API src

Found 51 results.

Related terms

Tierische Schaderreger: Buchsbaumzünsler

Der Buchsbaumzünsler tritt seit 2017 flächig im Stadtgebiet Berlin auf und Buchsbaumbestände zeigen je nach Befall entsprechende Fraßschäden durch die Raupen des Buchsbaumzünslers. Der Anfangsbefall (obere Abbildungen) wird sehr häufig übersehen und somit können sich die Raupen ungestört weiter entwickeln. Erst mit dem Fraß der älteren Raupen wird der Schaden sichtbar und für mögliche Bekämpfungsmaßnahmen ist es dann meist zu spät, zumal der Schaden dann schon gesetzt ist. Lebensweise Maßnahmen Monitoring Flugverlauf Eine sich unbemerkt aufbauende Population des Buchsbaumzünslers kann zu sehr starken Fraßschäden am Buchsbaum führen. Der Bux treibt zwar wieder aus, wird aber häufig durch die darauffolgende Raupengeneration erneut stark geschädigt, so dass die Pflanzen anschließend entfernt werden müssen. Gelingt es durch frühzeitige Kontrollen den Anfangsbefall festzustellen, so ist es möglich den Bestand durch gezielte Maßnahmen zu erhalten. Dazu können neben den mechanischen Maßnahmen, wie einem frühen Schnitt und dem Absammeln von großen Raupen und Puppen, auch Pflanzenschutzanwendungen gehören. Überwachung des Flugverlaufes: Über den Beginn, das Ende des Flugverlaufes und die Anzahl der Falter kann die Stärke des Befalls und der optimale Zeitpunkt für chemische Bekämpfungsmaßnahmen ermittelt werden. Dazu wird eine Lockstofffalle mit einem entsprechenden Lockstoff (Pheromon) vor dem Flug der Falter (Anfang Juni) in einem Buchsbaumbestand aufgehängt. Die Auswechselung des Pheromons sollte je nach Temperatur nach ca. 6 bis 8 Wochen erfolgen. Optimale Vorgehensweise bei Befall: Dauerhafte Kontrolle der Bestände zur Erfassung der Befallsstärke auf erste Fraßsymptome bereits im zeitigen Frühjahr ggf. Absammeln der älteren Raupen / Puppen Frühzeitiger Schnitt zur Entfernung der überwinternden Jungraupen bis spätestens Ende Mai Schnittgut nicht im Bestand lassen Kontrolle des Bodens auf herabgefallene Raupen Überwachung des Buchsbaumbestandes mit Pheromonfallen ab Anfang Juni u.a. Behandlung der Jungraupen mit biologischen Präparaten: Bacillus thurigiensis spp. kurstaki Stamm ABTS 351 Bacillus thurigiensis spp. aizawai Stamm GC-91 (BT) ggf. weitere Pflanzenschutzmaßnahmen nach Beratung mit dem zuständigen Pflanzenschutzdienst Optimaler Anwendungszeitpunkt von Pflanzenschutzmitteln: Die Präparate wirken nur auf die Raupenstadien. Eine Bekämpfung ist dann am erfolgreichsten, wenn sich zum Zeitpunkt der Behandlung die Raupen noch in den ersten Raupenstadien befinden (Abb. Raupenstadien, mittlere Raupe). Dieses Stadium erreichen die Raupen in der Regel in der zweiten Aprilhälfte / Anfang Mai und je nach Witterung ab Anfang August. Zu diesen Zeitpunkten können BT-Präparate eingesetzt werden. Bei älteren Raupenstadien müssen für eine ausreichende Wirkung andere Wirkstoffe zum Einsatz kommen. Hier kann die Beratung der Pflanzenschutzdienste hilfreich sein. Kriterien zur geeigneten Auswahl der Pflanzenschutzmittel: Die Pflanzenschutzmittel wirken nur gegen die Raupen, deshalb sind Terminspritzungen notwendig. Es können nur Pflanzenschutzmittel gegen beißende Insekten, Schmetterlingsraupen oder freifressende Schmetterlingsraupen eingesetzt werden. Je nach Art der Fläche dürfen nur die Mittel eingesetzt werden, die für die jeweilige Fläche zugelassen bzw. genehmigt sind (öffentliche Flächen (§17) / Haus- u. Kleingarten). Die