Die Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage Asse II ist komplex. Die Aufgabe birgt Risiken, über die in unterschiedlicher Intensität seit mehr als zehn Jahren diskutiert wird. In einem öffentlichen Fachworkshop möchte die BGE mit der Fachöffentlichkeit und der interessierten Öffentlichkeit aus der Region über die Risiken der Rückholung ins Gespräch kommen. Gerne laden wir Sie ein, an der Veranstaltung teilzunehmen und sich an den Gesprächen zu beteiligen. Informationen zur Veranstaltung Datum: 28. April 2023 Uhrzeit: 16:00 bis 20:00 Uhr Ort: Eulenspiegelhalle, Wallpforte 6A in 38170 Schöppenstedt Ein Livestream ist nicht geplant. Aber es wird ein Videoteam vor Ort sein, das die Impulse in der Veranstaltung und die Zusammenfassung am Ende sowie atmosphärische Bilder aufnehmen wird. Die Veranstaltung wird filmisch dokumentiert und im Nachgang online zu Dokumentationszwecken veröffentlicht. Inhalte der Veranstaltung Beim Workshop soll diskutiert werden, welche Risiken für eine erfolgreiche Rückholung der radioaktiven Abfälle berücksichtigt werden müssen. Das umfasst neben den radiologischen Risiken und Betriebsstörungen sowie möglichen Störfällen auch die geologischen und bergtechnischen Risiken bis hin zum auslegungsüberschreitenden Lösungszutritt, also dem Absaufen der Grube. Der Austausch wird im Rahmen von Impulsvorträgen sowie in vier Workshops stattfinden. Diese werden von verschiedenen Expert*innen der BGE, des Bundesumweltministeriums, des Ministeriums für Umwelt Niedersachsen sowie von Fachleuten aus dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS), dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie der Beratungs- und Planungsfirma Ercosplan begleitet. Die Workshops im Überblick 1. Transportprozesse: Diskutiert werden unter anderem Transportprozesse für Radionuklide, also radioaktive Atomkerne, dabei bestehende Ungewissheiten sowie die radiologischen Risiken in frühen Phasen nach einem möglichen Absaufen der Grube. Damit sind die ersten Jahrzehnte nach dem Ausrufen eines auslegungsüberschreitenden Lösungszutritts (AüL) gemeint. Impulsvortrag durch: Horst Geckeis, KIT. 2. Betriebssicherheit: Diskutiert wird unter anderem das Spannungsfeld von bestimmungsgemäßem Betrieb und Störfällen, insbesondere während des Rückholprozesses. Impulsvortrag durch: Florian Gering, BfS. 3. Konsequenzenanalyse: Diskutiert werden unter anderem strategische Elemente eines Sicherheitskonzeptes und deren Wirksamkeit sowie Betrachtungen zur Langzeitsicherheit. Impulsvortrag durch: Jens Wolf, GRS. 4. Nicht-radiologische Risiken: Diskutiert werden unter anderem der Lösungszutritt und die Gebirgsmechanik im Bestandbergwerk und dessen Auswirkungen auf die Rückholung. Impulsvortrag durch: Henry Rauche, Ercosplan. Anmeldung erforderlich Bitte melden Sie sich zur Veranstaltung per E-Mail unter info-asse(at)bge.de mit dem Stichwort „Fachworkshop“ bis zum 26. April 2023 an und nennen Sie uns den Titel des Workshops, an dem Sie gerne teilnehmen möchten. Gerne können Sie uns vorab eine konkrete Fragestellung mitgeben, die in den Workshop einfließen soll. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Planfeststellungsverfahren zur
Stilllegung des Endlagers für
radioaktive Abfälle Morsleben
Verfahrensunterlage
Titel:Geomechanische Betriebsüberwachung 2005
Autor:DBE
Erscheinungsjahr:2007a
Unterlagen-Nr.:I 254
Revision:00
Unterlagenteil:Teil 1 von 4
ProjektPSP-ElementObj.Kenn.Funktion
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Komponente Baugruppe Aufgabe
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Geomechanische Betriebsüberwachung 2005
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BY 0031 01
Blatt: 4
Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb
von Endlagern für Abfallstoffe mbH (DBE), Peine
Geomechanische Betriebsüberwachung 2005
Stichwörter:
Betriebssicherheit, Extensometer, Fissurometer, Gebirgsmechanik, geomechanische Messun-
gen, Konvergenz, Nivellement, Überwachungsprogramm
Zusammenfassung:
In den Feldesteilen Ostfeld, Südfeld, Westfeld, im Lager H sowie in den Schächten Bartensleben
und Marie lassen die Messergebnisse der geomechanischen Messungen weder durch ihre Grö-
ßenordnung noch durch ihre Entwicklung eine signifikante Veränderung des gebirgsmechani-
schen Status des Grubengebäudes erkennen. Allein im Zentralteil erhöhten sich im Zuge der
Verfüllung von Abbauen lokal die Verformungen, blieben dabei aber im erwarteten Rahmen.
