<p>Nachhaltigkeit ist mittlerweile auch in der Tourismusbranche zu einem zentralen Thema geworden. Gibt es für nachhaltigere Angebote eine Nachfrage? Wie viele Deutsche möchten umwelt- und sozialverträglich reisen und welcher Anteil davon bucht am Ende wirklich auch entsprechend? Diese Fragen untersucht die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) im Rahmen der Reiseanalyse.</p><p>Die Studie</p><p>Der Nachhaltigkeitsmonitor „Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen“ ist eine Langzeitstudie zur konsumentenseitigen Bewusstseins- und Nachfrageentwicklung der <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/n?tag=Nachhaltigkeit#alphabar">Nachhaltigkeit</a> bei Urlaubsreisen. Mit dieser Studie wird das Konsumverhalten betrachtet. Hierzu beinhaltet sie festgelegte Indikatoren, deren Veränderung über die Jahre beobachtet wird. Zusätzlich wurden in den Jahren 2022, 2023 und 2024 zu ausgewählten Vertiefungsthemen ergänzende Analysen durchgeführt. Nach einer Grundlagenstudie in 2018/19 wurden für die Reisejahre 2021 bis 2023 alle Indikatoren vollständig erfasst.</p><p>In den Jahren 2020 und 2021 waren die Reisenden wegen der Corona-Pandemie klimafreundlicher unterwegs als in den Jahren zuvor: Es wurde weniger gereist, die gereisten Distanzen waren insgesamt kürzer und die Verkehrsmittelwahl war klimafreundlicher. In den Jahren 2022 und 2023 ist das Reiseverhalten der Deutschen Wohnbevölkerung schnell wieder zu vorpandemischen Verhältnissen zurückgekehrt. Die Summe der mit dem Flugzeug bei Urlaubsreisen zurückgelegten Kilometern übertrifft 2023 bereits den bisherigen Höchstwert von 2019 (siehe Abb. „Gesamtverkehrsleistung bei allen Urlaubsreisen“).</p><p>Basis: Urlaubsreisen (ab 5 Tagen Dauer) der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 14 Jahre</p><p>-------<br> Umweltbundesamt 2025 nach Nachhaltigkeitsmonitor „Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen“ der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) im Rahmen der Reiseanalysen RA 2003 bis RA 2024 face-to-face</p><p><strong>Einstellung zur <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/n?tag=Nachhaltigkeit#alphabar">Nachhaltigkeit</a> bei Urlaubsreisen: </strong>Die überwiegende Zahl der Deutschen hat eine positive Einstellung zur Nachhaltigkeit beim Reisen. 49 % der Menschen wünschen sich 2024 ökologisch verträgliche Urlaubsreisen. Das sind 7 Prozentpunkte mehr als 2019. 61 % wünschen sich sozialverträgliche Urlaubsreisen (siehe Abb. „Einstellung zur ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen“). Die Zustimmung für die soziale Nachhaltigkeit ist seit jeher größer als der Wunsch nach ökologischer Nachhaltigkeit. Diese Werte verdeutlichen das große Potenzial für nachhaltige Urlaubsreisen in der deutschen Bevölkerung.</p><p><strong>CO2-Kompensation, Nachhaltigkeitskennzeichnung, Entscheidungsrelevanz bei der Reiseauswahl: </strong>CO2-Kompensationsmöglichkeiten wurden im Jahr 2023 bei 5 % aller Urlaubsreisen genutzt. Dieser Anteil hat zwischen 2021 und 2022 sowohl anteilig als auch absolut abgenommen. 2023 ist er gegenüber 2022 stabil geblieben (siehe Abb. „CO2-Kompensation, Nachhaltigkeitskennzeichnung und Bedeutung bei der Reiseauswahl“). Die Buchung von Reiseangeboten mit Nachhaltigkeitskennzeichnung lag 2023 wie schon 2022 bei 11 % der Urlaubsreisen und hat im Vergleich zu 2021 um 2 Prozentpunkte abgenommen, liegt aber fast doppelt so hoch wie in 2019 (6 %). Die Entscheidungsrelevanz der <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/n?tag=Nachhaltigkeit#alphabar">Nachhaltigkeit</a> bei der Reiseauswahl liegt weiter auf einem niedrigen Niveau. 2023 war Nachhaltigkeit bei 3 % der Urlaubsreisen ausschlaggebend bei der Entscheidung zwischen sonst gleichwertigen Angeboten, bei weiteren 17 % der Reisen waren Nachhaltigkeitsüberlegungen ein Aspekt von mehreren, die die Urlaubsentscheidung ausgemacht haben.