in der Gebrauchsanleitung angegebenen Auflagen und Anwendungsbestimmungen sind einzuhalten. Die Regelungen des Wasser-, Natur- und Landschaftsschutzes sind einzuhalten. Genehmigungen der verantwortlichen Behörden können notwendig sein. Aktuell (Stand Juni 2023) zugelassene Wirkstoffe sind: Bacillus thurigiensis spp. Azadirachtin Acetamiprid Lambda-Cyhalothrin (nur im Ausnahmefall, nach Beratung) Erstmalig trat der Buchsbaumzünsler 2014 als Einzelfund im Stadtgebiet auf. Stärkerer Befall wurde 2016 aus angrenzenden Gemeinden (Kleinmachnow, Teltow, Potsdam-Babelsberg) im Südwesten Berlins gemeldet. Somit wurde für das folgende Jahr ein verstärktes Auftreten im Stadtgebiet erwartet. 2017 konnte auch ein flächendeckender Befall im gesamten Stadtgebiet festgestellt werden, zunächst noch mit moderaten Fraßschäden. Einige wertvolle Buchsbaumbestände wurden schon 2017 mit Pheromonfallen bestückt, um differenzierte Bekämpfungstrategien abzuleiten. Zur Feststellung der Befallsstärke werden frühzeitig, vor Beginn des Falterfluges Pheromonfallen ausgebracht und regelmäßig kontrolliert. Wie in den Vorjahren begann der Falterflug des Buchsbaumzünslers im Jahr 2023 sehr spät – Mitte Juni, baute sich 3 Wochen lang und sank dann abrupt zu Mitte Juli. Zwischen Ende Juli bis Anfang August wurden keine Falter registriert. Ab dem 09. August konnten die ersten Buchsbaumzünsler der Sommergeneration in den Fallen gefangen werden. Die überwiegend warme, trockene und sonnige Witterung hat die Entwicklung sehr begünstigt, was sich in den Falterzahlen widerspiegelt. Von Mitte August bis Mitte Oktober zog sich das Auftreten mit periodisch ansteigenden und sinkenden Fangzahlen. Die letzten Nachzügler wurden sehr spät, Mitte Oktober in den Fallen gefangen. Der Vergleich der Jahre 2018 bis 2023 zeigte, dass der Beginn des Falterfluges erneut eine deutliche Verschiebung zum Frühsommer hatte. Die Temperaturen im April und Mai 2023 lagen insgesamt deutlich unter denen der beiden Monate im Jahr 2018. Tag- und Nachttemperaturen und auch Sonnenscheindauer hatten großen Einfluss auf den Beginn und die Dauer des Falterfluges. Diese Verschiebung verdeutlichte sich beim Höhepunkt des Falterfluges im Jahr 2018 von Ende Mai/Anfang Juni auf Mitte/Ende Juli 2023. Eine weitere Auffälligkeit war das Fehlen einer ausgeprägten Flugspitze bei der Sommergeneration. Der vermeintliche Höhepunkt der Sommergeneration verschob sich von Anfang August (2018) auf Ende August (2023). Die warmen Temperaturen Mitte August und Anfang September begünstigten einen langen Falterflug. So konnten 2023 noch Anfang bis Mitte Oktober entsprechend Falter gefangen werden. Der Flug der überwinternden Generation in den vier Jahren erstreckte sich i.d.R. nur über drei bis vier Wochen. Nachdem der Flug in Berlin-Britz 2018 bereits Ende Mai einsetzte, flogen die Falter in 2023 erst Anfang Juni. Je nach Witterungsverlauf lagen zwischen den letzten Faltern der überwinternden Generation und den ersten Faltern der Sommergeneration ca. 3 Wochen. Im Jahr 2023 traten die ersten Falter erst wieder Anfang August auf. Ihre Anzahl war zu diesem Zeitpunkt noch sehr gering. Der Flug der Sommergeneration erstreckte sich ca. 10 Wochen, also fast über den doppelten Zeitraum wie im Frühsommer. Entscheidend waren die Temperaturen. Der Hauptflug fand 2023 von Mitte/Ende August bis Mitte September statt. Die letzten Zünsler wurden Mitte Oktober registriert.

