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Public eye Awards 2014

Am 23. Januar 2014 haben die Erklärung von Bern (EvB) und Greenpeace Schweiz die Public Eye Awards verliehen. Gazprom und Gap sind die Gewinner der Public Eye Awards 2014. Das Public Eye wirft ein kritisches Licht auf die Geschäftspraktiken von Unternehmen und bietet eine Plattform, um Verletzungen der Menschen- und Arbeitsrechte und die Umweltzerstörung oder Korruption unter den Augen der Öffentlichkeit und Medien anzuprangern. Ort und Zeitpunkt des Public Eye fallen absichtlich mit dem jährlichen Treffen des World Economic Forum in Davos zusammen.

Public Eye Awards 2011

Am 28. Januar 2011 zeichneten die unabhängige entwicklungspolitische Organisation „Erklärung von Bern“ und Greenpeace Schweiz parallel zum Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos zwei Unternehmen mit dem Public Eye Awards 2011 aus. Mit dem Schmähpreis werden Unternehmen, die exemplarisch für WEF-Mitglieder und Unternehmen stehen, für besonders menschen- und umweltverachtende Geschäftspraktiken prämiert. Der Publikumspreis ging via Internet-Voting an den finnischen Energiekonzern Neste Oil. Die Nichtregierungsorganisationen werfen dem finnischen Unternehmen Neste Oil vor, verantwortlich für Landnahme, Vertreibung von Menschen und die Zerstörung von Regenwald und Mooren vornehmlich in Malaysia und Indonesien ist. Den Jurypreis erhielt der südafrikanische Minenkonzern AngloGold Ashanti. Dem Bergbau-Unternehmen werfen die EvB und Greenpeace die Verschmutzung und Austrocknung von Flüssen sowie Vergiftung von Menschen und Land beim Goldabbau in Ghana und Menschenrechtsverletzungen vor.

Tag der natürlichen Ressourcen

Unter dem Motto „Factor X: Beyond Climate Change“ organisierte das Umweltbundesamt (UBA) zum ersten Mal am 16. September 2009 in Berlin den „Tag der natürlichen Ressourcen“ als Side Event des parallel in Davos stattfindenden World Resources Forum 2009. Diese internationale Plattform tagt ebenfalls zum ersten Mal und versteht sich als Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Gemeinsames Ziel beider Veranstaltungen ist es, den Fokus auf die intelligente, sparsame Nutzung und nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen zu setzen.

Kurs auf nachhaltiges Wirtschaften nehmen

Umweltbundesamt veranstaltet "Tag der natürlichen Ressourcen" Die stetig wachsende Weltbevölkerung und der steigende Pro-Kopf-Verbrauch von Energie und materiellen Gütern fordern ein rasches Umdenken der Wirtschaft, der Politik und der Gesellschaft im Umgang mit natürlichen Ressourcen - also mit erneuerbaren und nicht erneuerbaren Rohstoffen, mit Wasser und Boden. Neben Klimaschutz gehört auch der Ressourcenschutz auf die Agenda der internationalen Umweltpolitik. Unter dem Motto „Factor X: Beyond Climate Change” organisiert das Umweltbundesamt (UBA) zum ersten Mal am 16. September 2009 in Berlin den „Tag der natürlichen Ressourcen” als Side Event des parallel in Davos stattfindenden World Resources Forum 2009. Diese internationale Plattform tagt ebenfalls zum ersten Mal und versteht sich als Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Gemeinsames Ziel beider Veranstaltungen ist es, den Fokus auf die intelligente, sparsame Nutzung und nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen zu setzen. „Knapper werdende Rohstoffe machen Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz zum ökonomischen Gebot der Stunde. Schon heute liegen die Materialkosten im ⁠ verarbeitenden Gewerbe ⁠ im Schnitt bei 40 Prozent, und sie werden steigen”, sagte ⁠ UBA ⁠-Präsident Jochen Flasbarth. „Wie bei der Energieeffizienz sollten wir auch hier Innovationen fördern und die bestehenden Einsparpotenziale ausschöpfen. Das stärkt unsere Wirtschaft und verschafft ihr Wettbewerbsvorteile”, so Flasbarth. Wir entreißen der Erde weit mehr natürliche Rohstoffe, als sie auf Dauer vertragen kann. ⁠ OECD ⁠-Schätzungen zufolge steigt die weltweite Rohstoffentnahme 2020 von 53 Milliarden Tonnen im Jahr 2005 auf 80 Milliarden Tonnen an, da die Menge der produzierten Dienstleistungen und Waren weiter zunehmen wird. Dies bedeutet zugleich einen höheren Flächen-, und Energieverbrauch, begleitet von zusätzlichen Schadstoff- und ⁠ Treibhausgas ⁠-Emissionen. Der Rohstoffverbrauch pro Kopf und Jahr beträgt für Deutschland etwa 60 Tonnen, für die Europäische Union etwa 50 Tonnen. Bereits heute zeichnen sich bei der Versorgung mit seltenen, strategisch wichtigen Metallen wie Platin oder Neodym Knappheiten ab. Eine Reihe von Zukunftstechniken - wie etwa die Elektromobilität - ist auf bestimmte seltene Metalle angewiesen. Platin ist beispielsweise Bestandteil der Brennstoffzelle, Neodym kommt neben Kupfer bei der Herstellung von Hybridfahrzeug-Elektromotoren zum Einsatz. Doch die Industriestaaten gehen nicht nur mit Rohstoffen, sondern auch mit Flächen verschwenderisch um.So beträgt die Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke hierzulande immer noch rund 100 Hektar pro Tag. Damit ist Deutschland von dem in der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie verankerten Ziel, nämlich den Flächenbrauch auf 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, noch weit entfernt. Die Verschwendung unserer natürlichen Ressourcen ist auch das Thema des vom UBA produzierten Kurzfilms "Factor X: Beyond Climate Change - FLOW", der am 16. September in Berlin und in Davos uraufgeführt wird. In eindrücklicher Bildsprache vermittelt der Film die Zusammenhänge globaler Stoffströme und zeigt die Grenzen des konsumorientierten Lebensstils auf. Zahlen und Fakten mahnen den Zuschauer zur Verantwortung - ohne zu demotivieren. Neben der Filmvorführung umfasst das Programm der Berliner Veranstaltung Foto- und Designobjektausstellungen sowie Vorträge und Diskussionen. Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutieren mit Michael Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium, wie wir künftig mit wesentlich weniger Ressourcen auskommen. Zudem stellt sich das bundesweite „Netzwerk Ressourceneffizienz” vor. Vertreter von Nichtregierungsorganisationen machen auf die Fragen der gerechten Verteilung von natürlichen Ressourcen und auf ökologische und soziale Probleme im Zusammenhang mit der Rohstoffgewinnung aufmerksam. Ein weiterer Schwerpunkt des Ressourcentages ist das Produktdesign. Die Besucherinnen und Besucher des „Tages der natürlichen Ressourcen” können live die Diskussionen auf dem parallel in Davos stattfindenden World Resources Forum verfolgen