</p><p>Überfüllung</p><p>Beim Thema Crowding geht die Studie marktübergreifend der Frage nach, in welchen Situationen sich wie viele Reisende durch Überfüllung gestört fühlen und ob bzw. wo sie sich ggf. informieren, um nicht in unerwünscht überfüllte Verhältnisse zu geraten. Während des Urlaubs werden von fast der Hälfte der Urlauber (44%) einzelne Situationen als „zu voll“ erlebt - im Ausland häufiger als in Deutschland (siehe Tab. „Crowding bei der Urlaubsreise wahrgenommen“). An der Spitze dieser als „zu voll“ erlebten Situationen steht die An- und Abreise, und hier dominiert die An- und Abreise per Flugzeug. Insgesamt lässt sich feststellen, dass vor allem solche Situation als „zu voll“ erlebt werden, die für größere Menschenmengen vorgesehen sind: Verkehr, Innenstädte, Restaurants sind hier zu nennen. Natur- und Outdooraktivitäten sind demgegenüber deutlich weniger im Fokus.</p><p>Geschäftsreisen – Vorgaben zur nachhaltigeren Reisegestaltung</p><p>Knapp ein Drittel der Unternehmen (30 %) gibt ihren Beschäftigen Richtlinien zur nachhaltigen Reisegestaltung vor. Die Richtlinien zielen insbesondere auf die Reduktion des Reisevolumens sowie auf die Wahl eines nachhaltigeren Transportmittels. Die meisten Unternehmen entscheiden sich hier eher für „weiche“ Vorgaben in Form von Empfehlungen, der Anteil an „harten“ und somit fest geregelten Vorgaben ist deutlich kleiner (siehe Abb. „Maßnahmen der Unternehmen zur nachhaltigen Gestaltung von Geschäftsreisen“). Da der größere Teil der Vorgaben eher als Empfehlung und weniger als Regel zu sehen ist, liegt die finale Ausgestaltung der Reisen dann doch bei den reisenden Mitarbeitenden.</p><p>Mobilität</p><p>Im Mittelpunkt stand die Frage, wie <strong>Alltagsmobilität und Mobilität beim Reisen</strong> zusammenhängen. Danach tendieren Personen, die im Alltag häufig nachhaltige Verkehrsmittel nutzen, auch im Urlaub eher zu nachhaltiger Mobilität durch die Nutzung von Bahn oder Bus und neigen seltener zu den Auto- oder Flugreisen. Die Sonderauswertung nahm zusätzlich die <strong>Nutzung des 9-Euro-Tickets beim Reisen</strong> in den Fokus. Dabei wurde deutlich, dass dieses günstige Angebot für nachhaltige Mobilitätsalternativen – hier die Regionalbahn – zwischen Juli und August 2022 von über der Hälfte der Inlandsreisenden für touristische Mobilität also für An- und Abreise oder für Mobilität vor Ort genutzt wurde („siehe Abb. Nutzung des 9-Euro-Tickets bei Urlaubs- und Kurzurlaubsreisen im Inland“). Solche Angebote können über die Reduzierung der Nutzung von Privatfahrzeugen, die Entlastung der Infrastruktur, die Förderung regionaler Reisen und soziale Inklusion durch günstige Mobilitätskosten eine nachhaltige Entwicklung im Tourismus fördern.</p><p>Reiseausgaben</p><p>Dieses Vertiefungsmodul untersucht, wie Nachhaltigkeitsmerkmale der Urlaubsreise die tatsächlichen Reiseausgaben und die subjektive Bewertung der Reiseausgaben beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen keinen klaren Zusammenhang zwischen den Ausgaben und den Nachhaltigkeitsmerkmalen, da diese Merkmale nur einen kleinen Teil der Gesamtausgaben ausmachen. Nachhaltigere Reisen sind teils günstiger, teils teurer, aber es lässt sich keine systematische Preissteigerung feststellen. Reisende, für die <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/n?tag=Nachhaltigkeit#alphabar">Nachhaltigkeit</a> ausschlaggebend bei der Reiseentscheidung war, haben zwar deutlich unterdurchschnittliche Reiseausgaben. Dies liegt aber vor allem in der Struktur ihrer Reisen begründet (geringere Distanzen, Auswahl von Unterkunft und Verkehrsmittel). Bei der Reiseentscheidung gibt es insgesamt eine Vielzahl von Weichen, an denen sich Interessierte sowohl für eine kostspieligere oder günstigere Variante als auch für eine nachhaltigere oder weniger nachhaltige Variante entscheiden können. Deshalb ist nachhaltiger Reisen nicht per se teurer oder günstiger. Es kommt auf Auswahl der Reisebausteine im Einzelnen an und ist grundsätzlich sowohl für den schmalen wie auch für den prallen Geldbeutel möglich (siehe Tab. „Ausgaben pro Person und Tag, nach Nachhaltigkeitsindikatoren“).