Bei der landwirtschaftlichen Produktion – insbesondere bei der Produktion tierischer Nahrungsmittel – entstehen hohe Umwelt- und Klimaschäden, deren Folgekosten sich aktuell nicht in den Preisen widerspiegeln. Um die Landwirtschaft klima- und umweltfreundlicher zu gestalten, braucht es einen Mix aus verschiedenen Maßnahmen. Eine CO₂-Abgabe auf Rinder empfiehlt das UBA gegenwärtig nicht. Anders als in aktueller Berichterstattung dargestellt, fordert das UBA keine CO 2 -Steuer auf Rinder und hat diese auch nie gefordert. UBA-Präsident Dirk Messner hat eine solche Steuer in einem Interview mit dem Journalisten Tilo Jung lediglich eine „folgerichtige Idee“ genannt. Messner sagt jedoch im gleichen Interview, dass er so eine CO 2 -Steuer aktuell nicht empfiehlt. Anderslautende Meldungen sind falsch. Das Interview ist online hier verfügbar, das entsprechende Thema wird ab Minute 54 besprochen: Jung & Naiv Folge 584 . Eine CO 2 -Abgabe auf Rinder wäre ein Instrument die Klimakosten der Rinderhaltung zu internalisieren und ist daher ein theoretisch interessanter Ansatz. Aus folgenden Gründen empfiehlt das Umweltbundesamt (UBA) diesen Ansatz jedoch gegenwärtig nicht: Eine CO 2 -Abgabe auf Rinder wäre nur praktikabel, wenn sie pauschalisiert erhoben würde. Die Art und Weise wie Rinder gehalten und Milch und Rindfleisch produziert werden, hat aber einen erheblichen Einfluss auf die Treibhausgasemissionen (weitere Infos hierzu unter: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/sichtbarmachung-versteckter... ). Ein pauschalisierter Ansatz würde daher zu Ungerechtigkeiten führen, indem nachhaltigere und weniger nachhaltige Betriebe gleichbehandelt würden. Gleichzeitig nähme ein solches System den Anreiz, den eigenen Betrieb klimafreundlicher zu gestalten. Sinnvoller und gerechter wäre daher eine Ermittlung betriebsspezifischer Emissionswerte. Dies würde jedoch bedeuten, dass eine CO 2 -Abgabe mit enormen Transaktionskosten verbunden und das Instrument daher unpraktikabel wäre. Eine Einführung auf nationaler Ebene hätte darüber hinaus den Nachteil, dass die inländische Produktion verteuert würde. Verlagerungen der Produktion ins Ausland mit Nachteilen für inländische Erzeuger und ohne Vorteile für den Klimaschutz auf globaler Ebene wären die Folge. Nichtsdestotrotz müssen die Auswirkungen der Tierhaltung auf Umwelt und Klima signifikant gesenkt werden, denn die Produktion tierischer Nahrungsmittel sowie der Konsum sind gegenwärtig weder unter Umwelt- und Klimagesichtspunkten noch unter gesundheitlichen und Tierwohlaspekten nachhaltig. Gelingen kann das indem ein langfristiger, strategischer Ansatz verfolgt wird, der immer beide Ebenen – die der Produktion und die des Konsums – berücksichtigt. Dabei gibt es das eine perfekte Instrument nicht – wir benötigen einen Instrumentenmix, der auf verschiedenen Ebenen ansetzt. Dazu arbeitet das UBA in einem Forschungsprojekt, um einen effizienten Instrumentenmix zu konzipieren. Beispiele für Instrumente, die darin u.a. eine Rolle spielen sollten: Produktion: Die Nutztierhaltung unter Tierwohl- und Umweltschutzgesichtspunkten grundlegend umbauen – also weniger Tiere halten und die weiterhin bestehende Tierhaltung ökologisch optimieren. Klimaschutz-Maßnahmenprogramm der Bundesregierung ambitioniert und zügig umsetzen, um zielführende Maßnahmen zur Reduzierung der Tierbestände ergänzen. Subventionen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik neugestalten – Mittel nicht an Flächen, sondern an die Durchführung von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen knüpfen. Den ökologischen Landbau ausbauen. Landwirtschaftlich genutzte ehemalige Moorstandorte wiedervernässen. Konsum: Regulären Mehrwertsteuersatz für tierische Produkte einführen, Mehrwertsteuersatz auf Obst, Gemüse und andere pflanzliche Grundnahrungsmittel auf null Prozent senken. Mehr vegetarische Gerichte in öffentlichen Kantinen, Schulen, Kitas etc. Nahrungsmittelverluste reduzieren. Sind Rinder wirklich klimaschädlich und wenn ja, warum? Beim Verdauungsprozess von Wiederkäuern wird Methan freigesetzt, das als Klimagas (CH₄) rund 25-mal klimaschädlicher ist als CO 2 . Anthropogenes Methan wird zum größten Teil in der Landwirtschaft ausgestoßen. Die deutsche Landwirtschaft emittierte im Schätzjahr 2021 insgesamt 54,8 Mio. Tonnen CO 2 -Äquivalente. Den Hauptanteil innerhalb des Landwirtschaftssektors machten die Methan-Emissionen mit 56,4 Prozent an den landwirtschaftlichen THG-Emissionen aus, die zu anteilig 76 Prozent aus der Verdauung stammen und nahezu vollständig auf die Rinder- und Milchkuhhaltung (95 Prozent) zurückzuführen sind. Weitere Emissionen entstehen bei der Futtermittelproduktion. Letztere sind besonders hoch, wenn die Rinder verstärkt vom Acker und nicht vom Grünland ernährt werden (siehe dazu auch: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/sichtbarmachung-versteckter... ). Daher sind im Bereich der Rinderhaltung Maßnahmen sinnvoll, die neben einer generellen Reduktion der Tierbestände zum Ziel haben, die Tiere verstärkt vom Grünland zu ernähren.
Das Projekt "Reduzierung des ökologischen Fußabdruckes von Lammfleisch durch eine ressourceneffiziente und klimaschonende Produktion" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Stuttgart, Institut für Akustik und Bauphysik, Lehrstuhl für Bauphysik, Abteilung Ganzheitliche Bilanzierung.
Das Projekt "Entwicklung einer Technologie zur kontrollierten Aufzucht von Frühbrut-Zandersetzlingen auf Trockenfutterbasis in Karpfenteichen" wird/wurde gefördert durch: Landesamt für ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Brandenburg (LELF) / Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft (MLUL). Es wird/wurde ausgeführt durch: Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow.Zielsetzung: Im Rahmen des Vorhabens sollen die Möglichkeiten und Grenzen der Bereitstellung und der Aufzucht trockenfutteradaptierter Zander der verschiedenen Altersklassen in Karpfenteichen bzw. mit Wasser aus Karpfenteichen ermittelt werden. Zudem soll die Eignung trockenfutteradaptierter Zander für den Besatz natürlicher Gewässer untersucht werden. Zur problemarmen Lieferung trockenfutteradaptierter Zander vom Setzlingserzeuger zum teichwirtschaftlichen Betrieb sollen Protokolle für das Handling und den Transport von Zandern unterschiedlicher Altersklassen optimiert werden. Die in den Untersuchungen am IfB modellhaft und bei Praxispartnern exemplarisch gewonnenen Erkenntnisse sollen der brandenburgischen Teichwirtschaft für die Umsetzung in der Praxis zur Verfügung gestellt werden. Material und Methoden: Im Rahmen der Ei-, Brut- und Setzlingserzeugung wurden Handlingprozeduren für Aufzucht, Desinfektion und Transport getestet. Zwei Standorte zur extensiven Teichaufzucht von trockenfutteradaptierten Zandern auf Naturfutterbasis wurden vorbereitet, bei Bedarf mit Futterfischen und den auf Trockenfutterbasis aufgezogenen Satzzandern im Stückmassebereich von 400 g besetzt. Ergebnisse: Die während der Brutaufzucht zum Einsatz kommenden, neu entwickelten selbstreinigenden Räumerbecken