Model Output Statistics for DAVOS (06784)

DWD’s fully automatic MOSMIX product optimizes and interprets the forecast calculations of the NWP models ICON (DWD) and IFS (ECMWF), combines these and calculates statistically optimized weather forecasts in terms of point forecasts (PFCs). Thus, statistically corrected, updated forecasts for the next ten days are calculated for about 5400 locations around the world. Most forecasting locations are spread over Germany and Europe. MOSMIX forecasts (PFCs) include nearly all common meteorological parameters measured by weather stations. For further information please refer to: [in German: https://www.dwd.de/DE/leistungen/met_verfahren_mosmix/met_verfahren_mosmix.html ] [in English: https://www.dwd.de/EN/ourservices/met_application_mosmix/met_application_mosmix.html ]

Für die Wälder der Zukunft: Was wir jetzt tun müssen

Magdeburg. Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert hat heute im Landtag von Sachsen-Anhalt eine Regierungserklärung zum Thema „Für die Wälder der Zukunft: Was wir jetzt tun müssen“ gehalten. Sie schilderte die aktuelle Schadenssituation aufgrund der Klimakrise und appellierte erneut eindringlich, klimastabile Mischwälder aufzubauen und diese nachhaltig zu bewirtschaften. Darüber hinaus forderte sie, die stoffliche Nutzung von Holz, zum Beispiel beim Bauen, weiter voranzubringen. „Seit 2017 befindet sich die Forstwirtschaft in Sachsen-Anhalt und Deutschland in einer Extremsituation, die niemand erwartet hätte. Diese Extremsituation kam nicht zufällig, sondern ist eine Folge der Klimakrise. In unseren Wäldern müssen großflächige Wiederaufforstungen stattfinden. Dies muss an einen klimastabilen Waldumbau gekoppelt sein. Mehrere Baumarten gemeinsam bilden den klimastabilen Mischwald. Damit wird das Risiko auf mehrere Baumarten verteilt. Das ist die einzig sinnvolle Strategie. Die bisherige Forstwirtschaft und Monokulturen sind gescheitert“, sagte sie. Mit Blick auf Holz als heimischen Rohstoff ergänzte sie: „Der Wald der Zukunft braucht Ideen und Innovationen. Ich bin überzeugt, dass bei der stofflichen Nutzung von Holz noch mehr möglich ist. Weitere Unternehmensansiedlungen könnten gerade dem Strukturwandel im Süden Sachsen-Anhalts große Impulse geben. Wir haben jetzt die einmalige Chance, die Wälder Sachsen-Anhalts zukunftsfest zu machen, damit sie der Klimakrise trotzen können. Dabei sitzen Holzwirtschaft und Ökologie in einem Boot. Der Wald der Zukunft wird am besten nachhaltig bewirtschaftet.“ Es folgt die Rede der Ministerin im Wortlaut. Es gilt das gesprochene Wort. „Seit 2017 befindet sich die Forstwirtschaft in Sachsen-Anhalt und Deutschland in einer Extremsituation, die niemand erwartet hätte. Weder Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, noch Försterinnen und Förster oder auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hatten diese Abfolge von Sommer- und Winterstürmen, von Dauertrockenheit und Schädlingsbefall in dieser Ausprägung vorhersehen können. Und dennoch: Diese Extremsituation kam nicht zufällig, sondern ist eine Folge der Klimakrise, der zweifellos größten Herausforderung der Menschheitsgeschichte. Bereits in den 1970er-/1980er-Jahren machten die ersten Wissenschaftler*innen auf die globalen Klimarisiken aufmerksam. Ab den 1990er-Jahren begann die Politik (Rio, 1992/Kyoto, 1997), mehr halbherzig, darauf zu reagieren. Aber insgesamt war das Thema für viele Menschen weit weg. Denn: Wer konnte schon mit einer nackten Zahl etwas anfangen; die Durchschnittstemperatur ist seit 1881 in Deutschland und Sachsen-Anhalt im Jahresmittel um 1,5 Grad Celsius angestiegen. Das klingt natürlich nicht wirklich bedrohlich, wo doch allein an einem „Normaltag“ die Tagestemperatur um zehn Grad Celsius und mehr schwanken kann. Seit der Sturmserie 2017/2018 und vor allem ab dem Sommer 2018 ist dies – so nicht nur mein Empfinden – anders. Die extreme Trockenheit und Hitze des gesamten Sommerhalbjahrs 2018 wurde von vielen Menschen als bedrohlich wahrgenommen und haben unserer Landwirtschaft schwer zugesetzt. Das Thema ist spätestens seitdem generationsübergreifend in den Familien angekommen. Die Bewegung „Fridays for Future“ eine „Konsequenz“. Der Begriff „Klimawandel“ ist kaum mehr streitig und der Begriff „Klimakrise“ – denn nichts anderes ist es – wurde seitdem immer öfter genannt. Selbst der im Januar 2021 veröffentlichte Weltrisikobericht des Weltwirtschaftsforums (Davos) nennt die Klimakrise (ebenso wie bereits 2020) – trotz der aktuellen Pandemieproblematik – als Hauptrisiko. Und das extreme Sommerhalbjahr 2018, was übrigens den angeblichen Jahrhundertsommer 2003 abgelöst hat, wirkt bis heute fort. Seitdem gab es fast keinen Monat mit normalen Temperaturwerten. Nach 2018 (10,5 Grad