</p><p>Fazit</p><p><a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/n?tag=Nachhaltigkeit#alphabar">Nachhaltigkeit</a> bei Urlaubsreisen hat Potenzial - auch wenn sie bisher nur selten ausschlaggebend für die Urlaubsentscheidung war. Reiseangebote für unterschiedliche Zielgruppen, die nachhaltig und attraktiv sind, sind gefragt. <strong>Die vollständigen Analysen</strong> mit vielen weiteren Informationen und Zusammenhängen finden sich in den jährlichen <a href="https://reiseanalyse.de/ra-satelliten/ra-nachhaltigkeit/">Monitoringberichten</a>.</p><p>Weiterführende Informationen</p><p><a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/nachhaltiger-tourismus">Thema: Nachhaltiger Tourismus</a><br><a href="https://reiseanalyse.de/downloadbereich/erste-ergebnisse/">Erste Ergebnisse der Reiseanalyse 2025</a><br><a href="https://reiseanalyse.de/ra-satelliten/ra-nachhaltigkeit/">Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen: Bewusstseins- und Nachfrageentwicklung und ihre Einflussfaktoren</a><br><a href="https://reiseanalyse.de/wp-content/uploads/2023/09/fkz_um18_16_502_nachhaltigkeit_reiseanalyse_2019_bf.pdf">Grundlagenstudie auf Basis von Daten der Reiseanalyse 2019</a><br><a href="https://reiseanalyse.de/wp-content/uploads/2023/01/UBA_Nachhaltigkeit_bei_Urlaubsreisen_Bericht2022-1.pdf">Monitoringbericht auf Basis von Daten der Reiseanalyse 2022</a><br><a href="https://reiseanalyse.de/wp-content/uploads/2024/08/UBA_Nachhaltigkeit_bei_Urlaubsreisen_Bericht2023_15082024-korrigiert.pdf">Monitoringbericht auf Basis von Daten der Reiseanalyse 2023</a><br><a href="https://reiseanalyse.de/wp-content/uploads/2024/09/UBA_Nachhaltigkeit_bei_Urlaubsreisen_Bericht2024.pdf">Monitoringbericht auf Basis von Daten der Reiseanalyse 2024</a></p>
<p>Nachhaltige Geldanlagen, freiwillige Kompensationszahlungen und Spenden erleichtern und ermöglichen die Finanzierung von Projekten zum Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. Sie sind deshalb ein wichtiger zusätzlicher Beitrag der privaten Haushalte für einen Wandel hin zu klimaneutralen und umweltgerechten Lebens- und Wirtschaftsweisen.</p><p>„Grüne“ bzw. nachhaltige Geldanlagen</p><p>Das Anlagevolumen von nachhaltigen Investmentfonds hat sich in Deutschland von 2014 bis 2024 verzehnfacht. Es betrug rund 550 Milliarden Euro im Jahr 2024. Der Marktanteil betrug 12,4 % (siehe Abb. „Anlagevolumen und Marktanteil von Investmentfonds mit Umwelt- und Sozialkriterien“). Hinzu kommen 118 Milliarden Euro nachhaltig verwaltete Eigenanlagen und Kundeneinlagen von Spezialbanken mit Nachhaltigkeitsfokus. Nicht erfasst sind hier Investitionen in die energetische Sanierung von Eigenheimen oder in privat installierte Solaranlagen.</p><p>Die Daten werden jährlich vom Forum für nachhaltige Geldanlagen (<a href="https://www.forum-ng.org/de/">FNG</a>) durch Abfrage bei Finanzinstituten erhoben. Als <a href="https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/haushalt-wohnen/nachhaltige-geldanlage">nachhaltige Geldanlagen</a> bezeichnet FNG „nachhaltige Produkte und Anlagevehikel, die ökologische, soziale und Governance-bezogene Aspekte (ESG-Kriterien) explizit in ihren Anlagebedingungen berücksichtigen“ (<a href="https://www.forum-ng.org/de/markt/fng-marktbericht">FNG 2022</a>). Zu beachten ist, dass diese Definition keine Aussagen über das ökologische oder soziale Anspruchsniveau der entsprechenden Anlagen zulässt. Die Marktdaten liefern demnach nur eine erste Orientierung für das Volumen nachhaltiger Geldanlagen in Deutschland. Angaben zum Marktanteil beziehen sich auf das Volumen aller Fonds in Deutschland gemäß der Daten des Bundesverbands Investment und Asset Management (<a href="https://www.bvi.de/service/publikationen/">BVI</a>).