Die großräumigen Überwachungsmessungen zeigten geringe Höhenänderungen, die schon seit
Jahren mit annähernd gleicher Rate ablaufen. An der überwiegenden Mehrheit der Konvergenz-
messstationen wurden gerade nachweisbare Querschnittsverformungen im Bereich von
± 2 mm/a festgestellt. Die Mehrzahl der im Jahr 2005 im Messbetrieb befindlichen Extensometer
wiesen ebenfalls gerade eben nachweisbare Gebirgsverformungen in der Größenordnung von
0,23 mm/m*a auf
Insgesamt ergeben sich aus der geomechanischen Betriebsüberwachung 2005 keine Hinweise
auf wesentliche Veränderungen der Standsicherheit der Grube.
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Geomechanische Betriebsüberwachung 2005
Inhaltsverzeichnis
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UAUd Nr.Rev
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Blatt: 5
Blatt
Einleitung .. ..... .............. ................ ........... ......................................... ............................. 6
2
2.1
2.2
2.3
2.4
2.5
2.6
2.7
2.8Ergebnisse der geotechnischen Überwachung ............ ... .. ...... .. ...... .... .. .... .......... ... .... .. . 6
Großräumige Überwachungsmessungen .. .. ..... ..... .... .... .... ...... .... .. ............ .......... .. ....... . 6
Schacht Bartensleben .. ... ..... .. ........... ....... .................................. ..... .... ... ........ ..... .. ....... . 7
Schacht Marie .. ..................... .. .... .. .. .... ... ... .................................... ... ......................... .... 7
Südfeld Bartensleben .................. .. ..... .................................. .... .. ............... ................ ... . 7
Westfeld Bartensleben ..................... ....... ...................................................................... 8
Ostfeld Bartensleben .................. ...... ...................................... .... ... ............ ............... ... .. 8
Zentralteil Bartensleben .............. ...... .... ............................... ... ....... ...................... ....... .. 9
Marie, Bereich Lager H ... .. .. .... ....... ... .................................. ..... .... ..... ..... .... .... ... ........ .. 10
3Gesamtbewertung ... .. ..... .... ....... .... ........ .... .... .. ... ... ..... .. .... .... .. ..... .... ..... .. ........ ... .... .. .. .. 11
Verzeichnis der Anlagen
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AufgabeAA NNN A1
Blattzahl dieser Unterlage ohne Anlagen:
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d,
Komponente Baugruppe
11
jeweilige Blattzahl der Anlage
Anlage 1Geomechanische Betriebsüberwachung 2005 ... .... ... .. ...... .... .... .... .. .. ..... .. ... .. .... . 76
Großräumige Überwachungsmessungen
DBE: 9M/99Y/GC/BY/0028/00
Anlage 2Geomechanische Überwachung 2005 ................ .... ....... .. ......... .. ................... .. .. 25
Schacht Bartensleben
DBE : 9M/OOYES01/GC/BZI0005/00
Anlage 3Geomechanische Überwachung 2005 ..................... .. ...... ........ ... ..................... .. 23
Schacht Marie
DBE : 9M/OOYES02/GC/BZI0006/00
