Um die lückenhaft über große Flächen und oft unberechenbar verteilten Meeresressourcen zu nutzen, fliegen Albatrosse und Sturmvögel oft Hunderte von Kilometern pro Tag und füttern ihre Küken selten. In marinen Ökosystemen unter starkem anthropogenem Einfluss wird die Verfügbarkeit von Beute oft durch die Anwesenheit der Fischereifahrzeuge verändert, die große Mengen an Abfällen wie Innereien von verarbeitetem Fisch, Nichtzielarten und zu kleine Fische verwerfen. Dadurch erzeugen sie nicht nur eine vorhersehbare und reichliche Nahrungsquelle für Seevögel, sondern Fischerei-Abfälle erschließen Seevögeln auch den Zugriff auf demersale Organismen wie Bodenfische als neuartige Nahrungsquelle. In vielen fischreich genutzten Meeresgebieten stellen Abfälle daher einen großen Anteil der Nahrung von Seevögeln. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf die Ernährungsökologie der Seevögel haben. Das Ziel der geplanten Studie ist es, unser Verständnis von Verhaltensanpassungen als Reaktion auf Änderungen in der Verfügbarkeit von Beute zu vertiefen. Wir schlagen dazu eine Fallstudie an Sturmtauchern Calonectris diomedea im Mittelmeer vor, einer Art, die sowohl natürliche Beute als auch Fischereiabfälle als Nahrung nutzt. Um das Ausmaß und die Auswirkungen der Nahrungsquellen zu bewerten, werden wir eine Kombination aus GPS-Tracking, Messungen der Stoffwechselrate mit 2 Methoden (Beschleunigungsdaten und Schwerwassermethode) und nicht-invasive genetische Nahrungsbestimmung verwenden. Wir werden untersuchen, ob die Nutzung der Fischereiabfälle durch die Sturmtaucher als Reaktion auf geringe Verfügbarkeit von ihrer natürlichen Beute auftritt oder ob diese Art sich an die neue Nahrungsquelle angepasst hat, und sie unabhängig von der Verfügbarkeit ihrer natürlichen Beute regelmäßig nutzt. Darüber hinaus werden wir erfahren und neue Brutpaare vergleichen, um zu bewerten, wie die Qualität von Alttieren dieses Verhalten beeinflusst, sowie die Energiebilanz der natürlichen Beute und von Fischereiabfällen vergleichen.
[Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] NACHHALTIGE ERNÄHRUNG - Was unser Essen mit Klimaschutz und Welternährung zu tun hat Praktische Tipps für gutes Essen 4. Auflage Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Landesregierung Rheinland-Pfalz herausge- geben. Sie darf weder von Parteien, noch Wahlbewerbern oder Wahlhelfern im Zeitraum von sechs Monaten vor einer Wahl zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags-, Kommunal- und Europawahlen. Missbräuchlich ist während dieser Zeit insbesondere die Verteilung auf Wahl- veranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben partei- politischer Informationen der Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. INHALT Vorwort der Ministerin IMPRESSUM Was ist Nachhaltige Ernährung? Herausgeber: 1. Ökologie: Globaler Umweltschutz Ministerium für•Klima, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz (MKUEM), Faires Wirtschaften • 2.1,Ökonomie: Kaiser-Friedrich-Str. 55116 Mainz; www.mkuem.rlp.de 3. Gesellschaft: Soziale Gerechtigkeit • Fachliche Konzeption und Text: Lebensmittel genussvoll und gesund • 4. Gesundheit: 5. Ernährungskultur: Bewusstes Genießen Dr. Markus Keller Keller • - unter Mitarbeit von Vanessa Forschungsinstitut für pflanzenbasierte Ernährung gGmbH (IFPE), Am Lohacker 2, 35444 Biebertal, https://ifpe-giessen.de Los geht‘s: Sieben Schritte zu einer Nachhaltigen Ernährung Dr. Karl von Koerber - unter Mitarbeit von Maike Cartsburg und Fabian Adler, bei der 3. Auflage: Nadine Bader und Julian Waldenmaier Vielfalt genießen • 1. Pflanzliche Arbeitsgruppe Nachhaltige Ernährung e.V., Beratungsbüro für ErnährungsÖkologie, 2. Besser mit Öko-Lebensmitteln • 20, 81829 München; https://nachhaltigeernaehrung.de Mutter-Teresa-Str. • 3. Regional & saisonal - wissen wo‘s herkommt 4. Frisch gekocht unddes gering verarbeitet Einbeziehung der „SDG-Projekt Nachhaltige Ernährung“: • Forschungsergebnisse https://nachhaltigeernaehrung.de/SDG-PROJEKT-Nachhaltige-Ernaeh. 