Ziele des Projekts sind es, die Ausformung und den Wandel der historischen Kulturlandschaft in verschiedenen Räumen vergleichend zu rekonstruieren, zu interpretieren und dabei noch erkennbaren Einflüsse menschlicher Landnutzungen zu dokumentieren und soziokulturelle Einflüsse auf Entwicklung der Kulturlandschaft zu erfassen. Ziele des Projekts sind es, im ersten Schritt die Ausformung und den Wandel der historischen Kulturlandschaft in verschiedenen Räumen des Schwarzwaldes sowie im Mittelgebirgsraum Japans vergleichend zu rekonstruieren, zu interpretieren und dabei (noch) erkennbare Einflüsse menschlicher Landnutzungen im Gelände als kulturelles Erbe zu dokumentieren. Durch dieses Projekt soll ein Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft und ihrer Elemente geleistet werden. Im zweiten Schritt wird eine Untersuchung der soziokulturellen Bedürfnisse der Bevölkerung und der interessierten Stakeholder in der Kulturlandschaft durchgeführt. Diese beiden Schritte sollen zusammengeführt werden, so dass ausgehend von der gewachsenen Kulturlandschaft Szenarien für die zukünftige Entwicklung der Kulturlandschaft in den Untersuchungsgebieten entwickelt werden können. Als Untersuchungsgebiete der Arbeit werden drei Orte ausgewählt; zwei im Schwarzwald und einer in Japan, zum einen im Schwarzwald das Terrain der Gemeinde Fröhnd im Wiesental (Südschwarzwald) und das Gebiet des Stadtteils Yach im Elztal (mittlerer Schwarzwald), zum anderen das Gebiet der Gemarkung Isarigami der Gemeinde Kami-cho in der Hyogo-Präfektur (Japan). Methodisch sollen diese Zielsetzungen durch eine historisch orientierte Landschaftsanalyse auf der Basis von Geländeaufnahmen mit Unterstützung von historischen Karten und schriftlichen Quellen und durch eine Untersuchung sozio-kultureller Aspekte mit Hilfe von Methoden der empirischen Sozialforschung erreicht werden. Für die Datenverarbeitung der Landschafts-, Literatur- sowie der sozio-kulturellen Analyse wird auf geographische Informationsinstrumente (GIS) zurückgegriffen. Darüber hinaus werden im Rahmen der Dokumentation graphische Darstellungen historisch bedeutsamer Kulturlandschaftselemente (z.B. Weidbuchen, Steinmauer, Terrassen usw.) angefertigt.
Das Vorhaben verfolgt vier übergreifende Zielsetzungen. Zum einen sollen Ernährungssicherungsanalysen in ausgewählten ländlichen Räumen in bürgerkriegsbetroffenen Dörfern der Ostprovinz von Sri Lanka durchgeführt werden. Es wird sich um Nahrungssystemanalysen im Sinne einer Zusammenschau der Aspekte von Nahrungsmittelproduktion, Nahrungsmittelverteilung und Nahrungsmittelkonsum handeln. Zum zweiten soll dabei versucht werden, systematisch Aspekte von Ernährungssicherungsforschung und Konfliktforschung zusammenzuführen. Zum dritten soll das Vorhaben einen empirischen Beitrag zur aktuellen entwicklungspolitischen Diskussion über Krisenprävention und Konfliktbearbeitung leisten. Viertens sollen schließlich durch den Einsatz von Dozenten der Universität Colombo in der Eastern Province von Sri Lanka und durch die systematische Einbeziehung und Förderung von Nachwuchswissenschaftlern der Eastern University von Sri Lanka im Bereich der empirischen Sozialforschung und speziell der Ernährungssicherungs- und Konfliktanalyse die Forschungskapazitäten und die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit dieser Einrichtung gestärkt werden.