</p><p>Freiwillige Kompensation von Treibhausgasemissionen</p><p>Das Volumen der freiwilligen <a href="https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/uebergreifende-tipps/kompensation-von-treibhausgasemissionen">Kompensationszahlungen für Treibhausgasemissionen</a> hat sich in Deutschland zwischen 2012 und 2020 von rund 3,3 Mio. Tonnen (t) <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/k?tag=Kohlendioxid-quivalente#alphabar">Kohlendioxid-Äquivalente</a> (CO2e) auf rund 43,6 Mio. t CO2e mehr als verzehnfacht (siehe Abb. „Freiwillige CO2-Kompensationszahlungen in Deutschland“). Das ist das Ergebnis verschiedener Anbieterbefragungen im Auftrag des Umweltbundesamtes (<a href="https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/analyse-des-deutschen-marktes-zur-freiwilligen">UBA 2010</a>, <a href="https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/aktualisierte-analyse-des-deutschen-marktes-zur">UBA 2015</a>, <a href="https://www.dehst.de/SharedDocs/downloads/DE/projektmechanismen/FreiwilligerMarkt_Marktumfrage.pdf">UBA 2018</a>, <a href="https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/infopapier-zur-marktanalyse-freiwillige">UBA 2022</a>). Allerdings hatten nur ein Teil der Anbieter von Dienstleistungen zur freiwilligen Kompensation an den jeweiligen Befragungen teilgenommen, so dass es sich bei den Daten nur um grobe Schätzungen des Marktvolumens handelt.</p><p>Spenden und Kompensationszahlungen</p><p>Die Ausgaben von privaten Haushalten für <a href="https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/uebergreifende-tipps/spenden-fuer-den-umwelt-klimaschutz">Spenden für Umwelt- und Naturschutz</a> schwankte seit 2010 zwischen 108 Millionen Euro (2012) und 193 Millionen Euro (2022). Der Anteil am gesamten Spendenaufkommen privater Haushalte lag zwischen 2,1 % (2015) und 3,7 % (2011). Im Jahr 2024 lag der Anteil bei 3,3 % (siehe Abb. „Spenden für Natur- und Umweltschutz in Deutschland“). Die Daten werden über ein Panel von deutschen Privatpersonen ab 10 Jahren monatlich erfasst (<a href="https://www.spendenrat.de/reports/bilanz-des-helfens/">Deutscher Spendenrat</a>). Nicht enthalten sind u.a. Spenden an politische Parteien, Spenden von Unternehmen und Organisationen sowie Großspenden über 2.500 Euro.</p>
<p>Der Wunsch nach umwelt- und sozialverträglichen Reisen wächst weiter, doch eine echte Wende im Verhalten ist nicht zu erkennen: Die Bedeutung der Nachhaltigkeit in der Reiseentscheidung bleibt weiter gering. Dies zeigen die aktuellen Zahlen des Nachfragemonitors „Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen“, der die Bewusstseins- und Nachfrageentwicklung zur Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen analysiert.</p><p>Ein Großteil der Bevölkerung möchte nachhaltig reisen</p><p>Die überwiegende Zahl der Deutschen hat eine positive Einstellung zur <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/n?tag=Nachhaltigkeit#alphabar">Nachhaltigkeit</a> beim Reisen. 48 Prozent der Menschen wünschen sich ökologisch verträgliche Urlaubsreisen, 62 Prozent wünschen sich sozialverträgliche Urlaubsreisen. Diese Ergebnisse verdeutlichen das große Potenzial für nachhaltige Urlaubsreisen in der deutschen Bevölkerung.</p><p>Bei der Umsetzung der Buchung nachhaltiger Reisen hapert es</p><p>Die Buchung von Reiseangeboten mit Nachhaltigkeitskennzeichnung lag 2023 anteilig bei 11 Prozent der Urlaubsreisen. CO2-Kompensationsmöglichkeiten wurden im Jahr 2023 bei 5 Prozent aller Urlaubsreisen genutzt. Auch die Bedeutung der Nachhaltigkeit bei der Reiseauswahl liegt konstant auf einem niedrigen Niveau. 