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LfU-Bericht: Nährstoffliche Belastungen in Fließgewässern

Der aktuelle LfU-Bericht beschreibt und analysiert den Einfluss der nährstofflichen Belastungen auf die Fischfauna in rheinland-pfälzischen Fließgewässern. Zum LfU-Bericht: Nährstoffliche Belastungen in Fließgewässern und deren Einfluss auf die Fischfauna in Rheinland-Pfalz Die wesentlichen Ergebnisse: Nährstoffe haben für die Ökologie von Fischen und ihren Lebensgemeinschaften eine grundlegende Bedeutung. In dieser Studie wird der Frage nachgegangen, welchen Einfluss Nährstoffe auf das Vorkommen von Fischen und den fischökologischen Zustand in Fließgewässern in Rheinland-Pfalz haben. Hierzu werden die Daten aus dem biologi-schen und chemischen Monitoring von 2017 bis 2019 statistisch ausgewertet. Die Daten umfassen (i) die allgemein physikalisch-chemischen Parametern, (ii) die Saprobienindices des Makrozoobenthos und (iii) die fischbiologischen Erhebungen. Nährstoffliche Belastungen in Fließgewässern sind in Rheinland-Pfalz noch verbreitet. Schwerpunkte der Belastung liegen großräumig in der Oberrheinebene und betreffen andernorts einzelne Gewässer, wie Nothbach, Lauter und Wiesbach. Neben den Dauerbelastungen sind in einigen Bächen auch spitzenartige Belastungen auffällig. In Bächen erweisen sich insbesondere hohe Konzentrationen von Ammonium und Nitrit als beeinträchtigend für die Fischfauna aus. In der Unteren Forellenregion und der Äschenregion beeinflusst zudem die organische Belastung bzw. die Saprobie den fisch-ökologischen Zustand. Die regulativen Grenzwerte für die Saprobie sind deutlich zu hoch, um die Belastung in der Forellenregion abzubilden. Die Vielfalt der stofflichen Belastungen ist in der Äschenregion am höchsten. Die absoluten Mengen der stofflichen Belastungen sind in der Cyprinidenregion am höchsten, da diese überwiegend in der Oberrheinebene vorkommt. Erhöhte Konzentrationen von Gesamtphosphat und Orthophosphat sind weit verbreitet. Der Einfluss von hohen Phosphatgehalten auf die fischbiologische Zustandsbewertung ist deswegen schwierig statistisch nachweisbar. Die realisierte Eutrophierung aufgrund hoher Phosphorkonzentrationen betrifft in der Barbenregion die meisten Gewässer, sie kann jedoch bereits auch in der Forellen- und Äschenregion im Einzelfall den fischökologischen Zustand beeinflussen. Die Besiedlungsdichten von Fischarten korrelieren mit Nährstoffgehalten und der Intensität des Stoffumsatzes. Die Dichten der Bachforelle, nachfolgend von der Groppe sind von allen Fischarten am häufigsten und ausschließlich negativ mit Nährstoffgehalten korreliert. Die Dichten beider Arten korrelieren auch negativ mit der Saprobie, während die Dichten von Döbel, Gründling, Dreistachliger Stichling, Bachschmerle und Plötze positiv mit der Saprobie korrelieren. Zudem steigen die Dichten vom Döbel mit der Eutrophierung und die vom Dreistachligen Stichling mit den Konzentrationen von Ammonium und Nitrit. Die Gesamtbewertung des ökologischen Zustands der Wasserkörper korrespondiert mit der Landnutzung. Die Flächenanteile von Acker, Siedlungen und Sonderkulturen korrelieren mit den stofflichen Belastungen. Ab einem Ackeranteil von über 20 % wird in der oberen Forellenregion ein guter Zustand unwahrscheinlich. Der Einfluss der Flächennutzung auf Stoffkonzentrationen variiert je nach Fischregion bzw. Gewässergröße und Lage. Die Stoffeinträge aus Punktquellen scheinen in der Unteren Forellenregion am einflussreichsten für den fischökologischen Zustand zu sein. Die hier ermittelten Wirkungen von Stoffen auf die Fischfauna belegen die Notwendigkeit einer guten Wasserqualität für die Zielerreichung eines guten fischökologischen Zustands. Eine geringe nährstoffliche Belastung ist insbesondere für gute Bestände der Bachforelle und der Groppe wichtig bzw. der Zielerreichung in Forellen- und Äschenbächen in Rheinland-Pfalz. Fallstudie Nister: Die stoffliche Belastung an der Unteren Nister ist seit 1990 deutlich geringer geworden. Dennoch entwickeln sich im Frühjahr massenhaft fädige Algen auf der Sohle. Die Fischfauna hat sich u.a. durch eine deutliche Zunahme der Elritze sowie durch die Abnahmen von Aal und Äsche sowie auch anderer Arten wie der Nase verändert. Das Ablussregime hat sich ab den 1990-Jahren und noch verstärkt seit 2008 dramatisch verändert, mit erheblich geringeren Abflüssen, insbesondere von April bis September. Die jahreszeitlichen Beziehungen von Orthophosphat zu Wassertemperatur und Abfluss weisen darauf hin, dass die starke Zunahme der Konzentration von Orthophosphat im Frühjahr wahrscheinlich grundlegend für die Eutrophierungsprozesse ist. Schutzmaßnahmen zur Verminderung von Nährstoffeinträgen sind äußerst wichtig. Zu diesen zählen Gewässerrandstreifen bei belastenden diffusen Einträgen. Wirksame Randstreifen erstrecken sich über längere Fließstrecken, sind zusammenhängend, dauerhaft angelegt, funktional strukturiert und hinreichend breit. Für den Stoffeintrag aus Kläranlagen an Bächen ist eine Immissionsbetrachtung erforderlich, die sich auf einen ökologisch relevanten Bemessungsabfluss bezieht. Dieser berücksichtigt die aktuellen klimatischen Veränderungen.

