Über Markierungs-Wiederfangmethoden werden Populationsstruktur und - dynamik insbesondere oligolektischer Bienenarten untersucht. Künstliche Nisthilfen werden eingesetzt, um Nestbau- und Brutpflegeverhalten von verschiedenen Wespen und Bienen direkt zu beobachten und zu analysieren. Von besonderem Interesse sind hierbei Wechselbeziehungen zu ihren jeweiligen Brutparasiten.
Kartoffelpflanze und Kartoffelkäfer dienen in dieser Arbeit als Modellsystem für die chemische Ökologie der Nutzpflanzen - Insekten - Wechselwirkung mit ihrerseits weitreichenden Anwendungsmöglichkeiten für den praktischen Pflanzenschutz. Die Belastung von Kartoffelpflanzen hat großen Einfluß auf Zusammensetzung sowie Intensität der pflanzlichen Emissionen ('Volatilenmuster'). Das Differenzierungsvermögen der Kartoffelpflanzen zeigt eine deutliche Gruppierung in Reaktionen auf mechanisch/thermische Belastung, Käferfraß und oxidative Belastung/Infektion durch Mikroorganismen. Die elektrophysiologische Untersuchung der olfaktorischen Wahrnehmbarkeit von Komponenten unterschiedlicher Volatilenmuster durch den Kartoffelkäfer erlaubt es, ein hohes Differenzierungsvermögen des Kartoffelkäfers für Belastungzustände der Wirtspflanze festzustellen. Das beobachtete Wirtspflanzenfindungs- und Auswahlverhalten von Kartoffelkäfern läßt sich mit einem auf drei verschiedenen 'Distanzregimen' basierenden Modell befriedigend beschreiben. Sowohl die Auswahl der Wirtspflanze als auch Ovipositions- und 'Brutpflege'-Verhalten können entscheidenden Einfluß auf die Entwicklung der Kartoffelkäfer nehmen, insbesondere unter ansonsten suboptimalen Bedingungen. Die technische Nutzung des Geruchssinns von Kartoffelkäfern in Form eines Biosensors zwecks räumlicher und zeitlicher Optimierung von Pflanzenschutzmaßnahmen wurde demonstriert.
Maßnahmenempfehlung für Konflikte zwischen Mensch und Saatkrähe [Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] Erster Handlungsleitfaden Saatkrähe Rheinland-Pfalz Maßnahmenempfehlung für Konflikte zwischen Mensch und Saatkrähe Impressum Herausgeber Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz Staatliche Vogelschutzwarte Rheinland-Pfalz Kaiser-Friedrich-Straße 7 • 55116 Mainz Telefon: 06131/6033-0 www.lfu.rlp.de Auftraggeber: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Ernährung und Mobilität (MKUEM) Bearbeitung: Alexander Neu, Dr. Christian Dietzen, Thomas Isselbächer (alle LfU) 1. Auflage Mai 2024 © Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz 2024 Bildnachweis: Wirestock - stock.adobe.com Nachdruck und Wiedergabe nur mit Genehmigung des Herausgebers 2 Erster Handlungsleitfaden Saatkrähe Rheinland-Pfalz INHALTSVERZEICHNIS 1EINFÜHRUNG 7 2ZWECK UND ZIEL 8 3DIE SAATKRÄHE IN RHEINLAND-PFALZ 9 3.1Schutzstatus 9 3.2Historische Brutverbreitung und Brutnachweise 9 3.3Aktuelle Datengrundlage zum Brutbestand 10 3.4Brutverbreitung 2023 11 3.5Aktueller Brutbestand und Trend 12 3.6Aktuelle Datengrundlage zum Rast- und Zugvorkommen 13 3.7Rast- und Zugvorkommen 13 4BIOLOGIE 14 4.1Nahrung 14 4.2Fortpflanzung 14 5HANDLUNGSLEITFADEN ZUR SAATKRÄHE 15 5.1Öffentlichkeitsarbeit 15 5.2Präventivmaßnahmen 15 5.2.1 Sichere Abdeckung von Silage-Lagerflächen und Kompost von Nutztierhaltungen und Biomasse-, Kompostierungs- sowie Abfallverwertungsanlagen 15 5.2.2 Ausweisung von „sensiblen Gebieten“ im besiedelten Bereich 17 5.2.3 Keine Pflanzungen von bestimmten Baumarten in sensiblen Gebieten, die häufig zur Brut genutzt werden 18 5.2.4 Ersatz- und Neupflanzungen von Baumarten in der freien Landschaft, die häufig zur Brut genutzt werden 18 