Das UBA besitzt mit dem UBA-CO2-Rechner ein zentrales Kommunikationsinstrument zur Förderung eines nachhaltigen Konsums, das intensiv von Bürgerinnen und Bürgern sowie von Medien genutzt wird. Auf der Basis dieses CO2-Rechners soll in dem Vorhaben ein 10-Jahres-Update der viel beachteten repräsentativen Studie 'Pro-Kopf-Verbräuche in Deutschland' aus dem Jahr 2014 durchgeführt werden. Damit soll vor dem Hintergrund der sich weiter zuspitzenden Klimakrise einerseits und der absehbar an Schärfe gewinnenden Debatte über Verteilungsfragen andererseits eine wichtige versachlichende Datengrundlage über die Verteilung von THG-Emissionen in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen geleistet werden. Ein besonderes Augenmerk soll auf die statistische Bedeutung besonders reicher Menschen auf den durchschnittlichen deutschen Pro-Kopf-Fußabdruck sowie auf die historische Entwicklung konsumbezogener THG-Emissionen gelegt werden. Dabei sollen Jahreswerte (pro Kopf) für die verbrauchsbezogenen Treibhausgasemissionen in Deutschland für die Jahre 1950 bis 1989 ermittelt werden. Aus den empirischen Datensätzen sollen auch exemplarisch Handlungspotenziale für unterschiedliche Lebenssituationen quantifiziert und für die Verbraucherkommunikation nutzbar gemacht werden.
Re-Use Berlin führt regelmäßig Fachdialoge zu verschiedenen Themen im Bereich Wiederverwendung durch. Hier können Sie Informationen zu vergangenen und geplanten Fachdialogen einsehen. Die Senatsumweltverwaltung lädt am 18. September 2025 von 10:00 bis 13:00 Uhr zu einem kostenlosen Online-Fachdialog ein, in dem es um die Messbarkeit von Abfallvermeidung geht. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der im Rahmen der Initiative Re-Use Berlin entwickelte CO₂-Rechner zur Ermittlung des Umweltnutzens des Gebrauchtwarenkaufs, der in diesem Jahr webbasiert umgesetzt wurde. Das Tool ermöglicht es, den Effekt dieser Abfallvermeidungsmaßnahme sichtbar zu machen und gegenüber Kundinnen und Kunden sowie der Öffentlichkeit zu kommunizieren. In dem Fachdialog werden aber auch weitere Instrumente vorgestellt, mit denen CO₂-Einsparpotentiale in den Bereichen Reparatur, nachhaltige Textil- sowie Secondhand-Materialnutzung berechnet werden können. Das vollständige Programm und die Möglichkeit der Anmeldung finden Sie nachfolgend im Flyer. Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt lud am 25. Februar 2025 zu einem Fachdialog ein, bei dem rund 40 teilnehmende Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft, Praxis und Zivilgesellschaft über Potenziale und Herausforderungen der Sharing Economy diskutierten. Im Fokus standen Fragen zu Finanzierung, gesellschaftlicher Akzeptanz und politischer Unterstützung, um gemeinschaftliches Teilen langfristig zu etablieren. Download der Präsentationen (Ecologic Institut) Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verbraucher-, Klima- und Umweltschutz lud am 10. Oktober 2023 zu einem Online-Fachdialog ein, in dem die Vielfalt der vorhandenen kreativen Ansätze zur Förderung der Wiederverwendung von Gebrauchtwaren präsentiert wurde. Das breite Spektrum der vorgestellten zirkulären Lösungen reichte vom klassischen Gebrauchtwarenhandel über Modelle des Tauschens und Teilens, öffentlich und privat, digital und analog, von lokalen bis hin zu großskaligen Ansätzen. Ziel war es, zu erkunden, wo Chancen für gegenseitiges Lernen und Kooperationen liegen, aber auch, was strukturelle Widersprüche sein können. Anhand der Praxisbeispiele sollten sowohl bestehende Hemmnisse als auch Potenziale und wesentliche Elemente für eine erfolgreiche Stärkung der Wiederverwendung von Gebrauchtwaren diskutiert werden. Dazu bot die Veranstaltung an mehreren Stellen Raum für Fragen und Diskussion . Videos vom Fachdialog (YouTube) Download der Präsentationen (Ecologic Institut) Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt lud am 6. Juni 2023 zum Online-Fachdialog „Förderung von Reparatur durch Netzwerke und Reparaturboni“ ein, in dem Maßnahmen zur Förderung der Reparatur auf lokaler Ebene am Beispiel von Netzwerken und Boni diskutiert wurden. Dabei wurden bestehende Netzwerke und Good-Practice-Beispiele für Kooperation und Reparaturboni vorgestellt und mögliche Erfolgsfaktoren und Herausforderungen aufgezeigt. Zudem erfolgte ein Austausch dazu, welche politischen Rahmenbedingungen zur Stärkung des Reparatursektors notwendig sind. Rund 50 zugeschaltete Teilnehmende nutzten die Gelegenheit, Fragen an die Referierenden zu stellen und Impulse in die Diskussion zu geben. Videos vom Fachdialog (YouTube) Download der Präsentationen (Ecologic Institut) Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz und die Stiftung Initiative Mehrweg veranstalteten am 27. Februar 2023 einen Online-Fachdialog zum Thema Mehrweg-Transportverpackungen, in dem die Potenziale, Herausforderungen und Elemente für die Ausweitung von Mehrwegtransportverpackungen zusammen