaeta" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ECT Ökotoxikologie GmbH durchgeführt. 1. Vorhabensziel: Im Rahmen der Weiterentwicklung bzw. Anwendung des Informationssystems Edaphobase werden in diesem Teilprojekt die folgenden Ziele bearbeitet: Verbesserung bzw. Neuerstellung von methodischen Standards zur Erhebung, Speicherung und Verarbeitung von Daten zur Bodenfauna, die Einbindung der funktionellen Diversität der Oligochaeta in Edaphobase sowie die Pflege der (vorhandenen bzw. neu einzupflegenden) biologischen, ökologischen und biogeographischen Daten zu den Oligochaeta (Lumbricidae, Enchytraeidae). Darüber hinaus wird durch eine informelle Vernetzung von deutschen wie internationalen Biodiversitätsinitiativen sichergestellt werden, dass die Weiterentwicklung von Edaphobase möglichst effizient verläuft. 2. Arbeitsplanung: Bei der ECT GmbH werden die folgenden Arbeitsschritte durchgeführt werden: a) Abdeckung der taxonomischen Kompetenz für die Oligochaetengruppen Lumbricidae und Enchytraeidae in enger Kooperation mit den Bearbeitern der Fallstudien; b) Erarbeitung von (internationalen) Standards zur Erhebung, Speicherung und Verarbeitung von Daten zur Bodenfauna und deren Umsetzung in den entsprechenden DIN- und ISO-Gremien; c) Einbindung der funktionellen Biodiversität in Edaphobase mittels den Eigenschaften (traits) ökologisch relevanter Arten sowie Abschätzung ihrer ökosystemaren Leistungen; d) Sicherstellung der Vernetzung mit Institutionen wie UBA, NeFO oder GSBI. Zudem wird die ECT das SMNG bei der Außendarstellung unterstützen.

Faunistische Weisergruppen für Humusformen in Bannwäldern

Das Projekt "Faunistische Weisergruppen für Humusformen in Bannwäldern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. In Abhängigkeit von verschiedenen Waldentwicklungsstufen und Standortsverhältnissen wird die kennzeichnende Fauna von Humusformen in Bannwäldern untersucht. Zentrales Ziel ist es, den Einfluss und die Bedeutung der Bodenfauna auf den Humusumsatz insbesondere in Abhängigkeit vom liegenden Totholzangebot herauszuarbeiten. Spezifische Tierartengruppen sollen als indikatorische Zeiger die Ansprache von Humusformen aus ökologischer Perspektive erweitern.

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