Celsius) war 2020 das zweitwärmste (10,4 Grad Celsius) und 2019 das drittwärmste (10,3 Grad Celsius) Jahr seit 1881. Diese nackten Zahlen kommentierten die eher „nüchternen“ Beamtinnen und Beamte des Deutschen Wetterdienstes (DWD, Offenbach) in ihrer Jahresauswertung für 2020: „Das sehr warme Jahr 2020 darf uns nicht kalt lassen. Die wissenschaftlichen Klimafakten des nationalen Wetterdienstes sind alarmierend. Klimaschutz ist das Gebot der Stunde. Wir müssen jetzt handeln." Die hohen Jahresdurchschnittswerte sind aber nur der eine Aspekt. Für unsere Wälder viel problematischer ist die Dauertrockenheit. Schon seit 2011 war außer 2017 jedes Jahr in Deutschland zu trocken. Seit 2018 verschärfte sich die Situation dann abrupt. Das muss uns zu denken geben. Weil bisher gehen die Klimaprognosen davon aus, dass die Niederschlagsmenge im Jahr nicht abnehmen wird. Zwar wurde in den Klimamodellen weniger Regen in der Vegetationszeit prognostiziert, aber die Winterhalbjahre sollten feuchter werden. In den Jahren 2019 und 2020 war dies nicht der Fall, sodass die Defizite aus den Sommerhalbjahren nicht ausgeglichen werden konnten. Für den Wald sind aber die Winterniederschläge extrem wichtig. Im Winter bilden sich die Bodenwasservorräte neu und können Schäden in heißen Sommern vermeiden. So hatten wir in 2018 noch keine Trockenschäden im Wald, erst der Sommer 2019 brachte uns diese Probleme. Die Schäden haben in unserem Bundesland, aber auch in anderen Ländern, ein historisches Ausmaß angenommen. Über alle Waldbesitzarten ist in dem Zeitraum 2018 bis 2020 ein Schadholzumfang von 13 Millionen Festmeter zu verzeichnen. Damit verbunden sind circa 25.000 Hektar Blößen, also Freiflächen, die wieder aufgeforstet werden müssen. Das entspricht rund fünf Prozent der gesamten Waldfläche Sachsen-Anhalts! Damit gehört Sachsen-Anhalt zu den sechs am stärksten betroffenen Bundesländern in Deutschland. Ob es in 2021 weitere Schadenzuwächse geben wird, entscheidet der Witterungsverlauf. November und Dezember 2020 waren abermals viel zu trocken. Der Waldzustandsbericht 2020 weist für die Waldbäume in Sachsen-Anhalt eine mittlere Kronenverlichtung von 25 Prozent aus, nach 26 Prozent in 2019. Das heißt, jedem vierten Baum geht es nicht gut. Die Absterberate ist bei der Baumart Fichte mit 31,1 Prozent besonders hoch. Circa 60 Prozent des gesamten Schadholzumfangs entfallen auf diese Baumart, die durch ihre Monokulturen den Harz prägt. Die gegenwärtige Extremsituation in den Wäldern Sachsen-Anhalts ist aber nicht nur eine Folge der menschengemachten Klimakrise. Vielmehr hat der Mensch auch durch Fehler bei der Baumartenwahl seinen Beitrag zur gegenwärtigen Situation geleistet. Es steht mir nicht zu, dies mit erhobenem Zeigefinger zu kritisieren. Frühere Generationen wussten vieles oft nicht besser. Welche Ahnung von der heutigen Klimakrise hatten die Försterinnen und Förster, Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer im Jahr 1920, als sie die Fichtensetzlinge im Harz in Reihe und Glied gepflanzt haben? Die Antwort ist einfach: Nichts wussten sie von den klimakrisenbedingten Problemen des 21. Jahrhunderts. Andererseits glaube ich, dass die früheren Generationen auch schon damals in Teilen wider besseren Wissens gehandelt haben. So war die Sturm- und Schädlingsanfälligkeit von gleichaltrigen Monokulturen auch vor 100 Jahren nicht unbekannt. Man ging auch damals schon mit Monokulturen ein Stück weit bewusst ins Risiko, um möglichst hohe finanzielle Erträge zu generieren. Vielleicht hat sich das finanziell sogar lange Zeit ausgezahlt, aber durch die Klimakrise (Stürme, Trockenheit, Schädlinge) haben sich die Karten noch mal neu gemischt. Wir sollten, nein, wir müssen aus früheren Fehlern lernen. Dies sind wir nicht in erst Linie uns, sondern vor allem unseren Kindern und Enkeln schuldig. Der Wald der Zukunft benötigt heute breit angelegte Hilfe: Die forstliche Förderung in Sachsen-Anhalt beinhaltet sechs Programme. Hilfen für die Bewältigung der Schäden durch die Extremwetterereignisse und für die anstehenden Waldumbaumaßnahmen bieten insbesondere die beiden 2019 neu gestarteten Richtlinien Waldschutz und Forst. Immer mehr Forstbetriebe haben hierüber eine Förderung erhalten, zum 31.12.2020 waren 15 Millionen Euro ausgezahlt. So viel wie noch nie. Die GAK-Förderung des Bundes mit Kofinanzierung aus dem Land ermöglicht diese langfristige Unterstützung beim Umbau unserer Wälder. Auch in den Jahren (2021), 2022 und 2023 wollen wir für diese beiden zentralen Förderrichtlinien jährlich rund 17 Mio. Euro bereitstellen. Weiterhin fördern wir Waldumweltmaßnahmen wie zum Beispiel die Erhaltung von Altholzbeständen oder Biotopbäumen mit Geldern aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes. Für