Anlage 4Geomechanische Betriebsüberwachung 2005 ........ ............... .... .... .... .. ...... ........ 73
Südfeld
DBE: 9M/99YER31/GC/BY/o007100
Anlage 5Geomechanische Betriebsüberwachung 2005 ......... ........ .. .. .............. .. ...... ..... ... 15
Westfeld
DBE: 9M/17YER11/GC/BY/0008/00
Anlage 6Geomechanische Betriebsüberwachung 2005 ......... .... ..... .... ....................... .... .. 24
Ostfeld
DBE: 9M/16YENGC/BZI0009/00
Anlage 7Geomechanische Betriebsüberwachung 2005 ... .... ...... ... .. .... .. .... .... ..... ....... .. ... 284
Zentralteil
DBE: 9M/99Y/GC/BY/0029/00
Anlage 8Geomechanische Betriebsüberwachung 2005 ........ .. ..... ....... ........... ........ ...... ... . 26
Marie, Bereich Lager H
DBE: 9M/02YER71/GC/BZI0009/00
Gesamte Blattzahl dieser Unterlage:
557
Wo geht es hin? „Das Kreuz mit der Ungewissheit“ - Eine Reportage von Alexander Stirn Bei großen Infrastrukturprojekten müssen immer auch Risiken mitgedacht werden. Das macht die Planung extrem komplex. Nicht anders ist und war es in Morsleben. Seit Jahren beschäftigen sich Wissenschaftler über und unter Tage mit der Frage, wie das Endlager sicher stillgelegt werden kann. Über den schwierigen Umgang mit Problemen und Unwägbarkeiten. Ein Lichtkegel huscht über eine Betonwand. Über aufgemalte Zahlen und Muster, über gestopfte Löcher und frisch verputzte Stellen. Doch es ist nicht das, was Matthias Ranft sucht. Der Geologe sucht etwas anderes. Etwas, das es eigentlich nicht geben darf: einen Riss. Schließlich, nach langem Herumhantieren mit der Lampe, wird Ranft fündig. Kaum sichtbar zieht sich eine braune Kante über die Betonwand. Der Übeltäter.
Matthias Ranft, ein kleiner, drahtiger Geologe, ist Projektleiter für das Endlager Morsleben – und er steht vor einer großen Aufgabe: Nie zuvor ist ein Endlager für radioaktive Abfälle nach dem Atomrecht stillgelegt worden. Und nie zuvor hat sich jemand durch all die bürokratischen Vorgaben, durch den Widerstreit der Wissenschaftler, durch unberechenbaren Beton gekämpft. Denn Berg, Bürokratie und wissenschaftlicher Fortschritt, das hat die Vergangenheit gezeigt, sind immer für Überraschungen gut. Der Riss und seine Auswirkungen, so unbedeutend sie im Licht der Grubenlampe erscheinen mögen, sind dafür ein treffliches Beispiel: nicht unbedingt unsicher, aber mit gravierenden Folgen für die Planung und für das Projekt.
Es ist die alltägliche Zwickmühle: Wer ein gut hundert Jahre altes Bergwerk, in dessen Eingeweiden rund 37.000 Kubikmeter radioaktiver Abfall ruhen, stilllegen und endgültig verschließen will, muss in gewaltigen Maßstäben denken und dennoch auf kleinste Details achten. Dabei muss man die große Gefahr stets im Blick behalten: Wasser. Durch Verschiebungen im eigentlich dichten Salzgestein könnte die Flüssigkeit von oben in die Grube hineinlaufen. Vor allem aber könnte sie – dann radioaktiv belastet – wieder aus dem Berg hinausgedrückt werden. Gas, das bei der Korrosion von Müllfässern entsteht, könnte hierfür verantwortlich sein. Aber auch Hohlräume im Gestein, die durch Gebirgskräfte wie Schwämme ausgepresst werden, ihr Wasser ausspucken, das Grundwasser verschmutzen und die Umwelt bedrohen.