eröffneten neue Managementoptionen und führten zu Zeitersparnis und Möglichkeiten der Arbeitsgestaltung im Einschichtbetrieb. Untersuchungen zur regelmäßigen Eidesinfektion mit Jodoporen (täglich einmaliges Tauchbad belaichter Nester in Desamar K30, 0,5 % für 15 Minuten) hatten zwar die Reduzierung der Verpilzungsneigung zur Folge, bewirkten jedoch auch Einschränkungen bei der Eientwicklung und der Schlupfrate. Transportuntersuchungen mit Satzzandern zeigten bereits bei einer Transportdauer von lediglich 2,5 Stunden eine Absenkung des pH-Wertes aufgrund der CO2-Abgabe durch die Fische von 8,0 auf 6,6 (Durchschnittsstückmasse 450 g, Transportbesatzdichte 75 kg/m3, 21°C). Die extensive Aufzucht trockenfutteradaptierter Satzzander im Karpfenteich auf Futterfischbasis führte in der Aufzuchtsaison 2014 nicht zu den erhofften Ergebnissen. Trotz Besatz mit 600 kg maulgerechten Futterfischen wurden von 300 im Frühjahr in einen 5 ha großen K3-Teich besetzten Zandern (400g) während der Herbstabfischung lediglich Einzelexemplare zurückgefangen. Im Zuge einer Hitzeperiode mit Wassermangelsituation im Juli wurden massive Verluste unter den Zandern beobachtet. Hinzu kam ein erhöhter Prädatorendruck durch Fischotter. Die K4-Ernte aus dem Teich entsprach hingegen den Erwartungen. Die Abfischung des zweiten Standortes ist im Jahr 2015 vorgesehen.
Das Projekt "Evaluierung von Monitoringdaten zu POPs, POP-Kandidaten und Ersatzstoffen zur Aufklärung von Ursachen, Pfaden und Trends der Umweltbelastung, Analyse und Trendabschätzung der Belastung der Umwelt und von Lebensmitteln mit ausgewählten POPs und Erweiterung des Datenbestandes der POP-Dioxin-Datenbank des Bundes und der Länder mit dem Ziel pfadbezogener Ursachenaufklärung" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Dr. Roland Weber POPs Environmental Consulting.Bund und Ländern liegen Untersuchungsergebnisse zu PCDD/F, PCBs und dioxin-ähnlichen PCBs sowie weiteren chlororganischen Verbindungen aus Monitoringprogrammen und anlassbezogenen Projekten vor, die für die Ursachenaufklärung von Belastungen und Pfadbetrachtungen eine wertvolle Datenbasis bilden. Diese Daten sind in der POP-Dioxin-Datenbank enthalten, bedürfen jedoch einer Aktualisierung und Ausweitung auf weitere Kompartimente. Insbesondere für den Bereich der biologischen tierischen Kompartimente (z. B. wildlebende Fische und Schafleber) lässt sich eine Belastungssituation feststellen, die die lebensmittelrelevanten EU-Höchstgehalte regelmäßig übersteigt. Weiterhin liegen Bund und Ländern Erkenntnisse über hohe Überschreitungsraten des EU-Auslösewertes für dioxinähnliche PCB in Rindfleisch aus extensiven Haltungen vor, die Forschungsaktivitäten auslösten. Diese Monitoringdaten sollen mit dem Vorhaben für den Umweltbereich (Luft, Boden, Wasser, Biota) und für die Technosphäre (Produkte, Gemische, Erzeugnisse, Bedarfsgegenstände) zusammengetragen, ihre Qualität geprüft und für den Import in die POP-Dioxin-Datenbank vorbereitet werden. Mit Blick auf zeitliche und räumliche Trendaussagen werden die Daten statistisch aufbereitet. Darüber hinaus wird ein statistisches Verfahren entwickelt, das die Daten mit Blick auf Quellen und Senken auswertet, Trends in der Bioakkumulation tierischer Bioindikatoren ausweist und insbesondere durch Analyse der Kongenerenmuster mögliche Pfade des Eintrags identifiziert. Dies soll zukünftig bei auffällig hohen Messwerten persistenter organischer Stoffe in der Umwelt bzw. in der Nahrungskette eine zügigere und sichere Ursachenaufklärung ermöglichen.
