Saugende Schaderreger wie Zikaden, Thripse, Spinnmilben und Blattläuse zählen an Kräutern zu den wichtigsten Schädlingen. Durch die Saugtätigkeit können punktförmige Chlorosen, Verformungen und damit Wuchsbeeinträchtigungen auftreten. In den Jahren 2006 bis 2008 wurden am Standort des Pflanzenschutzamtes Berlin Versuche zur Eignung von Pflanzenstärkungsmitteln bei der Reduzierung von Schadsymptomen durch saugende Schaderreger durchgeführt. Dafür wurde eine randomisierte Blockanlage in vier Wiederholungen mit den Kulturen Oregano, Thymian und Zitronenmelisse auf einer Parzellengröße von je 2 m² angelegt. Die Anzahl der Schadorganismen wurde mittels Auswaschen von Probematerial, durch Farbfallen und durch visuelle Bonitur der Schadsymptome mehrmals in der Saison ermittelt. Es werden einzelne Ergebnisse aus dem umfangreichen Untersuchungsprogramm vorgestellt (siehe Abbildungen). Im Jahr 2006 konnte nach einer einmaligen Applikation die Schädlingspopulation von Thrips und Zikaden nicht reduziert werden, nur die Spinnmilbenpopulation wurde durch BioRepell kurzfristig gesenkt, erreichte aber nach 21 Tagen wieder das Niveau der Kontrolle. Im Jahr 2008 konnte in der 21. Kalenderwoche, nach der dritten Applikation, in den Varianten Quassia-Extrakt-MD und NeemAzal-T/S im Vergleich zur Kontrolle bei Zikaden und bei Thripsen ein Populationsrückgang festgestellt werden, die Blattläuse wurden nicht dezimiert. Die Wirkungsgrade nach Abbott betragen bei Zikaden für Quassia-Extrakt-MD 49 %, für NeemAzal-T/S 76 %. Nach der abschließenden visuellen Bonitur (24. Kalenderwoche) zeigte nur NeemAzal-T/S anhaltende Effekte an Zitronenmelisse und an Oregano. Die in Vorversuchen erzielten positiven Ergebnisse zur Reduzierung von Schadsymptomen durch tierische Schadorganismen nach Anwendung von Steinmehl und Knoblauchextrakten an Einzelpflanzen konnten in diesem langjährigen und umfangreichen Versuch nicht nachgewiesen werden.
Der Vitalitätszustand des Waldes wird jährlich im Rahmen der Waldzustandserhebung (WZE) erfasst. Hierbei dient der Kronenzustand als Weiser für die Vitalität von Waldbäumen. Die WZE wird in den alten Bundesländern seit 1984 und in den neuen Bundesländern seit 1990 durchgeführt. Seit dem 01.01.2014 erfolgt sie auf Basis der Bundesverordnung ForUmV, welche im Bundeswaldgesetz verankert ist (§41a Absatz 6BWaldG). Die bundesweite Erhebung erfolgt jeweils im Juli und August auf einem systematischen 16 km x 16 km Stichprobennetz (Level-I-Netz) an ca. 10.000 Bäumen und ermöglicht auf Bundesebene repräsentative Ergebnisse für die wichtigsten Baumarten. Seitens der Bundesländer wurde die Stichprobendichte nach Bedarf verdichtet, um auch auf Landesebene und für einzelne Regionen Aussagen treffen zu können. Die Geländeaufnahmen und eine erste Prüfung der Daten erfolgen durch die Bundesländer. Die Erhebungsdaten des 16 km-Netzes werden an das Thünen-Institut für Waldökosysteme übergeben, in der nationalen Datenbank zusammengeführt, geprüft und ausgewertet. Jährliche Ergebnisse werden im Rahmen der Berichtspflicht an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gemeldet, welches den nationalen Waldzustandsbericht veröffentlicht. Außerdem werden diese Daten im Rahmen des europäischen Waldmonitorings jährlich an das Programme Coordinating Centre (PCC) von ICP Forests geliefert. Zielgruppe Kommunen, Bundesländer, Bundesverwaltung, Landwirtschaft, Forschung und Lehre, Allgemeinheit, Industrie, Umwelt- und Sozialverbände Wissenschaftlicher Hintergrund Das Vorgehen bei der Waldzustandserhebung besteht