mit Expertinnen und Experten aus Handel, Logistikbranche, Zivilgesellschaft und Politik diskutiert wurden. Rund 60 zugeschaltete Teilnehmende nutzten die Gelegenheit, Fragen an die Referierenden zu stellen und Impulse in die Diskussion zu geben. Videos vom Fachdialog (YouTube) Download der Präsentationen (Ecologic Institute) Zu einem Online-Fachdialog über die Umsetzung von Re-Use- und Recyclingmaßnahmen bei Dämmstoffen hatten am 25. November 2022 die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel sowie der Gesamtverband Deutscher Holzhandel eingeladen. Weitere Informationen Im Rahmen der Berliner Re-Use Initiative veranstalteten die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und die Kunsthochschule Berlin-Weißensee am 1. Dezember 2021 den Online-Fachdialog „Re-Use von Textilien – Auf dem Weg in eine zirkuläre Textilwirtschaft in Berlin“. Circa 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft tauschten sich zu ökologischen Potentialen, Elementen und Visionen sowie Praxisbeispielen und Handlungsbedarfen einer zirkulären Textilwirtschaft in Berlin aus. Videos vom Fachdialog (YouTube) Download der Präsentationen (Ecologic Institute) Am 11. November 2021 fand der Online-Fachdialog „Einsatz von runderneuerten Reifen“ statt, organisiert von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und dem Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse), Fachverband Recycling von Reifen und Gummi. Gemeinsam mit mehr als 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft ökologische Potentiale, Handlungsbedarfe, technische Möglichkeiten und verschiedene Einsatzzwecke für die Runderneuerung von Lkw-Reifen. Videos vom Fachdialog (YouTube) Download der Präsentationen (Ecologic Institute) Am 6. Oktober 2021 haben die Senatsverwaltung für Umwelt, Klimaschutz und Verkehr, der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel sowie der Gesamtverband Deutscher Holzhandel einen digitalen Fachdialog über Re-Use- und Recyclingmöglichkeiten von Dämmstoffen durchgeführt. Dabei wurden erste Erfahrungen zum zirkulären Bauen für Dämmstoffe vorgestellt und ausgetauscht. Das Land Berlin plant zukünftig nur noch wiederverwendbare und recycelbare Dämmstoffe bei öffentlichen Bauvorhaben einzusetzen. Für die Ressourcenwende in dem Bausektor kommt diesem Projekt eine wichtige Rolle zu. Der digitale Fachworkshop am 15. Juli 2021 stellte die Wiederverwendung von Bauteilen und Einrichtungsgegenständen im Rahmen der Neubaumaßnahme von Gebäuden der Kirchengemeinde zu Staaken dar. Dabei wurden Eindrücke und Erfahrungen aus dem Rückbau geschildert, Herausforderungen mit der Wiederverwendung angesprochen und über Improtheater gebrauchte Bauteile und Einrichtungsgegenstände vorgestellt, die über eine Auktion in die Wiederverwendung kommen sollen und ersteigert werden können. Schwindende Rohstoffvorräte und steigende Abfallmengen zeigen, dass ein grundlegendes Umdenken im Umgang mit Rohstoffen und Abfällen notwendig ist: weg vom Prinzip „nehmen, nutzen, entsorgen“ hin zum zirkulären Wirtschaften. Etwa 60 Prozent der Berliner Ressourcen werden in der Bauwirtschaft verbraucht. Daher war es das Ziel des Online-Fachdialogs vom 6. Oktober 2020 , Akteure aus der Baubranche, aus Initiativen, Baumärkten, Abbruch- und Entsorgungsunternehmen für einen Überblick und Austausch zu ihre Erfahrungen aus der Praxis zusammenzubringen. Diskutiert wurde, wie Re-Use im Bauwesen und bei Einrichtungsgegenständen vorangebracht werden kann und welche Hemmnisse es dabei zu überwinden gilt. Die rund 80 zugeschalteten Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen und Impulse in die Diskussion zu geben. Am Online-Fachdialog am 24. September 2020 haben mehr als 60 interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer teilgenommen. Nach dem vom Berliner Senat beschlossenen Abfallwirtschaftskonzept 2020-2030 sollen die Wiederverwendung und das Recycling von Textilien ausgebaut werden, um Stoffkreisläufe zu schließen. 14 Expertinnen und Experten aus verschiedensten Bereichen und Branchen präsentierten und diskutierten in einem vielseitigen Programm aus jeweils ihrer Perspektive den aktuellen Status Quo der Retouren-Problematik im Bekleidungssektor sowie Potenziale und mögliche Ansatzpunkte, um mit entstandenen Retouren umzugehen bzw. sie zukünftig zu reduzieren oder zu vermeiden. Das Potenzial für eine längere Nutzungsdauer von IKT-Geräten ist insbesondere bei öffentlichen Einrichtungen groß. Das Land Berlin hat das Ziel, die Wiederverwendung konsequent auszubauen. Hauptanliegen des Online-Fachdialogs am 27. August 2020 war deshalb, Akteure zusammenzubringen, um die Aufarbeitung, Beschaffung, Reparatur und Wiederverwendung von gebrauchten IKT-Geräten in Berlin gemeinsam voran zu bringen und zu etablieren. Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Verwaltung und Re-Use-Praxis diskutierten Studienergebnisse, Strategien und ihre Erfahrungen.