5.2.5 Sicherung und Förderung von Kolonien im in der freien Landschaft 19 5.3Ursachen für Konflikte im besiedelten Bereich 20 5.4Maßnahmen bei bestehenden Konflikten im besiedelten Bereich 5.4.1 Frühzeitiges Entfernen von Nestmaterial in der Nestbauphase 21 22 5.5Ursachen für Konflikte im in der freien Landschaft 22 5.6Präventivmaßnahmen im in der freien Landschaft 24 Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz 3 5.6.1 5.6.2 5.6.3 5.6.4 5.6.5 5.6.6 5.6.7 4 Chili-Eukalyptus-Beize für Saatgut zur Vergrämung von Saatkrähen In der Zeit der Aussaat Vergrämungsmaßnahmen in der Landwirtschaft Meldung von Schäden über das Portal von ISIP Letale Vergrämung von Saatkrähen (Vergrämungsabschüsse) Räumlich und zeitlich befristete Allgemeinverfügung I Räumlicher Geltungsbereich II Zeitlicher Geltungsbereich III Ausnahme vom artenschutzrechtlichen Tötungsverbot IV Sofortige Vollziehung V Wirksamwerden VI Nebenbestimmungen aus Sicht des Vogelschutzes VII Bedarfsbezogene Hinweise zur Allgemeinverfügung VIII Sachverhalte in Bezug auf die Begründung der Allgemeinverfügung IX Rechtliche Würdigung Akustische und pyroakustische Vergrämung Wirkung auf Vögel Sachliche Bewertung der Beeinträchtigungen und ihre Folgen Prüfung der Erteilung von Einzelgenehmigungen oder von Allgemeinverfügungen 24 24 25 25 25 26 27 27 27 27 27 27 28 28 29 30 30 31 32 6OFFENE FRAGEN32 6.1Wo finden die größten Kolonien in Rheinland-Pfalz ihre Nahrung?33 6.2Einfluss von bodenbewohnenden Insektenlarven auf die Saatkrähe33 6.3Kommt es nach der der Sicherung von Biomasse-Lagerstätten zu einer spürbaren Reduktion der Saatkrähenpopulation?33 6.4Wirkt sich die (pyro-)akustische Vergrämung nachteilig auf a) die Brutbiologie nicht schadensrelevanter Vogelarten und b) Vogelschutzgebiete aus? 33 7ZUSAMMENFASSUNG34 8QUELLEN36 9ABBILDUNGEN39 Erster Handlungsleitfaden Saatkrähe Rheinland-Pfalz Glossar Aktion GrünAktions- und Förderprogramm der Landesregierung für Projekte zur Förderung der biologischen Vielfalt in Rheinland-Pfalz BNatSchGBundesnaturschutzgesetz bzw.beziehungsweise DDADachverband Deutscher Avifaunisten e. V. DDTDichlordiphenyltrichlorethan, ein Insektizid, das seit den 1940er-Jah- ren als Kontakt- und Fraßgift bis zum Verbot 1977 in Deutschland ein- gesetzt wurde et al.und andere (et alii) EUEuropäische Union FFH-RLFauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG) GNORGesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz e. V. LANISLandschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung LfULandesamt für Umwelt RLP LKLandkreis LJVOLandesjagdverordnung Mio.Millionen MKUEMMinisterium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität RLP MonitoringÜberbegriff für alle Arten von standardisierten und systematischen Er- fassungen, Protokollierungen, Messungen oder Beobachtungen eines Vorgangs oder Prozesses, um dessen Verlauf zu ermitteln. MsBMonitoring seltener Brutvögel des DDA NABUNaturschutzbund Deutschland e. V. Nr.Nummer NSGNaturschutzgebiet RLPRheinland-Pfalz SGD NordStruktur- und Genehmigungsdirektion Nord, die Obere Naturschutzbe- hörde in RLP, zuständig im Gebiet der ehemaligen Regierungsbezirke Koblenz und Trier SGD SüdStruktur- und Genehmigungsdirektion Süd, die Obere Naturschutzbe- hörde in RLP, zuständig im Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Rheinhessen-Pfalz sog.Sogenannt(e) VS-RLEU-Vogelschutzrichtlinie (Richtlinie 2009/147/EG) Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz 5