Deshalb steht Ranft mit seiner Grubenlampe vor dem meterhohen Betonwall und sucht den Riss. Die Wand, so imposant sie erscheinen mag, ist allerdings nur das sichtbare Ende eines 25 Meter langen Betonpfropfens, gegossen in einen Gang des ehemaligen Bergwerks, einen sogenannten Streckenstummel. Rund zwei Dutzend solcher Abdichtbauwerke (siehe Interview Seite 11) sollen künftig die kritischen Verbindungsgänge der Grube verstopfen – zusätzlich zu den natürlichen Salzbarrieren. Ein- und Ausbrüche von Wasser würden dadurch verhindert, zumindest aber verzögert. Der Schlüssel zur Stilllegung heißt: ein plausibles Sicherheitskonzept Um zu testen, wie gut das klappt, steht der Beton unter immensem Druck. Mit 7 Bar presst eine Pumpe Salzlösung gegen die Rückwand des Pfropfens. Trotzdem verschwindet pro Tag lediglich ein halbes Schnapsglas voller Flüssigkeit im Beton oder am Beton vorbei – ein Zehntel des vorherberechneten Werts. „Nur, das nützt alles nichts“, sagt Ranft. Denn das Experiment, so dicht es auch hält, ist gescheitert: „Wir haben vorhergesagt, dass der Beton keine Risse haben wird“, ergänzt Ranft. „Folglich stimmt unsere Prognose, unser Modell zum Verhalten des Bauwerks nicht mehr zu hundert Prozent.“
Und das darf nicht sein. Denn Modelle sind eine der wichtigsten Währungen, wenn es um die Stilllegung eines Endlagers geht. Niemand kann und will die ganze Grube auffüllen, verschließen, Zehntausende Jahre warten und dann schauen, ob Berg und Technik dicht halten. Deshalb modellieren die Planer den geologischen Aufbau des Bergwerks, die Gebirgsmechanik, die künftigen Veränderungen unter und über der Oberfläche, das Verhalten sämtlicher Materialien, die sich in der Grube befinden und die zur Stabilisierung oder Abdichtung hineinkommen sollen. All das ist zwar mit Ungewissheiten, mit Unschärfen verbunden, aber auch die lassen sich in Zahlen fassen.
Dennoch reicht das nicht. Die Planer brauchen nicht nur ein plausibles Stilllegungskonzept, sie müssen auch überzeugend nachweisen können, dass dieses Konzept sicher ist – mit Gedankenmodellen, mit Berechnungen, mit Experimenten. Klappen die Versuche, wie in einem anderen Experiment, bei dem ein vertikaler Schacht mit Asphalt und Schotter erfolgreich abgedichtet worden ist, wird das Ergebnis in einer Handvoll Aktenordnern abgelegt. Klappen sie nicht, heißt es im Extremfall: „Zurück auf Los, erneut überlegen, planen, rechnen“, so Ranft. „Und das nicht, weil wir ein Problem mit der Sicherheit haben, sondern weil unser Konzept, mit dem wir die Sicherheit nachweisen, nicht mehr funktioniert, unser Schlüssel zur Stilllegung.“
Die Unterschiede sind subtil und nicht immer einfach zu vermitteln. Oft wurde das gar nicht erst versucht, wie die Bürgerinitiative Morsleben bemängelt, die das Projekt seit mehr als 25 Jahren kritisch begleitet. „Wir brauchen endlich mehr Transparenz zu den Grundlagen, den Verfahren und den Arbeiten vor Ort“, fordert Sprecher Andreas Fox.