2023 war die Nachhaltigkeit bei 3 Prozent der Urlaubsreisen ausschlaggebend bei der Entscheidung zwischen sonst gleichwertigen Angeboten, bei weiteren 17 Prozent der Reisen waren Nachhaltigkeitsüberlegungen ein Aspekt von mehreren, die die Urlaubsentscheidung ausgemacht haben.</p><p>Urlaubsreisen im Jahr 2023: Mehr Flugreisen als je zuvor</p><p>2023 legten die Deutschen für die Anreise zu ihren Urlaubsorten insgesamt rund 121 Milliarden Kilometer mit verschiedenen Verkehrsmitteln zurück. Im Durchschnitt betrug die Distanz (einfache Strecke) für die Anreise je Urlaubsreise also 1.877 Kilometer, rund 243 Kilometer mehr als im Jahr zuvor. Der Zuwachs an geleisteten Kilometern ist dabei hauptsächlich auf die Zunahme an Flugreisen zurückzuführen. Der Anteil der Flugreisen lag im Reisejahr 2023 bei rund 47 Prozent und erreichte damit einen Höchstwert. Mehr als 95 Milliarden Kilometer wurden für Urlaubsreisen mit dem Flugzeug zurückgelegt, auf klimafreundlichere Alternativen wie Bahn und Bus entfielen insgesamt rund 4 Milliarden Kilometer.</p><p>Nachhaltiges Reisen ist nicht teurer</p><p>Der Nachfragemonitor zeigt, dass nachhaltiger Reisen nicht per se teurer ist. Reisende, für die Nachhaltigkeit ausschlaggebend bei der Reiseentscheidung war, hatten sogar deutlich unterdurchschnittliche Reiseausgaben. Dies liegt allerdings vor allem in der Struktur ihrer Reisen begründet (geringere Distanzen sowie andere Auswahl von Unterkunft und Verkehrsmittel).</p><p>Fazit</p><p>Zwar möchte ein Großteil der Bevölkerung gerne nachhaltige Urlaubsreisen unternehmen, doch ist diese Erwartung an den Urlaub nur eine unter vielen. Am Ende setzt nur ein sehr geringer Anteil der Reisenden diesen Wunsch auch in die Tat um.</p><p>Die Buchungszahlen für nachhaltig zertifizierte Reiseangebote bleiben gering, ebenso wie die Nutzung von CO2-Kompensationsmöglichkeiten. Besonders die Zunahme an Flugreisen zeigt, dass nachhaltige Alternativen wie Bahn und Bus für die meisten aktuell keine attraktive Option darstellen.</p><p>Um das Potenzial für nachhaltige Reisen zu nutzen, bedarf es weiterer Anreize und attraktiver nachhaltiger Urlaubangebote, die auch die übrigen Reiseansprüche der Deutschen erfüllen, um nachhaltige Reiseentscheidungen in der Breite der Bevölkerung zum Standard werden zu lassen. Am Preis muss nachhaltigeres Reisen jedenfalls nicht scheitern, da es nicht per se teurer ist.</p><p>Der Nachfragemonitor „Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen“</p><p>Die Reiseanalyse ist eine Untersuchung der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR), sie findet jährlich statt. Seit drei Jahren wird der <a href="https://reiseanalyse.de/ra-satelliten/ra-nachhaltigkeit/">Nachfragemonitor „Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen“</a> zusätzlich mit finanzieller Unterstützung des Umweltbundesamts aus Mitteln des Bundesumweltministeriums (<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/b?tag=BMUV#alphabar">BMUV</a>) durchführt. Als Datenbasis dient die Reiseanalyse der FUR, eine jährliche bevölkerungsrepräsentative Befragung von über 7.000 Personen der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 14 Jahren zu ihrem Reiseverhalten.</p>