Schwarzer Zwergwels – Management- und Maßnahmenblatt zu VO (EU) Nr. 1143/2014 Seite 1 Schwarzer Zwergwels Management- und Maßnahmenblatt 1. Metainformationen 1.1. Dokument Management- und Maßnahmenblatt zu VO (EU) Nr. 1143/2014 1.2. Rechtlicher Bezug •Verordnung (EU) Nr. 1143/2014, hier „VO“ genannt •Durchführungsverordnung (EU) 2016/1141, aktualisiert durch die Durchführungsverordnung (EU) 2022/1203, hier „Unionsliste“ genannt 1.3. Version Nach Öffentlichkeitsbeteiligung 2023, Stand: Januar 2024 1.4. Ziele dieses Dokumentes Das vorliegende Dokument beschreibt die Managementmaßnahmen nach Art. 19 der VO. 2. Artinformationen 2.1. Betroffene Art/Artengruppe Schwarzer Zwergwels/Schwarzer Katzenwels 2.2. Wissenschaftlicher Name Ameiurus melas (Rafinesque, 1820) Synonyme: Ictalurus melas 2.3. Status, Verbreitung und Datenlage Status in Deutschland: Die Art ist großräumig etabliert, die häufigsten Vorkommen erstrecken sich auf dem Gebiet der Elbe und Oder (Gaumert 1995, Gaumert & Hale 2008, Schwarzer Zwergwels – Management- und Maßnahmenblatt zu VO (EU) Nr. 1143/2014 Seite 2 Wolter & Freyhof 2005, Freyhof et al. 2023); zwischen Schwarzem und Braunem Zwergwels wird hierbei nicht unterschieden (Wolter & Röhr 2010). Ursprünglich beheimatet sind Zwergwelse in den Flussläufen des Mississippi in Nordamerika, wobei sich die Populationen vom südlichen Saskatchewan (Kanada) bis zum Golf von Mexiko im Norden Mexikos erstrecken. Die Art ist tolerant gegenüber hohem CO2-Gehalt und niedrigen Sauerstoff-Konzentrationen. Zwergwelse tolerieren zudem Temperaturen zwischen 0 und 35 °C. Durch die relativ schnelle Wachstumsrate, ein frühes Alter bei der Geschlechtsreife, moderate bis hohe Reproduktionsrate und eine omnivore Ernährung kann ihre Population sich in kurzer Zeit schnell vermehren (Wiesner et al. 2010). Status und Verbreitung im Bundesland: siehe länderspezifische Anlage Datenlage: gesichert (z. B. Wolter & Röhr 2010; Umweltatlas Berlin Fischfauna 2013) 2.4. Wesentliche Einführungs-, Ausbringungs- und Ausbreitungspfade Bis heute ist die genaue Einführungs- und Ausbreitungsgeschichte des Schwarzen Zwergwelses in Europa und speziell in Deutschland nicht bekannt (Pedicillo et al. 2008). Die Ausbreitung kann durch beabsichtigtes oder unbeabsichtigtes Ausbringen von Tieren aus Teichen oder Aquarienhaltung, aber auch durch Überflutungsereignisse zustande kommen (Wiesner et al. 2010). 3.Nachteilige Auswirkungen •Kombination aus hoher Toleranz gegenüber abiotischen Faktoren, Omnivorie, Brutpflege und hohem reproduktiven Output bei gleichzeitig niedrigem Prädationsdruck führen zu schnellem Populationswachstum (Wiesner et al. 2010; Sikora et al. 2022) • Nahrungskonkurrenz zu einheimischen Fischarten bei hohen Dominanzverhältnissen; Prädationsdruck auf Laich und Jungfische sowie andere gewässerbewohnende Arten (z. B.: Insektenlarven) (Wiesner et al. 2010; Sikora et al. 2022) • Zwergwelse können (ähnlich wie andere benthivore Fische) Veränderungen des Habitats hervorrufen (Trübung des Gewässers durch Bodenaktivität/Destabilisierung von Substrat (Braig & Johnson 2003) Schwarzer Zwergwels – Management- und Maßnahmenblatt zu VO (EU) Nr. 1143/2014 4. Seite 3 Maßnahmen 4.1. Ziele des Managements •Primäres Ziel ist die Verhinderung einer weiteren Ausbreitung (Eindämmung) •Ziel bei flächenhafter Verbreitung ist die Populationskontrolle nach Art. 19 der VO sowie die Beseitigung lokaler Populationen in kleineren Gewässern und in sehr frühen Invasionsstadien unter Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit, der Auswirkungen auf die Umwelt und der Kosten • Vor Beginn von Maßnahmen ist jeweils die damit angestrebte konkrete Naturschutzzielstellung verbindlich festzulegen. Weiterhin sind Festlegungen zum Monitoring und Nachweis des Maßnahmenerfolgs zu treffen und zu dokumentieren. Kriterien zum Abbruch der Managementmaßnahme (z. B. nachgewiesene Erfolglosigkeit innerhalb eines konkret festgesetzten Zeitrahmens) sollten festgeschrieben werden. 