Das Projekt "Konzept zur Produktdifferenzierung am Rindfleischmarkt - Kommunikationsmöglichkeiten und Zahlungsbereitschaft für Rindfleisch aus extensiver, artgerechter Mutterkuhhaltung auf Grünland' (Mutterkuh)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Kassel, Fachbereich 11 Ökologische Agrarwissenschaften, Fachgebiet Agrar-und Lebensmittelmarketing.Fragen des Tierschutzes werden für Verbraucher in Deutschland beim Fleischkauf immer wichtiger. Extensive Mutterkuhhaltung, bei der Kälber über mehrere Monate gemeinsam mit ihrer Mutter weiden, dürfte bei Verbrauchern als eine besonders artgerechte Haltung wahrgenommen werden. Bisher wurde Rindfleisch aus Mutterkuhhaltung im Handel nicht besonders ausgezeichnet, so dass sich keine der Verbrauchernachfrage entsprechende Produkt- und Preisdifferenzierung am Markt einstellen konnte. Ziel der Studie ist es, das Marktpotenzial für Fleisch aus extensiver Mutterkuhhaltung zu untersuchen. Dabei wird ein Kommunikationskonzept für extensive konventionelle und ökologische Mutterkuhhaltung entwickelt und die Zahlungsbereitschaft für Fleisch aus extensiver Mutterkuhhaltung mittels Wahlexperimenten (Discrete-Choice) untersucht. In einem ersten Schritt soll eine umfassende Literaturstudie unterschiedliche bestehende Kommunikationskonzepte der Produktdifferenzierung am Rindfleischmarkt beschreiben. Basierend darauf wird ein neues Kommunikationskonzept entwickelt, das im Rahmen eines Workshops mit Praktikern und Experten diskutiert wird. Anschließend wird dieses Kommunikationskonzept genutzt, um Verbraucher über den Mehrwert der Mutterkuhhaltung aufzuklären. Mittels eines Kaufexperimentes, in der Verbraucher sich zwischen dem Kauf oder Nicht-Kauf von Fleisch aus Mutterkuhhaltung entscheiden, wird die Zahlungsbereitschaft für Fleisch aus extensiver Mutterkuhhaltung ermittelt. Ergebnisse dieses Experimentes werden im Rahmen eines zweiten Workshops mit Praktikern und Experten diskutiert. Die Ergebnisse der Diskussionen und der Zahlungsbereitschaftsexperimente bilden dann die Grundlage für fundierte Empfehlungen zur Ausdifferenzierung des Rindfleischangebotes.