aus einer visuellen Einschätzung des äußerlich erkennbaren Gesundheits- bzw. Schädigungszustands der einzelnen Bäume. Hierbei ist der Kernparameter die Kronenverlichtung, welche anhand des Nadel-bzw. Blattverlustes im Verhältnis zu einem Referenzbaum in 5%-Stufen eingeschätzt wird. Daneben werden weitere Merkmale aufgenommen, die Hinweise zur Vitalität der Bäume und zu den Ursachen von Kronenverlichtungen geben können. Dazu gehört z.B. die Intensität der Fruktifikation, Vergilbung von Blätter oder Nadeln, Insekten- und Pilzbefall sowie Stamm- und Kronenverletzungen. Die Datenerhebung erfolgt auf Grundlage eines international abgestimmten Handbuches. Um eine methodisch vergleichbare Datenerfassung im Rahmen der WZE zu gewährleisten werden zusätzlich Maßnahmen der Qualitätssicherung und -kontrolle durchgeführt. Ein wichtiger Bestandteil ist der jährlich stattfindende nationale Abstimmungskurs der Landesinventurleiter. Im Nachgang dazu analysiert das Thünen-Institut für Waldökosysteme die Ergebnisse der Abstimmungskurse und verfasst einen Bericht, der den Beteiligten zur Verfügung gestellt wird. Eichhorn J, Roskams P, Ferretti M, Mues V, Szepesi A & Durrant D (2010): Visual assessment of crown condition and damaging agents. In UNECE (ed.), Manual on methods and criteria for harmonized sampling, assessment, monitoring and analysis of the effects of air pollution on forests (pp. 49). Hamburg, Germany: UNECE, ICP Forests Programme Co-ordinating Centre. Meining S, Bauer A, Dammann I, Gawehn P, Schröck HW & Wendland J (2007). Waldbäume - Bilderserien zur Einschätzung von Kronenverlichtungen bei Waldbäumen (pp. 128). Kassel, Germany: Verlag M FASTE. Wellbrock et al. (2014): Deutsche Anleitung zur Kronenzustandserhebung. in prep.
Das Projekt "Einfluss von Begruenungspflanzen im Steilhang auf das Wachstum und die Gesundheit von Reben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft durchgeführt. Die Begruenung von Weinbergen hat sich in den letzten Jahren weitgehend durchgesetzt. Sie ermoeglicht z.B. einen wirkungsvollen Bodenschutz, beugt physiologischen Krankheiten (Chlorose, Stiellaehme) vor und foerdert wichtige Nuetzlinge. Im Gegensatz zu den Rebflaechen in Flach- und Hanglagen bereitet die Begruenung in Steillagen noch erhebliche Probleme. Daher werden Versuche mit verschiedenen Pflanzen und Techniken durchgefuehrt. Ziel ist es, Begruenungen in Steillagen zu etablieren und zu pflegen. Gleichzeitig werden die Auswirkungen auf abiotische und biotische Krankheiten der Rebe untersucht.
Das Projekt "Untersuchungen ueber die Einsatzmoeglichkeiten von 'Gruensalz' zur Vorbeugung und Behebung der Chlorose im Weinbau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft durchgeführt. Da Gruensalz u.a. Eisensulfat enthaelt, ist es wahrscheinlich zur Vorbeugung und Behebung der Chlorose im Weinbau geeignet. Damit waere zu erreichen, dass die nicht erwuenschte Verklappung auf dem Meer reduziert wuerde. Im einzelnen sollen in Gefaess- und Freilandversuchen folgende Fragen geklaert werden: 1) Eignet sich Gruensalz zur Behebung der Chlorose? 2) Wie wirkt sich Gruensalz auf Wachstum, Ertrag und Gesundheitszustand der Reben aus? 3) Wie ist Gruensalz zu dosieren, um eine therapeutische Wirkung zu erzielen, eine Schaedigung der Reben durch Ueberduengung jedoch auszuschliessen? 4) Welche Ausbringungstechnik ist am zweckmaessigsten? 5) Wie wirkt sich Gruensalz auf die physikalischen und die Bodenorganismen aus? 6) Besteht die Gefahr einer Umweltbelastung (Kontamination des Grund- und Oberflaechenwassers)?