4.2. Managementmaßnahmen M 1: Öffentlichkeitsarbeit Beschreibung: Information der Öffentlichkeit über die Invasivität der Art und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Biodiversität in von Zwergwelsen besiedelten Gewässern. Aufklärung über geltende rechtliche Restriktionen, wie Besitz-, Handels- und Transportverbote. Aufklärung insbesondere der Fischzüchter, Händler, Angler und Halter zur Verhinderung der unerwünschten Ausbringung durch illegales Freilassen. Entwicklung von Kooperationen mit den Fischereirechtsinhabern bzw. Fischereiausübungsberechtigten zur aktiven Mitarbeit an den Maßnahmen. Aufwand und Wirksamkeit: Geringer Aufwand, geringe Kosten; die Wirkung wird als gut angesehen (Multiplikatoren-Wirkung). Wirkung auf Nichtzielarten: Keine Erfolgskontrolle: Indirekt möglich M 2: Schulung Beschreibung: Unterstützung von Schulungen der Fischwirte und Angelsportvereine sowie von Verkaufspersonal in Tier- und Zoohandlungen zum Thema invasive Fisch- und
Landkreis Diepholz/Dümmer. Ende Mai kamen Ornithologen aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und aus den Niederlanden ins Vogelschutzgebiet Dümmer, stülpten Regenhosen über Jeans und Gummistiefel und lauschten um fünf Uhr morgens der Einweisung Heinrich Beltings von der Naturschutzstation des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) am Dümmer. Die „Ornis“ waren gekommen, um an einer einzigartigen Aktion teilzunehmen: der Suche nach Bekassinen-Nestern. Bekassinen sind wie alle Wiesenvögel Bodenbrüter. Ihre Nester legen sie gerne in Bulten, horstartig wachsenden Grasinseln, oder in flachen selbst gedrehten Mulden an. Je nach Wiesenvogelart sind die Nester mehr oder weniger versteckt: Während Kiebitze sehr offen und sichtbar brüten, sind die Nester von Rotschenkel und Bekassine in höheren Pflanzenbeständen verborgen. Bekassinen suchen gezielt dichtere und oft gleichmäßig hoch aufgewachsene Vegetation für ihr Nest aus, um es besonders gut zu verstecken. Wenn die Vegetation es zulässt, verdreht der brütende Vogel die Grashalme über dem Nest so, dass ein blickdichtes „Dach“ entsteht und bahnt sich einen Seiteneingang. In Kombination damit, dass Bekassinen zur Brutzeit ohnehin ein vergleichsweise heimliches Leben führen, ist es praktisch unmöglich, Nester allein durch Beobachtung zu finden. Gemeinsam mit leider zu vielen anderen Arten muss die Bekassine in der aktuellen Roten Liste der Brutvögel in der Kategorie 1 geführt werden. Wie der Brachvogel oder der Kampfläufer gilt auch die Bekassine als „vom Aussterben bedroht“. Um zu verhindern, dass die Bekassine tatsächlich in Niedersachsen ausstirbt, ist es erforderlich, ihre Brutbiologie besser zu verstehen. „Das ist die Grundlage, um effektive Schutzmaßnahmen entwickeln und umsetzen zu können“, sagt Heinrich Belting, Projektleiter des EU-LIFE-Projekts „GrassBirdHabitats“. Dafür sei es unverzichtbar, einzelne Neststandorte zu kennen und zu analysieren. Und um die gut versteckten Nester zu finden, gibt es nur eine erfolgversprechende Möglichkeit: geeignete Flächen lückenlos absuchen. Zu diesem Zweck stiefelten jetzt bereits zum dritten Mal Menschenketten auf ausgewählten Teilflächen durch das Vogelschutzgebiet Dümmer. Die jeweils außen laufenden Personen der Kette überwachen mit GPS-Geräten, dass auch die