Naehrstoffestlegung und -mobilisierung in Sedimenten

Im Stechlinsee, Nehmitzsee und Peetschsee wurden Sedimentuntersuchungen zur Variabilitaet der Methanbildung, der geloesten Phosphosverbindungen im Interstitialwasser und der Phosphorbindungsformen in der partikulaeren Substanz durchgefuehrt (Koschel et al 1995). Die ausgewaehlten Seen sind extrem naehrstoff- und produktionsarm und in den Sommermonaten stabil geschichtet. Um die Auswirkung der Sauerstoffkonzentration im Hypolimnion auf die Methanbildung und die Mobilitaet geloester Phosphorverbindungen festzustellen, wurden die Untersuchungen waehrend der Fruehjahrszirkulation und waehrend der Sommerstagnation durchgefuehrt. Die Anteile von organischer Substanz, Kalziumkarbonat, Gesamtphosphor und Gesamtstickstoff (0 - 10 cm) zeigen keinen direkten Zusammenhang zur Trophie der untersuchten Klarwasserseen. Im Nehmitzsee und Peetschsee liegen die Anteile von organischer Substanz und Gesamtphosphar hoeher und die Anteile von Kalziumkarbonat niedriger als in Sedimenten von anderen meso- bis eutrophen Seen in Nordbrandenburg. Andererseits wurden im oligotrophen Stechlinsee geringere Anteile von organischer Substanz und Gesamtphosphat und hoehere Anteile von Kalziumkarbonat ermittelt als in Sedimenten von anderen oligo- bis mesotrophen Seen in Nordbrandenburg. Im Stechlinsee sind im Spaetsommer noch mehr als 50 Prozent des Gesamtphosphors an der Sedimentoberflaeche (0 - 1 cm) an Eisen- und Manganverbindungen gebunden und unter reduktiven Bedingungen mobilisierbar (Abb 15), im Nehmitzsee und Peetschsee 24 bis 28 Prozent. Zwischen dem Anteil von organischer Substanz und dem Anteil des an Huminstoffen gebundenen Phosphors besteht eine sehr hohe Korrelation. Es besteht aber kein Zusammenhang zwischen dem Kalziumkarbonatanteil der untersuchten Sedimente und dem saeureloeslichen anorganischen Phosphor. Im Stechlinsee wurden in Sedimentschichten mit hohen Kalziumkarbonatanteilen hoehere Anteile von saeureloeslichen organischen Phosphorverbindungen gefunden.