Die Grube macht es den Planern allerdings auch nicht leicht. Wer sich – 380 Meter unter der Grasnarbe – zu Betriebsführer Rainer Jonek ins Auto setzt, hat im Gewirr der Gänge innerhalb kürzester Zeit die Orientierung verloren. Manche Durchlässe sind kaum größer als Joneks weißer Geländewagen. Doch dann öffnen sie sich plötzlich zu immensen Höhlen. Insbesondere der Zentralteil der Grube ist durch die unzähligen Hohlräume geschwächt. Alles in allem klafften durch den ehemaligen Kali- und Salzbergbau Lücken von knapp neun Millionen Kubikmetern. Drei Viertel des heute noch offenen Hohlraums müssen im Zuge der Stilllegung mit Beton gefüllt werden – um das Endlager zu stabilisieren, um Risse im Salzgestein oder den darüber liegenden Schichten zu verhindern, um die Grube weiterhin berechenbar zu machen. „In einer idealen Welt“, sagt Ranft, „würde ich mir ein Bergwerk mit weniger Hohlraumvolumen wünschen: ein einfacheres System mit einem besser zu prognostizierenden Verhalten.“ Doch ideal ist hier gar nichts.
Immer wieder taucht bei der Fahrt durch die Grube ein anderes Gestein auf: Anhydrit, Gips ohne Wasser. Im Gegensatz zum Salz, das unter Druck fließt und Hohlräume verschließt, ist Anhydrit spröde. Er neigt zu Rissen, was ihn zum natürlichen Feind jeder Abdichtung macht. Quellender Beton sollte dieses Problem lösen. Er funktionierte in der Theorie, im Labor, im kleinen Maßstab. Bei einem realen Experiment in der Grube Bleicherode, knapp 100 Kilometer entfernt, hat das „Zauberzeug“, wie Ranft den Baustoff nennt, allerdings versagt. Nun steht der Projektleiter mit leeren Händen da. Die Bürgerinitiativen fordern einen Schlussstrich in Morsleben Für die Bürgerinitiative Morsleben ist das zu viel der Ungewissheit. „Es ist an der Zeit, den Ansatz aufzugeben und ohne Verschluss im Anhydrit auszukommen“, fordert Sprecher Fox. Notfalls müssten die dahinter gelagerten Abfälle zurückgeholt werden. „Das Ziel, in absehbarer Zeit eine Lösung für die Stilllegung zu finden, verträgt sich nicht damit, weiter mit Alternativen herumzuspielen, die sich in vielen Jahren womöglich erneut als untauglich erweisen“, sagt Andreas Fox. „Morsleben ist kein Forschungsbergwerk.“
So schnell will Ranft, der das Projekt seit 2015 leitet, dennoch nicht aufgeben. Zwei unterschiedliche Betonarten – der eine vermischt Salz mit Zement, der andere mit Magnesiumoxid – und zwei unterschiedliche Verfahren – Spritzen und Gießen – werden derzeit untersucht. „Anders als in der Vergangenheit, als nur eine Variante durchgeplant wurde, werden wir dadurch unser Planungsrisiko minimieren“, sagt Ranft. Ohne weitere Großversuche, sowohl im Anhydrit als auch im Salz, werde es dennoch nicht gehen.
