Im Bereich der Lagertechnik, dies sind Maschinenelemente, die zum Führen von gegeneinander beweglichen Bauteilen dienen, muss nach dem aktuellen Stand der Technik beim Einsatz in korrosiven Medien eine Kapselung oder Abdichtung der Lagerung erfolgen. Die dabei notwendigen Dichtungssysteme führen zu Reibungsverlusten in Höhe von 30 Prozent. Dies führt wiederum zu einer reduzierten Energieeffizienz. Aktuell ist jedoch ein Verzicht auf die effizienzmindernde Dichtung beim Einsatz in korrosiven Medien nicht möglich, da keine Werkstoffe bzw. Beschichtungen zur Verfügung stehen, deren Eigenschaften dem Belastungskollektiv aus korrosiver und tribologischer Beanspruchung dauerhaft standhalten. Eine für die Zielerreichung des Vorhabens, die Steigerung der Energieeffizienz in industriell angewandten Produkten, unerlässliche Schlüsseltechnologie ist somit die Entwicklung von Lagerwerkstoffen, die für den Einsatz in korrosiven Medien geeignet sind und auf Abdichtungen verzichten. Zur Erreichung des Gesamtziels des Verbundvorhabens werden folgende Wege beschritten: - Die Entwicklung neuartiger metallischer Lagerwerkstoffe mit ausreichender Korrosions- und Verschleißbeständigkeit. - Die Beschichtung verfügbarer Lagerwerkstoffe, um die Korrosionsbeständigkeit bei wirkender tribologischer Beanspruchung zu gewährleisten. Als Beschichtungsverfahren kommen galvanische und PVD-Verfahren zum Einsatz. Diese beiden Technologien können sowohl einzeln als auch in Kombination eingesetzt werden. Am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) werden im Rahmen des Vorhabens die Entwicklungen galvanischer Beschichtungen als Komponente der Gesamtlösung durchgeführt. Ein wesentlicher Bestandteil ist hierbei die Schicht- und Verfahrensentwicklung. Dies umfasst die Entwicklung einer galvanischen Schicht, die dem Anforderungsprofil gerecht wird bis hin zur produktionstechnischen Umsetzung von Prüfstandlagern in einer Beschichtungsanlage, die auf das entwickelte Verfahren abgestimmt ist. Im Rahmen des Projektes sollen die zu entwickelnden Systeme Technologiereife erlangen. Als Demonstrator dient das Wälzlager für maritime Anwendungen, wie zum Beispiel Meerwasserkraftwerke, Pumpen oder Schleusensysteme. Die Verwendung des Demonstrators Wälzlager wird aus zwei Gründen gewählt: Zum einen stellt eine abdichtungsfreie tribologische Anwendung unter korrosiver Beanspruchung durch das umgebende Meerwasser eine anspruchsvolle Aufgabenstellung dar. Bei einer industriellen Umsetzung wird hierdurch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft deutlich gestärkt und ein Beitrag zur Erhöhung der Energieeffizienz geliefert. Zum anderen existieren im Konsortium für derartige Anwendungen eine Vielzahl von Testmethoden bis hin zu Prüfständen, so dass im Rahmen des Projektes praxisrelevante Bauteilprüfungen durchgeführt werden können, um somit eine zielführende und effiziente Einführung in den Markt zu gewährleisten.
Das Ziel besteht in der Entwicklung und der Applikation eines neuen Werkstoffverbundsystems mit PVD-Verfahren auf den Komponenten der Plastifiziereinheit (Schnecke, Rückstromsperre), um die Umweltverträglichkeit bei der Verarbeitung von Spritzgießmaterialien optischer Qualität zu verbessern. Hierzu sollen Aspekte zur Prozess- und Reinigungstechnik, zur Abfallminderung sowie zum produktbezogenen Umweltschutz untersucht werden. Ausgehend von den Ergebnissen der Schadensanalyse konventioneller Komponenten, werden PVD-Prozesse für die Abscheidung abrasions- und korrosionsbeständiger, antiadhäsiver Schichtsysteme entwickelt. Anschließend sollen die Schichtsysteme auf Praxisbauteilen abgeschieden werden. Nach dem Praxistest erfolgt eine abschließende Schadensanalyse, um Veränderungen beschichteter Oberflächen durch den Einsatz bzw. Schäden untersuchen zu können. Die Projektergebnisse sollen in den industriellen Anwendungsbereich transferiert und dort in die industrielle Praxis umgesetzt werden. Hierzu werden die Ergebnisse in wichtigen anwendernahen Fachzeitschriften sowie auf nationalen und internationalen Konferenzen einem breiten Publikum vorgestellt.
