Bei der Restaurierung von Fachwerkbauten ist es unerlaesslich, dass den Restaurierungsempfehlungen eine systematische naturwissenschaftliche Untersuchung des Altmaterialbestandes vorausgeht. Thematisch werden vor allem die stofflichen Schwerpunkte Strohlehm/Lehm und Putze/Schlaemme auf Strohlehm-/Lehmuntergrund bearbeitet. Aus den Untersuchungsergebnissen sollen historische Rezepturen abgeleitet werden, die im Labor nachgestellt und optimiert werden sollen. Entwicklungsschwerpunkte sind hier zum einen ein optimaler Strohlehm als Ausgangsmaterial, zum anderen ein optimaler Putz als Schutz- und Decksystem fuer die Strohlehmausfachung. Daneben sollen aber auch Kennwerte von anstehenden historischen Nichtlehmausfachungsmaterialien ermittelt werden. Diese Forschungs- und Untersuchungsaufgaben sollen in Zusammenarbeit mit der HAB Weimar, WBe Chemie und Baustoffe, durchgefuehrt werden.
Schadstoffhaltige Luft sowie Laerm und Erschuetterungen infolge des Strassenverkehrs attackieren zusaetzlich zu den natuerlichen Witterungslasten die teils stark geschaedigt erscheinenden, teils vermeindlich sanierten Ziegelfassaden meist denkmal- oder ensemblegeschuetzter Massiv- und Fachwerkbauten. Gut gemeinte, aber meist falsch konzipierte Waerme- und Schalldaemmungen auf den raumseitigen Fassadenflaechen fuehren wenige Jahre nach solchen Sanierungen oft zu neuen und irreparablen Schaeden an ausgebesserten und vorher noch intakten Materialelementen. Das WKI mit seiner grossen Doppelklimakammer experimentiert an rekonstruierten Fachwerkwaenden realer Groesse und an echten Massiv- und Fachwerkbauten in historischen Ortskernen mit komplexen Klimabelastungen und Daemmvarianten; das FH-Institut fuer Bauphysik fuehrt komplementaere Untersuchungen durch und liefert zusammen mit dem WKI die bauphysikalischen Expertisen und darauf basierenden material- und instandsetzungstechnischen Konzepte fuer musterhafte Instandsetzungen und Daemmungen repraesentativer Fassadenpartien an mehreren Pilotobjekten. Die materialtechnologischen Zustandsuntersuchungen und Mustereingriffe an diesen Pilotobjekten erfolgen unter der Regie der ebenfalls vom BMBF gefoerderten Modelleitstelle fuer Baudenkmalpflege am ZHD (Deutsches Zentrum fuer Handwerk und Denkmalpflege). Sie werden ausgefuehrt von in frueheren BMBF-Foerderprojekten trainierten Partnern naturwissenschaftlicher Institute sowie der Praxis der Denkmalpflege. Die Pressbau GmbH als langjaehriger Logistikbeauftragter der FHG fuer Verbundforschungen zum Thema 'Erhaltung von Baudenkmaelern mit ueberwiegenden Natursteinverbaenden' uebernimmt in diesem neuen 'Logistikprojekt' vergleichbare Aufgaben fuer den oben skizzierten speziell....