Ferngesteuerte Kontrolle des eutrophierenden Eintrags aus diffusen Quellen in der Region SAAR-LOR-LUX

Durch die Verabschiedung der Wasserrahmenrichtlinie im Dezember 2000 schuf die Europäische Kommission ein Ordnungsrahmen für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik. Die dadurch erforderliche internationale Gewasserpolitik zielt auf eine länderübergreifend koordinierte Bewirtschaftung der Gewässer innerhalb sogenannter Flussgebietseinheiten ab. Besondere Beachtung erfährt dabei unter anderem der 'kombinierte Ansatz für Punktquellen und diffuse Quellen' (Artikel 10). Zusätzlich wird im Anhang die Ermittlung der Belastungen durch punktuelle Einträge und diffuse Quellen (Anhang II, 1.4.) sowie die Beurteilung ihrer Auswirkungen (Anhang II, 1.5) explizit gefordert. Da Punktquellen im Gegensatz zu diffusen Quellen leicht zu lokalisieren und zu messen sind, kommt der Erfassung diffuser Einträge zukünftig eine besondere Bedeutung zu. Das beschriebene LIFE-Projekt hatte daher in Anlehnung an diese Richtlinie die Erstellung und Überprüfung eines kontinuierlich arbeitenden Systems zur ferngesteuerten Kontrolle des eutrophierenden Eintrags aus diffusen Quellen zum Ziel, welches darüber hinaus trotz unterschiedlicher Gesetzgebung auf viele Regionen übertragbar sein sollte. Mit finanzieller Unterstützung durch das EU-LIFE Environment Programm konzipierten Institute aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg automatisch arbeitende Messstationen, welche mit einem System zur Datenfernübertragung verbunden wurden. Als Untersuchungsgebiete wurden die Einzugsgebiete der Nied im Saarland (Deutschland) und in Lothringen (Lorraine in Frankreich) und das der Attert in Luxemburg ausgewählt. Die mobilen Messstationen wurden mit kommerziell erhältlichen Sensoren und Online-Analysatoren zur Erfassung der folgenden Parameter ausgestattet: - Parameter, die Rückschlüsse auf die im Gewässer ablaufenden Reaktionen zulassen: Temperatur, Sauerstoff, pH-Wert, Leitfähigkeit , Redox-Potential und SAK (Spektraler Adsorptionskoeffizient) - Eutrophierende Substanzen wie Phosphor (als Ortho- und Gesamt-Phosphat), Ammonium, Nitrat, TOC (Gesamter Organischer Kohlenstoff) - Chlorophyll als Indikator für die Eutrophierung. Alle erhobenen Messwerte wurden in so genannten Datenloggern vor Ort gespeichert und unmittelbar an die teilnehmenden Institute sowie an die verantwortlichen Behörden in Deutschland, Frankreich und Luxemburg übertragen. Um die zahlreichen Messdaten verwalten und auswerten zu können, wurden spezielle Datenbanken und Programme entwickelt. Die kontinuierliche Messung der Substanzen im Wasser und die Übertragung dieser Messwerte ermöglichte sowohl die Beobachtung von Konzentrationsveränderungen als auch deren Interpretation. uw.

