Der echte und falsche Mehltau (Oidium tuckerii und Plasmopara viticola) sind die beiden wichtigsten Krankheiten der Rebe. Beide Krankheiten wurden in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts aus Nordamerika eingeschleppt. Resistenzen in der Kulturart Vitis vinifera existieren nicht, was chemischen Pflanzenschutz unabdingbar macht. Mehr als 60 Prozent der in der EU (15) ausgebrachten Fungizide (Aktivsubstanz) werde auf Reben appliziert. Resistenzen gegen diese Krankheiten existieren in amerikanischen und ostasiatischen Wildformen, was eine Resistenzzüchtung möglich macht. Erschwert wird diese Arbeit durch die relativ lange Entwicklungszeit der Reben und zahlreiche negative Eigenschaften der Wildformen, insbesondere der fremdartige Geruch und Geschmack von Trauben und Wein. Deshalb erreichen erst jetzt die ersten toleranten Sorten Marktreife. Das Fachgebiet hat bis 2002 aktiv Kreuzungszüchtung betrieben. Wegen fehlender Mittel wurden diese Arbeiten 2003 eingestellt und die verbleibenden Ressourcen auf die Evaluierung und Weiterentwicklung vorhandener Zuchtstämme konzentriert. Bei der Evaluierung werden auch Zuchtstämme und Sorten anderer Züchter mit einbezogen. Ziel ist die Entwicklung weitgehend Mehltau toleranter Rebsorten mit hoher Weinqualität.
Trotz steigender Nachfrage stagniert in Deutschland der ökologische Anbau von Tomate. Ein zunehmendes Problem im geschützten Anbau ist die Samtfleckenkrankheit, verursacht durch den Pilz Passalora fulva (syn. Cladosporium fulvum). Der saisonale, kostengünstige Anbau unter Folie ist dabei besonders betroffen. Die als resistent ausgewiesenen Sorten geben in den traditionellen Anbaugebieten wie am Bodensee mit einer jährlich hohen Befallsgefahr keinen ausreichenden Schutz mehr. Ziel des Projektes ist es, ökologisch angepasste Sorten mit stabiler Resistenz und einem guten Geschmack zu entwickeln. Zum einen soll eine neue, auf das System angepasste Züchtungsstrategie (F4 Kreuzungsnachkommen) erprobt (1) und zum anderen durch reine Kreuzungszüchtung neue Resistenzquellen erschlossen und validiert werden (2). In (1) sollen F4 Kreuzungsnachkommen aus neuen Kreuzungen ähnlicher Linien genetisch teilheterogene Populationen hergestellt werden, die variabler auf Stressoren reagieren können. Aus der F4 Generation wird das Handelssaatgut erstellt, das phänotypisch eine sehr geringe Varianz, genotypisch jedoch noch einen Anteil heterozygoter Genloci aufweisen soll. In (2) soll eine partielle Resistenz gegenüber P. fulva erreicht werden. Linien der Oldendorfer Saatzucht, bei denen die Resistenz vermutlich auf eine Immunreaktion basiert, sollen auf diese Eigenschaft validiert werden. Neue Kreuzungen mit diesen Linien sollen als samenfeste Sorten weitergezogen werden. Virulenzanalysen in den gefährdeten Anbauregionen sollen Aufschluss über lokal vorkommende Pathotypen von P. fulva geben. In Resistenztests mit ausgewählten Erregerisolaten werden resistente Pflanzen selektiert und der Züchtung zur Verfügung gestellt. In den Züchtungsprozess werden verschiedene Anbauregionen einbezogen, um die Anbaueignung der Neuzüchtungen sowie das neue Züchtungsverfahren der F4 Nachkommenschaft mit teilheterogenen Populationen hinsichtlich Ertragsstabilität und Produktqualität bewerten zu können.
