Bei der Errichtung bzw. Verstärkung von Dünen zum Zwecke des Sturmflutschutzes können beengte Platzverhältnisse dazu führen, dass Küstenschutzdünen nicht ihrem Sollquerschnitt entsprechend ausgebildet werden können. Für den Fall des drohenden vollständigen Abtrags der Düne im Sturmflutfall muss eine Zusatzkonstruktion die Funktion des Sicherheitsteils der Düne als letzte Barriere gegen Durchbruch übernehmen (vgl. "Regelwerk Küstenschutz Mecklenburg-Vorpommern", Themenheft 3-3/2013 Landesküstenschutzdünen Mecklenburg- Vorpommerns").
In der Dokumentationsstelle Küste werden alle Informationen zu Küstenschutzbauten an der Ostseeküste von Priwall bis Swinemünde gesammelt und aufgearbeitet. Die Sammlung dieser Informationen beginnt ca. 1945 bis in die heutige Zeit.
Faserpflanzen gehören zu den ältesten nachwachsenden Rohstoffen. Eine große Anzahl von Pflanzenarten enthalten vor allem aus Zellulose bestehende Fasern mit unterschiedlichen Eigenschaften. Die größte wirtschaftliche Bedeutung hat die Baumwolle erlangt, aber auch Jute, Sisal, Flachs, Hanf und Kokosfasern spielen eine wichtige Rolle. Im Freistaat Sachsen ist in den Regionen Erzgebirge, Oberlausitz und Vogtland der Flachs (Faserlein), außerhalb der höheren Mittelgebirgslagen auch der Hanf anbauwürdig. Flachs und Hanf sind botanisch und bezüglich ihrer Wuchsform sehr unterschiedliche Pflanzen. Verwendung finden Kurz- und Langfasern in Mischgarnen, Verbundwerkstoffen, Geotextilien, Dämmstoffen, Verpackungsmaterialien, technischen Textilien, Asbestersatz.
Die Norddeutsche Gesellschaft zur Ablagerung von Mineralstoffen mbH plant im Zuge der Stilllegung des Deponieabschnitts 3 der Massenabfalldeponie Alversdorf eine abschnittsweise Oberflächenabdichtung des Deponieabschnittes 3 vorzunehmen. Der Bau der Oberflächenabdichtung wurde mit Planänderungsbeschluss vom 24.11.2014 genehmigt. Die Antragstellerin beabsichtigt, eine geänderte technische Ausführung der Oberflächenabdichtung des dritten Deponieabschnittes anzuwenden. Anstatt der mineralischen Dichtungskomponente (d ≥ 50 cm) im Oberflächenabdichtungssystem wird eine geotextile Tondichtungsbahn mit LAGA-Eignungsbeurteilung (d ≈ 2,50 cm) eingesetzt. Die Änderungsmaßnahme findet auf der bereits vorhandenen Deponie statt, andere Bereiche sind nicht betroffen. Der Standort des Vorhabens liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Schöningen im Landkreis Helmstedt ca. 7,5 km südlich der Stadt Helmstedt, 1,0 km nordwestlich des Ortsteils Offleben und 1,5 km nordöstlich der Ortschaft Schöningen. Gemäß § 9 Abs.1 Nr. 2 UVPG ist für die Änderung eines Vorhabens, für das eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt worden ist, durch eine allgemeine Vorprüfung zu ermitteln, ob die Änderung zusätzliche erhebliche nachteilige oder andere erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen hervorrufen kann und ob für das Änderungsvorhaben eine UVP durchgeführt werden muss. Dazu hat die Vorhabenträgerin Unterlagen für die Durchführung einer allgemeinen Vorprüfung gemäß Anlage 2 UVPG vorgelegt. Diese nach den Vorgaben der Anlage 3 UVPG vorgenommene Vorprüfung hat ergeben, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung für das o. g. Vorhaben nicht erforderlich ist. Die einzelnen Gründe für die Entscheidung können im anliegenden Prüfvermerk eingesehen werden.