Vorbelueftung und Vorreinigung von Produktionsabwaessern

Ziel des Projekts war eine Verbesserung der Abwasserqualität von Textilbetrieben hinsichtlich ihrer Emission an Schadstoffen. Es sollte eine Verbesserung der betrieblichen Abwasserqualität, eine Verringerung der Schmutzfracht und eine gleichmäßige Abgabe an die kommunale Kläranlage bezüglich des Mengen- und Mischungsverhältnisses über 24 Stunden und 7 Tage erreicht werden. Voraussetzung war eine Vermeidung von Geruchsemissionen im innerbetrieblichen Misch- und Ausgleichsbecken. Die CSB-Werte betrugen im Ablauf des Textilbetriebes 1.025 bis 1.340 mg/l, die BSB5-Werte 340-365 mg/l. Durch die geplante Abwasservorbehandlung sollte der CSB im Ablauf auf 1/3 des Zulaufwertes sowie der BSB5 auf 80 mg/l verringert werden. In der Abwassersatzung der Stadt Emsdetten waren für diese beiden Parameter keine Grenzwerte festgelegt. Das Projekt wurde als Diplomarbeit von zwei Diplomanden der FH Münster, Fachbereich Versorgungstechnik, Steinfurt, unter Leitung von Herrn Professor Hepcke durchgeführt. Im Rahmen der ersten Diplomarbeit wurde 1991 mit Hilfe einer Versuchsanlage geprüft, ob und inwieweit ob das Misch- und Ausgleichsbecken (MAB) auch als biologische Vorreinigung der Prozessabwässer durch einen Tauchtropfkörper (TTK) genutzt werden könnte. Der Untersuchungszeitraum belief sich über vier Monate. Die für die Untersuchungen benötigten Abwasserproben wurden an zwei Stellen der Versuchseinrichtung entnommen und hinsichtlich folgender Parameter untersucht: CSB, BSB5, Gesamtstickstoff, Gesamtphosphat, Chlorid, pH-Wert, Temperatur, Härte, Leitfähigkeit, Trübung, Farbe und Geruch. Die Untersuchung des angefallenen Schlamms aus dem Absetzbecken richtete sich nach seiner Trockensubstanz und seinem Anteil an organischen Bestandteilen. Während der gesamten Untersuchungszeit wurde die Versuchsanlage des TTK mit etwa 150 l/h Abwasser aus dem MAB beschickt. Im Rahmen der zweiten Diplomarbeit sollte 1992 mit Hilfe eines überstauten Festbettreaktors im Versuchsmaßstab mit bis zu 60 l/h Durchsatz über einen Zeitraum von 3 Monaten geprüft werden, inwieweit insbesondere eine Geruchseliminierung und eine Verminderung des Verschmutzungsgrades des Produktionsabwassers möglich ist.

Häufigkeit, Ursachen und Maßnahmen zur Abwehr und Reduzierung von Massenentwicklungen toxischer Cyanobakterien in Badegewässern zum Schutz von Badenden

Es werden Ergebnisse einer Untersuchung zur Verbreitung von Cyanobakterien und Cyanobakterientoxinen in Gewässern in Baden-Württemberg vorgestellt. Spezies, die bekanntermaßen Toxine produzieren, sind Anabaena, Aphanizomenon, Microcystis, Planktothrix und Limnothrix. Von 155 Gewässern wurden 397 Proben auf chemisch-physikalische Parameter, Nährstoffe (P+N) und Chlorophyll-a untersucht, davon 325 Proben auf das Vorhandensein von Cyanobakterien. In 55 % der untersuchten Gewässer spielen Cyanobakterien eine bedeutende Rolle. Ihr zeitliches Auftreten ist in einigen Gewässern nicht an die Jahreszeit gebunden. Bei den meisten Gewässern treten Dominanzbestände allerdings erst von Juli bis September auf. Dominanzbestände von Cyanobakterien treten auch unterhalb eines vom UBA (Umweltbundesamt) vorgeschlagenen Leitwertes von 40 myg/L Gesamtphosphat auf. Auch in diesen Gewässern wurden nach den Toxinanalysen Werte von 45 myg/L Microcystin gemessen. Der bisher höchste gemessene Wert beträgt 566 myg/L Microcystin. Damit muss während der ca. 5 Monate dauernden Badesaison mit gefährlichen Cyanobakterienentwicklungen gerechnet werden. Die Toxinbildung unterliegt einer Variabilität, die nicht proportional zum Gesamtphosphat und Chlorophyll-a-Gehalt ist. Daher ist im Rahmen von Untersuchungs- und Monitorprogrammen die direkte Toxinbestimmung unerlässlich. Die erhaltenen Toxinwerte sind dabei in Relation zu dem Chlorophyll-a-Gehalt oder vorzugsweise zum Biovolumen zu setzen.