Das aber kostet Zeit. Und Zeit hat Ranft eigentlich nicht. Schon einmal wurden die Planer von den Ereignissen überrollt: 2014 sollte die Stilllegung ursprünglich beginnen; die Pläne lagen bereits aus. Vorher tauchten allerdings neue wissenschaftliche Erkenntnisse auf. Die Entsorgungskommission, ein Expertengremium des Bundesumweltministeriums, empfahl Ergänzungen und Korrekturen – unter anderem zur simulierten Ausbreitung von Flüssigkeiten im Endlager. Gemessen am fortschreitenden Stand von Wissenschaft und Technik wäre das Modell, so die Kritik, zu einfach gerechnet. Auf einen Schlag waren die Simulationen obsolet. Wie bei einem Dosenstapel im Supermarkt, bei dem alles von allem abhängt, hatte jemand eine der unteren Konserven herausgezogen. Das Konzept krachte teilweise zusammen. Die Gefahr besteht auch in Zukunft; niemand kann sagen, was der Wissenschaft als Nächstes einfallen wird. „Für uns bedeutet das: Wir müssen im Genehmigungsverfahren schneller sein als die sich dynamisch fortentwickelnden Anforderungen an die Nachweisführung, und wir müssen im Idealfall selbst mitforschen, um immer aktuell zu sein“, sagt Matthias Ranft. „Das ist uns in der Vergangenheit nicht ausreichend gelungen.
Immerhin: Inzwischen gibt es – allen Ungewissheiten zum Trotz – einen neuen Zeitplan. 2026 wollen die Planer die letzten relevanten Unterlagen fertigstellen. 2028, Ranft wird dann 66 Jahre alt sein und kurz vor der Rente stehen, sollen die Behörden die Stilllegung genehmigen. Der Plan ist zwar mit fast so vielen Unwägbarkeiten behaftet wie die geologische Entwicklung des Endlagers in einer Million Jahren, die im Projekt natürlich modelliert worden ist. Matthias Ranft findet es aber wichtig, zumindest eine Zahl, ein Ziel zu haben. „Zum Ankommen gehört ein Ziel“, sagt Ranft, der Rennradfahrer. „Und zum Ziel gehört – zumindest im Management – ein Termin. Die Reportage ist Teil der Einblicke Nr. 3 Thema: Wo geht es hin? Hinter der Geschichte Alexander Stirn arbeitet als freier Wissenschaftsjournalist in München und widmet sich sonst eher überirdischen Dingen: Themen aus der Luft- und Raumfahrt. Für den Physiker, der unter anderem für die „Süddeutsche Zeitung“ und die „Zeit“ schreibt, war es der erste Auftrag unter Tage. Links zum Thema Die Einblicke Nr. 3 zum Herunterladen Alle Publikationen im Überblick Alle Meldungen und Pressemitteilungen der BGE im Überblick
Planfeststellungsverfahren zur
Stilllegung des Endlagers für
radioaktive Abfälle Morsleben
Verfahrensunterlage
Titel:Geomechanische Betriebsüberwachung 2005
Autor:DBE
Erscheinungsjahr:2007a
Unterlagen-Nr.:I 254
Revision:00
Unterlagenteil:Teil 1 von 4
ProjektPSP-ElementObj.Kenn.Funktion
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Komponente Baugruppe Aufgabe
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Geomechanische Betriebsüberwachung 2005
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1311/;!I1
BY 0031 01
Blatt: 4
Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb
von Endlagern für Abfallstoffe mbH (DBE), Peine
Geomechanische Betriebsüberwachung 2005
Stichwörter:
Betriebssicherheit, Extensometer, Fissurometer, Gebirgsmechanik, geomechanische Messun-
gen, Konvergenz, Nivellement, Überwachungsprogramm
Zusammenfassung:
In den Feldesteilen Ostfeld, Südfeld, Westfeld, im Lager H sowie in den Schächten Bartensleben
und Marie lassen die Messergebnisse der geomechanischen Messungen weder durch ihre Grö-
ßenordnung noch durch ihre Entwicklung eine signifikante Veränderung des gebirgsmechani-
schen Status des Grubengebäudes erkennen. Allein im Zentralteil erhöhten sich im Zuge der
Verfüllung von Abbauen lokal die Verformungen, blieben dabei aber im erwarteten Rahmen.