Wangerooge/Norden. Hohe Abbruchkanten und niedrige Strandlagen: Insulaner blicken derzeit mit Sorge auf die Wangerooger Nordostdünen. Eine akute Gefahr für die Insel bestehe aber nicht, betont der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Die Küstenschutzfunktion der Düne sei angesichts einer Breite von 70 Metern auch bei den erwartbaren weiteren Abbrüchen im Winter noch gegeben. Für 2024 erwarten die Küstenschutzexperten auf der Insel erneuten Handlungsbedarf. Hohe Abbruchkanten und niedrige Strandlagen: Insulaner blicken derzeit mit Sorge auf die Wangerooger Nordostdünen. Eine akute Gefahr für die Insel bestehe aber nicht, betont der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Die Küstenschutzfunktion der Düne sei angesichts einer Breite von 70 Metern auch bei den erwartbaren weiteren Abbrüchen im Winter noch gegeben. Für 2024 erwarten die Küstenschutzexperten auf der Insel erneuten Handlungsbedarf. „Angesichts der eindrücklichen Bilder gerade bei erhöhten Wasserständen kann ich die Besorgnis und die Frage nach der Sicherheit der Insel gut nachvollziehen“, unterstreicht der Leiter der für den Schutz der Inseln zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Norden, Prof. Frank Thorenz. Aktuell wird der Strand im Bereich der Strandübergangs Bootsweg durch einen in Richtung Osten wandernden Strandpriel beeinflusst, wodurch hier lokal auf einer Strandlänge von rund 200 Metern sehr niedrige Strandlagen auftreten. Der NLWKN rechnet im Winterhalbjahr vor diesem Hintergrund mit weiteren Dünenabbrüchen bei Sturmfluten, betont aber: „Entscheidend für Sicherheit der Insel ist, dass die Schutzdüne auch im Fall von sehr schweren Sturmfluten trotz Abbrüchen ihre Sturmflutschutzfunktion erfüllen kann. Dies ist auf Grundlage unserer Untersuchungen durch die noch vorhandene große Breite der Düne gewährleistet. Ein unmittelbarer Handlungsbedarf besteht deshalb derzeit nicht“. Die Schutzdüne im Bereich des Bootsweges weist mit einer Höhe von bis zu 13 Metern über dem Meeresspiegel eine vergleichsweise große Höhe auf. Auf einem Höhenniveau von sieben Metern über dem Meeresspiegel besitzt die Düne aktuell noch eine Breite von etwa 70 Metern. Zusätzlich wird erwartet, dass sich der Strandpriel in Richtung Osten verlagert. Bei Stränden und Dünen handele es sich generell um Elemente eines sehr dynamischen Naturraums, der sich unter Gezeiten-, Strömungs-, Wellen – und Windeinfluss stetig verändere. „Dünenabbrüche und Sandverluste bei schmalen und niedrigen Stränden sind während einer Sturmflut deshalb zunächst einmal ein Stück weit erwartbares, natürliches Geschehen. Die Strand- und Schutzdünensituation wird vor diesem Hintergrund vom NLWKN auf allen sieben Inseln regelmäßig genau erfasst und bewertet, um bei Bedarf dort durch nachhaltige und wenn möglich naturnahe Maßnahmen zu unterstützen, wo es zum Schutz der Insel erforderlich ist“, so Thorenz. Mit Blick auf die Wangerooger Nordostdünen hält der Küstenschutzexperte eine Küstenschutzmaßnahme nach dem Winterhalbjahr 2023/2024 für wahrscheinlich. Der betroffene Dünenzug stellt die Küstenschützer vor besondere Herausforderungen: Eine Verstärkung der Düne auf der Inselseite ist hier aufgrund der räumlichen Gegebenheiten kaum möglich. Eine kurzfristige zusätzliche Sicherung der Abbruchkanten durch geotextile BigBags sei laut Thorenz nicht zielführend: „Diese weisen keine ausreichende Stabilität auf, um in Sturmfluten und der mit ihnen einhergehenden dynamischen Belastung durch brechende Wellen zu bestehen, sodass von ihnen keine zusätzliche Schutzfunktion für die Düne zu erwarten wäre“. Der NLWKN führt – wie in diesem Jahr auf Spiekeroog – regelmäßig Dünenverstärkungen als naturbasierte Maßnahmen des Küstenschutzes auf den Ostfriesischen Inseln durch. Wangerooge rückt dabei wiederholt in den Blickpunkt: Zuletzt wurde 2022 auf der Insel östlich des Bootsweges an den Nordostdünen eine seeseitige Dünenverstärkung umgesetzt. Im Bereich des jetzt betroffenen Abschnitts führte der Landesbetrieb 2020 eine seeseitige Dünenverstärkung durch. Der dabei aufgebaute Verschleißkörper ist mittlerweile überwiegend erodiert und hat damit seine Aufgabe erfüllt. Darüber hinaus wurde zwischen 2014 und 2019 im Rahmen einer Erhöhung und Verstärkung des Dorf- und Ostgrodendeichs umfangreich in den Küstenschutz für Wangerooge investiert. „Küstenschutz hat für das Land Niedersachsen eine hohe Priorität, denn mit jedem hier investierten Euro schützen wir Millionen Menschen, erhebliche Werte und einzigartige Naturräume. Wir werden Wangerooge und die anderen Ostfriesischen Inseln mit Ihrer wichtigen Schutzfunktion auch für die Festlandsküste auch künftig nicht im Stich lassen und mit unseren Küstenschutzexperten zuverlässig Schutzprojekte umsetzen, wo sie erforderlich sind“, kommentiert der Niedersächsische Umweltminister Christian Meyer.