Der Klimawandel hat einen schädlichen Einfluss auf die physischen und sozioökonomischen Systeme, die für das Wohlergehen von gefährdeten Gruppen in hochwassergefährdeten und wasserunsicheren Regionen weltweit von entscheidender Bedeutung sind. Die wachsende Komplexität und Unvorhersehbarkeit der Wasserflussregime, -menge und -qualität von Flusssystemen durch den Klimawandel beeinflusst die Menschen flussaufwärts und flussabwärts. Derzeit besteht eine Lücke in den Möglichkeiten, wissenschaftliches Wissen über die physischen Auswirkungen des Klimawandels, gemessen durch Werkzeuge und Modellierungsfortschritte, mit dem lokalen Wissen gefährdeter Gemeinschaften über die verfügbaren und erfolgreichen Anpassungs- und Minderungsoptionen zu verknüpfen. Ein Teil dieser Lücke liegt in der aktivierten Bias-Intervention. Darüber hinaus wurde diese Wissenslücke noch nicht in die sozioökonomischen Systeme integriert, die ortsbezogene Maßnahmen zur Klimaminderung und -anpassung, insbesondere in gefährdeten Gemeinschaften, bestimmen. Viele gefährdete Gemeinschaften, wie indigene, küstennahe, städtische ältere und jüngere Bevölkerungsgruppen sowie jene flussabwärts von Minenschließungen, kämpfen um Wassersicherheit, was im Allgemeinen bedeutet, dass sie zur richtigen Zeit und am richtigen Ort die richtige Menge Wasser von ausreichender Qualität benötigen. Das Ziel dieser Zusammenarbeit besteht darin, Design Thinking Workshops, die von Bias- und Inklusionsexperten moderiert werden, zu nutzen, um Anpassungs- und Minderungsoptionen auf der Grundlage relevanter ortsbezogener Klimawandelszenarien zu entwickeln. Die Szenarien und Minderungsoptionen werden Handlungspunkte in angewandten Theaterproduktionen sein, bei denen das Publikum über bevorzugte Maßnahmen entscheidet und somit das Ergebnis des Stücks bestimmt. Design Thinking nutzt das Wissen und die Einsichten von Nutzern eines Dienstes, um Lösungen für ein Problem zu prototypisieren und umfasst in der Regel drei Phasen: Inspiration (Empathie und Definition), Ideation (Prototyp und Zusammenarbeit) und Implementierung (Test und Auslieferung). Die Kombination von Design Thinking, angewandtem Theater, Natur- und Klimawissenschaft mit gesellschaftlich engagierten Forschern wird vier neuartige Tournee-Stücke in wasserunsicheren Regionen hervorbringen. Unsere Design Thinking Workshops und die Stücke werden mit sozialwissenschaftlichen Werkzeugen durchgeführt, um das gemeinsame Erzeugen von neuem Wissen, wie maßgeschneiderte Szenarien und ortsbezogene Anpassungs- und Minderungsoptionen, zu erfassen, zu analysieren und zu verbessern, das dann mit politischen Entscheidungsträgern in jeder Region geteilt wird. Das angewandte Theater wird das Publikum in Entscheidungsräume führen, in denen sie eine Reihe von lokal relevanten Optionen für Minderung und Anpassung in Erwägung ziehen, um die Wassersicherheit in ihren lokalen Einzugsgebieten zu erhöhen.
Ökosystemleistungen werden als die Beträge definiert, die Menschen aus der Natur beziehen, Versorgungs-, Kulturelle-, sowie Regulierungsleistungen. Wir konnten in früheren Untersuchungen zeigen, dass die meisten Ökosystemdienstleistungen durch eine Kombination von natürlichem und anthropogenem (d.h. Human-, Sozial-, Technologie- und Finanzkapital) Kapital koproduziert werden. Das Verständnis der relativen Bedeutung des Natur- und Human-Kapitals für die Bereitstellung von Ökosystemleistungen stellt eine der wichtigsten Herausforderungen in der Forschung zu Ökosystemleistungen, um die nachhaltige und distributiv faire Bereitstellung von Leistungen der Natur sichern zu können. In dem beantragten Projekt soll untersucht werden, wie sich die zunehmende Intensivierung des Landmanagements und die Substitution von Naturkapital durch menschliches, soziales, technologisches oder finanzielles Kapital auf (i) die nachhaltige Bereitstellung verschiedener Ökosystemleistungen, (ii) die Verteilung dieser Leistungen auf verschiedene Interessengruppen und über räumliche Skalen hinweg in Bezug auf Nutzung und Nachfrage sowie (iii) die Governance von Ökosystemleistungen und die proportionale Anteile von Human- und Naturkapital für die Leistungsbereitstellung auswirkt.ESuDis ist in drei Work Packages (WPs) unterteilt. WP1 widmet sich der Organisation und Koordination des Projekts (Tasks 1.1-1.3) und der Synthese der Ergebnisse (Task 1.4). WP2 untersucht die Zusammenhänge zwischen der zunehmenden Substitution von Naturkapital bei der Bereitstellung von Ökosystemleistungen (Task 2.1) und bei der Nutzung und Nachfrage durch verschiedene Interessengruppen (Task 2.2), um deren Auswirkungen auf die Verteilung von Ökosystemleistungen auf verschiedenen räumliche Skalen zu verstehen (Task 2.3). WP3 zielt darauf ab, aufzuzeigen, wie sich verschiedene Governance-Regime von Ökosystemleistungen auf die Kapital-Koproduktion auswirken (Task 3.1), wie die Beziehungen zwischen den Stakeholdern den Fluss von Ökosystemleistungen ermöglichen (Task 3.2), und wie sich die Konfiguration der Governance von Ökosystemleistungen auf verschiedenen räumlichen Skalen auf die (un-)faire Verteilung der Leistungen unter den Nutzern auswirkt (Task 3.3). Unser interdisziplinäres Forschungsprojekt wird dazu beitragen, den neuen Rahmen der Biodiversitäts-Exploratorien in die Praxis umzusetzen, der um zusätzliche Treiber für die Auswirkungen der Landnutzung auf die Biodiversität und die Ökosystemleistungen und deren Folgen für das sozial-ökologische System erweitert wurde. Auf diese Weise wird unser Forschungsprojekt den Biodiversitäts-Exploratorien einen neuen Aspekt verleihen, indem wir durch Auswertung vorhandener biophysikalischer Daten zusammen mit Sozialerhebungen, statistische Modellierung und sozialen Netzwerk Analysen um die Interaktion von Natur- und anthropogenes Kapital in sozial-ökologischen System für die langfristige Bereitstellung von Ökosystemleistungen erforschen zu verstehen.
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