Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer praxistauglichen Methode für den Öko-Hopfenbau, mit der eine effektive Reduzierung und damit Kontrolle des Hopfen-Erdflohs in der Sonderkultur ermöglicht wird. Darüber hinaus würde die Entwicklung einer derartigen Bekämpfungsmethode auch für den konventionellen Hopfenbau eminent wichtig sein wird, da hier die Erdflohkontrolle derzeit de facto ausschließlich über den Einsatz des Neonicotinoids Thiamethoxam (‚Actara') im Gießverfahren erfolgt, das 2011 bis 2014 jeweils mit kurzfristiger Notzulassung nach Artikel 53 der EU-Verordnung 1107/2009 gestattet war. Das einzige andere zugelassene Insektizid zur Erdflohbekämpfung, Lambda-Cyhalothrin (‚Karate Zeon') im Sprühverfahren, ist nicht besonders effektiv, so dass bei dem erwarteten Wegfall von Actara im Hopfenbau zukünftig kein wirksames Insektizid zur Verfügung stehen wird, obwohl sich die Befallssituation in den vergangenen Jahren drastisch verschlechtert hat.
Die mit dem Projekt erhoffte Identifikation eines Lockstoffes (idealerweise eines Pheromones) für P. attenuatus wäre weltweit einzigartig, bis dato gibt es hierzu noch keine Forschungsarbeit, geschweige denn Ergebnisse. Auch die zu prüfenden mechanischen Kontrollmethoden (Gesteinsmehl, Fangpflanzen-Methode, Klebefallen etc.) sind bislang im deutschen Hopfenbau noch nicht wissenschaftlich auf ihre Effektivität geprüft worden.
In einem Eichenaltbestand auf mittlerem Buntsandstein in der Rhoen wurden die Auswirkungen einer Dolomit- und Gesteinsmehlduengung auf bodenmorphologische und bodenchemische Eigenschaften bestimmt. Auf der Grundlage einer detaillierten Feinkartierung der organischen Auflagen und des mineralischen Oberbodens wurde die Humusform ermittelt, die Horizonte und Subhorizonte ausgeschieden und differenziert beprobt. An den Proben erfolgte im Labor die Bestimmung der Bodenreaktion, der Gesamtgehalte und der wasserloeslichen Anteile des organischen Kohlenstoffs und Stickstoffs. Dolomitische Kalkung und Gesteinsmehlduengung minderten 6 Jahre nach Versuchsbeginn in den organischen Auflagen die Bodenaziditaet, waehrend sich die pH-Werte im Mineralboden nicht aenderte. Nach Basenzufuhr aenderte sich die Humusform von ausgangs rohhumusartigem bis typischem Moder hin zu einem feinhumusreichen typischen bis muellartigem Moder; damit verbunden war ein C- und N-Schwund in den organischen Auflagen. Signifikante Unterschiede in den Wirkungen zwischen dolomitischem Kalk und Gesteinsmehl waren nicht festzustellen.