Ende 2023 wurden die ausführenden Firmen für den ersten ufernahen Sanierungsbereich beauftragt. Bei Eisfreiheit ist der Beginn der Arbeiten Anfang 2024 eingeplant. Vor Beginn der baupraktischen Arbeiten wird die Baustelle mit notwendigen Schutzmaßnahmen u.a. Bauzäune, eingerichtet. Die Entnahme der Sedimente wird voraussichtlich im Jahr 2024 beginnen. Plangemäß wird im ersten Schritt der noch ungesicherte ufernahe Teilbereich, durch den Bodenaustausch mittels Wabenverfahren saniert. Im Vorfeld der Sanierungsmaßnahmen wurden in den dafür angelegten Testfeldern verschiedene Maßnahmen erprobt. Darüber hinaus fanden ergänzende Untergrunderkundungen statt, um die erforderlichen Entnahmetiefen für die Sanierung genauer bestimmen zu können. Die Phase 1 der Sanierungsmaßnahmen, die Vorbereitungsmaßnahme für die Sedimententnahme, wurde kürzlich abgeschlossen. Sie begann im Februar 2021 mit der Erteilung des Bauauftrages für die Sicherungsmaßnahmen wie unter anderem dem Spundwandverbau. Diese Arbeiten wurden im Juli 2022 abgeschlossen. Zur Vorbereitung des ersten Sanierungsabschnitts wurden Anfang 2023 wasserseitige Gehölzentnahmen im Bereich des aufgeschwemmten Grünzugs ausgeführt. Die Flächen wurden danach mit weißen Geotextilien abgedeckt, um einen erneuten Aufwuchs zu verhindern. Die Maßnahme dient der Baufeldfreimachung für die folgende Sedimententnahme. Die Maßnahme ist mit der oberen und unteren Naturschutzbehörde abgestimmt.
Der Ostedeich an der zurzeit laufenden Baumaßnahme ist noch nicht begrünt, da hat der NLWKN (Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küstenschutz- und Naturschutz) bereits einen weiteren Abschnitt genehmigt. Jetzt soll die etwa 4,5 km lange Anschlussstrecke von Kranenburg bis zur Ostebrücke der B 73 in der Samtgemeinde Oldendorf im Landkreis Stade erhöht werden. An zwei Osteschleifen wird der Deich zurückverlegt – so werden rund neun Hektar Vorlandflächen geschaffen, aus denen ein Teil des für den Deichbau erforderlichen Kleis gewonnen wird. Das durch den Kleiabbau entstehende Gewässer wird mit der Oste verbunden und der natürlichen Entwicklung überlassen. Träger des Projekts ist der Deichverband Kehdingen-Oste. Mit dieser Baumaßnahme, die knapp zehn Millionen Euro kostet, wird die letzte rechtsseitige Deichstrecke zwischen Bremervörde und Hechthausen der erforderlichen Deichhöhe und den heutige Anforderungen an den Deichaufbau angepasst. Der Planfeststellungsbeschluss liegt vom 14. bis 28. September 2009 bei der Samtgemeinde Oldendorf während der Dienstzeiten öffentlich aus. Dass man bei großen Deichbauprojekten nie vor Überraschungen sicher ist, bestätigt sich aktuell an der Oste im Bereich Kranenburg, wo der Ostedeich auf einer Länge von rund drei Kilometern verstärkt bzw. zurückverlegt wird. "Hier haben wir beim Teilabschnitt Kranenburg-Heufeld eine Verformung des Untergrundes festgestellt – der neue Deich hat sich hier um bis zu 1,50 m gesenkt", sagte am Mittwoch Projektleiter Hans-Diedrich Mühler vom NLWKN in Stade. Der Untergrund habe sich als nicht tragfähig erwiesen. Gleichzeitig sei es binnendeichs zu einer Aufwölbung des Geländes gekommen; Experten sprechen von einem Grundbruch. Mühler betonte, dass speziell für diese Bereiche umfangreiche Bodenuntersuchungen und Bodengutachten erstellt worden seien; der Baugrund sei durch technische Maßnahmen (Geotextile, Geogitter) verstärkt worden. "Der Deich wird an dieser Schadensstelle nun umgehend neu gegründet und unter Aufsicht des Bodengutachters wieder aufgebaut", sagte der Projektleiter. Hochwasser- und Sturmflutgefahr bestehe nicht, da alle zurzeit laufenden Arbeiten im Schutz des noch bestehenden Ostedeiches erfolgen.
