ORBiDANSE zielt auf einen Quantensprung in der 'Big Data Analytics' auf massiven raum-zeitlichen Erdbeobachtungsdaten: anstelle eines reinen Downloads der akquirierten Bilder empfängt der Satellit Prozessierungsanfragen, bearbeitet sie an Bord und liefert nur das Ergebnis zurück. Dies bringt mehrere Vorteile: - eine völlig neue Dienstequalität: Nutzeranfragen können direkt 'vor Ort' beantwortet werden; - eine bessere Bandbreitennutzung - es werden nur Daten zum Boden übertragen, welche der Nutzer wirklich benötigt; - der Satellit wird eingebunden in eine Dienste-Föderation von Datenzentren, in welcher jede Anfrage automatisch an die 'zuständigen' Server verteilt wird; - bei Bedarf können neue Daten akquiriert werden, wenn die Anfrage dies erfordert; - Demokratisierung des Datenzugangs: jeder Nutzer kann jede Frage jederzeit stellen. Um diesen Mehrwert für künftige Missionen zu demonstrieren, wird mithilfe innovativer Big Data Technologie der experimentelle ES-Satellit OPS-SAT zu einem Online-Datenbank-Server ausgerüstet. Die Anfragesprache ist in dem vollständig in Deutschland entwickelten Array-Datenbanksystem rasdaman implementiert, im praktischen Einsatz bewährt und international standardisiert. In ORBiDANSE soll OPS-SAT mit den o.g. Zentren sowie weiteren vernetzt werden. AP1: Projektmanagement AP2: Portierung von rasdaman auf Mikro-Architekturen AP3: Portierung von rasdaman auf die OPS-SAT Zielarchitektur AP4: In-Orbit Experimente AP5: Evaluierung AP6: Öffentlichkeitsarbeit Die detaillierte Aufschlüsselung und Erläuterung findet sich im beigefügten Antrag.
Das heutige Planungsverständnis in Deutschland basiert auf einem allgemeinen Wandel zu einem kooperativen Staatsverständnis, der in den Politikwissenschaften unter dem Begriff 'Governance' diskutiert wird. Dabei geht es vorrangig um die Suche nach kooperativen Steuerungsformen unter den Anforderungen von Komplexität und Unsicherheit. Aktuelle politische Dokumente, insbesondere auf europäischer Ebene deuten daraufhin, dass partizipativen Verfahren in diesem Kontext ein hoher Stellenwert eingeräumt wird. Das Projekt geht der Frage nach, welchen tatsächlichen Beitrag partizipative Verfahren zum Management raumbezogener Planungsprozesse leisten bzw. leisten können. Als Beispiel herangezogen wird die Planung von Hochwasserrückhalteräumen am Rhein. Diese häufig sehr konfliktbehafteten Planungsprozesse bieten eine gute Möglichkeit, unterschiedliche Ansätze des Einsatzes partizipativer Verfahren zu betrachten. Ziel der Arbeit ist es damit, (1) die Wirkung partizipativer Prozesse auf Verlauf und Ergebnis der Planung von Hochwasserrückhalteräumen zu erörtern. Dabei liegt der Arbeit ein normativer Ansatz zugrunde, der Partizipation als Mittel zur Demokratisierung einer Gesellschaft sowie zur Legitimations- und Effizienzsteigerung von Entscheidungsprozessen versteht. (2) Die in dieser Arbeit angestrebte Weiterentwicklung von Evaluierungskriterien für Beteiligungsprozesse orientiert sich an dieser Sichtweise. (3) Aufbauend auf der Analyse von vier Fallbeispielen entlang des deutschen Rheines (Baden-Württemberg: Kulturwehr Breisach, Rheinland-Pfalz: Ingelheim, Hessen: Trebur, Nordrhein-Westfalen: Köln-Porz-Langel/Niederkassel) werden abschließend Empfehlungen für die Gestaltung von Beteiligungsprozessen im Kontext der Planung von Hochwasserrückhalteräumen abgeleitet. Die Arbeit basiert auf Methoden der qualitativen Sozialforschung (Dokumentenanalyse, problemzentrierte Experteninterviews, Fokusgruppendiskussion). Das Promotionsvorhaben baut auf der Erarbeitung von Erfolgsfaktoren der Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen des Verbundprojektes FOWARA ('Problems in the realisation of forested water retention areas: natural and social scientific studies in the river Rhine catchment, www.fowara.org, 2003-2006) auf.
Anhand von Fallstudien zu drei Regionen (Moskau, Westkaukasus, Baikal) beschäftigt sich das Projekt in einem ersten Schritt mit den Instrumenten der Umweltfolgenabschätzung und -bewältigung in der russischen Föderation unter dem Aspekt der Öffentlichkeitsbeteiligung als Indikator für den Stand der Demokratisierung in Entscheidungsprozessen. Anschließend wird in einem zweiten Schritt nach den Möglichkeiten einer Harmonisierung der russischen Instrumente mit den Standards in der Europäischen Union gefragt.