110.0.html • 5. Fairness ist angesagt 6. Lebensmittel - zu gut für die Tonne • Grafische Gestaltung: Heber Offsetservice, 73054 Eislingen Haushalten • 7. Klimafreundliches Fotos - Quellen: Fotolia: Seite 7,•21,8. 25,Fazit 27, 43, 46, 51, 55, 57, 58 iStock: Seite 5, 9, 16, 55 Adobe Stock: Titel, Seite 6, 8, 10, 15, 18, 22, 29, 32, 33, 36, 40, 42, 44, 52, 62 Literatur und Links 4. aktualisierte Auflage © März 2023 2 4 5 6 7 8 9 12 12 22 30 38 45 50 55 61 62 VORWORT DER MINISTERIN Unsere Ernährung beeinflusst unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden – und genauso Umwelt, Klima und die Ernährungssituation weltweit. Immer deutlicher lassen sich die Auswirkungen unserer Konsumgewohnheiten auf die Umwelt er- kennen, insbesondere auf das Klima. Ernährung ist in Deutschland für etwa 15 bis 25 Prozent der klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich, neuere Quellen schätzen den Anteil höher ein als frühere Angaben. Den größeren Teil davon verursachen tierische Lebensmittel. Die Emissionen entstehen in allen Bereichen der Wertschöpfungskette: in der Landwirtschaft und Lebensmittel- verarbeitung, beim Transport, im Handel, in den Privat- und Groß-Haushalten und bei der Abfallentsorgung; insbesondere, wenn noch genießbare Lebensmittel im Müll landen. Damit liegen die Emissionen aus der Ernährung in einer ähnlichen Größenordnung wie die Emissionen aus Verkehr, Wohnen und sonstigem privatem Konsum (zum Beispiel Bekleidung, Haushaltsgeräte, Freizeitaktivitäten). Mit anderen Worten: Klimaschutz geht nur, wenn man Ernährung mitdenkt und die Produktion von Lebensmitteln an den Klimawandel anpasst. Die Wahl beim Einkauf von Lebensmitteln beeinflusst nicht nur die Umwelt und die Biodiversität, sondern auch das Wirtschaften, also das Einkommen und die Existenzsicherung von Menschen, die bei uns oder in anderen Anbauländern in der Landwirtschaft sowie in der Verarbeitung oder Vermarktung von Lebensmitteln arbeiten. Wir entscheiden mit unserem Kaufverhalten indirekt über die Art der Herstellung eines Produktes, die Arbeits- und Lebensbedingungen dabei und durch die Art der zugrunde liegenden Landwirtschaft auch mittelbar über die Bio- diversität vor Ort. Damit entscheiden wir mit unserem Kauf auch über Fragen globaler Gerechtigkeit. Produkten in Fleisch und andere tierische Produkte gehen zudem erhebliche Mengen an Nahrungsenergie und Eiweiß verloren, die direkt zur weltweiten Er- nährungssicherung genutzt werden könnten. So kann die Ernährungssituation der Menschen in einigen Anbauländern durch den Export von Nahrungsgütern von Mangel geprägt sein. Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Art, wie und was wir essen, ist die Auswirkung auf die Gesundheit: Ernährungsmitbedingte Krankheiten wie Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen nehmen hierzulande seit vielen Jahren zu. Sie gefähr- den die Gesundheit und Fitness vieler Menschen und belasten das Gesundheits- system. Umso wichtiger ist es, Fähigkeiten und Fertigkeiten bei der Zubereitung von Mahlzeiten und ganz allgemein das Interesse an der Ernährung bei Verbraucher- innen und Verbrauchern zu stärken. So kann einer einseitigen Ernährung, insbesondere aus Fast Food- und Fertigprodukten, die zudem mehr Energie zur