Aquatic degradation of Cry1Ab protein and decomposition dynamics of transgenic corn leaves under controlled conditions

The increasing cultivation of genetically modified corn plants (Zea mays) during the last decades is suggested as a potential risk to the environment. One of these genetically modified variety expressed the insecticidal Cry1Ab protein originating from Bacillus thuringiensis (Bt), resulting in resistance against Ostrinia nubilalis, the European corn borer. Transgenic litter material is extensively studied regarding the decomposition in soils. However, only a few field studies analyzed the fate of the Cry1Ab protein and the impact of green and senescent leaf litter from corn on the decomposition rate and related ecosystem functions in aquatic environments. Consequently, a microbial litter decomposition experiment was conducted under controlled semi-natural conditions in batch culture using two maize varieties: one variety with Cry1Ab and another one with the appertaining Iso-line as control treatment. The results showed no significant differences between the treatment with Cry1Ab and the Iso-line regarding loss of total mass in dry weight of 43% for Iso-line and 45% for Bt-corn litter, lignin content increased to 137.5% (Iso-line) and 115.7% (Bt-corn), and phenol loss decreased by 53.6% (Iso-line), 62.2% (Bt-corn) during three weeks of the experiment. At the end of the experiment Cry1Ab protein was still detected with 6% of the initial concentration. A slightly but significant lower cellulose content was found for the Cry1Ab treatment compared to the Iso-line litter at the end of the experiment. The significant higher total protein (25%) and nitrogen (25%) content in Bt corn, most likely due to the additionally expression of the transgenic protein, may increase the microbial cellulose degradation and decrease microbial lignin degradation. In conclusion a relevant year by year input of protein and therefore nitrogen rich Bt corn litter into aquatic environments may affect the balanced nutrient turnover in aquatic ecosystems. <P>Copyright © 2014 Elsevier Inc. All rights reserved.

Wirkungen und Mechanismen von Bt-Transgenen Pflanzen auf die biologische Vielfalt von Nichtziel-Insekten: Bestaeuber, Pflanzenfresser und deren natuerliche Feinde

Das Projekt "Wirkungen und Mechanismen von Bt-Transgenen Pflanzen auf die biologische Vielfalt von Nichtziel-Insekten: Bestaeuber, Pflanzenfresser und deren natuerliche Feinde" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut für Pflanzenpathologie und Pflanzenschutz durchgeführt. The effects of transgenic, insect-resistant (Bt-) crops on biodiversity of non- target herbivorous insects and their natural enemies, and pollinators will be investigated. Four toxin/crop combinations will be used for testing effects of insecticidal proteins from Bacillus thuringiensis expressed in the crop plants on associated insects, on different organizational levels. Both in the laboratory and in limited field experiments, effects of transgenes on the biodiversity of the associated insect community will be studied. The mode of action of Bt toxin in a beneficial insect will be studied in more detail. Molecular tools consisting of cDNA microarrays will be developed for fast and efficient observation of effects, based on changes in gene expression patterns. The project will deliver contributions to a solid scientific foundation for EU policies and regulations for release of transgenic crops, and tools for monitoring effects on biodiversity.

Eintrag des Bt-Proteins aus Bt-Maisflächen in die Umwelt

Das Projekt "Eintrag des Bt-Proteins aus Bt-Maisflächen in die Umwelt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IfÖN - Institut für Ökologie und Naturschutz e.V. durchgeführt.