die Förderperiode 2021 bis 2027 sind hierfür 5,1 Millionen Euro vorgesehen. Der Wald der Zukunft braucht langfristige Unterstützung: Im Jahr 2020 und auch in diesem Jahr standen bzw. stehen in Sachsen-Anhalt zur Unterstützung unserer Waldbesitzenden insgesamt rund 21,5 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung und damit mehr als das Dreifache der Vorjahre. Die Planaufstellungen für den nächsten Doppelhaushalt sind angelaufen. Um den Waldumbau weiter voranzutreiben, werden wir weiterhin investieren müssen – auch mit Mitteln aus dem eigenen Haushalt. Hierfür möchte ich Sie schon jetzt sensibilisieren. Aber finanzielle Hilfen alleine lösen die Probleme in den Wäldern nicht. Wir müssen uns von den Fehlern der Vergangenheit lösen und in der Gegenwart und Zukunft mit den richtigen Baumarten arbeiten. Den Wald der Zukunft müssen wir strategisch aufbauen. Ich bin sicher, dass Sie meine Überzeugung teilen, dass in unseren Wäldern großflächige Wiederaufforstungen stattfinden müssen. Dies muss allerdings an einen klimastabilen Waldumbau gekoppelt sein. Wiederaufforstung bedeutet in der Forstwirtschaft das Anpflanzen von Bäumen, die Beteiligung von Naturverjüngung oder die Aussaat von Samen mit dem Ziel einer Bewaldung. Dabei stellt sich die große Frage, welche Baumarten die Baumarten der Zukunft sind. Um es vorwegzunehmen: Genau wissen wir es nicht. Die Forstwissenschaft erforscht deshalb, welche Baumarten mit höheren Temperaturen und weniger Niederschlag besser zurechtkommen und welche nicht. Die Baumart der Zukunft wird nur noch an wenigen Standorten die Fichte sein. Bekannt ist schon länger, dass die Fichte im Tiefland und in den unteren und mittleren Lagen der Mittelgebirge keine Zukunft hat. Die Fichte war ursprünglich auch nur in den höheren Lagen der Mittelgebirge verbreitet und erst der Mensch hat sie quasi „falsch verpflanzt“, um möglichst hohe Erträge zu erzielen. Das Ergebnis lässt sich im Harz eindrucksvoll beobachten. Die Baumarten der Zukunft stehen nicht allein: Diversifizierung ist das Stichwort, mehrere Baumarten gemeinsam bilden den klimastabilen Mischwald. Damit wird das Risiko auf mehrere Baumarten verteilt. Das ist die einzig sinnvolle Strategie. Die bisherige Forstwirtschaft und Monokulturen sind gescheitert. Auch wenn noch nicht alle wissenschaftliche Fragen geklärt sind, haben wir bereits eine gute Orientierung und verfügen über eine Waldbaustrategie. Die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt hat Modelle entwickelt, die die Leistungsfähigkeit der Baumarten auf bestimmten Standorten einschätzte. In einer Broschüre sind alle Ergebnisse zusammengefasst und leicht verständlich dargestellt. So findet sich für jeden Standort die passende Hauptbaumart mit passenden weiteren Baumarten. Diese Unterstützung bei der Waldbaustrategie stellt eine wissenschaftlich abgesicherte Entscheidungsgrundlage dar, auch für künftige Fördermaßnahmen des Landes. Darüber hinaus ist die Beschaffung von hochqualitativem Saatgut von großer Bedeutung. Gegenwärtig verfügt Sachsen-Anhalt über Samenplantagen von rund 87 Hektar in den unterschiedlichen Qualitätskategorien einschließlich der gebietsheimischen Gehölze. Unser Ziel bis 2025 ist es, den heimischen Pflanzenmarkt für alle Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer im Land Sachsen-Anhalt zu versorgen. Der Wald der Zukunft braucht heimisches Saatgut: Um die Wiederaufforstung zu sichern, werden etwa 20 Hektar an Samenplantagen in den nächsten Jahren hinzukommen. In 2019 und 2020 wurden bereits zwei Samenplantagen der Baumart Traubeneiche unter wissenschaftlicher Begleitung der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt angelegt. Der Wald der Zukunft braucht viel Pflege in der Kinderstube: Durch die zunehmende Frühjahrs- und Sommertrockenheit ist die Anwachswahrscheinlichkeit bei Jungbäumen je nach Standort deutlich reduziert. Junge Bäume haben in den ersten zwei bis drei Jahren, teilweise sogar in den ersten zehn Jahren ein hohes Risiko, in langfristigen Trockenperioden einzugehen. Daher muss an manchen Standorten zwei Mal oder öfter nachgepflanzt werden. Darauf stellen wir uns ein, indem wir in unseren Programmen auch das Nachpflanzen fördern. Auch verstärkte Containerpflanzungen (wurzelschonend) oder gar professionelle Gießtechnik können trotz der Mehrkosten lokal eine sinnvolle Lösung sein. Der Wald der Zukunft gefällt auch dem Wild: Der Wildverbiss durch Reh- und Rotwild ist ein Problem. Grundsätzlich ist dies bereits seit vielen Jahren (und nicht erst seit 2018) ein Thema, weswegen Neuanpflanzungen und Naturverjüngung großflächig per Drahtzaun oder per Einzelverdrahtung geschützt werden. Dieser Aufwand erhöht ebenfalls die Kosten erheblich und ist auch ökologisch nachteilig, weil