Das Projekt "Wasserhaushalt und Nährstoffbilanzen in Agro-Silivi-Pastoril-Systemen in Rio Grande Do Sul (Brasilien)" wird/wurde gefördert durch: Votorantim Cellulose & Papel Brazil. Es wird/wurde ausgeführt durch: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften, Professur für Bodenökologie.Große Teile von Rio Grande do Sul sind mit Campoflächen bedeckt, die derzeit überwiegend zur extensiven Viehhaltung bzw. zur Fleischproduktion genutzt werden. Wald, meist nur Sukzessionswälder finden sich vorrangig in schwer zugänglichen Gebieten oder in Lagen, die sich für eine landwirtschaftliche Nutzung nicht eignen. Der Holzbedarf kann aus diesen Wäldern nicht gedeckt werden. Es besteht deshalb ein Interesse daran, Campoflächen auch zur Holzproduktion zu nutzen. Dazu sollen Campoflächen in Agro-Silvi-Pastoril-Systeme umgewandelt werden, so dass die klassischen landwirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten, wie Fleischproduktion, Mais- und Sojaanbau nicht aufgegeben werden müssen. Derzeit erfolgt deshalb auf großer Fläche ein 2-3 reihiger Streifenanbau von Eucalyptus mit einem landwirtschaftlich nutzbaren Zwischenraum von 10 Metern. Dieser wird über 2 Vegetationsperioden mit Mais, Soja, Sorgo etc bepflanzt und danach dem Vieh als Weide überlassen. Ziel unserer Untersuchung ist, Auswirkungen dieser Umwandlung auf den Wasser- und Stoffhaushalt des Bodens zu erfassen. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse sollen Handlungsempfehlungen für das Management erarbeitet werden, die eine nachhaltige Bewirtschaftung der Böden sicherstellen. Ein Schwerpunkt dabei ist die Entwicklung des Düngekonzeptes, das auf eine Minimierung der Nährstoffausträge ausgerichtet ist aber auch die ökonomischen Randbedingungen angemessen berücksichtigt. Die Messflächen wurden von der Votorantim Cellulose & Papel auf der Fazienda Aroeira im Süden von RS nahe der Stadt Baje zur Verfügung gestellt. Angelegt wurden eine Plantagenparzelle und 2 agro-silvi-pastoril-Parzellen, sowie eine Campofläche als Kontrolle. Die einzelnen Varianten sind mit Thetasonden zur Bodenfeuchtemessung, mit Niederschlagssammlern und mit Lysimeteranlagen ausgestattet, die ein kontinuierliches Monitoring des Bodenwassergehaltes und der Stoffkonzentrationen in Niederschlagss- und Bodenwasser ermöglichen. Die Wasseranalysen werden in 14-tägigen Intervallen vom Laboratorio de Ecologia Florestal in Sta. Maria durchgeführt.
Das Projekt "Biodiversität, Management und Ökosystemfunktionen von Salzmarschen im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer (BASSIA)" wird/wurde gefördert durch: Bauer-Hollmann Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V.. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Hamburg, Biozentrum Grindel und Zoologisches Museum.Ziel der Junior-Forschergruppe BASSIA ist es, Zusammenhänge zwischen Biodiversität, Ökosystemfunktionen und Nutzung der Salzmarschen zu erforschen, um die wissenschaftliche Basis für gut fundierte Entscheidungen über Managementstrategien des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer zu verbessern. In den vergangenen 20 Jahren wurde in vielen Bereichen des Nationalparks die traditionelle Beweidung der Salzmarschen durch Schafe aufgegeben oder die Beweidungsintensität stark verringert. Gleichzeitig wurde in brachgefallenen Flächen die künstliche Entwässerung (durch Grüppen) eingestellt. Als Resultat existieren heute entlang der schleswig-holsteinischen Nordseeküste viele Teilflächen mit unterschiedlichem (Naturschutz-) Management (intensive und extensive Schafbeweidung, Brache). BASSIA untersucht die Einflüsse der verschiedenen Managementregime auf die Struktur und Diversität der Vegetation und Brutvogelgemeinschaften und auf verschiedene abiotische Ökosystemfunktionen der Salzmarschen. Nach der Einrichtung des Nationalparks im Jahr 1985 führte die veränderte Beweidung in einigen Gebieten zu einer hohen Strukturvielfalt der Vegetation. In anderen Gebieten kam es zur Dominanz einzelner Pflanzenarten wie Elymus athericus. Basierend auf der Auswertung von Monitoringdaten der letzten 20 Jahre sollen die Veränderungen der Struktur und Diversität der Vegetation auf unterschiedlichen Maßstabsebenen quantifiziert und die sukzessionsbeeinflussenden Faktoren analysiert werden. Auswirkungen des Beweidungsregimes auf Brutvogelgemeinschaften in Salzmarschen sind bislang nur auf lokaler Ebene untersucht