Mit dem CO₂-Rechner von Re-Use Berlin wurde ein Online-Tool entwickelt, das schnell und einfach den Effekt des Kaufs von Gebrauchtwaren im Vergleich zu neuen Artikeln greifbar macht. Der Rechner bietet viele verschiedene Kategorien an, von Elektronik und Textilien über Bücher bis hin zu Haushaltswaren und Fahrrädern. So können Nutzerinnen und Nutzer herausfinden, wie viel CO₂ sie potenziell sparen, wenn sie ein Smartphone oder eine Waschmaschine gebraucht statt neu kaufen. Gebrauchtwarenhändler erhalten die Möglichkeit, gegenüber der Kundschaft und der Öffentlichkeit den Wert ihrer Arbeit auszuweisen. Die gesparten CO₂-Emmissionen werden anschließend in vermiedene Auto-, Bahn- und Flugdistanzen umgerechnet, um den Vorteil verständlich zu illustrieren. Hier einfach selbst ausprobieren: CO₂-Ersparnis berechnen
Bild: SenMVKU / PEPERONI Das ist Re-Use Berlin Seit 2018 gibt es mit Re-Use Berlin eine Initiative zur Abfallvermeidung in der Hauptstadt. Erfahren Sie hier alles darüber, wie sich das Projekt entwickelt hat, wie vielfältig es mittlerweile ist und warum es überhaupt ins Leben gerufen wurde. Weitere Informationen Bild: SenMVKU / PEPERONI Der CO₂-Rechner Mit dem interaktiven Tool lässt sich schnell ausrechnen, wie viel CO₂ beim Kauf von Gebraucht- gegenüber Neuwaren gespart wird. Die Abfallvermeidungsleistung wird anschließend in gesparte Flug-, Bahn- oder Autofahrten übersetzt und so perfekt illustriert. Weitere Informationen Bild: SenMVKU / PEPERONI Re-Use Superstore on Tour Der Re-Use Superstore ist ein mobiles Ausstellungs- und Veranstaltungsformat. Er präsentiert sich an publikumsstarken Orten wie Einkaufszentren und Messen mit Informationen, Events, Workshops und Verkauf von Secondhand- und Upcyclingprodukten. Weitere Informationen Bild: Yannick Heni Fachdialoge Experten und Interessierte tauschen sich regelmäßig zu Themen der Abfallvermeidung beispielsweise Reparatur, Teilen und Leihen, textile Kreislaufwirtschaft, Gebrauchtwarennutzung aus. Hier finden Sie die Dokumentationen der Veranstaltungen. Weitere Informationen Bild: SenMVKU / PEPERONI Berliner Leuchtturmprojekte In Berlin konnten in den vergangenen Jahren verschiedene Leuchtturmprojekte von Partnern der Initiative oder durch die Förderung der Initiative umgesetzt werden. Hier erhalten Sie eine Übersicht. Weitere Informationen Bild: SenMVKU Sammelboxen Sie möchten gebrauchtes Versandmaterial tauschen oder Druckerpatronen sammeln? Mit der Nutzung der Sammelboxen von Re-Use Berlin tragen Sie aktiv zur Abfallvermeidung bei. Wir zeigen Ihnen, wo Sie welche Sammelboxen finden können. Weitere Informationen Bild: BUND Berlin e.V. Projekt: ReMap Berlin Auf der ReMap des BUND sind die Akteure und Veranstaltungen von Re-Use Berlin auf einen Blick mit ihren Standorten abgebildet. Außerdem bietet die ReMap einen Überblick über viele weitere Re-Use Angebote und Akteure in Berlin. Weitere Informationen
Seit Januar 2025 ist ein CO₂-Rechner online, der die Einsparpotenziale beim Kauf von Gebrauchtwaren sichtbar macht. Entwickelt wurde das Tool vom ifeu-Institut im Auftrag der Berliner Senatsumweltverwaltung in Zusammenarbeit mit Gebrauchtwarenhäusern. Nutzende können angeben, welche Produkte sie gebraucht gekauft haben – der Rechner zeigt daraufhin die geschätzte CO₂-Ersparnis. So wird der Umweltnutzen von Wiederverwendung nachvollziehbar und besser kommunizierbar – für Händler ebenso wie für Verbraucher und Verbraucherinnen. Der Rechner ist über die Website des Re-Use Superstore zugänglich. Berliner Gebrauchtwarenhändler sind eingeladen, den Rechner zu nutzen und sich unter der Kontaktadresse zu melden. Direkt zum Rechner Die Kampagne Re-Use Berlin bringt das Thema Wiederverwendung in die Einkaufszentren der Stadt. Seit Februar läuft im Bikini Berlin ein Re-Use Superstore – organisiert von neun Partnern der Bewegung. Im Mai tourt das mobile Format durch weitere Malls. Je nach Standort erwarten die Besucher und Besucherinnen beispielsweise Upcycling-Workshops oder Repair-Cafés. Außerdem gibt es immer eine Ausstellung zu Kreislaufwirtschaftsthemen, Sammelboxen für alte Brillen und Druckerpatronen sowie eine Tausch-Box für Versandmaterialien. Mit der Tour soll für Ressourcenschonung und Abfallvermeidung sensibilisiert und der Dialog rund ums Thema Re-Use gefördert werden. Mehr Informationen In acht REWE-Märkten in Friedrichshain-Kreuzberg stehen ab sofort systemübergreifende Rücknahmeautomaten für mehrere Typen von Mehrwegbechern bereit. Das gemeinsame Pilotprojekt der Deutschen Umwelthilfe, der Berliner Senatsumweltverwaltung, REWE und RECUP soll die Nutzung von Mehrweg fördern und damit Abfall reduzieren. Umweltsenatorin Ute Bonde eröffnete den ersten Automaten persönlich. Durch einfache Rückgabemöglichkeiten soll die Akzeptanz für Mehrwegbecher im Alltag erhöht werden – ein wichtiger Schritt hin zu weniger Einwegmüll im urbanen Raum. Pressemitteilung zum Start des Pilotprojektes Mehr Informationen zum Pilotprojekt und den teilnehmenden REWE-Märkten Auf der Grünen Woche 2025 stellte das Land Berlin das erste Maßnahmenpaket des Runden Tisches gegen Lebensmittelverschwendung vor. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen die Nationale Strategie auf Landesebene ergänzen und Kooperationen zwischen Handel und Organisationen wie der Berliner Tafel oder der Foodsharing-Bewegung stärken. Im Fokus stehen Sensibilisierung, Bildungsarbeit und ein berlinweiter Aktionstag. Vorgestellt wurde auch ein Prototyp für „Kiezboxen“ – Verteilerkühlschränke für gerettete Lebensmittel. Initiiert wurde der Runde Tisch von der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz. Auch die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt ist beteiligt und bringt insbesondere Expertisen aus der Ernährungs- und Umweltpolitik ein. Zur Pressemitteilung und zum Download des Maßnahmenkatalogs Beim 6. Schul-Filmwettbewerb #abgedreht der BSR drehte sich alles um das Thema Reparieren – und die Frage: Brauchen wir ein Recht auf Reparatur? 28 Teams setzten ihre Ideen kreativ in dreiminütigen Kurzfilmen um. Die Preisverleihung fand bereits Ende Januar im Filmtheater am Friedrichshain statt. Fünf Gewinnerteams wurden mit insgesamt 3.000 Euro ausgezeichnet, den ersten Platz sicherten sich Schülerinnen und Schüler der Otto-von-Guericke-Oberschule mit dem Musikvideo „Alles strahlt ganz im neuen Glanz“. Der Wettbewerb vermittelt Umweltthemen auf kreative Weise – und macht Lust auf nachhaltiges Handeln. Mehr Informationen zum Wettbewerb Direkt zum Video von Platz 1 Eine aktuelle Studie zur Wiederverwendung von Messebaumaterialien auf dem Gelände der Messe Berlin zeigt: Durch gezielte Maßnahmen sich Abfall deutlich reduzieren. Voraussetzung dafür sind klare Nachhaltigkeitsvorgaben, eine stärkere Kommunikation mit Ausstellenden und Dienstleistern sowie geeignete Logistiklösungen – etwa durch zentrale Zwischenlagerflächen. Auch eine Anpassung technischer Richtlinien und digitaler Bestellsysteme kann helfen, Wiederverwendung besser zu integrieren. Die Ergebnisse der Untersuchung unterstützen die Nachhaltigkeitsziele der Messe Berlin und leisten einen Beitrag zur Umsetzung der Prinzipien der Kreislaufwirtschaft. Zum Download der Studie (PDF, 929 kB) Berlin hat das Ziel Zero-Waste-Stadt zu werden, BSR und Zero-Waste-Agentur unterstützen aktiv auf diesem Weg. Der ZERO WASTE AWARD lädt die Berliner Wohnungswirtschaft und weitere Partner, wie Kiez-Initiativen und Vereine ein, ihre Ideen und Projekte einzureichen. Ziel ist es, erfolgreiche Beispiele für weniger Abfall und mehr Wiederverwendung zu teilen und ein gemeinsames Bewusstsein in unseren Kiezen zu schaffen. In vier Kategorien – Infrastruktur, Interaktion, Impuls und Idee – werden die besten Beiträge prämiert. Einreichungen sind ab dem 6. Juni bis zum 9. September 2025 möglich. Mehr Informationen in Kürze hier Die Zero-Waste-Agentur Berlin veröffentlicht im April die Ergebnisse ihres ersten Zero-Waste-Monitoring für Berlin. Dafür wurde in 1.000 Befragungen unter anderem erhoben, welche Strategien und Maßnahmen Berliner und Berlinerinnen bereits umsetzen und wo es noch Potenziale für mehr Zero-Waste gibt. Zu den Ergebnissen Donnerstag, 15. Mai 2025, 10:00 bis 11:00 Uhr, online Mehr Informationen und Anmeldung
<p>Neue Bildungsmaterialien: Nachhaltiger Konsum im Unterricht</p><p>Welche Alltagsentscheidungen sind wirklich klimarelevant? Wie motiviere ich Jugendliche zu nachhaltigem Handeln – ohne zu belehren? Die Denkwerkstatt Konsum bietet neue Bildungsmaterialien für die Schule und außerschulische Bildung: interaktiv, fundiert und direkt einsetzbar ab Klasse 7.</p><p>Smartphone, Mode, Ernährung – Bildungsmaterialien zum Thema nachhaltiger Konsum sind nicht neu. Dabei stehen oft einzelne Produkte und Problemfelder im Mittelpunkt. Die Denkwerkstatt Konsum greift hingegen die grundlegenden Fragen nachhaltigen Konsums auf.</p><p><strong>KonsumChallenges</strong><br>Sofort einsetzbare Aufgabenformate zur Reduktion des eigenen CO₂-Fußabdrucks – geeignet für Einzelstunden oder mehrtägige Projekte. Inklusive Peer-Aktivierung: Klassen können sich gegenseitig herausfordern!<p><strong>Die Klimawaage</strong><br>Ein Tool zum Vergleichen alltäglicher Konsumentscheidungen – als Bastelvorlage, Leihobjekt oder Kartenspiel. Welche Handlungen haben wirklich Gewicht für das Klima?<p><strong>Faktencheck: 13 Konsum-Mythen</strong><br>Didaktisch aufbereitetes Hintergrundwissen – geeignet zum Argumentationstraining im Unterricht. Mit fundierten Informationen gegen verbreitete Vorurteile (z. B. "E-Autos sind nicht nachhaltig." oder "Mülltrennung bringt eh nichts.").<p><strong>CO₂-Fußabdrücke vergleichen</strong><br>Anhand von zwei fiktiven Personen erkunden Lernende spielerisch, wie Lebensstile Klimaeffekte beeinflussen. Inklusive CO₂-Rechner, mit überraschenden Ergebnissen– ideal für interaktive Gruppenarbeit.<p><strong>Politik vs. Individuum – wer trägt die Verantwortung?</strong><br>Eine PowerPoint-Präsentation für den Unterricht: Wer kann was tun? Wo liegt die Verantwortung – und welche politischen Hebel gibt es?<p>Die Materialien beziehen sich auf die SDGs und sind anschlussfähig an Themen der<strong>Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)</strong>,<strong>Wirtschaft/Politik</strong>,<strong>D</strong><strong>eutsch</strong>,<strong>Ethik</strong>oder<strong>Geografie</strong>. Sie fördern<strong>systemisches Denken</strong>,<strong>Handlungskompetenz</strong>und<strong>Partizipation</strong>– zentral für zukunftsorientierte Bildung.</p><p>Ein besonderer Fokus liegt auf dem Wechselspiel von<strong>individuellen Entscheidungen</strong>und<strong>gesellschaftlichen Rahmenbedingungen</strong>: Ein Thema, das Jugendlichen Orientierung gibt – ohne Überforderung.</p><p>Zur Bildungsplattform Denkwerkstatt Konsum:<br>https://denkwerkstatt-konsum.umweltbundesamt.de/<p>Direkt zum Material:<br>https://denkwerkstatt-konsum.umweltbundesamt.de/bildungsmaterialien#panel-paedagoginnen-1-15plus<p>Kontakt:anne [dot] pinnow[at]uba [dot] de</p>