Einfluss des Eintrags von Luftinhaltsstoffen in oligotrophe Maarseen am Beispiel des Gesamtphosphates

Als Fallstudie fuer das Eutrophierungspotential durch trockene und nasse Deposition von Phosphaten am Beispiel oligotropher Maarseen in Reinluftgebieten geplant. Da der Gesamtphosphateintrag ueber den Luftweg bereits regional 6 - 10 v.H. betraegt (am Fallbeispiel ca. 50 v.H.), soll nach dem Vollenweider-Modell der Spielraum, innerhalb dessen ein Eintrag von Phosphor toleriert werden kann und eine Veraenderung des Trophiegrades nicht erfolgt, ermittelt werden. Durch Aufstellung einer Phosphorbilanz zwischen stattfindender und tolerierbarer Belastung sollen Aussagen ueber die erforderliche Reduktion von Eintraegen erfolgen. Ueber die Herkunft der Phosphoranteile soll eine Hochrechnung auf bundesdeutsche Vehaeltnisse erfolgen und eine Prognostizierung zukuenftiger Belastung moeglich sein.

Sonderforschungsbereich (SFB) 299: Landnutzungskonzepte für periphere Regionen, Teilprojekt A2 Modellierung des mesoskaligen Landschaftswasser- und -stoffhaushaltes - Förderphase 1

Die wissenschaftliche Zielsetzung des TP A2 ist die Entwicklung einer übertragbaren, räumlich und zeitlich hoch aufgelösten Methodik zur Quantifizierung des Einflusses von Landnutzungsänderungen auf den Landschaftswasser- und -stoffhaushalt mesoskaliger Einzugsgebiete. Basierend auf der hydrologischen Modellierung zur Beschreibung der Transportpfade soll die Wirkung von Landnutzungsänderungen auf die Wasserqualität (Stickstoff, Phosphor, Sediment) analysiert werden. Dazu sind folgende Arbeitsschritte notwendig: Nach der Regionalisierung der Eingabedaten für das Testeinzugsgebiet der Dill (ca. 700 km ) und der GIS-basierten Automatisierung des Präprozessings wird mit Hilfe des Programmpakets SUSAT (HAVERKAMP et al., 1999) die zur Modellierung optimale räumliche Diskretisierung bzw. Aggregierung für die vorliegende Informationsdichte ermittelt. Das physikalisch basierte Kontinuumsmodell SWAT (ARNOLD et al., 1993; 1998) wird für die Simulation des flächendetaillierten Landschaftswasser- und -stoffhaushaltes eingesetzt. Für die Überprüfung und Anpassung des hydrologischen Moduls stehen im Einzugsgebiet der Dill neben dem Pegel Aßlar (am Gebietsauslaß) noch sieben weitere Pegel zur Verfügung. Modellverbesserungen sind zur Berücksichtigung von Kluftgrundwasserleitern, Stauseen und punktuellen Eintragspfaden vorgesehen. Aufbauend auf der validen Simulation des Landschaftswasserhaushaltes wird ein Wasserqualitätsmodul für die Mesoskala entwickelt. Zur Entwicklung und Validierung des Modells wird ein zweijähriges Intensivmeßprogramm für die Stoffe Nitrat, Ammonium, Orthophosphat, Gesamtphosphat und Sediment am Pegel Aßlar durchgeführt. Zunächst wird die Abbildung des Pflanzenwachstums-, Bodentemperatur- und -feuchteverlaufs als wichtigen Einflußgrößen für den Stoffhaushalt im Modell SWAT überprüft und verbessert. Ziel für die Modellierung des mesoskaligen Stickstoff- und Phophorhaushaltes ist die Implementierung eines 'robusten Ansatzes', der es ermöglichen soll, die Wirkung von Landnutzungsoptionen auf die Wasserqualität darzulegen. Zur Modellierung des erosionsbedingten Sediment- und Phosphoreintrages werden ausgewählte Algorithmen der RUSLE im Quelltext von SWAT verankert. Sowohl das Curve Number Verfahren als auch K- und C-Faktor sollen jahreszeitlich dynamisiert und der C-Faktor nach dem Vorbild der RUSLE mit Teilfaktoren untersetzt werden. Ausgehend von der validen Simulation des Wasser- und Stoffhaushaltes der Dill für den IST-Zustand werden, im Rahmen der integrierten Modellierung des Projektbereiches A die von ProLand (TP A1) generierten Optionen der Landnutzung von dem Modellsystem verarbeitet. Räumlich differenzierte Indikatoren für die Güte des Wasser- und Stoffhaushaltes in Abhängigkeit von der Nutzung werden an das TP A4 zur Bewertung übergeben.