Brake – Unter der Leitung des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) und der Nationalparkverwaltung fand am vergangenen Samstag eine ganztägige Ölwehrübung auf der Insel Mellum statt. Mit Hilfe des NLWKN-Mehrzweckschiffes „Leyhörn“ wurden die rund 20 Einsatzkräfte und die notwendigen Gerätschaften wie Hägglund-Fahrzeuge, Ölsperren, Trecker und Radlader morgens in das Wattgebiet vor der Insel transportiert. Über die Ladeklappe der „Leyhörn“ gelangten die geländegängigen Fahrzeuge ins Watt und fuhren anschließend zu zwei Prielen im Nordosten der Insel. „Wir haben uns in enger Absprache mit der Nationalparkverwaltung einen großen und einen kleinen Priel als Einsatzorte ausgesucht, um unterschiedliche Schutzmaßnahmen auszuprobieren“, berichtete Übungsleiter Hergen Oetken vom NLWKN in Brake. „Bei einem Ölunfall auf der Nordsee oder der Jade könnte das mit dem Tidestrom ankommende Öl in die Priele gelangen und bis weit in das Innere der Insel treiben, wo es große ökologische Schäden verursachen könnte“, erläuterte Oetken den Hintergrund der Übung. Um dies im Ernstfall möglichst schnell und routiniert verhindern zu können, übten die Einsatzkräfte am bis zu 70 Meter breiten großen Priel das Ausbringen einer Ölsperre, die den Wasserlauf zur Nordsee hin abdichtete. „Hierbei kam es darauf an, die Sperre mit ihren Uferbefestigungen so zu handhaben, dass sie auch in den unterschiedlichen Tidephasen die gesamte Wasserfläche abdeckt und sich insbesondere an den Seiten keine Lücken auftaten“, ergänzte Oetken. Parallel dazu wurde am kleinen Priel als Alternativmethode ein Sandwall aufgeschüttet, um ihn zeitweise von der Nordsee zu trennen. Zum Einsatz kamen hier zwei Radlader und ein kleiner Bagger. Auf der dem Meer zugewandten Seite des Walls wurden geotextile Matten angebracht, um zu verhindern, dass der Flutstrom die Sandbarriere abträgt. „Selbstverständlich wurde der Damm wieder eingeebnet“, betonte Oetken, der sich mit dem Verlauf der Übung sehr zufrieden zeigte und die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten hervorhob. Neben dem NLWKN waren die Nationalparkverwaltung, der Mellumrat, die Landkreise Friesland und Wittmund, die Besatzung der „Vormann Steffens“ der DGzRS, der THW-Ortsverband Nordenham, die Ortsgruppe Schwei des Roten Kreuzes sowie die Firmen Buhr und Cleaning & Service GmbH mit Personal und Gerät beteiligt. Als Berater fungierte Kapitän Dirk Ey als Sachverständiger für Ölschadensbekämpfung. Die Übung ist Teil einer Reihe, die im vergangenen Jahr begonnen wurde: Damals stand im Mittelpunkt der Erkundung, ob ein problemloses Anlanden von Fahrzeugen bei verschiedenen Tidephasen und Wasserständen möglich ist. Die Erkenntnisse aus beiden Trainingseinheiten sollen in ein Gesamtkonzept zum Schutz der Insel Mellum einfließen, die als Brut- und Rastgebiet zahlreicher Vogelarten von großer ökologischer Bedeutung ist.
