Das Projekt "Mechanisch/thermische Entwaesserung von Rohbraunkohle" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Dortmund, Fachbereich Chemietechnik, Lehrstuhl für Energieprozesstechnik und Strömungsmechanik durchgeführt. Bei dem mechanisch/thermischen Entwaesserungsverfahren (MTE-Verfahren) kann der Wassergehalt von Braunkohle durch den fluessigen Abzug des Kohlewassers auf bis zu 20 Gew.-Prozent reduziert werden. Beim Einsatz dieses Verfahrens kann der Wirkungsgrad von Kraftwerksprozessen um ca. 5 Prozent erhoeht werden. In Zusammenarbeit mit den Projektpartnern Rheinbraun AG, RWE Energie AG und Dieffenbacher GmbH soll im Rahmen des Anschlussvorhabens zum Forschungsprojekt BEO 0327031 die bestehende MTE-Pilotpresse zur Erprobung verschiedener Komponenten zur Umsetzung in die Grosstechnik umgebaut und der Energieeinsatz optimiert werden. Ziel des Projektes ist die Uebertragung der gewonnenen Erkenntnisse auf eine von der RWE Energie AG geplante, einem bestehenden Kraftwerksblock vorgeschaltete MTE-Pilotanlage mit einem Durchsatz von 50 t Rohbraunkohle/h. Mit der Foerderung der Weiterentwicklung des MTE-Verfahrens durch das BMBF kann die in einem Beschluss der Bundesregierung geforderte Reduzierung des CO2-Ausstosses bei der Stromerzeugung mit einer verfuegbaren und einfachen Technik innerhalb der naechsten 5 bis 10 Jahre erreicht werden.
Das Projekt "Vakuumentwaesserungstechnologie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Chemie Bitterfeld-Wolfen durchgeführt. Aufgrund der in einem ehemaligen VEB Chemie-Kombinat zahlreich vorhandenen Ver- und Entsorgungsleitungen ist bei einer nachtraeglichen Installation eines Kanalsystems fuer aggressive, organisch hoch belastete, toxische und loesemittelhaltige Abwaesser die Einrichtung einer konventionellen Kanalisation (Freispiegelgefaelle) nicht sicher genug, zu kompliziert und zu teuer. Es bietet sich dafuer die Installation eines Vakuumsystems an, wie es bisher bei der kommunalen Entwaesserung eingesetzt wird. In der chemischen Grossindustrie konnte die Vakuumtechnik bisher nicht eingesetzt werden, weil die fuer den Kommunalbereich entwickelten 2'-Absaugventile fuer die in der chemischen Industrie ueblichen groesseren Abwassermengen pro Anfallstelle zu klein sind. Mit der Einfuehrung von 3'-Kolbenventilen, einer amerikanisch/japanischen Entwicklung, kann eine grosse Abwassermenge sicher beherrscht werden. Mit dem Vakuumsystem kann ohne zusaetzliche Massnahmen Abwasser in erdverlegten Leitungen transportiert werden, da bei einem Rohrbruch automatisch ein Alarm ausgeloest wird, saemtliche Abwasserzulaeufe in das defekte Netz sofort und automatisch unterbrochen werden (pneumatische Unterdrucksteuerung der Absaugventile), kein Abwasser an der Bruchstelle austreten kann (Unterbrechung der Abwasserzufuehrung durch Saegezahnverlegung) und die Bruchstelle durch Schieber- und Inspektionsrohre schnell und metergenau geortet werden kann. Aufgrund der geringen Rohrquerschnitte sowie der hohen Foerdergeschwindigkeiten werden jegliche Ablagerungen innerhalb der Rohrleitungen verhindert.