ganze Waldflächen dem Wild als Nahrung- und Wanderungsraum entzogen werden. Eines ist gewiss: Ohne die Unterstützung und den festen Willen der Verantwortlichen in der Fläche, dazu zählen neben den Grundeigentümern unsere rund 12.000 Jägerinnen und Jäger in Sachsen-Anhalt, werden wir es schwer haben, unsere wald- und umweltpolitischen Zielstellungen der kommenden Jahre zu erreichen. Aus heutiger Sicht setze ich auf die Weiterentwicklung des Jagdrechts – zunächst auf Bundesebene durch die Novellierung des Bundesjagdgesetzes – und vertraue gleichzeitig auf die Unterstützung des Landesjagdverbandes. Insgesamt gehen wir davon aus, dass das Waldbrandrisiko im Kontext der Klimakrise in den nächsten Jahrzehnten steigen wird, auch wenn dies bei uns in den letzten beiden Jahren nicht so war. Neben gut ausgestatteten Feuerwehreinsatzkräften ist vor allem die Erhöhung der Laubholzanteile die zentrale Stellschraube, um die Waldbrandgefahr zu reduzieren. Zur frühen Erkennung von Waldbränden wurde die Überwachung mit Kameras modernisiert. Um die Waldbrandbekämpfung zu verbessern, fördern wir den Wegebau und den Brunnenbau im Wald. Darüber hinaus stimmt sich das Landeszentrum Wald eng mit den Feuerwehren vor Ort ab und erstellt Waldbrandeinsatzkarten für die Wälder. Die von mir bisher angesprochenen Herausforderungen müssen unter sehr schwierigen Rahmenbedingungen angegangen werden. Seit nun drei Jahren sind alle Forstleute, Waldbesitzende und Forstunternehmerinnen und -unternehmer im Ausnahmezustand und arbeiten an der Belastungsgrenze. Die reinen Waldschäden sind das eine, aber mindestens im gleichen Maße problematisch sind die geringen Holzpreise durch das Überangebot. Der Holzpreis ist in allen Sortimenten um bis zu zwei Drittel eingebrochen. Ausnahmen sind hochwertige Laubhölzer. Die privaten, kommunalen und staatlichen Betriebe müssen mit unplanmäßiger Betriebsführung, Zuwachsverlusten und höheren Aufarbeitungskosten umgehen. Dazu kommt ein außerordentlicher Verschleiß an Gerät und Wegen durch den hohen Maschineneinsatz. Oft hat der Erlös in den Nadelhölzern nicht einmal mehr die Werbungs- geschweige die Holzlagerkosten decken können. Und da der Holzverkauf die hauptsächliche Einnahmequelle darstellt, wären ohne Hilfe von außen die Wiederaufforstungen und der Waldumbau gefährdet. Der Wald der Zukunft ist ein unerlässlicher Baustein im Ökosystem. Der Wald der Zukunft ist Lebensraum für bisweilen sehr seltene Pflanzen und Tiere, er dient als Wasserspeicher, Luftfilter und CO2-Speicher. Nicht zuletzt dient der Wald der Zukunft natürlich der Erholung und auch dem möglichst naturnahen Tourismus. Deshalb bin ich überzeugt, dass der Landesforstbetrieb den richtigen Weg in die Zukunft eingeschlagen hat, indem er seine Arbeit an Klimaschutz und Artenreichtum ausrichtet. Es ist aus meiner Sicht sinnvoll, die Reviere des LFB zu verkleinern und den gesamten Landeswald schrittweise der FSC-Zertifizierung zu unterziehen. Gerade FSC-Zertifizierungen besitzen gegenüber anderen Zertifizierungen einen höheren Standard. FSC-Zertifizierungen erfolgen umweltgerecht, sind sozial förderlich und für ein zertifiziertes Unternehmen wirtschaftlich tragfähig. Der Wald der Zukunft wird zu einem Teil Wildnisgebiet sein. 8,4 Prozent des Landeswaldes sind schon Wildnisgebiet. Hier ist die Natur sich selbst überlassen. Hier haben Pflanzen und Tiere freien Raum ohne menschliche Eingriffe. Man kann von Reallaboren des Naturschutzes sprechen, die zugleich auch wertvolle Hinweise für die nachhaltige Holzwirtschaft in Wirtschaftswäldern geben können. Ich gehe davon aus, dass wir das 10-Prozent-Ziel noch in der laufen Legislaturperiode erreichen. Damit leistet Sachsen-Anhalt einen wichtigen Beitrag, um die Artenvielfalt zu erhalten und seltene Arten zu schützen. Der Wald der Zukunft hat starke Partner in der Wirtschaft. Auch wenn zehn Prozent der Flächen dem Naturschutz vorbehalten sind, 90 Prozent werden aktiv bewirtschaftet! Holz ist ein wertvoller nachhaltiger Rohstoff, den wir sehr vielfältig einsetzen können. In der stofflichen Nutzung bleibt das CO2 gebunden. Wir haben hier noch viel Luft nach oben. Zum Beispiel beim Bauen mit ökologischen Baustoffen. Der Holzbau liegt mir als Klima-Ministerin sehr am Herzen. Der Punkt wurde auch als eigene Maßnahme in das Klima- und Energiekonzept Sachsen-Anhalt integriert. Natürlich ist Holz der historische Baustoff schlechthin, wobei Sachsen-Anhalt zudem auch ein klassisches Lehmbauland ist. Im 20. Jahrhundert ist die Holzbautradition durch die Moderne in der Architektur etwas aus dem Blick geraten. Von daher kann ich dem Vorstoß von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine am klimaschutzorientierte „neue Europäische Bauhaus-Bewegung“ anzustoßen, viel abgewinnen. Herr