Norden/ Baltrum – Einer der anspruchsvollsten Teilabschnitte zur Sanierung der Buhne E auf Baltrum wurde Anfang dieser Woche erfolgreich abgeschlossen: Mit Hilfe von Baugeräten und Schiffen wurden direkt vor dem Buhnenkopf drei geotextile Matten platziert und durch Schütten von Wasserbausteinen auf den Meeresboden abgesenkt. Die jeweils 25 x 45 Meter großen Sinkstücke verhindern künftig die Erosion im Bereich des Buhnenkopfes. „Diese Tätigkeiten können nur bei sehr ruhiger See erfolgen“, betonte Bauleiter Theo van Hoorn vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz). Die Sicherung des Buhnenkopfes ist Teil einer umfangreichen Sanierung der Buhne E, die seit Mitte April auf Baltrum läuft. Das über 200 Meter lange Bauwerk ist ein wichtiger Bestandteil des Küstenschutzsystems der Insel. Sie hält die starken Tideströmungen aus dem westlich gelegenen Seegatt von der Insel ab und schützt dadurch im Zusammenwirken mit den anderen Buhnen und dem Deckwerk den Westen Baltrums vor Erosion. „Die 1877 errichtete Buhne muss auf Grund ihres schlechten baulichen Zustandes dringend instand gesetzt werden, damit sie auch künftig ihre Schutzfunktion für die Insel erfüllen kann“, begründete Frank Thorenz, Leiter der zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Norden-Norderney die Maßnahme. Die Lage der Baustelle im Tidebereich und die Abhängigkeit von der Witterung sind eine Herausforderung für die Baudurchführung: „Die Arbeitszeiten werden von den Gezeiten bestimmt. Wenn die Verhältnisse es erfordern, wird daher auch sehr frühmorgens oder spätabends gearbeitet, damit die Maßnahme noch in diesem Jahr beendet werden kann“, erläuterte van Hoorn. Um die Arbeitszeitfenster zu vergrößern, wurde ein Kasten aus Stahlspundwänden um die Baustelle gezogen, der das Überfluten der Baustelle bei auflaufendem Wasser verzögert. Innerhalb dieses 140 Meter langen und 20 Meter breiten Kastens erneuern Arbeiter die abgängige Bausubstanz durch schwere Wasserbausteine und Sandsteinblöcke. Insgesamt benötigt die Buhnensanierung 5.000 Tonnen Wasserbausteine und 2.000 Tonnen Granitschotter. „Wir liegen voll im Zeitplan, was neben der günstigen Witterung vor allem der Fachkompetenz der beauftragten Firmen Colcrete von Essen Bau und Tell Bau zu verdanken ist“. Die Kosten der Gesamtmaßnahme beziffert der Landesbetrieb mit drei Millionen Euro. Bei Einhaltung des Zeitplans werden bis Oktober alle Arbeiten an der Buhne abgeschlossen sein. „Nachdem in den vergangenen beiden Jahren bereits das Deckwerk im Westen der Insel umgebaut und instand gesetzt worden ist, haben wir mit der Buhne E den Westkopf in seiner Wehrhaftigkeit als Küstenschutzanlage weiter verbessert“ schloss Thorenz und dankte der Inselgemeinde für die die gute Zusammenarbeit und den Insulanern und Gästen für das große Interesse und Verständnis.