Teilprojekt: Entwicklung und Validierung von Methoden zum Nachweis von Cry3Bb1 und Cry1Ab

Das Projekt "Teilprojekt: Entwicklung und Validierung von Methoden zum Nachweis von Cry3Bb1 und Cry1Ab" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum - Rheinpfalz durchgeführt. Die Entwicklung von Monitoringmethoden bei Bt-Mais (Cry3Bb1) ist ohne standardisiertes Cry3Bb1-Toxin und eines quantitativen Nachweisverfahrens von Cry3Bb1 nicht möglich. Daher soll ein entsprechender Toxinstandard hergestellt und charakterisiert werden. Das Toxin kann den Projektpartnern bei Bedarf zur Verfügung gestellt werden. Mit Hilfe dieses Toxins sollen immunologische Nachweisverfahren für Cry3Bb1 entwickelt bzw. optimiert werden, mit denen die saisonale und gewebespezifische Expression untersucht werden kann. Klonierung und Expression von cry3Bb1 in E. coli., Herstellung monoklonaler Antikörper gegen Cry3Bb1, Etablierung und Optimierung einer ELISA- oder Western-Blotmethode zur quantitativen Bestimmung der Cry3Bb1-Expression in transgenen Maispflanzen. Bestimmung der gewebespezifischen und saisonalen Expression von Cry3Bb1 im Freisetzungsversuch des Verbundes. Die Ergebnisse sollen in Fachzeitschriften publiziert werden. Eine Kommerzialisierungsmöglichkeit des hergestellten Cry3Bb1 und des quantitativen Nachweisverfahrens für Cry3Bb1 wird im Laufe des Projektes evaluiert und angestrebt.

Teilprojekt: Quantifizierung der Beweglichkeit von Bt-Toxin in Boeden

Das Projekt "Teilprojekt: Quantifizierung der Beweglichkeit von Bt-Toxin in Boeden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Trier, Fach Bodenkunde durchgeführt. Dieses Projekt ist Teil des Verbundvorhabens zu Sicherheitsforschung und Monitoringmethoden zum Anbau von Bt-Mais. Ziel des Vorhabens ist die Messung der Sorptionsprozesse und der Verlagerungsvorgaenge des Bt-Toxins aus Bt-Mais in ausgewaehlten Boeden der Freisetzungsstandorte. Um verallgemeinerungsfaehige Aussagen zu erzielen, werden Untersuchungen sowohl mit intakten Bodenproben als auch mit den Bestandteilen der sorptionsaktiven Fraktion der Freisetzungsboeden erfolgen. Im ersten Modul sollen die Minerale der Tonfraktion der Freisetzungsboeden sowie die Humusstoffe mit Routinemethoden charakterisiert und quantitativ bestimmt werden. In einem zweiten Abschnitt werden die Toxineintragspfade in die Boeden bestimmt. Pflanzenmaterial wird analysiert und ueber Ertragsmessungen die Groesse der jeweiligen Pfade ermittelt. Ausgehend von den so gewonnenen Bt-Mengen werden Sorptionsthermen fuer intakte Bodenproben und -fraktionen ermittelt. Die Messung der Ad- und Desorption des Bt-Toxins runden das Programm ab. Eine direkte Verwertung der Ergebnisse ist nicht geplant. Sie sollen die Beurteilung des Umweltverhaltens von Bt-Mais mit ermoeglichen.