Herstellung be- nötigen als frisch zubereitete Lebensmittel, entgegengewirkt werden. Wir wollen den Verbraucherinnen und Verbrauchern in Rheinland-Pfalz die Bedeu- tung und den Wert der Lebensmittel nahebringen und für die Verwendung über- wiegend pflanzlicher, saisonaler, regionaler, ökologisch erzeugter und gering ver- arbeiteter Lebensmittel werben. Deshalb hat das Land bereits 2013 die Initiative „Rheinland-Pfalz isst besser“ ins Leben gerufen (www.rheinland-pfalz-isst-besser.de). Eine nachhaltige Ernährung kann zur Lösung vieler der genannten Probleme beitragen. Im Folgenden erfahren Sie, was sich dahinter verbirgt und wie Sie eine nachhaltige Ernährungsweise im Alltag gestalten können. Katrin Eder Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz Aufgrund unseres Ernährungsstils mit reichlich tierischen Produkten beeinflussen wir zudem die Art der Haltung von Nutztieren, an die ein Großteil der weltweiten Getreide- und Sojaernte verfüttert wird. Bei der Umwandlung von pflanzlichen 2 3 [Stand vom 08.12.2012, Version 4, von Lisa Sonnenburg, Markus Keller, Karl v. Koerber] WAS IST NACHHALTIGE ERNÄHRUNG?1. Ökologie: Globaler Umweltschutz „Nachhaltigkeit“ ist die große Herausforderung im 21. Jahrhundert, doch was be- deutet der Begriff eigentlich? Er steht für eine globale Entwicklung, bei der die Bedürfnisse heutiger Generationen befriedigt werden, ohne jedoch die Bedürfnis- befriedigung zukünftiger Generationen zu gefährden. Also beispielsweise nur so viele Ressourcen zu verbrauchen, wie sich im selben Zeitraum auch erneuern können. Ein weiteres Ziel ist, Chancengleichheit für alle Menschen auf der Erde zu erreichen, sodass die Menschen in den Industrieländern nicht weiter auf Kosten der Menschen in sog. „Niedrigeinkommensländern“ leben (Low Income Countries – auch „Länder des Globalen Südens“ genannt, früher „Entwicklungsländer“). Unsere Ernährung hat einen großen Einfluss darauf, wie gut und wie schnell der Weg zu mehr Nachhaltigkeit gelingen kann. Vor diesem Hintergrund ist unser heutiges Ernährungsverhalten als wenig nach- haltig zu bewerten. Wir essen zu viel Fleisch und andere tierische Lebensmittel sowie zu viele stark verarbeitete Produkte, denen wertvolle Inhaltsstoffe fehlen. Lebensmittel sind für uns so billig wie nie. Doch gesellschaftlich gesehen kosten sie uns erheblich mehr, als wir im Laden bezahlen: Die Kosten für Umweltschäden, soziale Folgen und für Krankheiten, die durch falsche Ernährung entstehen (sog. externe Kosten) sind dabei nicht enthalten. Wir zahlen sie aber dennoch, etwa über Steuern und Abgaben, oder wälzen sie ethisch fragwürdig auf andere Menschen in armen Ländern oder auf unsere Kinder und Enkel ab. Eine Nachhaltige Ernährung wirkt sich positiv auf fünf zentrale Dimen- sionen der Nachhaltigkeit aus: auf unsere Gesundheit, die Umwelt ein- schließlich der Tiere, die wirtschaft- liche und die soziale Situation anderer Menschen weltweit sowie die Kultur, in die alle anderen Dimensionen ein- gebettet sind (Abb. 1). Dabei wird das gesamte Ernährungssystem ein- bezogen: Vorleistungsproduktion (z. B. Mineraldünger, Pestizide), Landwirtschaft, Verarbeitung von Lebensmitteln, Vermarktung, Ein- kauf und Zubereitung sowie Abfall- Abbildung 1: Die fünf Dimensionen einer Nachhaltigen entsorgung (von Koerber 2014; von Ernährung (weiterentwickelt nach von Koerber et al. 2012, S.4) Koerber et al. 2020).Nachhaltigkeit im Bereich der Ökologie beleuchtet die Auswirkungen auf die Um- welt bzw. die Natur. Bei einer Nachhaltigen Ernährung wird darauf geachtet, bei der Erzeugung, Verarbeitung, Vermarktung und Zubereitung von Lebensmitteln die Umweltbelastungen möglichst