<p>Konsum und Umwelt: Zentrale Handlungsfelder</p><p>Wer ist verantwortlich dafür, dass Konsum nachhaltig wird?</p><p>Zwischen Konsum und Produktion sowie den Rahmenbedingungen für beides bestehen enge Wechselwirkungen, sodass die Verantwortung für die Probleme, die dieses System hervorruft, nicht insgesamt einem einzelnen Akteur oder einer einzelnen Akteursgruppe zugeordnet werden kann. Vielmehr ist von einer geteilten Verantwortung für den nachhaltigen Konsum zwischen verschiedenen Akteursgruppen auszugehen, in…<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/wer-ist-verantwortlich-dafuer-dass-konsum">weiterlesen<i></i></a></p><p>Ist nachhaltiger Konsum nur etwas für Reiche?</p><p>Nein, ganz im Gegenteil. Die Höhe des verfügbaren Einkommens beeinflusst sehr stark die Umweltbelastung in Folge unseres Konsums. Je höher das Einkommen ist, desto mehr CO2-Emissionen verursacht ein Mensch durchschnittlich. Dafür gibt es zwei zentrale Gründe: höhere Emissionen bei der Mobilität und ein insgesamt höheres Konsumniveau. Ein hohes Einkommen und hoher Wohlstand bieten aber auch mehr Ge…<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/ist-nachhaltiger-konsum-nur-etwas-fuer-reiche">weiterlesen<i></i></a></p><p>Was kann man durch freiwilligen nachhaltigen Konsum überhaupt erreichen? Brauchen wir dafür nicht eher politische Regelungen?</p><p>Nachhaltiger Konsum braucht andere Rahmenbedingungen – darüber besteht unter Fachleuten Konsens. Denn allein mit Freiwilligkeit kommen wir nicht zum Ziel eines nachhaltigen Konsums. Doch ohne die Unterstützung der Verbraucher*innen geht es ebenfalls nicht.Konsum hat vielfältige Wirkungen: Bürger*innen nehmen mit ihren Konsumentscheidungen wesentlichen Einfluss auf die Wirtschaft und können beispie…<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/was-kann-man-durch-freiwilligen-nachhaltigen-konsum">weiterlesen<i></i></a></p><p>Darf der Staat Konsumentscheidungen beeinflussen?</p><p>Die derzeit üblichen Konsummuster in Deutschland und vielen anderen Staaten sind nicht nachhaltig. Freiwillige Beiträge zum nachhaltigen Konsum sind sehr wichtig, werden allein aber nicht dazu führen, dass Konsum in der Breite nachhaltig wird. Durch die Summe der umweltschädlichen Handlungen Einzelner sind weltweit Rechte von Menschen bedroht, die zu schützen eine staatliche Aufgabe ist.Individuel…<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/darf-der-staat-konsumentscheidungen-beeinflussen">weiterlesen<i></i></a></p><p>Ist der Konsum in Deutschland in den vergangenen Jahren nachhaltiger geworden?</p><p>Hier gibt es unterschiedliche Antworten, je nachdem, welches Bedürfnisfeld und welchen Indikator man betrachtet. Für das Nationale Programm für nachhaltigen Konsum (NPNK) gibt es seit 2024 ein Indikatorenset , das eine Auswahl wichtiger Kennzahlen für die Bereiche Wohnen, Mobilität, Ernährung, Bekleidung, Freizeit/Tourismus sowie übergreifende Aspekte beinhaltet.Als eine Art Leitin…<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/ist-der-konsum-in-deutschland-in-den-vergangenen">weiterlesen<i></i></a></p><p>Was können Verbraucher*innen tun, um nachhaltiger zu konsumieren?</p><p>Verbraucher*innen können auf drei Arten zum nachhaltigen Konsum beitragen:Am naheliegendsten ist die Strategie, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Hier ist eine Prioritätensetzung auf besonders wirksame Maßnahmen wichtig. Eine wesentliche Rolle spielen im Bereich Wohnen die Größe der bewohnten Fläche, die Wärmedämmung des Hauses, die Energieeffizienz und Art der Heizung und der Bez…<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/was-koennen-verbraucherinnen-tun-um-nachhaltiger-zu">weiterlesen<i></i></a></p><p>Welchen Anteil hat der Konsum an den Treibhausgasemissionen insgesamt?</p><p>Die Antwort auf diese Frage fällt ganz unterschiedlich aus, je nachdem, welche Emissionen dem Konsum zugerechnet werden. Das Statistische Bundesamt unterscheidet z. B. zwischen privatem Konsum, öffentlichem Konsum (Verwaltung, Militär, öffentliche Infrastruktur) und Anlageinvestitionen. Aber auch Anlageinvestitionen und öffentlicher Konsum sind wiederum Voraussetzung für unseren Konsum bzw. für di…<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/welchen-anteil-hat-der-konsum-an-den">weiterlesen<i></i></a></p><p>Was ist nachhaltiger Konsum?</p><p>Konsum ist die Aneignung, Nutzung und Entsorgung von Gütern und Dienstleistungen zur individuellen Bedürfnisbefriedigung. Konsum umfasst verschiedene Bedürfnisfelder, unter anderem Wohnen, Mobilität, Ernährung und Bekleidung.Nachhaltig ist Konsum dann, wenn er unter Einhaltung der planetaren Grenzen dauerhaft global verallgemeinerbar ist. Oder anders formuliert: Nachhaltiger Konsum bedeutet, hier…<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/was-ist-nachhaltiger-konsum">weiterlesen<i></i></a></p><p>Wie hoch sind die Treibhausgasemissionen pro Person in Deutschland und wie viel wäre klimaverträglich?