Kollege Robra hat im Oktober letzten Jahres ebenfalls bereits seine Unterstützung zugesagt. Eine an Klimaschutz und Nachhaltigkeit orientierte Bewegung „Bauhaus 2.0“ wäre eine großartige Chance, die Bauhaustradition Sachsen-Anhalts für das Bauen der Zukunft zu nutzen. Dabei können Häuser zu großen Teilen – nicht nur Dachstühle – aus Holz gebaut werden. Auch mehrgeschossig, wie beispielhaft unsere Weltkulturerbestadt Quedlinburg zeigt. Dank moderner Technik gibt es weltweit auch bereits Holzbauprojekte bei Hochhäusern. Daher war sich die Regierungskoalition bei der Novellierung der Bauordnung im letzten Jahr auch einig, dass die Potentiale beim Holzbau gefördert werden müssen, auch bei mehrgeschossigen Bauten. Die Anforderungen an den Brandschutz wurden bei der Bauordnungsnovelle angepasst. Ich hoffe sehr, dass die Novellierung einigen Holzbauprojekten einen Schub geben wird. Dies gilt aber nicht nur vorwiegend für Einfamilienhausprojekte, sondern eröffnet auch bei der Quartierverdichtung neue Potentiale. So kann der eher leichte Baustoff Holz bei Dachaufbauten auf Bestandsbauten statische Hürden überwinden. Ich kann nur alle Bauherrinnen und Architektinnen dazu aufrufen, über möglichst hohe Holzanteile im Rahmen ihrer Bauprojekte nachzudenken. Damit fördern sie im Idealfall die heimische Holzwirtschaft und tun auf jeden Fall viel Gutes für den Klimaschutz. Auch in der Industrie gibt es Absatzpotentiale für Waldbesitzende. Ich möchte hier allen voran auf das finnische Unternehmen UPM verweisen, welches sich im letzten Jahr im industriellen Herz Sachsen-Anhalts – in Leuna – angesiedelt hat (550 Mio. Euro investiert) und innovative Biochemikalien auf Laubholzbasis produzieren wird. Die Ansiedlung von UPM passt zu unserer Waldumbaustrategie. So hat der Landesforstbetrieb im Oktober 2020 mit UPM einen Rahmenvertrag zur Belieferung mit Buchen-Industrieholz unterzeichnet. Dabei handelt es sich um Durchforstungsholz, welches auf dem Holzmarkt schwer oder nur zu geringen Preisen verkaufsfähig ist. Die Buche ist zudem ein wichtiger Baum beim Waldumbau in Sachsen-Anhalt. Der Wald der Zukunft braucht Ideen und Innovationen. Ich bin überzeugt, dass bei der stofflichen Nutzung von Holz noch mehr möglich ist. Weitere Unternehmensansiedlungen könnten gerade dem Strukturwandel im Süden Sachsen-Anhalts große Impulse geben. Um dem gesamten Thema moderne Holznutzung und Strukturwandel noch mehr Schwung zu geben, haben das MULE und der Landkreis Mansfeld-Südharz im Dezember eine Absichtserklärung zur Schaffung eines Innovationshubs „Zukunft Holz und Klima“ unterzeichnet. Finanziert werden soll das aus Strukturwandelgeldern. Ziel des Innovationshubs ist die Vernetzung mit bereits vorhandenen Informationsclustern im Fachgebiet Holz und angrenzenden Bereichen. Es sollen Projekte zu Forschung und Entwicklung mit regionalen Forschungsinstituten, zur Aus- und Weiterbildung sowie zur Verfahrens-, Produkt- und Konzeptentwicklung rund ums Thema Holz umgesetzt werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf nachhaltigen und klimaneutralen Systemen. Die durch die Extremwetterereignisse der letzten drei Jahre verursachten Waldschäden in Deutschland und in Sachsen-Anhalt haben ein historisches Ausmaß eingenommen. Die Beseitigung der Schäden bedarf erheblicher gesellschaftlicher und privater Anstrengungen. Der Wald der Zukunft braucht uns und unser vorausschauendes Handeln. Wir haben jetzt die einmalige Chance, die Wälder Sachsen-Anhalts zukunftsfest zu machen, damit sie der Klimakrise trotzen können. Dabei sitzen Holzwirtschaft und Ökologie in einem Boot. Monokulturen mögen in der Vergangenheit zeitweilig finanzielle Vorteile gebracht haben, aber sie sind immer anfälliger für Schäden bis hin zum Totalverlust. Zukunftsfähig ist allein der eingeschlagene Weg des Waldumbaus. Durch die Mehrbaumartenstrategie werden die Risiken für Waldbesitzende überhaupt erst wieder kalkulierbar. Der Wald der Zukunft wird am besten nachhaltig bewirtschaftet. Wenn sich an der wirklich nachhaltigen Dauerwaldbewirtschaftung orientiert wird, werden auch die Kinder und Kindeskinder der jetzigen Waldbesitzergeneration eine Perspektive haben. Nur mehrschichtig aufgebaute Mischwälder haben eine reale Chance, in der Klimakrise zu bestehen. Wir können jetzt sehr viel gestalten. Gehen wir es gemeinsam an. Dann hat unser Wald eine Zukunft.“ Weiterführende Informationen zum Thema Zukunft der Wälder: https://mule.sachsen-anhalt.de/landwirtschaft/forst/zukunft-des-waldes/ Impressum: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Leipziger Str. 58 39112 Magdeburg Tel: +49 391 567-1950 Fax: +49 391 567-1964 E-Mail: PR@mule.sachsen-anhalt.de Facebook: Umwelt.LSA Twitter: UmweltLSA YouTube: Umwelt_LSA Instagram: Umwelt.LSA