gering zu halten: 4 • Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase • Schadstoffbelastung von Luft, Wasser und Böden durch chemisch-synthetische Dünger, Pestizide, Tierarzneimittel usw. • Waldschäden und Abholzung der (Regen-)Wälder, besonders durch Sojaanbau für Futtermittel • sinkende Artenvielfalt, etwa durch Monokulturen mit hohem Einsatz von Dünge- mitteln und Pestiziden • Überfischung der Meere aufgrund des weltweit steigenden Fischverzehrs • Zerstörung fruchtbarer Böden, vor allem durch Übernutzung, Monokulturen und ungünstige Bodenbearbeitung wie tiefes Pflügen • zunehmender Wassermangel in vielen Regionen der Welt • Veränderung der Kulturlandschaft. Durch unsere Ernährungs- weise können wir viel zur Schonung von natürlichen Ressourcen und zum Schutz der Umwelt beitragen. Durch eine pflanzenbasierte Ernährung lässt sich dem Klimawandel in besonderem Maße begegnen. 5 2. Ökonomie: Faires Wirtschaften3. Gesellschaft: Soziale Gerechtigkeit Im Bereich der Ökonomie bezieht sich Nachhaltigkeit auf die wahren Kosten der Lebensmittelproduktion. Beim Einkaufen achten viele Verbraucherinnen und Verbraucher vor allem auf einen niedrigen Preis. Dieser beinhaltet aber nicht die gesamten ökologischen und sozialen Folgekosten. Niedrige Preise sind problema- tisch, wenn dadurch zum BeispielBei der gesellschaftlichen Dimension der Nachhaltigkeit stehen die Menschen im Mittelpunkt. Eine nachhaltige Lebensmittelversorgung vermeidet, dass Menschen, aber auch Tiere, ausgebeutet werden oder Risiken ausgesetzt sind. Dazu zählen: • Anbaumethoden gefördert werden, die für die Umwelt bedenklich sind, • Menschen in Niedrigeinkommensländern beim Anbau von Exportfrüchten sooder Bananenplantagen, darunter zahlreiche Kinder, arbeiten unter menschen- unwürdigen Bedingungen. Der Lohn ist gering, Arbeitszeiten sind zu lang und die Arbeitsplätze ungeschützt. Kinder können bei ausbeuterischen Formen der Kinderarbeit keine Schule besuchen. wenig verdienen, dass sie hungern müssen, obwohl weltweit ausreichend Nahrung erzeugt wird, • auch in Deutschland viele Landwirtschaftsbetriebe, aber auch Lebensmittel- verarbeiter, nicht mehr kostendeckend wirtschaften können. • Unmenschliche Arbeitsbedingungen: Viele Menschen auf Kaffee-, Tee-, Kakao- • Die Verwendung von Nahrungsmitteln als Tierfutter: Um ein Kilogramm Fleisch zu produzieren, werden mehrere Kilogramm Getreide und/oder Soja verfüttert (Mottet et al. 2017; Shepon et al. 2016). Gleichzeitig hungern weltweit bis zu 828 Millionen Menschen (FAO et al. 2022). • Nicht artgerechte Tierhaltung im konventionellen Bereich: Fleisch ist hier vor Faire Preise für Lebensmittel sichern Einkommen und Arbeitsplätze von Erzeuge- rinnen und Erzeugern weltweit – in Niedrig- einkommensländern sind sie im wahrsten Sinne des Wortes überlebenswichtig. Die Forderung nach „ehrlichen Preisen“ (Fachbegriff: Internalisierung externer Kosten) ist daher für eine ökologische und soziale Umgestaltung des gesamten Ernährungs- systems sehr wichtig. Sie sollte durch eine Prüfung und ggf. Anpassung von Steuern und Subventionen im Sinne der Nachhaltigkeit staatlich unterstützt werden. Eine Nachhaltige Ernährung sollte aber trotz zu erwartender höherer Lebensmittelpreise für alle Menschen bezahlbar bleiben, was durch geschickte Einsparungen bei der Lebensmittelauswahl oder durch geeignete Vorratshaltung möglich ist. 6 allem deshalb so preisgünstig, weil es, getrieben durch den Kostendruck, viel- fach in intensiven Haltungssystemen und großenteils mit billig importierten Futtermitteln produziert wird („Massentierhaltung“). Grundlegende Bedürfnisse der Tiere werden dabei meist außer Acht gelassen (Greenpeace 2022). Wenn wir weniger tierische Lebensmittel essen und Produkte aus Fairem Handel kaufen, tragen wir zu mehr Gerechtigkeit, zu besseren weltweiten Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie zu mehr Tierschutz bei. 7