Das Projekt "Die Rolle von Stickstoff aus Eintraegen in Fichtenoekosystemen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Bayreuther Institut für Terrestrische Ökosystemforschung, Lehrstuhl für Pflanzenökologie durchgeführt. Objective: To generate information in order to elucidate the interference between air pollution and key physiological processes in forest trees. General information: the proposed research will investigate the role of atmospheric nitrogen input in causing forest decline in spruce. It is hypothesized that excess nitrogen uptake stimulates growth which under conditions of limited cation supply will lead to a nutrient imbalance with the known symptoms of needle yellowing. The role of nitrogen is manifold: (1) it will be taken up by above-ground parts and act on growth, (2) nitrate will cause cation leaching in the soil profile with the effect of acidification and its effects on roots, (3) ammonium appears to be taken up preferentially by roots of spruce, leaving nitrate in the soil which promotes leaching, (4) nitrification of ammonium will release protons, thus accelarating the acidification process. The proposed study will investigate the different fluxes of n in a forest ecosystem using 15n as tracer and using fertilization with nitrogen and sugar in order to perturb the nitrogen balance. The work is supplemented by glasshouse studies on aerial and root uptake processes and by fertilization experiments in the field. The natural 15n/14n and 13c/12c ratios will be measured in different compartments in order to get insight in the natural fate of ammonium and nitrate. All studies will be supplemented by investigations of the cation, carbon and water cycling of the ecosystem. It therefore contributes to the ecosystems studies on forest decline. It is expected that the proposed study will clarify the impact of ammonium and nitrate in forest ecosystem and make recommendations about possible acceptable immision loads.
Das Projekt "Untersuchung zur Wirkung von Mg-Mangel und Ozonbelastung - einzeln und in Kombination - auf junge Klonfichten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungszentrum Karlsruhe GmbH Technik und Umwelt, Institut für Toxikologie und Genetik durchgeführt. Im Gegensatz zu anderen Chlorosen (normale winterliche Vergilbung, seneszenzbedingte oder durch reinen Mg-Mangel ausgelöste Vergilbung) wird die Montane Vergilbung von Fichten von einer Destabilisierung des Chl(orophyll)-a/b-Protein-Komplexes LHC II begleitet, einem Vorgang, der einsetzt, bevor funktionelle Störungen des Photosyntheseapparates festzustellen sind. Im vorliegenden Projekt soll untersucht werden, ob dieser Vergilbungstyp durch Mg-Mangel und O3-Belastung in geeigneter Kombination hervorgerufen und nach Absetzen der O3-Belastung rückgängig gemacht werden kann. In den Expositionskammern der GSF sollen mit Mg gut versorgte (grüne) und schlecht versorgte (ab dem 2. Nadeljahrgang vergilbende) junge Klonfichten im 1. Projektjahr niedriger, mittlerer bzw. hoher O3-Belastung ausgesetzt, im 2. Projektjahr durchweg bei niedriger O3-Belastung kultiviert werden. An 4-5 Terminen pro Jahr sollen der Chl- und Nährelementgehalt und die Fluoreszenzeigenschaften der Nadeln sowie die Stabilität des isolierten LHC II untersucht werden. Die zu erwartenden Ergebnisse sollen klären, ob die in montanen Lagen auftretende O3-Belastung bei Fichten, deren Vitalität durch Mg-Mangel beeinträchtigt ist, zusätzliche Schäden hervorruft, ob diese Schäden als Montane Vergilbung anzusprechen und inwieweit sie bei rückläufiger O3-Belastung reversibel sind.