Das Vorhaben des Antragstellers befasst sich mit der Entwicklung von CVD-Verfahren zur Abscheidung von sulfidischen Festschmierstoffschichten auf Wendeschneidplatten aus Hartmetallen. Das Entwicklungsziel ist, durch solche Beschichtungen die Verwendung von Kuehlschmierstoffen beim Drehen und Fraesen von Stahlwerkstoffen und Leichtmetallen aus produktionstechnischen und oekologischen Gruenden weitgehend zu eliminieren. Hierfuer sind drei wesentliche Teilaufgaben zu bearbeiten: (1) Schaffung eines wirtschaftlichen Beschichtungsverfahrens fuer den Festschmierstoff; (2) Anwendung von waermedaemmenden Hartstoffschichten und (3) besondere Geometrien der Schneidkoerper. Zur Loesung des Hauptproblems (1) sollen CVD-Verfahren fuer die Stoffe MoS2, TiS2 und/oder WS2 ausgearbeitet und erprobt werden. Nach Kombinierung solcher Schichten mit (2) und (3) sind umfangreiche Trockenzerspanungsversuche im Hause und bei Verbundteilnehmern geplant.
Der Trend, auch auf Binnenwasserstrassen vermehrt schnelle Fahrzeuge einzusetzen, fuehrt zu ernst zu nehmenden Problemen in Bezug auf die Beschaedigung von Uferlandschaften, schwimmender Bauwerke und ankernder Schiffe durch den Wellenschlag. Die Wellenbildung durch ein Schiff auf flachem und auch seitlich begrenztem Fahrwasser ist erheblich staerker als auf allseitig unbegrenztem Wasser, insbesondere wenn sich die Geschwindigkeit dem transkritischen Bereich naehert. Mit Hilfe der Verfahren von Jensen, Bertram (SHALLO) und Chen (SWKPISD) sollen in der VBD und am Institut fuer Schiffstechnik, Duisburg schnelle Binnenschiffe (Mono Hulls), die fuer den hohen unterkritischen und den ueberkritischen Geschwindigkeitsbereich konzipiert sind, auf Wellenarmut untersucht werden. Es ist geplant, durch Anwendung der CFD-Verfahren die Form des Basisentwurfs systematisch zu variieren und die theoretischen Berechnungen anhand von Modellversuchen zu validieren.
Zinkbeschichtungen sind Stand der Technik fuer den Korrosionsschutz von Automobilblechen. Die derzeitigen Beschichtungstechniken Schmelztauchen und galvanische Abscheidung haben aber oekologische Nachteile und sind nicht optimal fuer die Weiterverarbeitung der Bleche (Formen, Verbinden, Lackieren) geeignet. Daher soll eine geeignete Alternative erarbeitet werden, bei der Korrosionsschutz, Verschleissverhalten, Schweissbarkeit, Formbarkeit, Lackierbarkeit und Umweltfreundlichkeit gewaehrleistet sind. Die Verfahren sollen sich auf Zink und Zinklegierungen, die aus der Gasphase mittels PVD- Verfahren abgeschieden werden, beziehen. Unterschiedliche Verfahren werden von Beschichtungslabors entwickelt, zunaechst Abnahmetests unterworfen und dann in reduzierter Form anwendungsnah untersucht. Die ausgewaehlten besten Verfahren sollen schliesslich in einer experimentellen Bandbeschichtungsanlage bezueglich Produktionstechnik optimiert werden.