1981 wurde vom Berliner Abgeordnetenhaus die Stiftung Naturschutz Berlin als landeseigene Stiftung ins Leben gerufen. Seitdem engagiert sie sich mit verschiedenen Projekten für eine artenreiche, vielfältige Stadt und widmet sich dem Natur- und Umweltschutz. Zudem fördert die Stiftung andere ideell und finanziell bei ihren Naturschutzprojekten. Ob Einzelperson, Bürgerinitiative oder mitgliederstarker Umweltverband – für alle ist die Stiftung Naturschutz Berlin ein zuverlässiger Partner. Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt fördert die Arbeit der Stiftung Naturschutz Berlin. Die Stiftung kann dadurch folgende Aufgaben und Projekte wahrnehmen: Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Sophie Bengelsdorf Umweltkalender Berlin Der Umweltkalender Berlin ist ein kostenloses Online-Portal mit umfassendem, tagesaktuellen Angebotsspektrum rund um Umwelt und Natur. Ob für Schülerinnen und Schüler, Pädagoginnen und Pädagogen oder Familien, unter den mehr als 8.000 jährlichen Veranstaltungen ist für jede Alters- und Interessengruppe das Passende dabei. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin Naturschutzakademie Berlin Die Naturschutzakademie Berlin richtet sich an haupt- und ehrenamtlich Engagierte des Natur- und Umweltschutzes und bietet – digital und vor Ort – ein vielseitiges Programm: vom interaktiven Seminar zur Artenkenntnis, über Workshops zu Persönlichkeitsentwicklung, Projektmanagement und Medienkompetenz, bis hin zu Exkursionen. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Mira Langrock Langer Tag der StadtNatur Seit 2007 rückt der Lange Tag der StadtNatur einmal im Jahr den Artenreichtum Berlins in den Fokus. Rund 500 Veranstaltungen mit über 350 Expertinnen und Experten aus Verbänden, Verwaltungen und Vereinen an 160 Orten, binnen 26 Stunden: Das zieht sogar die eventerprobten Hauptstädter*innen in den Bann. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin/ Susanne Jeran Nemo – Natur erleben mobil Das umwelt- und naturpädagogische Projekt Nemo – Naturerleben mobil ist eine Ergänzung für den Unterricht von Grundschulkindern. Pädagoginnen und Pädagogen kommen an die Schule oder den Hort, nehmen die Kinder mit auf Erkundungstouren in den Park nebenan, wo sie spielerisch in das Abenteuer Stadtnatur eintauchen Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Nikolai Becker Die Naturbegleiter Die naturbegleiter unterstützen soziale Einrichtungen, Träger und Organisationen in ihrem Vorhaben, Menschen Naturkontakt zu ermöglichen und dadurch ihr Wohlbefinden zu stärken. In niederschwelligen und bedürfnisorientierten Veranstaltungen begleiten sie Menschen in die nahegelegene Stadtnatur. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Christopher Röttgers Naturerfahrungsräume In Naturerfahrungsräumen (NER) können Kinder durch freies Spiel eigene Erfahrungen auf naturnahen Freiflächen sammeln. Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, in jedem Bezirk mindestens einen davon einzurichten. Die NER-Beratungsstelle berät und unterstützt alle Berliner Interessierten auf diesem Weg. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Camilla Hoffmann Grüne Lernorte Die Sammlung Grüne Lernorte in Berlin stellt außerschulische Einrichtungen vor, die im Bereich Umweltbildung arbeiten. Es ist ein idealer Ratgeber für Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher und Eltern, die nach Ideen für Projekttage, Exkursionen, Wandertage und Ausflüge suchen. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) Die Stiftung Naturschutz Berlin ist der zweitgrößte Träger des Freiwilligen Ökologischen Jahres in der Bundesrepublik. Jährlich werden rund 190 Jugendlichen damit Impulse und Orientierung für wichtige Entscheidungen für ihre Zukunft gegeben. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Camilla Hoffmann Ökologischer Bundesfreiwilligendienst (ÖBFD) Der ökologische Bundesfreiwilligendienst ist ein Angebot für alle, die älter als 24 Jahre sind und sich außerhalb von Beruf und Schule für Natur und Umwelt engagieren wollen. Die Stiftung Naturschutz Berlin vermittelt passende Einsatzstellen, sei es im Büro, im Wald oder in einer Naturschutzstation. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin Stadtnatur-Ranger Die Stadtnatur-Rangerinnen und -Ranger sind als Vermittler zwischen Mensch und Natur in allen Berliner Bezirken unterwegs. Sie leisten naturschutzfachliche Arbeit wie bspw. das Beobachten des Reviers, die wissenschaftliche Kontrolle, aber auch die Information der Bürgerinnen und Bürger und die Umweltbildungsarbeit. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Diana_Rosentreterbecken Koordinierungsstelle Fauna Die Koordinierungsstelle Fauna erfasst gefährdete Tierarten, entwickelt Schutzmaßnahmen in Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden und informiert über den Artenreichtum unserer Stadt. Sie baut ein Netzwerk aus Expertinnen und Experten und Laien auf, die den Schutz der einheimischen Fauna unterstützen. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Justus Meißner Koordinierungsstelle Flora Die Koordinierungsstelle Florenschutz ermittelt den Bestand seltener Pflanzenarten und konzipiert Schutzmaßnahmen. Vermehrungskulturen werden angelegt und nachgezogene Pflanzen ausgesetzt. Mit der „Pflanze des Monats“ wird auf gefährdete Berliner Pflanzen aufmerksam gemacht. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Sophie Bengelsdorf Moorrenaturierung Seit 2009 zahlen alle Behörden des Landes für Dienstflüge eine Klimaschutzabgabe. Als Kompensation der entstandenen Emissionen wird daraus die Renaturierung von Berliner Mooren finanziert, denn wiedervernässte Feuchtgebiete binden große Mengen des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin Beratung biologische Vielfalt Dem Klimawandel sinnvoll zu begegnen heißt, dass wir Städte neu denken und gestalten müssen. Das Projekt „Beratung für ökologische Vielfalt“ unterstützt Wohnungsbaugesellschaften, Grundstückeigentümerinnen und -eigentümer sowie Kleingärtnerinnen und Kleingärtner dabei, Lebensräume mit einem Mehrwert für Mensch und Natur zu schaffen Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Sophie Bengelsdorf Naturschutzpreis Mit der jährlichen Verleihung des Berliner Naturschutzpreises würdigt die Stiftung Naturschutz Berlin außerordentliche Leistungen für den Natur- und Umweltschutz. Sie zeichnet Personen aus, die sich in besonderem Maß um Flora und Fauna der Hauptstadt verdient gemacht haben. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Regina Otters Ehrenamt Mit der Koordinierungsstelle Ehrenamt ergänzt die Stiftung Naturschutz Berlin ihre Freiwilligendienstprojekte um ein flexibles Angebot für Ehrenamtliche, das nicht nur die gesamte Stadt, sondern auch verschiedenste Bereiche des Natur- und Umweltschutzes in den Fokus nimmt. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Susanne Bengsch Projektförderungen Damit Umweltbewusstsein, Naturschutzmaßnahmen und Erholungswert weiter wachsen, fördert die Stiftung Naturschutz Projekte, die dem Schutz von Natur und Umwelt sowie der Pflege der Landschaft dienen. Haben Sie eine Projektidee? Bei der Stiftung Naturschutz Berlin werden Sie umfassend beraten. Weitere Informationen Die Stiftung Naturschutz gibt monatlich einen Newsletter heraus, den Sie hier bestellen können: Newsletter abonnieren
Der vorliegende Forschungsbericht stellt ein datenbasiertes Monitoring zur Nachfrage nach Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen bereit. Er bildet die die Nachhaltigkeitsperformance der Deutschen beim Reisen ab. Verglichen mit den Nachhaltigkeits- und Klimaschutzzielen der Bundesregierung wird sichtbar, ob die Maßnahmen und Impulse zur Förderung von Nachhaltigkeit beim Reisen ausreichen oder nachgesteuert werden muss. Abgefragt wurden Indikatoren zu: Verkehrsmittelwahl, freiwilliger Kompensation, Nutzung von Nachhaltigkeitszertifizierungen, der Wunsch nach Nachhaltigkeit beim Reisen und das tatsächliche Buchungsverhalten. Weitere Themen des Berichtes sind: Crowding, Dienst- und Geschäftsreisen, das 9-Euro-Ticket sowie Preise für nachhaltige Reisen. Veröffentlicht in Texte | 123/2025.