Das Projekt "Schallschutzpflanzen - Optimierung der Abschirmwirkung von Hecken und Gehölzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Bauphysik durchgeführt. Hecken und Gehölze erfüllen in unserer Umwelt viele wichtige Funktionen: sie erzeugen Sauerstoff, filtern die Luft, dienen als Sicht- und Windschutz, bieten Lebensraum für Vögel und Insekten und dienen als strukturierende und abgrenzende Elemente. Für den städtebaulichen Schallschutz werden sie jedoch kaum genutzt, da in den maßgeblichen Planungsrichtlinien die Bewuchsdämpfung für alle Arten von Bewuchsflächen sehr niedrig angesetzt wird. Dabei wird übersehen, das die Angaben in den Richtlinien Mindestangaben darstellen, die in der Praxis häufig deutlich übertroffen werden können. Derzeit bestehen noch fast keine Kenntnisse über eine geeignete Gestaltung von Schallschutzhecken und deren Wirksamkeit. Auch über die akustischen Eigenschaften von Heckenpflanzen ist bislang nur sehr wenig bekannt. In dieser Studie wird untersucht, welche Pflanzen sich für Schallschutzzwecke aus akustischer Sicht besonders eignen, wie sie gepflanzt werden sollten, welche Abmessungen eine Hecke besitzen sollte und wie sich weitere Einflussfaktoren wie Bewuchsdichte, Blattfläche, Form und Dicke der Blätter, etc. auf die akustischen Eigenschaften auswirken. Die Untersuchungen erfolgen sowohl durch Messungen unter idealisierten Bedingungen im Labor als auch an realen Hecken im Freien. Weiterhin werden rechnerische Modelle eingesetzt, wobei das Ziel darin besteht, Dämpfungs- und Absorptionskoeffizienten zu bestimmen, die Schallschutzwirkung zu verbessern und verlässliche Bemessungsgrundlagen für die Städte- und Landschaftsplanung zu erarbeiten.
Das Projekt "Wirkmechanismus von Herbiziden am Beispiel von SAN 9789 (Chloroseausloeser)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Biologie II durchgeführt. Manche Herbizide wirken dadurch, dass sie die Akkumulation von Chlorophyll verhindern. Zu dieser Gruppe der Chloroseausloeser gehoert SAN 9789. Diese Substanz blockiert die Bildung der gefaerbten Carotinoide. Dies wiederum hat zur Folge, dass das Chlorophyll photooxidativ sich selbst und schliesslich das Plastidenkompartiment zerstoert, ohne dass die extraplastiden Zellfunktionen beeintraechtigt werden. Herbizide wie SAN 9789 sind deshalb fuer die Praxis so enorm interessant, weil sie auf Stoffwechselvorgaenge wirken, die im Tier und Mensch nicht vorkommen.
Das Projekt "Dynamik von Eisen im Blattapoplasten und ihre Bedeutung für die Eisenversorgung von Pflanzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Kulturpflanzenwissenschaften (340), Fachgebiet Düngung und Bodenstoffhaushalt (340i) durchgeführt. Wachsende Blätter können sowohl über das Xylem als auch das Phloem mit Eisen (Fe) unterschiedlicher Bindungsform versorgt werden. Das Ziel des beantragten Vorhabens ist es, die Fe-Aufnahme aus dem Blattapoplasten in den Symplasten der Blattzellen in Abhängigkeit von pH-Wert, Fe-Bindungsform und Fe-Versorgungsgrad der Pflanzen zu untersuchen. Im Besonderen soll der Einfluß von Streß-induzierter pH-Erhöhung (u.a. Trockenstreß, erhöhtes CO2-Angebot im Wurzelraum) auf die Fe-Akkumulation im Blattapoplasten verfolgt werden. Es wird erwartet, näheren Aufschluß darüber zu bekommen, inwieweit die häufig beschriebene Fe-Inaktivierung im Blattapoplasten am Chlorosestandort die Folge von Streß-induzierter Wachstumslimitierung und damit nicht primäre Ursache der Fe-Mangelchlorose ist.
Das Projekt "Beteiligung der Schwermetalle Cadmium und Blei an der Entstehung der neuartigen Waldschaeden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Institut für Biologie II durchgeführt.
Origin | Count |
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Bund | 49 |
Land | 1 |
Type | Count |
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Förderprogramm | 48 |
Text | 2 |
License | Count |
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geschlossen | 2 |
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Language | Count |
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Deutsch | 50 |
Englisch | 7 |
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Keine | 47 |
Webseite | 3 |
Topic | Count |
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Boden | 41 |
Lebewesen & Lebensräume | 50 |
Luft | 37 |
Mensch & Umwelt | 50 |
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