Das Projekt 'Vielfalt schmeckt', das gemeinsam von ProSpecieRara und Rinklin Naturkost ins Leben gerufen wurde, möchte Gemüsesorten von der Roten Liste und andere bedrohte traditionelle Gemüsesorten retten. Mehr als 7.000 traditionelle Gemüsesorten stehen auf der Roten Liste, weil sie vom Aussterben bedroht sind. Eine Auswahl davon und weitere bedrohte traditionelle Gemüsesorten werden im Rahmen des Projekts 'Vielfalt schmeckt' wieder nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus angebaut und im Bioladen angeboten. Hintergrund: Mit Ausnahme weniger Obst- und Gemüsearten wie Kartoffeln und Äpfel gibt es in der Bevölkerung ein nur ein geringes Sortenbewusstsein. Seit einigen Jahrzehnten nimmt die biologische Vielfalt in der Landwirtschaft ab, es wurden immer weniger Sorten angebaut und viele andere gerieten in Vergessenheit. Als Grundlage unserer heutigen und zukünftigen Ernährungssicherheit ist es aber wichtig, dass eine möglichst große genetische Vielfalt der Kulturpflanzen erhalten bleibt. Der Wert der im Rahmen des Projekts 'Vielfalt schmeckt' angebauten Gemüsesorten besteht daher nicht nur in deren direkten Eigenschaften wie besonderem Aussehen oder gutem Geschmack, sondern sie sind auch Botschafter der zu rettenden Vielfalt. Warum erhalten?: Neben ihrem aussergewöhnlichen Geschmack und ihren vielfältigen Formen und Farben haben viele bedrohte Sorten besondere Eigenschaften, die unwiederbringlich verloren gehen können. Es reicht dabei nicht, die Vielfalt nur in Genbanken zu erhalten; der stetige Anbau ist wichtig, damit gefährdete Pflanzen sich kontinuierlich an veränderte Umweltbedingungen anpassen können. Eine größere Sortenvielfalt hält mehr Lösungen für die Probleme von morgen bereit. Aktiv werden: Im Rahmen des Projekts gibt es vielfältige Aktionen, beispielsweise Verkostungen, Feldbegehungen, Kochevents und vieles mehr. Mitmachen kann jeder, indem er zum Beispiel eine Sorte der Roten Liste in seinem Garten anbaut oder einfach die Sorten kauft und genießt.
Das vorgeschlagene Projekt zielt darauf ab, ein 100% solar versorgtes, netzunabhängiges, container-basierendes Kühl-Trocknungssystem für Fische zu entwickeln. Für die Kältetechnik werden der Einsatz von PCM oder elektrischen Batterien oder eine Kombination aus beiden optimiert, um eine stabile und zuverlässige Kühlung zu gewährleisten. Die Trocknung wird an das Kühlsystem gekoppelt und eine optimierte Wärmeableitung des Kühl-kompressors genutzt, um die Trocknung zu unterstützen. Zur Herstellung hochwertiger getrockneter Fische (erstklassiger Nährwert, Textur und Geschmack) erfolgt die Dehydratation durch optimierte Temperatur- und Feuchtigkeitsregelung. Die Fischer werden über die Verarbeitung und Qualitätssicherung geschult. Fraunhofer ISE und Innotech kooperieren mit dem kenianischen Industrieforschungs- und Entwicklungsinstitut (KIRDI), dem Kenia Marine and Fisheries Research Institute (KMFRI) und der Technischen Universität Mombasa (TUM), um das vorgeschlagene Technologiepaket zu entwickeln, zu entwickeln und zu transferieren.
