Ziel war es, Leistung und Qualitaet von Sorten verschiedener Gemuesearten (Kopfsalat, Weisskohl, Porree, Knollensellerie, Moehre) unter den Bedingungen des oekologischen Gemuesebaus festzustellen. Dazu wurden 5 Sorten je Gemueseart an 3 Standorten ueber 3 Jahre gemaess den Richtlinien des Bundessortenamtes geprueft. Das BSA fuehrte parallel dazu eine Pruefung im konventionellen Anbau durch. Ergebnisse: - Ertraege im oekologischen Anbau niedriger; - Restnitratgehalt im Boden im oekologischen Anbau niedriger; - aeussere Qualitaet (Bonituren): bei vielen Merkmalen schnitten die Sorten im oekologischen Anbau besser ab; - innere Qualitaet: sehr geringe Nitratgehalte bei Kopfsalat und Moehre im oekologischen Anbau, Carotin- und Zuckergehalte bei Moehre gleich.
Neue Gemuesesorten stammen hauptsaechlich von auslaendischen Zuechtern (NL, D, F) und muessen unter schweizerischen Anbaubedingungen geprueft werden. Eine unabhaengige Sortenpruefung unter Federfuehrung der FAW (Koordination und Auswertung) in der Schweiz ist daher dringend erforderlich. Diese muss sowohl grundlegende Fragen wie Resistenzverhalten (Pilze und Schaedlinge), Wuchsverhalten (Physiologie), Ertrags- und Qualitaetsbildung abdecken (Standort Waedenswil), als auch praxisorientierte Fragen klaeren, d.h. das Verhalten von einzelnen Sorten an verschiedenen Standorten und unterschiedlichen Klimabedingungen, insbesondere bezueglich Produktivitaet und Wirtschaftlichkeit. Dies erfordert eine Aufteilung der Sortenpruefung mit Ausrichtung auf Grundlagen und Praxisrelevanz. Mittels mobiler Wetterstationen sind die lokalen Witterungsdaten zu erfassen, um das Sortenverhalten zu den Standortbedingungen in Beziehung zu setzen mit dem Ziel, kritische Einflussgroessen der Umwelt auf Sorten und insbesondere Resistenzen laengerfristig zu charakterisieren (Nachhaltige Produktion). Projektziele: Optimierung der Sortenpruefung durch Weiterbildung in Modellierung (Physiologie, Wachstumsverlauf, Ertragsbildung in Abhaengigkeit des Witterungsverlaufs) und Statistik, Verstaerkung der Zusammenarbeit mit Zoologie/Phytopathologie bezueglich Pruefung von resistenten/toleranten Sorten. Publikation der Ergebnisse der Sortenpruefung jaehrlich und Intensivierung der Kontakte zu auslaendischen Pruefstellen. Durchfuehrung von Anforderungs- und Angebotsabklaerungen (Arten und Sorten) sowie Anbauversuche fuer Nischenprodukte und Wissenstransfer. Im Bereich Genressourcen: Fortsetzung der Erhaltungszuechtung der ZEFA Sorten und Anmeldung einer neuen Rettichsorte zum Sortenschutz (UPOV). Sicherstellung der Zusammenarbeit mit NGO's im Bereich Gemuesesorten (Pro Specie Rara, Arche Noah) als Teil des nationalen Aktionsplans Nachhaltigkeit. Neue Kenntnisse: Der Gemuesebau zeichnet sich durch eine Vielfalt an Arten (ueber 100) und innerhalb diesen von Sorten aus, die zu verschiedenen Jahreszeiten sowie Terminen angebaut und nach relativ kurzer Kulturzeit geerntet und vermarktet werden. Dies drueckt sich im immensen Sortenangebot aus und hat entsprechende Auswirkungen auf die Kultur- und Anbauverfahren (Freiland, Flachabdeckung, Tunnel, Gewaechshaus), die Anbautermine von Frisch- und Verarbeitungsgemuese, sowie die Vermarktung der Ernteprodukte. Der jaehrliche Neueingang an Sorten zu den einzelnen Gemuesearten ist daher sehr gross und bedarf einer neutralen Pruefung. Die FAW eigenen Zuechtungen (offen abgebluehte Sorten) werden immer noch von DSP erhalten und vermarktet, insbesondere fuer die Hausgaerten. In den vergangenen Jahren wurden im Bereich der Basissaatgut Herstellung an diesen Sorten Verbesserungen eingefuehrt, indem bei den meisten Arten die Elterpflanzen vegetativ vermehrt wurden, zur Herstellung eines homogeneren Saatguts.