worden. Zudem sind Daten aus bestehenden Langzeitbeobachtungen von Brutvögeln kaum mit den Monitoringdaten der Vegetation kombinierbar, da sie für einen größeren räumlichen Maßstab vorliegen als letztere. Daher sollen georeferenzierte Daten aktueller Brutvogeluntersuchungen verwendet werden, um die räumliche Verteilung der Brutvögel in Abhängigkeit von der Vegetation und dem Managementregime modellieren zu können. Mit diesen Modellen sollen die in der Vergangenheit beobachteten Veränderungen der Brutvogelbestände erklärt werden. (mehr) Salzmarschen stellen aber nicht nur einen wichtigen Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten dar, sie erfüllen auch verschiedenste abiotische Ökosystemfunktionen: So fungieren sie durch die andauernde Sedimentation von partikulärem Material und Nährstoffen als eine Senke oder ein Speichermedium. Salzmarschen spielen damit unter anderem eine Rolle im Stickstoff-, Phosphor- und Siliziumkreislauf der Küstengewässer. In zwei Kerngebieten wird im Rahmen von BASSIA der Einfluss der unterschiedlichen Managementregime auf die Sedimentation und den Siliziumhaushalt untersucht. Basierend auf den Ergebnissen der Teilfragestellungen zum Einfluss der Managementregime auf die Entwicklung von Vegetation, Brutvogelgemeinschaften und auf abiotische Ökosystemfunktionen erarbeitet BASSIA Handlungsempfehlungen für ein optimiertes und nachhaltige
Das Projekt "Management von Offenland-Lebensräumen an pflegeproblematischen Steilhängen durch Ziegenstandweiden (Folgeprojekt)" wird/wurde gefördert durch: Land Sachsen-Anhalt. Es wird/wurde ausgeführt durch: Hochschule Anhalt (FH), Hochschule für angewandte Wissenschaften, Fachbereich 1 Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung.Über Jahrhunderte hinweg wurden viele Hänge im Unteren Saaletal und Südharz mit Schafen und Ziegen beweidet. Die Beweidung erfolgte traditionell in Hütehaltung. Auf den steilsten und wenig ertragreichen Hängen wurde vor allem mit Ziegen beweidet. Während Schafe überwiegend Gräser und Kräuter fressen, sind Ziegen hinsichtlich ihrer Futterwahl vielseitiger. Auch das Laub und die Rinde von Gehölzen stehen auf ihrem Speiseplan. Dabei fressen Ziegen auch an Zweigen mit Stacheln oder Dornen (z.B. Rosen, Schlehe, Weißdorn). Durch diese traditionelle Nutzungsform entstanden magere, blütenreiche, gebüsch- und baumarme Flächen, die zahlreichen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten der Trocken- und Halbtrockenrasen einen Lebensraum bieten. Seit längerer Zeit ungenutzt, verbuschen die Hänge im Unteren Saaletal und Südharz jedoch zunehmend. Viele Arten der Felsfluren und Trockenrasen wurden seitdem auf wenige Reststandorte verdrängt. Hiermit verbunden ist außerdem der Verlust wertvoller Strukturen und blütenreicher Elemente, die unsere Kulturlandschaft einst prägten. Einige der typischen Pflanzengesellschaften der Trocken- und Halbtrockenrasen sind als Lebensraumtypen (LRT) in Anhang I der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) geschützt. Die Erhaltungszustände dieser Lebensräume sind zu schützen bzw. die positive Weiterentwicklung (Verbesserung des Erhaltungszustandes) zu gewährleisten (Art. 3 FFH-Richtlinie). Vor diesem Hintergrund wurde das vom Land Sachsen-Anhalt geförderte Ziegenprojekt initiiert. Im Rahmen von Vorgängerprojekten wurden zehn Ziegenbeweidungsflächen eingerichtet. Teilweise erfolgt die Beweidung gemeinsam mit Schafen. Acht Beweidungsflächen befinden sich im Unteren Saaletal zwischen Halle (Saale) und Könnern. Zwei weitere Flächen sind in der Goldenen Aue zwischen Nordhausen und Sangerhausen im Biosphärenreservat 'Karstlandschaft Südharz' gelegen. Zentrale Aufgabenstellungen in der gegenwärtigen Projektphase sind: Naturschutzfachliche Erfolgskontrolle (Vegetation, Avifauna, Heuschrecken, Tagfalter), Untersuchungen zum Raum- und Fraßverhalten sowie zur Kondition der Weidetiere, Betreuung der Bewirtschafter, Öffentlichkeitsarbeit, Aufbau von Vermarktungsstrukturen. Träger des Projektes ist das Prof. Hellriegel Institut e.V. an der Hochschule Anhalt (FH), welches in Kooperation mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem Fachbüro SALIX (Wettin) die Flächeneinrichtung organisiert und Erfolgskontrollen durchführt. Die Flächen werden durch lokale Landwirte und Vereine bewirtschaftet. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt (ELER-Mittel) und der Heidehofstiftung.