Die Bedeutung der Außer-Haus-Gastronomie wächst. Wobei in Kantinen die Herausforderung besonders groß ist, das Speisenangebot an die steigenden Ansprüche der Kunden anzupassen und die Mengen so zu planen, dass ausreichend Speisen zur Verfügung stehen. Gleichzeitig ist es erforderlich die Lebensmittelabfälle so gering wie möglich zu halten und insbesondere bei kleinen Kantinen, die Rentabilität zu wahren. Unter diesen Voraussetzungen findet die Thematik einer nachhaltigen Ernährung in vielen Kantinen nur selten Einzug. Das Praxisprojekt setzt genau an diesem Punkt an, insbesondere in den Kantinen des LANUV und des MKULNV. Ziel ist es die Kantinenbetreiber und - Mitarbeiter in erster Linie durch einen partizipativen Ansatz für die Themen der nachhaltigen Ernährung und Vermeidung von Lebensmittelverlusten zu sensibilisieren und ein nachhaltiges Denken und Wirtschaften im Kantinenbetrieb zu fördern. Neben Workshops und Beratungsmaßnahmen, werden zielgruppenspezifische Onlinebefragungen zur Erfassung der für die Kundinnen und Kunden relevanten Eigenschaften bei der Essenswahl in den Kantinen der LANUV-Standorte Essen, Düsseldorf und Recklinghausen durchgeführt (inkl. Choice-Experiment). Die Auswertung der Befragung mittels quantitativer Methoden (Faktor- und Clusteranalyse) führt zur Abschätzung der Relevanz unterschiedlicher Produkt- (Nährwert, Geschmack, Preis, etc.) und Prozessattribute (saisonal, regional, Fair Trade, Bio, etc.) und deren Einfluss auf die Entscheidung für ein Gericht sowie die möglicherweise entstehenden Tellerreste. Ein weiteres Ziel ist die Bestimmung des Einflusses durch externe Faktoren wie Zeitbudget, Geräuschpegel und soziale Faktoren (Begleiter beim Essen) auf die Auswahlentscheidung und das Essverhalten. Die Kooperation mit der Fachhochschule Münster ermöglicht dabei wissenschaftliche Entwicklungen und die Übertragung der Erkenntnisse aus dem Projekt NAHGAST des iSuN. Die TU Berlin ist in dem Prozess für die wissenschaftliche Aufbereitung und die statistische Auswertung der Befragungen zuständig. Die Ergebnisse sollen bei der Planung und Ausschreibung der Kantine im LANUV-Neubau in Duisburg herangezogen werden, um auf die Wünsche der Beschäftigten besser eingehen zu können.
Vinylguajacol (4-VG), die Schlüsselkomponente des Raucharomas, ist von essentieller Bedeutung für den an Gewürznelke erinnernden Geruch und Geschmack von geräucherten Lebensmitteln wie Fleisch- und Fischerzeugnissen, Backwaren, Malz, Tee, Spirituosen, Käse, Gemüse, Popcorn, Grillmarinaden, Saucen, Suppen und Snacks einschließlich ihrer vegetarischen und veganen Derivate. Klassisches Räuchern von Lebensmitteln bei 600 °C generiert jedoch ein breites Spektrum an toxischen und krebserregenden Substanzen, u.a. polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe. Grüne Chemie kann den traditionellen Prozess durch die enzymatische Erzeugung von 4-VG ersetzen. Der neue Prozess vermeidet die Bildung giftiger oder gar krebserregender Nebenprodukte vollständig. Das gewonnene 4-VG ist chemisch identisch mit der Substanz in Räucherrauch. Pflanzliche Nebenströme der Lebensmittelindustrie, wie z.B. Kleien werden zur Gewinnung von 4-VG bei unter 20 °C mit einer Kaskade von Ferulasäureesterase und Ferulasäuredecarboxylase behandelt. Die enzymatische Raucharomagewinnung belegt beispielhaft die Überlegenheit bioökonomischer Verfahren bei der Minderung von Risikostoffen in Lebensmitteln und leistet einen wesentlichen Betrag zur Senkung von Gesundheitskosten.
| Origin | Count |
|---|---|
| Bund | 32 |
| Type | Count |
|---|---|
| Förderprogramm | 32 |
| License | Count |
|---|---|
| offen | 32 |
| Language | Count |
|---|---|
| Deutsch | 30 |
| Englisch | 4 |
| Resource type | Count |
|---|---|
| Keine | 22 |
| Webseite | 10 |
| Topic | Count |
|---|---|
| Boden | 24 |
| Lebewesen und Lebensräume | 28 |
| Luft | 15 |
| Mensch und Umwelt | 32 |
| Wasser | 16 |
| Weitere | 32 |