Die globalen Ernährungssysteme sind im Wandel begriffen. Ein wesentlicher Treiber ist dabei die weltweit zunehmende Urbanisierung. Sie verstärkt die räumliche Entkopplung von Lebensmittelproduktion und -konsum, sowie die damit einhergehenden ökologischen und sozio-ökonomischen Auswirkungen. Urbane Ernährungsstile sind weltweit geprägt durch einen höheren und damit ressourcenintensiveren pro Kopf Konsum an Lebensmitteln und gehen häufig mit ungesünderen Ernährungsstilen einher. Eine stärkere räumliche Verknüpfung von Produktion und Konsum von Nahrungsmitteln - also eine stärkere Regionalisierung des Ernährungssystems - ist nicht nur mit zahlreichen Chancen für eine nachhaltige Entwicklung des Stadt-Land-Nexus verbunden, sondern bringt auch weitere sozio-ökonomische Vorteile mit sich. Quelle: Forschungsbericht
ALISEN will historische und mögliche zukünftige Veränderungen der Stickstoffflüsse von Nahrungsmittelproduktion und -konsum im Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft im Ennstal in Oberösterreich für die Periode 1830-2030 berechnen. Das integrierte sozialökologische Model NFC (Nitrogen and Food Flow Changes) wird a) Entscheidungen relevanter Akteure (Landwirte, Konsumenten, etc.), b) räumlich explizite Veränderungen von Landnutzung und Landbedeckung und c) sozioökonomische wie ökologische Stickstoffflüsse repräsentieren. Ziel der Entwicklung und Anwendung von NFC ist es, ein besseres Verständnis über die Wechselwirkung sozioökonomischer wie natürlicher Ursachen veränderter Flüsse von Stickstoff, eines der wichtigsten Elemente sowohl als Pflanzennährstoff, wie auch als Schadstoff und potentielles Treibhausgas. Das Projekt wird Optionen für zukünftige Entwicklungen in Abhängigkeit sowohl von externen Rahmenbedingungen (Agrarsubventionen, Nahrungsmittelpreise, etc.) als auch von individuellen Präferenzen (Gestaltung der landwirtschaftlichen Produktion, Ernährungspräferenzen, etc.) erarbeiten und somit lokale, regionale aber auch überregionale Entscheidungsprozesse unterstützen. Veränderungen in der Verfügbarkeit von Stickstoff (N) während des Übergangs von der Agrar- zur Industriegesellschaft haben einen wesentlichen Einfluss auf das regionale Ernährungssystem. Gleichzeitig verändert sich die Abhängigkeit des regionalen Konsums von der regionalen Nahrungsmittelproduktion grundlegend. Die Verfügbarkeit kostengünstiger und effizienter Transportmöglichkeiten erlaubt eine räumliche Trennung von Nahrungsproduktion und Konsum. Das unterscheidet sich maßgeblich von den Bedingungen vor der Industrialisierung. Veränderungen im N-Management zur Nahrungsmittelproduktion wie auch Veränderungen in der Ernährung basieren auf täglichen Entscheidungsprozessen von Landwirten, Konsumenten und anderen Akteuren. Biophysische und sozioökonomische Rahmenbedingungen sind dabei relevant. Sie eröffnen und beschränken zugleich die Möglichkeiten für derartige Entscheidungen. Einem besseren Verständnis dieser Entscheidungen möchte dieses Projekt näher kommen. Darüber hinaus wird das Projekt zur Sozialökologischen Langzeitforschung (LTSER für Long-Term Socio-Ecological Research) beitragen, indem es eine neue Methode entwickelt, welche eine Integration von Konzepten und Daten aus den Geistes- und Sozialwissenschaften und den Naturwissenschaften in ein kohärentes System und damit eine integrierte Analyse von Gesellschaft-Natur Interaktionen ermöglicht.