1 Alternative Oberflächenabdichtung mit Bentonit- und Drainmatte 1.1 Einleitung Anhand eines konkreten Planungs- und Ausführungsbeispieles in der Region Stuttgart wird die Projektentwicklung einer alternativen Oberflächenabdichtung von der Konzeption über die Gleichwertigkeitsbetrachtung bis zur Ausführung näher dargestellt. Der Rems-Murr-Kreis betreibt seit 1975 die Deponie „Lichte“ bei Kaisersbach. Zuf ahr t D TOR WEG Werkst. Kasse Kontrollschacht SIWA- Becken Wa ag e PE-HD 180 PN 2 / 3 geschlitzt 6 Stromkabel 54 4 WE RT ST OF FE 54 6 54 7 Sickerwasserdruckleitung PE2/ - 3 ges HD 18chli 0 tzt 54 3 PE-HD 180 PN 2 / 3 geschlitzt Kontrollschacht WE G 54 5 C Kompaktorspur PE - HD 25 0 PN 6 gel oc PE PE 2/ - - 2/ HD3 HD3 18 ges25 gel chli0 0 tzt PNoc PN PE 2/ - 3 HD ges 18 0 chli PNtzt C E E PE-HD 250 PN 6 Gasstation 54 2 54 1 54 0 53 9 Testfeld 53 8 - 3 HD ges 18 chli 0 tzt PN 53 6 Kontrollschacht 53 5 53 4 F 545 F PE-HD 250 PN 6 gelocht 53 3 53 0 B 53 53 2 1 Asbest Kontrollschacht 54 0 52 8 52 9 PE - HD 2/ 253 0 gel PN oc 52 7 PE - HD 18 0 PN B 54 5 54 5 Kontrollschacht Kontrollschacht PE 2/ 53 7 FO LIE NK AN TE Kontrollschacht Kontrollschacht PN 548 Rampe PE - HD 18 0 PN D Kontrollschacht Sammel- schacht 52 5 Abb. 1: Lageplan Planum mit Leitungsverlauf Abb. 1: Lageplan Planum mit Leitungsverlauf Im Rahmen der 1993 erstellten Genehmigungsplanung für die Erweiterung erfolg- te auch die Planung der Entgasung und der Oberflächenabdichtung der gesamten Deponie. Das im Jahr 1995 genehmigte Oberflächenabdichtungssystem, welches den Vor- gaben der TASi entsprach, wurde im Jahre 1997 nochmals kritisch hinterfragt, da zwischenzeitlich in einigen Bundesländern verschiedene alternative Oberflächen- abdichtungen für Hausmülldeponien in der Diskussion waren. Die UW Umweltwirtschaft GmbH hat daher die Vor- und Nachteile verschiede- ner Dichtungssysteme untersucht und schlug dem Auftraggeber ein dem Stand der Technik entsprechendes alternatives Oberflächenabdichtungssystem zur Ausfüh- Seite 1 rung vor, das technische und wirtschaftliche Vorteile gegenüber dem genehmigten System bietet. Im vorgeschlagenen alternativen System werden einzelne Elemente des TASi- Dichtungssystems durch geotextile Elemente ersetzt. Die Kunststoffdichtungs- bahn als Element der Kombinationsabdichtung bleibt erhalten. Abb. 2: Systemvergleich Seite 2 1.2 Dichtungsaufbau 1.Drainmatte anstelle einer Entgasungsschicht 2.Bentonitmatte anstelle einer mineralischen Dichtung 3.Kunststoffdichtungsbahn nach TASi 4.Drainmatte als Entwässerungsschicht anstelle einer Drainschicht aus Kies. Der Vergleich beider Systeme zeigt, dass das alternative Oberflächenabdichtungs- system einen deutlich geringmächtigeren Aufbau hat, was insofern für das Projekt von großer Bedeutung war, da die Endhöhe im vorgesehenen Bauabschnitt bereits erreicht wurde und ein umfangreicher Abtrag bei der Ausführung des TASi- Systems erforderlich gewesen wäre. Die wesentlichen Vorteile des alternativen Systems sind: geringere Kosten im Vergleich zu System I (Standort bezogen) einfachere und damit schnellere Herstellung der Dichtung geringere Abhängigkeit von der Witterung Zuverlässigkeit bei der Materiallieferung geringere Mächtigkeit des Aufbaus (ca. 1,3 m geringer) und damit bessere Volumenausnutzung der Deponie, bzw. kein Flächenabtrag oder keine Müll- umlagerung erforderlich. Die Bentonitmatte ist gegenüber einer mineralischen Dichtung setzungsun- empfindlicher, dies ist insbesondere wichtig im Hinblick auf die z. T. geringe Geländeneigung. 1.3 Behördenabstimmung Die Konzeption zur geänderten Planung wurde den Vertretern des zuständigen Regierungspräsidiums Stuttgart im März 1998 vorgestellt. Nach Aussage des Re- gierungspräsidiums ist keine Änderungsgenehmigung zur erteilten abfallrechtli- chen Genehmigung erforderlich, da die Maßnahme den gleichen Zweck wie die bereits zugelassene Regeldichtung nach TASi erfüllt und somit als unwesentliche Änderung angesehen werden kann. Voraussetzung für die Genehmigung ist allerdings die Aufstellung eines Gleich- wertigkeitsnachweises, in dem das vorgesehene alternative System mit dem TASi- System verglichen und bewertet wird. Seite 3
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Umweltprüfung | 1 |
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