Wie wirken Lawinen auf die Natur?

Das Projekt "Wie wirken Lawinen auf die Natur?" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft durchgeführt. Obwohl Lawinenbahnen nur einen relativ kleinen Anteil an der Landschaft haben, beeinflussen sie die Vielfalt und Dynamik von Gebirgslandschaften. Weil die Zahl der Lawinenverbauungen in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen hat, ist zu befürchten, dass das Unterdrücken von Lawinen die Strukturen von Gebirgslandschaften in den Europäischen Alpen stark verändern kann. In einem Projekt der Eidg. Forschungsanstalt WSL wurde über mehrere Jahre die Wirkung von Lawinen auf beziehungsweise die Bedeutung ausbleibender Lawinen für die Biodiversität, die Waldstrukturen und die Landschaftsmuster untersucht. Die Zerstörungskraft der Lawinen weist für die Natur auch positive Aspekte auf. Sie schafft Standortbedingungen, die einer ganzen Reihe von Pflanzen überhaupt erst das Überleben ermöglichen. Grosse, dominierende Bäume werden von Lawinen umgeknickt. Als Folge erreicht in Lawinenzügen viel mehr Licht den Boden als im angrenzenden Wald. Auch Wasser und Nährstoffe sind reichlicher vorhanden. Und die mechanische Belastung durch die Lawinen ist für kleine Pflanzen gering: Die Schneedecke schützt sie, oder sie sind (noch) elastisch genug, um sich den Schneemassen zu beugen. Je häufiger in einem Lawinenzug die Lawinen niedergehen, desto artenreicher und diverser ist die Vegetation. Lawinenzüge, in denen jährlich Lawinen zu Tale stürzen, beherbergen rund dreimal mehr Arten als der angrenzende Wald. Erstaunlicherweise profitieren nicht nur Pionierpflanzen. Diese sind nur dann stark vertreten, wenn in den letzten Jahren Wald zerstört wurde. In den anderen Lawinenzügen fühlen sich konkurrenzstarke, mehrjährige Pflanzen wohl. Das zeigt, dass trotz häufiger Störungen relativ stabile Verhältnisse herrschen. Da die mechanische Belastung im Zentrum der Lawinenzüge größer ist, da kleinere Niedergänge nicht den ganzen Lawinenzug betreffen und da an den einen Stellen Schnee mitgerissen, an anderen abgelagert wird, herrschen auf engem Raum unterschiedlichste Umweltbedingungen. Die bio logische Vielfalt ist entsprechend groß. Viele verschiedene Arten und Gesellschaften finden passende Lebensbedingungen: die typische Lawinenpflanze gibt es nicht. Die Anzahl Pflanzenarten in verbauten und unverbauten Lawinenzügen ist zwar gleich groß, hingegen unterscheidet sich deren Artenzusammensetzung: In verbauten Lawinenzügen deuten die ökologischen Zeigerwerte der Pflanzen auf eine geringere Vielfalt von Kleinlebensräumen hin. Zudem ist die Anzahl alpiner Arten dort kleiner als in unverbauten Lawinenzügen. Die Unterdrückung von Lawinen beeinflusst zudem die Landschaftsstruktur. Ein Vergleich zwischen den Jahren 1950 und 2000 in der Landschaft Davos zeigt, dass der Wald ohne Lawinen zunimmt und die Waldstruktur homogener wird. Dies dürfte einerseits auf die veränderte Landnutzung, andererseits auch auf die veränderte Lawinenaktivität zurückzuführen sein. In Zukunft werden offene Waldhabitate in Bergregionen durch Klimaerwärmung und Nutzungswandel vermutlich weiter zurückgehen.