Untersuchungen ueber die Reinigungsleistung von Sandfiltern bei der Versickerung von Klaeranlagenablaeufen in Karstgebieten

Die verkarstete Hochflaeche der Schwaebischen Alb ist durch einen Mangel an fliessenden und stehenden Gewaessern gekennzeichnet. Wegen der unguenstigen Vorflutverhaeltnisse muss ein grosser Teil der Ablaeufe aus Klaeranlagen und Regenueberlaufbecken in den Untergrund versickert werden. Karstgrundwasser ist sehr anfaellig fuer chemische und bakterielle Verunreinigungen. Die Versickering von Abwasser ist daher aus Gruenden des Grundwasserschutzes problematisch. Um die Belastung des Grundwassers zu reduzieren, werden die Ablaeufe aus Klaeranlagen und Regenueberlaufbecken zT ueber nachgeschaltete einfache Filterbecken geleitet und erst danach versickert. Hinsichtlich einfacher Filtersysteme, deren Aufbau nicht der DIN 4261 Teil 1 entspricht, existiert nur ein sehr unzureichender Kenntnisstand. Zielsetzung dieses Forschungsvorhabens ist es, einen Beitrag zur Klaerung folgender Fragen zu leisten: Reinigungsleistung in Bezug auf die organische Belastung; Aufklaerung der Umsetzung und des Verbleibs anorganischer Stickstoffverbindungen; Reinigungsleistung in Bezug auf Phosphat; Verhalten von heterogenen Bakterien und hygienisch relevanten Bakterien bei der Filtration; Zusammensetzung der heterogenen Bakterienflora. Die Untersuchungen erfolgten an zwei Standorten auf der Schwaebischen Alb. Beim ersten Filter handelt es sich um eine mit Grobkies aufgefuellte Sickergrube mit relativ kleiner Oberflaeche. Der zweite Filter ist ein ca 250 m2 grosses Sickerbecken mit einer Filterschicht aus Grob-, Mittel- und Feinkies. Dieses Sickerbecken nimmt neben dem Ablauf der Klaeranlage auch den des Regenueberlaufbeckens auf. Der erste Filter besitzt weder bei den organischen Summenparametern noch beim Phosphatgehalt einen signifikanten Wirkungsgrad. Ein Teil des zugefuehrten Ammoniums und Nitrits wird zu Nitrat oxidiert, es findet aber keine Denitrifikation und somit keine Elimination von Stickstoff statt. Bei den bakteriologischen Parametern konnte eine Reinigungsleistung festgestellt werden. Heterogene Bakterien werden um 28 Prozent reduziert und coliforme um 35 Prozent. Beim zweiten Filterbecken konnten ebenfalls bzgl Leitfaehigkeit, Chlorid, geloestem reaktivem Phosphat und Gesamtphosphat keine Veraenderungen festgestellt werden. Die Konzentrationen des anorganischen Stickstoffs gehen bei der Versickerung des Klaeranlagenablaufs geringfuegig zurueck. Dieses Ergebnis ist jedoch nicht signifikant. Die organische Belastung wird bei der Versickerung des Klaeranlagenablaufs reduziert. Hinsichtlich der bakteriologischen Parameter besitzt der Filter einen signifikanten Wirkungsgrad. Die Reinigungsleistung ist auch beim zweiten Filter unzureichend. Dies gilt besonders fuer die Versickerung des Ablaufs aus dem Regenueberlaufbecken. In diesem Fall erfolgt keine Reduzierung ...