Das Ziel des Projekts ist die Klimaneutralität der der Weleda Unternehmensgruppe (mit Standorten in Arlesheim (Schweiz), Schwäbisch Gmünd (Deutschland) und Huningue (Frankreich)). Folgende Arbeitsschritte sind vorgesehen: 1. Bilanz und Ist-Analyse (optional: Erstellung von Zeitreihen mit Berücksichtigung der Effekte von in der Vergangenheit getroffenen Maßnahmen), 2. Bewertung von Vermeidungs- und Verringerungsmaßnahmen, 3. Bewertung von Kompensationsmaßnahmen, 4. Zusammenstellung der Ergebnisse, technische Dokumentation und Leitfaden zur kontinuierlichen Weiterführung. Als optionaler fünfter Arbeitsschritt sollen neben den Treibhausgasemissionen der Verbrauch an Energie und Wasser bilanziert werden.
a) In regelmäßigen Abständen führt das FG V 2.6 eine Marktumfrage zur freiwilligen Kompensation von Treibhausgasen in Deutschland durch. Im Fokus stehen beide Seiten: Angebot wie Nachfrage. Das UBA stellt damit eine der wichtigsten Datenquellen für den deutschen Markt für freiwillige Treibhausgaskompensation dar. Die letzten Daten reichen bis 2020. Um die Datenlage aktuell zu halten, soll erneut eine Umfrage durchgeführt werden. Wie bereits in der letzten Umfrage anvisiert, soll das Momentum des freiwilligen Klimaschutzengagements im Bereich des Klimaschutzbeitrages (Contribution Claim) stärker untersucht werden. Diese Resultate sollen im Weiteren dahingehend untersucht werden, ob die am deutsche Markt für freiwilliges Engagement im Klimaschutz angebotenen Produkte, also Gutschriften mit unterschiedlichen Eigenschaften/Qualitätsmerkmalen, den Gutschriften des Verpflichtungsmarkts entsprechen oder lediglich Qualitätsanforderungen unterlaufen werden. Ziel des Vorhabens ist somit eine repräsentative Umfrage durchzuführen, die Ergebnisse fachlich anhand von spezifischen Fragestellungen zu analysieren sowie in ansprechender Form für die Öffentlichkeit aufzuarbeiten. b) Als Ergebnis soll eine repräsentative Umfrage samt Auswertung vorliegen. Neben einem umfangreichen Bericht sollen auch Factsheets sowie weitere grafische Darstellungen ausgearbeitet werden. Weiterhin kann ein Workshop als Multiplikator für die Ergebnisse dienen.
| Origin | Count |
|---|---|
| Bund | 103 |
| Land | 2 |
| Zivilgesellschaft | 2 |
| Type | Count |
|---|---|
| Ereignis | 2 |
| Förderprogramm | 24 |
| Text | 54 |
| unbekannt | 26 |
| License | Count |
|---|---|
| geschlossen | 78 |
| offen | 27 |
| unbekannt | 1 |
| Language | Count |
|---|---|
| Deutsch | 81 |
| Englisch | 32 |
| Resource type | Count |
|---|---|
| Archiv | 1 |
| Datei | 4 |
| Dokument | 35 |
| Keine | 41 |
| Webseite | 48 |
| Topic | Count |
|---|---|
| Boden | 69 |
| Lebewesen und Lebensräume | 70 |
| Luft | 85 |
| Mensch und Umwelt | 106 |
| Wasser | 62 |
| Weitere | 89 |