To test the hypothesis that birth-weight, total number of muscle fibres and nutrient supply interact with each other and have a significant influence on sensorial quality of pork.
Die Begrenzung der Länge von Nahrungsketten ist eine der klassischen, aber immer noch unbeantworteten Fragen der Ökologie von Lebensgemeinschaften. In diesem Projekt und in einem parallelen Projekt limnologischer Ausrichtung (Antragsteller: Dr. H. Stibor, LMU München) soll versucht werden, zwei zentrale Hypothesen zu überprüfen: Die Omnivorie-Hypothese und die Hypothese der energetischen Begrenzung. Omnivorie-Hypothese. Omnivore sind Organismen, die ihre Nahrung mindestens zwei tropischen Ebenen entnehmen. Dadurch werden sie gleichzeitig zu Nahrungskonkurrenten ihrer Beuteorganismen auf der unmittelbar unter den Omnivoren angesiedelten tropischen Ebene. Diese können dem doppelten Druck (Konkurrenz, Fraß) nicht widerstehen und werden aus dem System verdrängt, wodurch es zu einer Verkürzung der Nahrungskette kommt.Hypothese der energetischen Begrenzung. Wegen der Energieverluste, die bei jedem Transferschritt in der Nahrungskette auftreten, begrenzt die Höhe der Primärproduktion die Länge von Nahrungsketten, da bei zu langen Ketten die Energiezufuhr zu niedrig wäre, um die tropische Ebene der terminalen Räuber zu unterhalten. Überprüfung der Omnivorie-Hypothese. In künstlich zusammengestellte Modell-Nahrungsnetze im Labor (Mikrokosmen) werden an der Basis (mixotrophe Algen) und in der Mitte (omnivore Zooplankter) Omnivore eingefügt und die Struktur der Nahrungsnetze mit Kontroll-Nahrungsnetzen ohne Omnivore verglichen. Überprüfung der Hypothese der energetischen Begrenzung. Die Entwicklung der omnivorenhaltigen und omnivorenfreien Modell Nahrungsnetze wird bei unterschiedlicher Trophie und damit Primärproduktion verfolgt.
Aufbauend auf der in den ersten beiden Projektphasen durchgeführten auf strukturelle Merkmale gegründeten Klassifikation von Vegetationseinheiten soll versucht werden, funktionale Verknüpfungen zwischen Avifauna und Vegetationsstrukturen zu erkennen. Es wird davon ausgegangen, dass solche Verknüpfungen über die Nahrungsketten, Bestäubungs- und Ausbreitungsmechanismen, Singwarten oder Startplätze für Ansitzjäger bestehen können. Neben der Erprobung verschiedener Methoden zur Freilanderfassung von Vogelgemeinschaften sollen Netzfänge und Anlockungsexperimente mit Tonbandaufnahmen durchgeführt werden. Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Erfassung in verschiedenen Waldstruktureinheiten werden Vogelarten ausgewählt, die für die jeweiligen Einheiten aufgrund ihrer Häufigkeit typisch sind, aber nicht in allen Einheiten vorkommen. Die Habitatansprüche dieser Arten aus verschiedenen Ernährungstypen (frugivor, insektivor, nektarivor) werden genauer untersucht und mit den Strukturkriterien der einzelnen Vegetationseinheiten korreliert. Damit wird ein Beitrag zum erweiterten Verständnis von Ökosystemen durch detaillierte Erkenntnisse zu Tier-Pflanze-Interaktionen geleistet.
| Origin | Count |
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| Bund | 16 |
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| Förderprogramm | 15 |
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