Netz zur Ueberwachung von atmosphaerischen Luftverunreinigungen BAPMON (Background Air Pollution Monitoring Network)

Das Projekt "Netz zur Ueberwachung von atmosphaerischen Luftverunreinigungen BAPMON (Background Air Pollution Monitoring Network)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Organisation meteorologique mondiale, RDP-ENV (Division de l'environnement) durchgeführt. Voir le rapport sur la situation de reseau BAPMoN pour 1983. Quelques nouvelles stations ont ete ajoutees (pas en Suisse). La station suisse du Jungfraujoch a ete reconnue appropriee pour effectuer le re-calibrage routinier des photometres solaires utilises dans d'autres pays. Cette proposition a ete faite lors d'une recente reunion d'experts sur la turbidite sous la presidence de M. Froehlich, Davos. (FRA)

Pollengehalt der Luft in der Bundesrepublik Deutschland

Das Projekt "Pollengehalt der Luft in der Bundesrepublik Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Institut für Botanik und Mikrobiologie, Lehrstuhl für Botanik durchgeführt. Im Rahmen einer auch von Frau Dr. Erika Stix betreuten Dissertation untersuchte Herr Reinhard Wachter folgende Hauptfragen des Pollenvorkommens von Artemisia, Plantago und Rumex in Mitteleuropa: 1. Biologische Voraussetzung fuer die Pollenverbreitung der Arten dieser 3 Gattungen. 2. Die jahreszeitlichen Konzentrationsschwankungen der Pollen in der Luft. 3. Die tageszeitlichen Schwankungen. Dabei wurden die Messungen an 11 Messstellen durchgefuehrt: Helgoland, Westerland, Langenbruegge, Gelsenkirchen, Deuselbach, Darmstadt, Mannheim, Schauinsland, Muenchen, Brotjacklriegel, Davos.

Teilprojekt 5

Das Projekt "Teilprojekt 5" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerisches Landesamt für Umwelt durchgeführt. Mithilfe der Non- und Suspected-Target Analytik lassen sich bislang unbekannte Stoffe im Wasser identifizieren und einer Risikobewertung zugänglich machen. Eine besondere Herausforderung ist die effiziente Nutzung der Methodik zur Strukturaufklärung und eindeutigen Stoffzuordnung. Ziel des Projektes ist es, die Effizienz und Vergleichbarkeit der Non-Target Analytik zu steigern. Dazu werden die in RiSKWa entstandenen Werkzeuge gebündelt, methodische Qualitätsanforderungen definiert sowie die Vorgehensweise und Methoden standardisiert. Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) übernimmt in diesem Verbundprojekt im Rahmen des Arbeitspakets 3 die Optimierung und Sicherstellung der Datenqualität der beiden Datenbanken STOFF-IDENT und DAIOS. Folgende Arbeiten sind am LfU geplant: - Manuelle Korrektur der durch automatische Fehlererkennung in STOFF-IDENT gefundenen Unstimmigkeiten -Überprüfung der Datenqualität in DAIOS - Einlesen weiterer Datensätze in STOFF-IDENT und DAIOS (literaturbeschriebene Nachweise, Stofflisten anderer Labore, z.B. NORMAN-Konsortium) -Überprüfung der Datenqualität bei der praktischen Anwendung von STOFF-IDENT und DAIOS; Feststellung und Behebung von Qualitätsmängeln - Konzeption eines effizienten Datenqualitätsmanagementsystems.

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