ganze Fläche erfasst wird, während alle anderen ihren Blick ständig gen Boden gerichtet halten, um kein Nest zu verpassen. Brütende Bekassinen fliegen von ihrem Gelege, mit den üblicherweise vier dunkel gefleckten Eiern, erst dann auf, wenn ein Mensch sich auf ein oder zwei Meter angenähert hat. Dann gilt es, am Abflugort vorsichtig nach dem Nest zu suchen. Wenn das nicht sofort gelingt, ist das Gelege schnell mithilfe einer Wärmebilddrohne gefunden und wichtige Brutparameter können erhoben werden. Die Brutbiologie der Bekassine birgt noch viele Geheimnisse. So führen wohl beide Partner die Jungvögel, aber nur das Weibchen, so steht es jedenfalls in der Literatur, soll brüten. Nun wurde aber eine Bekassine vermessen, die demnach auf ein Männchen schließen ließ – und einen Brutfleck ausgebildet hatte. Den haben aber nur Vögel, die auch tatsächlich auf den Gelegen sitzen und brüten. Eine genetische Analyse wird demnächst Aufschluss über das Geschlecht geben – und der Wissenschaft vielleicht ein kleiner Baustein an neuem Wissen hinzugefügt werden können. Nun, am Ende des Tages hatten die Vogelkundler viele Kilometer Seggenried, Nassgrünland und Weidefläche abgelaufen und sage und schreibe zwei Gelege gefunden. Ein mühsames Geschäft, das aber immerhin von einer Besonderheit gekrönt war: ein Gelege hatte fünf Eier, was nur sehr selten zu finden ist. Information zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Information zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel und deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, optimale Brutgebiete zu schaffen und zu verbinden. Hierfür gilt es, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Um die Aktivitäten künftig stärker zu vernetzen und Maßnahmen für erfolgreichen Wiesenvogelschutz abzustimmen, wird ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa entwickelt. In 27 Projektgebieten in Niedersachsen werden wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin 12 Millionen Anteil des Landes Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Seit 2018 werden Uferschnepfen am Dümmer mit Satellitensendern ausgestattet, 2020 kamen Gebiete an der Unterelbe hinzu. Mit den Besenderungen wurde im LIFE+ „Wiesenvögel“ gestartet, seit 2021 erfolgt dies im Rahmen des LIFE IP Projektes „GrassBirdHabitats“. Von 2018-2021 wurden insgesamt 72 Uferschnepfen mit Satellitensendern ausgestattet. Die Zugrouten lassen sich über www.globalflywaynetwork.org nachverfolgten.
Im DDA-Teilprojekt sollen die vom DVL durchgeführten Maßnahmen dahingehend evaluiert werden, ob sie geeignet sind, den Bruterfolg zu erhöhen und in welchem Ausmaß sie die regionale Bestandssituation und den Erhaltungszustand des Rotmilans verbessern können. Weiterhin soll prognostiziert werden, ob und wie sich die in den vom DVL bearbeiteten Projektgebieten bewährten Maßnahmen auf die nationale Bestandssituation auswirken können. Dafür sind die Maßnahmen vor dem Hintergrund der bundesweiten Bestandssituation und den jeweiligen naturräumlichen Gegebenheiten zu bewerten. Für diese Analysen ist es notwendig, die Faktoren zu kennen, die die Brutverbreitung und den Bruterfolg steuern, welche aus der aktuellen bundesweiten Rotmilankartierung 2011/2012 und anderen vorhandenen Datenquellen gewonnen werden sollen. 2013-2016: Analyse populationsökologischer und brutbiologischer Parameter, 2013-2017: Evaluation durchgeführter Maßnahmen, 2017: Wirkprognosen geeigneter Maßnahmen auf den Erhaltungszustand, 2013-2017: Fachliche Beratung und Unterstützung bei Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit.