</p><p>Der deutsche Ausstoß an Treibhausgasen pro Person liegt, wenn man den Export und den Import von Gütern berücksichtigt, derzeit im Durchschnitt bei 10,3 Tonnen CO2-Äquivalenten (CO2e) pro Jahr. Beim Pro-Kopf-Ausstoß bestehen global gesehen sehr große Unterschiede. So liegt der durchschnittliche Ausstoß einer*eines Deutschen mehr als 60 % über dem Weltdurchschnitt und mehr als vierma…<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/wie-hoch-sind-die-treibhausgasemissionen-pro-person">weiterlesen<i></i></a></p><p>Die Umweltfolgen des Konsums ergeben sich aus einer Vielzahl von Einzelentscheidungen. So sind allein die drei Handlungsfelder Bauen & Wohnen, Mobilität und Ernährung bereits für 70 bis 80 Prozent der Umweltfolgen unseres Konsums verantwortlich. Auch innerhalb dieser Handlungsfelder tragen wenige "Big Points" die Hauptlast.</p><p>Umweltrelevanz und prioritäre Bedarfsfelder</p><p>In der Umweltforschung existieren unterschiedliche methodische Herangehensweisen, mit denen geprüft wird, welche Bereiche des Haushaltskonsums welchen Umweltverbrauch aufweisen. Vorliegende Studien benennen trotz der methodischen Unterschiede die gleichen drei prioritären Bedarfsfelder im Hinblick auf die Umweltrelevanz. Demnach sind die Bedarfsfelder Bauen & Wohnen, Mobilität und Ernährung für 70 bis 80 Prozent der Umweltfolgen des Konsums verantwortlich.</p><p>Die Abbildung „Durchschnittlicher CO2-Fußabdruck pro Kopf in Deutschland“ zeigt die hohe Relevanz der prioritären Bedarfsfelder beispielhaft anhand des Treibhauspotenzials, wobei statt der Kategorie Bauen und Wohnen die Bereiche Wohnen und Strom verwendet wurden. Im Durchschnitt entfallen von den gesamten jährlichen 10,4 Tonnen Treibhausgasemissionen eines Deutschen rund 27 Prozent der Treibhausgasemissionen auf Wohnen und Strom, 19 Prozent auf Mobilität und 15 Prozent auf Ernährung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Emissionen für die Herstellung von Möbeln, Textilien und anderen Gütern und Dienstleistungen in der Kategorie Sonstiger Konsum enthalten sind.</p><p>Die Rangfolge der Relevanz innerhalb der drei prioritären Bedarfsfelder ist abhängig von der betrachteten Wirkungskategorie (siehe Abbildung „Beitrag von Produktfeldern zu einzelnen Wirkungskategorien“). Während Heizung und Strom die höchste Relevanz beim Treibhauspotenzial besitzen, ist Mobilität allein für rund zwei Drittel des Photooxidantienbildungspotenzials verantwortlich.</p><p>Von prioritären Bedarfsfeldern zu prioritären Maßnahmen</p><p>Die Fokussierung auf prioritäre Bedarfsfelder ist ein wichtiger, aber nicht ausreichender Schritt. Denn die prioritären Bedarfsfelder beinhalten zwar die wichtigsten Einzelmaßnahmen, aber nicht alle Einzelmaßnahmen aus diesen sind zwangsläufig auch von besonderer Umweltrelevanz. Zum Beispiel hat der Verzicht auf Erdbeeren im Winter absolut betrachtet nur ein kleines Einsparpotenzial, obwohl diese Maßnahme dem prioritären Bedarfsfeld „Ernährung“ zuzuordnen ist. Eine Ratgeberanalyse ergab denn auch, dass nur rund 10 Prozent der vorgeschlagenen Maßnahmen aus den prioritären Bedarfsfeldern eine sehr große Umweltrelevanz aufwiesen und in diesem Sinne „Big Points“ eines nachhaltigen Konsums darstellen (siehe Tabelle „Analyse umweltrelevanter Handlungsvorschläge“).<br>Solche „Big Points“ sind im Hinblick auf den persönlichen CO2e-Ausstoß zum Beispiel:Auch das Ernährungsverhalten hat Einfluss auf den CO2e-Ausstoß. Hier wirkt sich insbesondere die Menge des Fleischkonsums bzw. des Konsums tierischer Produkte, aber auch der Kauf von Bio-Produkten aus, der zudem in Bezug auf Gewässerschutz, Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und Artenschutz wichtige umweltentlastende Folgen hat.Mit Hilfe eines CO2-Rechners lässt sich einfach die Bedeutung solcher „Big Points“ veranschaulichen (siehe Abb. „Beispielhafte Abweichungen vom durchschnittlichen CO2e-Ausstoß“). Alleine durch die Veränderung von zwei Angaben ändert sich der CO2e-Ausstoß einer Person gegenüber dem deutschen Durchschnitt um:Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass es eine große Varianz bei den individuellen CO2-Bilanzen gibt. Während die besten 10% der Bevölkerung mit 7 t CO2eauskommen und damit rund 40 % unter dem Durchschnittswert liegen, ist der Wert für die 10 % der Bevölkerung mit dem höchsten CO2-Fußabdruck mit 17,7 t CO2emehr als doppelt so groß und liegt mehr als 50 % über dem deutschen Durchschnitt.Eine wichtige übergeordnete Rolle für die persönliche Treibhausgasbilanz und den Ressourcenverbrauch spielt die Höhe des verfügbaren Einkommens. In der Tendenz steigen CO2e-Ausstoß, Ressourcenverbrauch und die damit verbundenen Umweltbelastungen mit dem Einkommen. Man wohnt in größeren Wohnungen, reist häufiger, leistet sich ein größeres Auto und konsumiert mehr. Dabei spielt es keine Rolle, ob man nur das persönliche Einkommen (Abbildung „Treibhausgasausstoß pro Kopf und Jahr in Abhängigkeit vom persönlichen Monatseinkommen (netto) in Deutschland“) oder das in Abhängigkeit der Haushaltsgröße ermittelte Pro-Kopf-Einkommen betrachtet (Abbildung „Treibhausgasausstoß pro Kopf und Jahr in Abhängigkeit vom Pro-Kopf-Monatseinkommen (netto) in Deutschland “). Diese Einkommensabhängigkeit spiegelt sich auch in den CO2e-Bilanzen der unterschiedlichen Milieus wider (Abbildung „Treibhausgasausstoß pro Kopf und Jahr in Deutschland in Abhängigkeit von