Labor- und Freilandversuche zur Schliessung von Indikationsluecken mit Hilfe von Bacillus thuringiensis-Praeparaten (u.a. bei Arznei- und Gewuerzpflanzen sowie frischen Kraeutern)

Das Projekt "Labor- und Freilandversuche zur Schliessung von Indikationsluecken mit Hilfe von Bacillus thuringiensis-Praeparaten (u.a. bei Arznei- und Gewuerzpflanzen sowie frischen Kraeutern)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Biologisch-Dynamische Forschung durchgeführt. In Deutschland werden derzeit etwa 40 Arznei- und Gewuerzpflanzenarten auf einer Flaeche von rund 6000 ha kultiviert, unter anderem auch in Suedhessen. Ca. 15 Arten haben eine wirtschaftliche Bedeutung. Gegen viele der in diesen Kulturen auftretenden Schaedlinge und Krankheiten sind gegenwaertig keine Pflanzenschutzmittel zugelassen. Zur Schliessung dieser Lueckenindikationen bieten bei Raupen und bestimmten Kaeferarten Pflanzenschutz-Praeparate auf der Basis von Bacillus thuringiensis (Bt), einen nicht bienengefaehrlichen und nicht warmbluetertoxischen Bodenbakterium mit kurzer Wirksamkeit und hoher Spezifitaet, besondere Vorteile. Es soll im Kontakt mit dem Pflanzenschutzdienst und Landwirten das entsprechende Schaedlingsspektrum im Heil- und Gewuerzpflanzenanbau erfasst werden, und die Wirksamkeit von Bt-Praeparaten gegen die wichtigsten Arten im Labor (Biotest) und im Freiland unter praxisnahen Verhaeltnissen getestet werden.

Entwicklung und Validierung einer Methode zur Ermittlung von Effektschwellen fuer Wirkungen von transgenen Nutzpflanzen auf die Lebensraumfunktion von Boeden

Das Projekt "Entwicklung und Validierung einer Methode zur Ermittlung von Effektschwellen fuer Wirkungen von transgenen Nutzpflanzen auf die Lebensraumfunktion von Boeden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie durchgeführt. Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen (GVP) benötigt eine umfassende Untersuchung potenzieller schädlicher Bodenveränderungen - besonders hinsichtlich der natürlichen Lebensraumfunktion von Böden für Bodenorganismen, wie es in Paragraph 2 des Bundes-Bodenschutzgesetzes gefordert wird. Diese Studie erstellt ein Mehrstufenkonzept, mit dem die Wirkung transgen aktiver Moleküle auf die Lebensraumfunktion von Böden untersucht werden kann, und überprüft seine generelle Durchführbarkeit. Genetisch modifizierte Pflanzen können den Boden prinzipiell über zwei Pfade beeinflussen. Einerseits können Genprodukte (z.B. Proteine), die durch Fremd-DNA kodiert sind, über Wurzelexsudate der lebenden Pflanze abgesondert werden. Andererseits können diese Genprodukte oder die Fremd-DNA selbs, dem Boden während der Kompostierung des toten Pflanzenmaterials zugeführt werden. Das in dieser Studie erarbeitete Konzept untersucht schrittweise die Wirkung von 1) reinen Genprodukten, 2) Wurzelexsudaten und 3) der Nekromasse transgener Pflanzen auf die Lebensraumfunktion des Bodens. Die Untersuchungen werden beispielhaft mit T4 Lysozym, Bt-Toxin und Bt-Mais durchgeführt. Um potentielle Wirkungen zu erfassen, werden standardisierte Methoden der Ökotoxikologie in Kombination mit modernen molekularbiologischen Techniken angewandt. Die ökotoxikologischen Tests wurden zur Bewertung von Chemikalien, Pflanzenschutzmitteln und/oder kontaminierten/behandelten Böden entwickelt und werden routinemäßig angewandt. Die molekularbiologischen Methoden werden auch im Rahmen der Begleitforschung zu Freilanduntersuchungen mit gentechnisch veränderten Pflanzen eingesetzt. Die angewandten Methoden beinhalten die Erfassung der bodenmikrobiellen DNA- und PLFA-Muster (Struktur der mikrobiellen Biozönse), bodenmikrobiellen Aktivität (Atmung und Nitrifikation), akuten und chronischen Wirkung auf die Bodenfauna (Mortalität und Reproduktion von Regenwürmern und Springschwänzen) und die Dekompositionsleistung der Gemeinschaft von Bodenmikroorganismen und Bodenfauna (Köderstreifentest). Es wurden keine Einschränkungen in der Anwendbarkeit der verwendeten Methoden festgestellt. Am Beispiel von Bt-Mais konnte gezeigt werden, dass die Reproduktionstests dahingehend modifiziert werden können, dass getrocknetes Pflanzenmaterial als Futterquelle eingesetzt und so die Expositionsstärke erhöht werden kann. Das Material wird von den Tieren akzeptiert und ist nahrhaft genug, um reproduzierbare Ergebnisse bezüglich der Überlebens- und Reproduktionsrate zu liefern. Die gewählte Teststrategie scheint prinzipiell geeignet zu sein, die Auswirkungen von transgenen Wirkmolekülen auf die Lebensraumfunktion des Bodens zu überprüfen.