Das Grundanliegen der Biosphärenreservatsverwaltung im Rahmen der Landbewirtschaftung besteht in einer möglichst geschlossenen Kreislaufwirtschaft. Die wesentlichen Aufgaben in der Umsetzung einer nachhaltigen Landwirtschaft im Biosphärenreservat sind: - die Verbesserung der Flächenstrukturierung - der Erhalt der natürlichen Bodenfruchtbarkeit - die Förderung extensiver Bewirtschaftungsformen - der Aufbau einer leistungsfähigen Verarbeitung und regionalen Vermarktung - der Arten- und Biotopschutz in der Agrarlandschaft - Teichwirtschaft Entsprechende Leitbilder wurden formuliert (Flächenstrukturierung, Düngung, Pflanzenschutz, Bodenfruchtbarkeit und Pflanzenbau, Grünlandwirtschaft, Landwirtschaftiche Tierhaltung, Vermarktung, Teichwirtschaft). Seit 1998 werden dementsprechend durch die Biosphärenreservatsverwaltung in enger Zusammenarbeit mit dem Sächsische Landeskuratorium Ländlicher Raum e.V Einzelprojekte ausgewählt und umgesetzt, wie z.B. - zu Ackerwildkräutern (Erhaltung stark gefährdeter Ackerpflanzengesellschaften auf Flächen mit rudimentärem Vorkommen in Verbindung mit dem Anbau alter Getreidelandsorten und einer extensiven Landbewirtschaftung), - zum Biokarpfen/ Lausitzer Karpfen, - zur Förderung der Honigbiene und der Wildinsekten (Halictus confusus/ Furchenbiene), - zu Hecken- und Feldgehölzen im Rahmen von Pflege- und Pflanzmaßnahmen.
Das Projekt "Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde (Vorstudie)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Es wird/wurde ausgeführt durch: Förderverein Naturpark Barnim e.V..Mit diesem Projekt sollen die Felder, auf denen bis in die 80-er Jahre hinein Abwässer verrieselt wurden, in einen abwechslungsreichen Naturraum verwandelt werden. Damit soll sowohl dem Naturschutz gedient werden, als auch der Forstwirtschaft eine Perspektive und den Menschen aus Berlin eine attraktive Erholungslandschaft geboten werden. Die seit über 20 Jahren nicht mehr genutzten Rieselfelder bei Berlin-Buch weisen heute eine hohe Schadstoffbelastung, gestörte Bodenstrukturen und einen instabilen Wasserhaushalt auf, was sich nachteilig auf das Grundwasser und die Vegetation auswirkt. Auf den Feldern wurden bis in die 80-er Jahre hinein Abwässer verrieselt. Im Rahmen des Entwicklungs- und Erprobungsvorhabens sollen die Felder in einen abwechslungsreichen Naturraum verwandelt werden. In den kommenden 14 Monaten wird zunächst eine Vorstudie erstellt, die der Vorbereitung des späteren Hauptvorhabens dient. In dessen Zentrum soll neben Verbesserungen des Wasserhaushaltes die Etablierung einer Ganzjahresbeweidung mit robusten Nutztierrassen stehen. Am Ende soll sich mittels der extensiven Beweidung großräumig ein neuer Landschaftstyp entwickeln: die halboffene Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde - weder eine typische Waldlandschaft noch eine typische Weidelandschaft, sondern eine vielfältige neuartige Mischung aus beidem.
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