Milieuzugehörigkeit“).Die große Bedeutung der „Big Points“ nachhaltigen Konsums für den individuellen Umweltverbrauch macht auch verständlich, warum es innerhalb von relativ homogenen Milieus große Abweichungen gibt (siehe Abbildung „Treibhausgasaustoß pro Kopf und Jahr in Deutschland (Minimum, Maximum nach Milieuzugehörigkeit) Die Unterschiede um mehr als 100 Prozent zwischen dem ersten und dem letzten Perzentil lassen sich anhand der Unterschiede in Bezug auf wenige „Big Points“ wie Wohnfläche pro Kopf, Zahl der Flugreisen und dem Dämmstandard erklären.Einzelmaßnahmen eines nachhaltigen Konsums unterscheiden sich aber nicht nur hinsichtlich ihrer Umweltrelevanz, sondern zum Beispiel auch im Hinblick auf ihre Umsetzungswahrscheinlichkeit. Während viele „Big Points“ wie Verzicht auf Flugreisen auf Ablehnung in weiten Teilen der Bevölkerung stoßen, gibt es auch „Big Points“ eines nachhaltigen Konsums, die von einer wachsenden Zahl von Menschen nachgefragt und dauerhaft umgesetzt werden und die auf andere Akteure (Politiker, Unternehmen, Konsumenten) positiv ausstrahlen. Die sozialwissenschaftliche Umweltforschung wendet sich daher verstärkt der Frage zu, was solche „Schlüsselentscheide“ (Kaenzig/Jolliet 2006), „Key Points“ (Bilharz 2010), oder „Top-Ten-Maßnahmen“ (Öko-Institut 2010) eines nachhaltigen Konsums sind. Als Beispiele werden unter anderem Maßnahmen zur Wärmedämmung, Car-Sharing oder Investitionen in erneuerbare Energien genannt.Die Suche nach global verallgemeinerbaren KonsummusternHinter dem Konzept nachhaltiger Konsum steht das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung: Hier und heute so leben, dass überall und auch in Zukunft alle Menschen so leben können. Es geht somit beim nachhaltigen Konsum um global verallgemeinerbare Konsummuster.Abbildung „Treibhausgasemissionen pro Person (nach Ländern)“ zeigt beispielhaft, dass global sehr große Unterschiede im Konsumniveau bestehen. So liegt der deutsche CO2e-Ausstoß pro Kopf mehr als 60 % über dem Weltdurchschnitt und mehr als viermal so hoch wie der Wert von Indien. Nach heutigem Kenntnisstand muss allerdings der weltweite CO2e-Ausstoß bis 2050 um mindestens 50 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990 gesenkt werden, um die Erderwärmung gemäß den UN-Beschlüssen von Paris auf deutlich unter 2 Grad Celsius eindämmen zu können. Dies macht deutlich, dass das deutsche Konsumniveau nicht global verallgemeinerbar ist und nachhaltiger Konsum große Anstrengungen erfordert. Für den CO2e-Ausstoß bedeutet dies beispielsweise eine Minderung in Höhe von rund 95 Prozent, was einem Pro-Kopf-Ausstoß von unter 1 t CO2e entspricht.„Konsumbürger“: Engagement jenseits des eigenen KonsumsWir haben aber nicht nur Einfluss auf unseren, sondern auch auf den CO2e-Ausstoß von anderen Menschen oder Unternehmen. Investitionen in erneuerbare Energien und andere umweltschutzbezogene Geldanlagen tragen zur CO2e-Einsparung bei. Das Engagement am Arbeitsplatz ermöglicht oft Einsparmöglichkeiten, die weit über den persönlich zurechenbaren CO2e-Ausstoß hinausgehen. Gesellschaftliches Engagement (zum Beispiel in Form von Verbandsmitgliedschaften) kann dazu beitragen, dass klimafreundlichere Gesetze eingeführt werden (siehe Abbildung „Durch Geldanlagen und Geldspenden indirekt angestoßene CO2e-Minderungen“).
<p>Klimaschutzaspekte in komplexe Umweltzeichen integrieren</p><p>Eine neue Studie des UBA stellt zusammen, wie die Treibhausgasemissionen von Produkten mit Hilfe des Carbon Footprint bestimmt werden können, welche Maßnahmen zur Senkung der Emissionen von Treibhausgasen führen und mit welchen Klimaschutzprojekten diese Emissionen ausgeglichen werden können. Zuletzt geht es darum, wie diese Aspekte in multikriterielle Umweltzeichen integriert werden können.</p><p>Der<strong><a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/c?tag=CO2#alphabar">CO2</a>-Fußabdruck (<a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/produkte/oekobilanz/co2-fussabdruck-carbon-footprint">Product Carbon Footprint - PCF</a>)</strong>berechnet die Treibhausgasemissionen eines Produkts über dessen gesamten Lebenszyklus, das heißt von der Rohstoffgewinnung, der Herstellung, dem Transport und der Nutzung bis hin zur Entsorgung. Er ermöglicht, den Einfluss von Produkten (oder einzelnen Lebenswegabschnitten der Produkte) auf den durch die Menschen verursachten Treibhauseffekt zu identifizieren. Vielfach erwarten aktuell private Endverbraucher*innen oder öffentliche Beschaffungsstellen, dass der Carbon Footprint eines Produkts bekannt ist. Mit seiner Hilfe lassen sich zudem Aussagen über Ansatzpunkte zur Reduktion der Treibhausgasemissionen liefern. Viele geeignete Maßnahmen zur Senkung von Treibhausgasemissionen, wie zum Beispiel Maßnahmen zur Senkung des Verbrauchs an fossilen Brennstoffen, lassen sich jedoch auch ohne aufwändige Berechnungen des Carbon Footprint bestimmen und durchführen.</p><p>Der<a href="https://www.blauer-engel.de/"><strong>Blaue Engel</strong></a><strong></strong>ist seit über 45 Jahren das Umweltzeichen der Bundesregierung. Er kennzeichnet im Vergleich umweltschonendere Produkte und Dienstleistungen. Der Blaue Engel steht für eine umfassende (multikriterielle) Betrachtung möglichst aller relevanten Umweltwirkungen der Produkte und Dienstleistungen bei Nutzung/Ausführung sowie Herstellung und Entsorgung.