Die großräumigen Überwachungsmessungen zeigten geringe Höhenänderungen, die schon seit
Jahren mit annähernd gleicher Rate ablaufen. An der überwiegenden Mehrheit der Konvergenz-
messstationen wurden gerade nachweisbare Querschnittsverformungen im Bereich von
± 2 mm/a festgestellt. Die Mehrzahl der im Jahr 2005 im Messbetrieb befindlichen Extensometer
wiesen ebenfalls gerade eben nachweisbare Gebirgsverformungen in der Größenordnung von
0,23 mm/m*a auf
Insgesamt ergeben sich aus der geomechanischen Betriebsüberwachung 2005 keine Hinweise
auf wesentliche Veränderungen der Standsicherheit der Grube.
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ProjektPSP·ElementObj.Kenn.Funktion
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Geomechanische Betriebsüberwachung 2005
Inhaltsverzeichnis
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Blatt: 5
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Einleitung .. ..... .............. ................ ........... ......................................... ............................. 6
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2.4
2.5
2.6
2.7
2.8Ergebnisse der geotechnischen Überwachung ............ ... .. ...... .. ...... .... .. .... .......... ... .... .. . 6
Großräumige Überwachungsmessungen .. .. ..... ..... .... .... .... ...... .... .. ............ .......... .. ....... . 6
Schacht Bartensleben .. ... ..... .. ........... ....... .................................. ..... .... ... ........ ..... .. ....... . 7
Schacht Marie .. ..................... .. .... .. .. .... ... ... .................................... ... ......................... .... 7
Südfeld Bartensleben .................. .. ..... .................................. .... .. ............... ................ ... . 7
Westfeld Bartensleben ..................... ....... ...................................................................... 8
Ostfeld Bartensleben .................. ...... ...................................... .... ... ............ ............... ... .. 8
Zentralteil Bartensleben .............. ...... .... ............................... ... ....... ...................... ....... .. 9
Marie, Bereich Lager H ... .. .. .... ....... ... .................................. ..... .... ..... ..... .... .... ... ........ .. 10
3Gesamtbewertung ... .. ..... .... ....... .... ........ .... .... .. ... ... ..... .. .... .... .. ..... .... ..... .. ........ ... .... .. .. .. 11
Verzeichnis der Anlagen
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AufgabeAA NNN A1
Blattzahl dieser Unterlage ohne Anlagen:
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Komponente Baugruppe
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jeweilige Blattzahl der Anlage
Anlage 1Geomechanische Betriebsüberwachung 2005 ... .... ... .. ...... .... .... .... .. .. ..... .. ... .. .... . 76
Großräumige Überwachungsmessungen
DBE: 9M/99Y/GC/BY/0028/00
Anlage 2Geomechanische Überwachung 2005 ................ .... ....... .. ......... .. ................... .. .. 25
Schacht Bartensleben
DBE : 9M/OOYES01/GC/BZI0005/00
Anlage 3Geomechanische Überwachung 2005 ..................... .. ...... ........ ... ..................... .. 23
Schacht Marie
DBE : 9M/OOYES02/GC/BZI0006/00
Anlage 4Geomechanische Betriebsüberwachung 2005 ........ ............... .... .... .... .. ...... ........ 73
Südfeld
DBE: 9M/99YER31/GC/BY/o007100
Anlage 5Geomechanische Betriebsüberwachung 2005 ......... ........ .. .. .............. .. ...... ..... ... 15
Westfeld
DBE: 9M/17YER11/GC/BY/0008/00
Anlage 6Geomechanische Betriebsüberwachung 2005 ......... .... ..... .... ....................... .... .. 24
Ostfeld
DBE: 9M/16YENGC/BZI0009/00
Anlage 7Geomechanische Betriebsüberwachung 2005 ... .... ...... ... .. .... .. .... .... ..... ....... .. ... 284
Zentralteil
DBE: 9M/99Y/GC/BY/0029/00
Anlage 8Geomechanische Betriebsüberwachung 2005 ........ .. ..... ....... ........... ........ ...... ... . 26
Marie, Bereich Lager H
DBE: 9M/02YER71/GC/BZI0009/00
Gesamte Blattzahl dieser Unterlage:
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