Einsatz von Retentionsbodenfiltern zur weitergehenden Mischwasserbehandlung

Regenueberlaufbauwerken nachgeschaltete bewachsene Retentionsbodenfilter (RBF) vermoegen sowohl die stoffliche als auch die hydraulische Belastung mischwasseraufnehmender Gewaesser zu verringern und koennen somit grundsaetzlich die im ATV-Arbeitsblatt A 128 (ATV 1992) angefuehrten immissionsbezogenen Anforderungen an Mischwassereinleitungen erfuellen. In Deutschland werden RBF seit etwa 10 Jahren zur weitergehenden Behandlung von Mischwasser eingesetzt. Dabei handelt es sich ausschliesslich um den Typ Mehrschichtfilter mit bindiger Oberbodenschicht. Im hier vorgestellten Projekt sollen anhand einer zweijaehrigen Betriebsueberwachung eines 1997 im Nordschwarzwald gebauten Retentionsbodenfilters mit einschichtigem Sandfilter Daten ueber das Betriebsverhalten und die Reinigungsleistung dieses neuen Filtertyps ermittelt und bewertet werden. Der Bau des RBF wurde vor dem Hintergrund einer Studie ueber den Einfluss der Mischwasserentlastungen eines RUeB auf einen kleinen naturnahen Mittelgebirgsbach (Maisenbach) als Sanierungsmassnahme vorgeschlagen (Fuchs 1997). Bei dem betrachteten Gewaessertyp stellt die hydraulische Komponente der Mischwassereinleitungen den dominierenden Belastungsfaktor dar, so dass hier am Fallbeispiel insbesondere die Effizienz der abflussdaempfenden Wirkung eines RBF bei Kanalentlastungen beurteilt werden soll. Mit einer automatischen Messstation am RUeB und am RBF Langenalb wird ueber Wasserstandsmessungen das Entlastungsgeschehen aufgezeichnet und auf dieser Grundlage eine Bilanzierung der Wasserstroeme im System vorgenommen. Ereignisabhaengig werden Wasserproben aus dem Filterzulauf, -ueberlauf und der Filterdraenage genommen um den stofflichen Wirkungsgrad der Anlage zu bestimmen. Untersucht werden die Parameter Absedimentierbare Stoffe, Abfiltrierbare Stoffe, CSB, NH4-N, NO3-N, geloester Phosphat und Gesamtphosphat.

EUROMAR (EU 37) - fernsteuerbares, modulares Messsystem^EUREKA-Projekt^EUROMAR (EU 37) - fernsteuerbares, modulares Messsystem, EU 417: EUROMAR-MERMAID (Marine Environmental Remote-controlled Measuring And Integrated Detection) - Entwicklung automatischer, fernsteuerbarer Wasserprobennehmer und fernsteuerbares, modulares Messsystem

In der zweiten Projektphase soll ein drei Stationen umfassendes Messnetz als fernsteuerbares, marines Schadstofferfassungs-System in Abstimmung mit den Ueberwachungsbehoerden entwickelt, aufgebaut und betrieben werden. Wesentliche Komponenten fuer eine Realisierung sind die in Phase 1 entwickelten Module (Analysatoren, Probenehmer, Datenmanagement). Fehlende Komponenten sollen in MERMAID Phase 2 im Rahmen von Teilprojekten entwickelt werden: - Entwicklung eines kleinen Messnetzes aus MERMAID-Modulen als marines Umweltbeobachtungs- und Umweltueberwachungssystem (MAPONET); - In-situ-Analysatoren fuer Sauerstoff und Gesamtphosphat (ANALYSATOREN); - Automatische, fernsteuerbare Wasserprobenehmer fuer Schwermetalle (AISIT-PROTOTYP); - Automatische fernsteuerbare Wasserprobenehmer fuer organische Spurenschadstoffe (ASOM). Die Integration neuer Module in das Messnetz setzt erfolgreiche Funktions- und Langzeittests voraus, die mit Hilfe des auf der Meta-Boje installierten Experimentiersystems (Funktionsmuster) im Rahmen des GKSS-FuE-Programms durchgefuehrt werden.

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