Im Rahmen des von der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord ins Leben gerufenen Pilotprojekt zum Wiesenbrüterschutz lud Vizepräsidentin Nicole Morsblech die Projektbeteiligten nun zu einem ersten Erfahrungsaustausch ein. Im Waigandshainer Gemeinschaftshaus in der Verbandsgemeinde Rennerod begrüßte sie mehr als 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, vor allem aus der Landwirtschaft und dem Naturschutz. „Hört man derzeit ansonsten alarmierende Berichte zum ungebremsten Artenrückgang, ziehen hier alle Akteure an einem Strang und zeigen vorbildlich, wie es auch anders gehen kann“, lobte Morsblech zu Beginn der Veranstaltung die bisherige gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Um die drastische Abnahme der Wiesenbrüterbestände im Westerwald zu stoppen, startete die SGD Nord im Jahr 2018 mit der Umsetzung eines lange vorbereiteten Pilotprojektes zum Schutz von Braunkehlchen, Wiesenbrüter und Co. Die Bestände dieser Vogelarten sind in unserer Kulturlandschaft in den letzten Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen. Diese Wiesenbrüter sind gut wahrnehmbare Vertreter und damit ideale Anzeiger für das Vorkommen vieler anderer Arten, die ebenfalls eng an den Lebensraum extensives Grünland gebunden sind. Ursachen für den negativen Bestandstrend sind unter anderem frühe Nutzungen, denen Eier und Jungvögel zum Opfer fallen, sowie der Rückgang von strukturreichem Grünland. Im Zentrum des Erfahrungsaustauschs standen die Vorträge von Referats- und Projektleiter Dr. Roland Pietsch von der SGD Nord, der zuständigen Referentin des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, Brigitte Leicht, sowie des Projektkoordinators in der Region, Markus Kunz. Es wurden der Sachstand der Maßnahmenumsetzung, die Förderinstrumente sowie die ersten Ergebnisse des Projektes vorgestellt, erläutert und mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen besprochen. Anschließend schaute man sich die nahe gelegenen Projektflächen gemeinsam an. Auch für Laien war erkennbar, welche Artenvielfalt solche Flächen zeigen können. Die Erfassung des Brutrevierbestands der Wiesenbrüter im Jahr 2018 zeigt erste positive Effekte: Im Vergleich zum Jahr 2017 hat im Projektgebiet die Zahl der Brutreviere des Braunkehlchens deutlich zugenommen. Aus der Verteilung der Reviere lässt sich dabei eine starke Bindung der Vögel an die extensiv genutzten Magergrünlandflächen des Projektes erkennen. Die Erfassungen für 2019 laufen derzeit. Deren Ergebnisse werden im Herbst vorliegen und die Grundlage der Planungen zum weiteren Vorgehen zum Schutz der Wiesenbrüter sein. Hintergrund: Um die drastische Abnahme der Wiesenbrüterbestände im Westerwald zu stoppen, wurde im Jahr 2018 von der Struktur-und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) mit der Umsetzung eines lange vorbereiteten Pilotprojektes zum Wiesenbrüterschutz begonnen. In enger Abstimmung mit dem Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau sowie den lokalen Landwirten und Naturschutzverbänden wurde dafür ein neues Förderkonzept entwickelt. Dabei wird durch eine dreistufige Prämie die extensive Bewirtschaftung gefördert. Neben einer Brutzeitprämie für eine extensive Nutzung mit an die Brutbiologie der Vogelarten angepassten Mahdterminen, einer Erschwernisprämie für die Anlage von Sonderstrukturen auf jährlich etwa zehn Prozent Teilfläche, wird eine Nachweisprämie für tatsächlich vorkommende Brutreviere der beiden Vogelarten ausgezahlt. Das Pilotprojekt zum Wiesenbrüterschutz bezieht sich zunächst auf insgesamt vier Schwerpunktareale im Naturraum Hoher Westerwald und läuft noch bis Ende 2020.
Der Buchdrucker, Ips typographus, ist der wirtschaftlich bedeutendste Borkenkäfer in Mitteleuropa. Unter geeigneten Bedingungen kann es zu ausgeprägten Massenvermehrungen und in Folge zum Absterben ausgedehnter Waldbestände kommen. So beeinflussen Änderungen im Klima die Populationsdynamik des Käfers in Berglagen sowohl direkt durch günstige Temperaturverhältnisse während der Käferentwicklung als auch indirekt durch ein größeres Angebot an bruttauglichen Bäumen, die infolge vermehrt auftretender Wetteranomalien physiologisch geschwächt sind. Lokale Befallsherde in den betroffenen Wäldern werden damit leicht zum Ausgangspunkt für Borkenkäferepidemien. Eine entscheidende Rolle für das Wachstum einer Käferpopulation spielt die Zahl der jährlich vollendeten Generationen (Voltinismus). In der Studie sollen unterschiedliche Voltinismustypen (univoltin, bivoltin, multivoltin) anhand physiologischer Eigenschaften verschiedener Käferpopulationen charakterisiert und gleichzeitig grundlegende Daten über die hormonelle Regulation der Diapause erlangt werden. Kenntnisse darüber können in die Weiterentwicklung bestehender Risikomodelle für einen Käferbefall einfließen und in Zukunft bessere Entscheidungshilfen im Forstschutz bieten.
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