</p><p>Bei den Kriterien des Umweltzeichens Blauer Engel für verschiedene Produktgruppen sind Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs oder der Vermeidung von Treibhausgasen seit Existenz des Umweltzeichens Teil der Kriterien. Ziel der vorliegenden<a href="https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/carbon-footprint-treibhausgasneutralitaet-von">Studie „Carbon Footprint und Treibhausgasneutralität von Produkten – Allgemeines Vorgehen und Berücksichtigung in multikriteriellen Umweltzeichen wie dem Blauen Engel“</a><strong></strong>war es zu untersuchen, wie die Konzepte des Carbon Footprint und der Treibhausgasneutralität in ein Umweltzeichen intergiert werden können, das vielfältige Umweltwirkungen entlang des Lebensweges betrachtet.</p><p>In der Studie geht es somit nicht um singuläre Aussagen über den Carbon Footprint oder die Treibhausgasneutralität von Produkten, die sich ausschließlich auf den Aspekt des Klimaschutzes beziehen (so genannte „Klimaclaims“). Der Regelungsrahmen für diese Klimaclaims ändert sich zudem gerade durch<a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/neue-eu-regeln-gegen-greenwashing-verabschiedet">Neuregelungen im europäischen Wettbewerbsrecht</a>(in der so genannten EmpCo-Richtlinie 2024/825/EU) und der geplanten Green Claims Directive.</p><p>Aufbau des Forschungsberichts</p><p>Der Forschungsbericht besteht aus drei Teilen:</p><p><strong>Teil 1: Carbon Footprint:</strong>Eine Einführung in die Hintergründe, Konzeptionen und aktuellen Herausforderungen bei der Bestimmung des Product Carbon Footprint (PCF)</p><p><strong>Teil 2: Treibhausgasneutralität:</strong>Die aktuellen internationalen Normen und Debatten zum Konzept der Treibhausgasneutralität (THG-Neutralität) einschließlich Kompensationen durch Klimaschutzprojekte.</p><p><strong>Teil 3: Integration der Konzepte in Umweltzeichen:</strong>Analyse der Möglichkeiten und Grenzen einer Integration dieser Konzepte in multikriterielle Umweltzeichenprogramme, einschließlich der zu lösenden methodischen und praktischen Herausforderungen (Teil 3).</p><p>Ergebnisse für das Umweltzeichen Blauer Engel</p><p>Im Ergebnis zeigte sich, dass für die Bestimmung oder Ausweisung eines Carbon Footprint im Rahmen eines Umweltzeichens relative hohe Anforderungen zu erfüllen sind. Wird der Product Carbon Footprint (PCF) für eine vergleichende Bewertung von Produkten benutzt, beispielsweise für Kaufentscheidungen oder die Außenkommunikation, ist es fundamental, dass die PCF-Werte nach den gleichen Regeln bestimmt werden. Dies erfolgt auf der Grundlage so genannter „Produktkategorieregeln“, die es jedoch (noch) nicht für alle Produktgruppen gibt. Eine weitere Herausforderung bei der Bestimmung des PCF besteht darin, geeignete und aussagekräftige Daten sowohl für die Kernprozesse (Primärdaten) als auch die vor- und nachgelagerten Schritte der Lieferkette (Sekundärdaten) zu erhalten. Bei der Ermittlung des PCF können auch branchenbezogene CO2-Rechner unterstützen. Eine externe Verifizierung kann die Glaubwürdigkeit erhöhen.</p><p>Ziel sollte es sein, dass die Treibhausgasemissionen im eigenen Produktlebenszyklus so weit wie möglich gesenkt werden. Daher gilt es im Rahmen eines Umweltzeichen vordringlich, Maßnahmen zur Senkung der Treibhausgasemissionen zu identifizieren und zu fordern. Hierzu gehören beispielsweise:</p><p>Erst wenn Maßnahmen im eigenen Produktlebenszyklus erfolgt sind, sollte der Carbon Footprint bestimmt werden und über eine Neutralstellung der verbliebenen Treibhausgasemissionen im Rahmen eines Umweltzeichens nachgedacht werden. Die Entscheidung ist im Einzelfall zu treffen. In jedem Fall müssen Emissionsgutschriften für Treibausgasemissionen (Klimaschutzprojekt) jedoch bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllen, um als zielführend und vertrauenswürdig gelten zu können. Klimaschutzprojekte und daraus generierte Zertifikate sind in der Regel über Qualitätsstandards zertifiziert und erfüllen idealerweise grundsätzliche Gütekriterien wie beispielsweise Zusätzlichkeit, Vermeidung von Doppelzählungen oder Permanenz.</p><p>Die Umsetzungsmöglichkeiten der oben genannten Ansätze (Reduktionsmaßnahmen definieren, Carbon Footprint berechnen und ggf. kommunizieren, eventuelle Neutralstellung der Treibhausgasemissionen) beim Umweltzeichen Blauer Engel hängen stark von der Produktgruppe ab und werden vom Umweltbundesamt jeweils bei der Entwicklung von Umweltzeichenkriterien geprüft. Maßgeblich für die Integration einer oder mehrerer der oben genannten Ansätze ist unter anderem das Umweltproblem, das mit dem Umweltzeichen adressiert werden soll (zum Beispiel gibt es auch Umweltzeichen, bei denen vornehmlich die Reduktion von Chemikalieneinträgen in die Umwelt reduziert werden soll und Treibhausgasemissionen nur eine untergeordnete Rolle spielen). Wichtig für eine praktikable Umsetzung einer Carbon Footprint-Bestimmung sind zudem das Vorliegen von Produktkategorieregeln oder auch Hilfsmitteln wie CO2-Rechner geeigneter Qualität.</p>
Origin | Count |
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Bund | 35 |
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Type | Count |
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Text | 23 |
Umweltprüfung | 4 |
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