Ziel des Forschungsvorhabens ist eine Erweiterung des vorlaeufigen EU-Konzepts fuer die Sedimentbewertung auf Pflanzen, die als Produzenten eine grosse Bedeutung fuer die biologische Stabilitaet von Sedimenten haben. Anhand von ausgewaehlten sedimentrelevanten Chemikalien soll ueberprueft werden, ob neben den bisher im EU-Bewertungskonzept vorgesehenen Sedimentbewohnern Lumbriculus variegas, Chironomus ripanus und Gammarus sich auch Pflanzen (Vallisneria americana) dazu eignen, das Risiko fuer die Lebensgemeinschaft im Sediment adaequat abzubilden. Die Auswahl der Pflanze erfolgte unter dem Aspekt, zusaetzlich zu den anderen Expositionspfaden die Aufnahme von Schadstoffen ueber die Wurzel von Pflanzen zu beruecksichtigen. Ausserdem koennen mit diesem Organismus spezielle pflanzentoxische Substanzen erfasst werden, deren Toxizitaet in Tests mit den oben genannten Sedimentbewohnern moeglicherweise unterschaetzt wird. Es besteht weiterhin Forschungsbedarf bezueglich der praktischen Durchfuehrung und Auswertung der Tests. So ist u.a. zu klaeren, wie sich die Zusammensetzung des im Test verwendeten Sediments auf die Bioverfuegbarkeit und Toxizitaet der Testsubstanz auswirkt. Dies ist wichtig fuer die Interpretation der in Sedimenttests erhaltenen Ergebnisse, die fuer die Bewertung der Gefaehrlichkeit von Stoffen fuer das Sediment herangezogen werden. Dieses Forschungsvorhaben ist von besonderer Wichtigkeit, weil das derzeit noch vorlaeufige Bewertungskonzept bereits im Rahmen der EG-Altstoff angewendet werden muss - eine moeglichst rasche Validierung und Erweiterung auf Pflanzen ist fuer die optimale Bewertung des Sediments unerlaesslich. Darueber hinaus ist auch aus oekonomischen Gruenden sicherzustellen, dass die zu fordernden Tests angemessen und geeignet sind, die Gefahren fuer das Sediment zu bewerten.
Mit dem Forschungsvorhaben wurde das Ziel verfolgt, die Eignung ausgewaehlter Brackwasserorganismen fuer die Ueberwachung der Schadstoffbelastung von Aestuaren festzustellen (Bioindikation). An Schadstoffen wurden die Schwermetalle Cd, Pb, Ni, Cu und Zn in Flohkrebsen der Gattungen Gammarus und Chaetogammarus, in Seepocken der Gattung Balanus sowie in Gruenalgen der Gattung Enteromorpha in den Aestuaren von Elbe, Weser und Ems bestimmt. Neben der biologischen Charakterisierung der Gammariden sowie Untersuchungen zur Bioakkumlation und Toxizitaet von Cadmium standen das aktive und das passive Monitoring mit genannten Organismengruppen im Blickpunkt des Interesses. Als Eignungskriterien fuer eine moegliche routinemaessige Ueberwachung wurden der Einfluss wesentlicher biotischer und abiotischer Faktoren auf die Variabilitaet der Schwermetallgehalte untersucht, artspezifische Unterschiede erfasst, sowie Standortunterschiede (Mikrohabitate, Flusslaeufe) und die zeitliche (saisonale) Variabilitaet der organismenspezifischen Belastung beschrieben. Die gesammelten Erkenntnisse und Erfahrungen diensten der Entwicklung eines Konzepts zum Biologischen Monitoring (Bioindikation) im Uebergangsbereich von Suess- und Meerwasser.