Teilprojekt 2: Auswirkungen auf Maiszuensler

Das Projekt "Teilprojekt 2: Auswirkungen auf Maiszuensler" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft durchgeführt. Die Minimierung der Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel sowie die Absicherung bestehender und die Entwicklung neuer Pflanzenschutzverfahren fuer den oekologischen Landbau stellen bedeutende Herausforderung fuer die Entwicklung nachhaltiger Landbewirtschaftungssysteme dar. Transgene Kulturpflanzen als Ergebnis innovativer Pflanzenzuechtung werden in diesem Zusammenhang kontrovers diskutiert. Dieses Projekt erarbeitet Voraussetzung fuer das Biomonitoring der Anpassung des Maiszuenslers an Bacillus thuringiensis-Mais. Im Mittelpunkt der dreijaehrigen Untersuchungen an Standorten in Sueddeutschland und im Oderbruch stehen eine Satus-quo-'Analyse' bezueglich der aktuellen Sensibilitaet von Maiszuenslerpopulationen gegen Bt-Toxine, eine genetische Differenzierung von Rassen und Populationen, das Auffinden und Charakterisieren von Resistenzgenen sowie die Entwicklung eines Simulationsmodells zur Unterstuetzung des Resistenzmanagements.

Teilprojekt: Potentielle Effekte von transgenem Mais mit drei exprimierten Bt-Proteinen auf epigäische Raubarthropoden

Das Projekt "Teilprojekt: Potentielle Effekte von transgenem Mais mit drei exprimierten Bt-Proteinen auf epigäische Raubarthropoden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Pflanzenschutz - Institut für Pflanzenschutz durchgeführt. Carabidae (Laufkäfer) und Araneae (Spinnen) sind wichtige Prädatoren der Maisfeld-Biozönose. In diesem Freisetzungsversuch werden potentielle Effekte von transgenem Mais auf die Raubarthropoden-Gemeinschaft ermittelt. Ergänzend zum Freisetzungsversuch werden Biotests im Labor durchgeführt. Neben einer Bt-Variante mit multiplen Bt-Genen werden deren genetische Ursprungssorte, eine Insektizidbehandlung und 2 konventionelle Maissorten untersucht. Die Aktivitätsabundanzen der Raubarthropoden werden durch bewährte Barberfallen ermittelt. In standardisierten Laborversuchen wird die potentielle Exposition der Raubarthropoden gegenüber den verschiedenen Bt-Proteinen per ELISA gemessen. Die Empfindlichkeit der Laufkäfer gegenüber den einzelnen Bt-Proteinen wird in einem Full Life Cycle Test ermittelt. Die Ergebnisse des Projektes leisten einen Beitrag zur Beurteilung der biologischen Sicherheit des neuen 'stacked' Bt-Mais. Die Biotests mit Laufkäfern geben erstmals umfassend Auskunft über eine mögliche Gefährdung dieser wichtigen Spezies einer Maisfeldbiozönose.

1 2 3 4 5 6